Gleichberechtigung der Geschlechter im Rollenspiel

Shub-Schumann schrieb:
Machen wir uns nichts vor: RPG-Charaktere sind häufiger attraktiv uns sexy als irdische Normalos, egal ob Männlein oder Weiblein; das ist nicht schlimm, das ist nur wie im Film.

Wobei du mit Achselschweiss und Halbglatze eigentlich auch noch einen weiteren Punkt angeschnitten hast, der Rollenspiel und Film gemein ist: Wenn die Charaktere nicht attraktiv und sexy sind, dann sind sie gerne vernarbt und hässlich - und eben immer noch nicht "normal".

mfG
bvh
 
Ich sehe Stärke als ein körperliches Attribut, also bringt das auch seine Veränderungen mit sich ;) Warum sollte Spargeltarzan A den Findling heben können, obwohl er genauso dünne Arme hat wie Spargeltarzan B, der ihn nicht heben kann? Ich denke das ist Interpretationssache, bzw. vom System abhängig, ich kenne jetzt nur diese klassische Sichtweise.
 
Also ich habe bis jetzt noch kein System gespielt, in dem es eine rein regeltechnische Unterscheidung zwischen Männern und Frauen gegeben hätte. Allerdings muß ich sagen, daß Hintergrundinformationen natürlich immer von der allgemeinen gesellschaftlichen Ansicht über das Thema geprägt sind - bis auf ein paar Ausnahmen wie DSA. Die Frage ist aber immer, was die Spielegruppe, speziell die SL, daraus macht. Ich hatte schon Cthulhu Spielabende, wo man sich als Frau eigentlich nur dekorativ in die Ecke stellen konnte, weil Frauen 1890 einfach nix zu melden hatten...
Als Gegenbeispiel haben wir momentan ein Runde, die um 1900 spielt mit einer Ärztin und einer Gelehrten in der Gruppe. Natürlich gibt es in dieser Zeit einfach Probleme mit der Gleichberechtigung, trotzdem läßt uns der Spielleiter die Freiheit alles zu tun, was wir für richtig halten, egal ob das jetzt "Männerarbeit" wäre oder nicht.

Was jetzt Fantasy Systeme angeht, so denke ich ist es immer Sache der Spielegruppe, wie sie den Umgang miteinander gestalten. Ich habe da wie gesagt auch schlechte Erfahrungen gemacht, aber in diesen Gruppen hab ich dann auch nicht länger als einen Abend mitgespielt ;)

Diese "Lolitaerscheinungen" (ich nenn das jetzt einfach mal so :D) habe ich bis jetzt immer nur dann erleben dürfen, wenn ein Mann einen weiblichen Charakter gespielt hat. Sicher hat es auch mal solche NSCs gegeben, aber das war eher die Ausnahme und keinesfalls eine "Rudelerscheinung". In den Gruppen, in denen ich momentan mitspiele gibt es jedenfalls nicht nur Charaktere, die wie aus dem Ei gepellt aussehen. Da laufen durchaus auch "Normalos" rum ;)
 
Man kann an Stärke auch cinematisch herangehen.

Ist es realistisch dass in einem Superhelden-Manga eine kleine Schulgöre einen riesigen Sumoringer herumwirbelt? Nein, sicher nicht.
Im Kontext des Genres ist es aber durchaus glaubwürdig.

Man braucht nicht einmal so überdrehte Settings heranzuziehen um Beispiele zu finden. Ein Indiana Jones kann mit bloßen Füssen eine rasende Lore abbremsen ohne sich zu verletzen, und ein Schimanski kann vom Balkon springen ohne sich weh zu tun um den Gangster zu verfolgen.
 
Rollenspiele gehen eingentlich meist garnicht auf geschlechter unterschiede
ein. Das ist eine sehr starke vereinfachung, weil sich die Geschlechter tatsächlich
doch sehr unterscheiden.

Das mit den Hintergründen das kann ziemlich interressant sein mit Gesellschaften
in denen Frauen üblicherweise nur auf den letzten Rängen platz nehmen, wenn
die Truppe sich darüber einig ist das zu ändern siehe DSA-Profesional (Tharun die Hohlwelt) .
 
QuickAndDirty schrieb:
Rollenspiele gehen eingentlich meist garnicht auf geschlechter unterschiede ein. Das ist eine sehr starke vereinfachung, weil sich die Geschlechter tatsächlich doch sehr unterscheiden.

"tatsaechlich" sind geschlechter (frauen/maenner) garnicht sehr verschieden, viel eher sind die kulturellen und sozialen bedingungen sehr unterschiedlich.
... und ich habe noch in keiner gruppe gespielt die diesen umstand aussen vor liesse - voellig unabhaengig vom system.
 
Ich persönlich finde die Idee weiblichen und männlichen Charaktere, rein körperlich gesehen, die gleichen Vorraussetzungen zu geben gar nicht mal so schlecht. Nun gut, es mag etwas unbeholfen wirken, da es sich hierbei um einen Akt zur Gleichartigkeit und nicht Gleichwertigkeit handelt, aber die Frage ist doch spannend: Was wäre denn wenn Frauen nicht die meist etwas köperlich unterlegeneren Merkmale aufweisen würden bei gleichbleibenden Wesen? Eine Utopie - die endlich mal, wie so viel utopische Fiktion, im Rollenspiel umgesetzt werden kann und natürlich darauf hinausläuft, dass Frauen ihre >>neugewonnene Stärke<< und den damit veränderten gesellschaftlichen Stand nutzen, um mal wirklich dominant gegenüber der Männerwelt zu sein. Dann laufen diese >>starken Frauen<< nämlich zu knallharten Vertretern des weiblichen Geschlechts auf, eben wie eine Amazone oder eine schwertschwingende Ronja Räubertocher, aber ohne dabei ihren Wesengehalt zu verlieren, alles was passiert ist, dass Frauen beim Rollenspiel den neugewonnen Raum der Stärke nutzen, um nicht nur mit dem männlichen Geschlecht mitzuhalten, sondern auch um sich gegen dieses durchzusetzen, denn jetzt haben sie die Macht ihre Rechte zu verteidigen. Die Charaktere die Frauen dann spielen besitzen meist eine positive kraftvolle Seite, weil sie ja immer noch den weiblichen schöpfenden, schützenden und fördernden Aspekt zum Leben haben, welcher nun aber endlich mal gegenüber einem männlichen desktruktiven Eroberungs - und Aggressionstrieb verteidigt werden kann.

Deshalb habe ich mit dieser regeltechnischen Gleichsetzung gute Erfahrungen gemacht, denn die Anfänge der Diskriminierung liegen nicht im angeblich zarteren Wesen der Frau, sondern in ihrer köperlichen Unterlegenheit und ihre Ausschließung aus der Welt der Jagd und des Kampfes, welche sie dann nur noch an den Platz verbannt hat, der da noch übrig war: Der Herd.
 
so so, frauen sind uns also koerperlich unterlegen, und das hat sie an den herd gebracht ...

aha, na das klingt natuerlich total logisch. und aus welchem playboy stammt das?
 
Ja Ascaso, das sehe ich genauso, dieser Art von Supermachos muß man die Grenzen zeigen.

Mal ganz davon abgesehen, daß meine Charaktere keinen Herd mit sich rumschleppen und das Kochgeschirr eigentlich schön gleichmässig auf die Männer verteilt wird. Meine Mädels haben genug damit zu tun, sich um Heilpflanzen zu kümmern und im Angriffsfalle die Truppe zu verteidigen. Und Stärke hat ja nicht unbedingt nur mit körperlicher Kraft zu tun, da gehört auch die Umsetzung vorhandener Ressoursen zu tun.
 
Ascaso schrieb:
"tatsaechlich" sind geschlechter (frauen/maenner) garnicht sehr verschieden, viel eher sind die kulturellen und sozialen bedingungen sehr unterschiedlich.
Also den Beweis für die Behauptung, dass Männer und Frauen vom "Bauplan her" gar nicht so verschieden seien, würde ich gerne mal sehen - oder zumindest eine überzeugende Studie dazu. "Tatsächlich" ist es doch wohl eher Fakt, dass man für jeden Biologen/Psychologen/Mediziner da draußen, der für die relative Gleichheit der Geschlechter argumentiert, auch einen Biologen/Psychologen/Mediziner findet, der für die relative Ungleichheit der Geschlechter argumentiert. Die eine Seite als Fakt zu verkaufen, halte ich für Stepptanz auf dünnem Eis.

Ascaso schrieb:
so so, frauen sind uns also koerperlich unterlegen, und das hat sie an den herd gebracht ...

aha, na das klingt natuerlich total logisch. und aus welchem playboy stammt das?
Bezieht sich das auf die körperliche Unterlegenheit der Frauen (die in bestimmten Bereichen als gesichert gelten kann - in anderen Bereichen ist eher das Gegenteil der Fall) oder auf die Schlussfolgerung?

Rommie schrieb:
Ja Ascaso, das sehe ich genauso, dieser Art von Supermachos muß man die Grenzen zeigen.

Mal ganz davon abgesehen, daß meine Charaktere keinen Herd mit sich rumschleppen und das Kochgeschirr eigentlich schön gleichmässig auf die Männer verteilt wird. Meine Mädels haben genug damit zu tun, sich um Heilpflanzen zu kümmern und im Angriffsfalle die Truppe zu verteidigen. Und Stärke hat ja nicht unbedingt nur mit körperlicher Kraft zu tun, da gehört auch die Umsetzung vorhandener Ressoursen zu tun.
Für mich klingt das nach Geschlechterkampf - jetzt auch beim Rollenspiel. Wenn ein Setting Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein macht, dann flechte ich diese Unterschiede in die Rollen meiner Charaktere ein (die durchaus auch gegen diese Unterschiede sein können). Aus einem Weib auf teufel komm raus ein Mannweib machen zu wollen, klingt nicht nach Gleichberechtigung, sondern nach Gleichmacherei; und das wird der Problematik nicht wirklich gerecht. Die Aussage solcher Figuren ist doch folgende: Frauen sind genau dann den Männern gleichberechtigt, wenn sie sich genau so verhalten wie Männer.
 
Es gibt ein recht interessantes Buch, das sich mit den unterschieden zwischen Männlein und Weiblein im Rollenspiel beschäftigt; tatsächlich scheint es da unterschiede in den generellen Vorlieben der Geschlechter zu geben, ebenso wie eher weibliche Handlungsplots und eher männliche.

Falls es sich mal jemand antun möchte (Ist wie fast alle Ron Edwards-Texte ziemlich schwerer Stoff):

http://www.sorcerer-rpg.com/product.php/sexsorc.html

(Und nein, trotz des Namens ist es ein ziemlich geschmackvolles Supplement. Das hier ist nicht das "Book of Erotic Fantasy", sondern fast ein Sachtext.)

-Silver
 
aha, na das klingt natuerlich total logisch. und aus welchem playboy stammt das?

Sag doch gleich: Blubb:rolleyes: .

Bezieht sich das auf die körperliche Unterlegenheit der Frauen (die in bestimmten Bereichen als gesichert gelten kann - in anderen Bereichen ist eher das Gegenteil der Fall) oder auf die Schlussfolgerung?

Sowohl als auch. Natürlich sehe ich die Frau als körperlich primär unterlegen und ihr Aggressionspotenzial ist im Durchschnitt auch niedriger (bitte jetzt nicht mit Einzelfällen ankommen, bei denen das anders aussieht - ich weiss, das es immer Ausnahmen gibt, aber die bestätigen in diesem Fall mal die Regel). Die Schlussfolgerung basiert dann auf einer logischen Ableitung der Konsequenzen dieses Zustandes, das ist ungefähr wie 1 + 1 zusammenzählen: Es gibt viele Gründe für die Diskriminierung, aber ein entscheidender dürfte sicherlich sein, dass Männer eher dem idealistischen Bild des großen Ernährers und Verteidiger gerecht wurden, weil sie eine körperliche Überlegenheit besitzen. Die Frau hat nicht nur das Kind geboren und war somit automatisch in der Rolle des Versorgers und Erziehers, sie konnte sich aus dieser Rolle nie richtig lösen, weil ihr immer noch eine >>allgemeine Schwäche<<, grade im körperlichen Bereich, angerechnet wird. Ich finde es deshalb gut, dass diese im Rollenspiel genommen ist, das eröffnet mal ganz neue gesellschaftliche Dimensionen.

Für mich klingt das nach Geschlechterkampf - jetzt auch beim Rollenspiel.

Ach, was - ich habe bereits erwähnt, dass dies bei den Frauen zu keinem offensiven oder aggressiven Spielstil führt, sie sind vom Wesengehalt immer noch sehr weiblich, also eigentlich mehr zwischenmenschlich verbindent und gemeinschaftsfördernd, nur das ihnen durch die Stärke ihrers Charakters meist ein viel größeres Selbstbewusstsein angedeiht und die Frauen die sie dann spielen sind dann halt oftmals sehr starke und selbstbewusste Frauen, die nun viel mehr für ihre Achtung eintreten (können). Wieso sollte sich ein männlicher Spieler davor fürchten? Doch nur wenn sein Charakter einen besonderem machomäßige Ausrichtung hat, aber dann ist es doch gut das er vom weiblichen Geschlecht ordentlich Gegenwind bekommt.

Ich selber spiele Charaktere mit manchmal mehr oder minder starken provokativen Aspekten, weil sie oftmals einfach totale Underdogs und Anarchisten sind. Das heisst das ich bei manchen anderen Charakteren stark anecke wie z. B. bei dem ritterlichen Paladin, aber das ist auch völlig gut so, denn ich muss bei einem konsequenten Charakterspiel bei ihm anecken, denn der Ritter muss ja auf seine Prinzipien bestehen genau wie ich auf meine - so das wir uns zwar nicht totschlagen, es aber zu einem lustigen provokativem Verhältnis kommt, was aber immer noch auf einer gemeinsamen Basis (Gruppe) basiert. Genau so sollte der Macho im Rollenspiel auch mit dem Widerstand der hier starken Damenwelt rechnen, aber es kommt deshalb lange noch nicht zum Kampf.
 
blubb


Shub-Schumann schrieb:
Also den Beweis für die Behauptung, dass Männer und Frauen vom "Bauplan her" gar nicht so verschieden seien, würde ich gerne mal sehen - oder zumindest eine überzeugende Studie dazu. "Tatsächlich" ist es doch wohl eher Fakt, dass man für jeden Biologen/Psychologen/Mediziner da draußen, der für die relative Gleichheit der Geschlechter argumentiert, auch einen Biologen/Psychologen/Mediziner findet, der für die relative Ungleichheit der Geschlechter argumentiert. Die eine Seite als Fakt zu verkaufen, halte ich für Stepptanz auf dünnem Eis.
verschiedener bauplan? na sicher, aber mal vom kinderkriegen abgesehen halte ich die unterschiede fuer marginal. sowohl real, und erst recht im RPG.

auf grund von gesellschaftlich zugeordneten rollen sind koerperliche berufe, taetigkeiten und eigenschaften noch immer eher maennlich, soziale und versorgende eher weiblich, das sagt jedoch nicht das frauen in dem einen nicht besser, oder maenner in dem anderen schlechter waeren.

Bezieht sich das auf die körperliche Unterlegenheit der Frauen (die in bestimmten Bereichen als gesichert gelten kann - in anderen Bereichen ist eher das Gegenteil der Fall) oder auf die Schlussfolgerung?
ich habe mich vorallem auf die fundierte "koerper-herd" schlussfolgerung bezogen. ;)

Für mich klingt das nach Geschlechterkampf - jetzt auch beim Rollenspiel. Wenn ein Setting Unterschiede zwischen Männlein und Weiblein macht, dann flechte ich diese Unterschiede in die Rollen meiner Charaktere ein (die durchaus auch gegen diese Unterschiede sein können). Aus einem Weib auf teufel komm raus ein Mannweib machen zu wollen, klingt nicht nach Gleichberechtigung, sondern nach Gleichmacherei; und das wird der Problematik nicht wirklich gerecht. Die Aussage solcher Figuren ist doch folgende: Frauen sind genau dann den Männern gleichberechtigt, wenn sie sich genau so verhalten wie Männer.
war zwar nicht fuer mich ...
na sicher kann der sinn von "gleichberechtigung" nicht die anpassung der einen an die anderen sein, aber solange mensch darauf besteht das es explizite weibliche und maennliche muster gibt, kommt genau von dieser seite immer wieder der vorwurf des "geschlechterkampfs". aber wenn diese "muster" beidseitig aufgeweicht werden ist die gleichberechtigung mit sicherheit schon einen guten schritt weiter.
 
Ascaso schrieb:
na sicher, aber mal vom kinderkriegen abgesehen halte ich die unterschiede fuer marginal. sowohl real, und erst recht im RPG.
Damit bist du dann aber ziemlich einsam. Dass Männer und Frauen "unterschiedlich ticken", ist für die Psychologie schon lange kein Geheimnis mehr. Dabei gilt als sehr wahrscheinlich, dass die Unterschiede nicht ausschließlich, ja nicht einmal primär auf Sozialisation zurückzuführen sind.

auf grund von gesellschaftlich zugeordneten rollen sind koerperliche berufe, taetigkeiten und eigenschaften noch immer eher maennlich, soziale und versorgende eher weiblich, das sagt jedoch nicht das frauen in dem einen nicht besser, oder maenner in dem anderen schlechter waeren.
Sorry, es beweist aber auch nicht das Gegenteil. Selbstverständlich ist Attribution bei Geschlechterfragen ein wichtiges Feld, keine Frage. Alles auf Attributionen zu reduzieren riecht alerdings drei Meilen gegen den Wind nach "politisch zielgerichteter Kampagne".

ich habe mich vorallem auf die fundierte "koerper-herd" schlussfolgerung bezogen. ;)
OK, die war auch alles andere als sauber.

war zwar nicht fuer mich ...
na sicher kann der sinn von "gleichberechtigung" nicht die anpassung der einen an die anderen sein, aber solange mensch darauf besteht das es explizite weibliche und maennliche muster gibt, kommt genau von dieser seite immer wieder der vorwurf des "geschlechterkampfs". aber wenn diese "muster" beidseitig aufgeweicht werden ist die gleichberechtigung mit sicherheit schon einen guten schritt weiter.
Keine Ahnung, worauf du hier hinaus willst. Wenn man mal annimmt, dass bestimmte unterschiedliche Verhaltensmuster bei Männern und Frauen natürlich sind, dann würde nicht ein künstliches Aufweichen dieser Verhaltensmuster die Gleichberechtigung weiterbringen, sondern ein Akzeptieren der Unterschiede als gleichwertige Varianten des "Menschseins".
 
Na ja, es mag schon sein, daß sich Männer und Frauen sowohl psychisch als auch physisch voneinander unterscheiden. Es ist nur die Frage woher das kommt. Ist das genetisch vorprogrammiert, oder einfach im Laufe der Zeit anerzogen?

Jedenfalls gibt es meines Wissens nach keinen Beweis dafür, daß Männer als Allgemeines betrachtet genetisch bedingt körperlich stärker sind als Frauen :nixwissen

Was die Psyche angeht, so bin ich der Meinung, daß das unterschiedliche "ticken" schlicht von der Gesellschaft anerzogen ist.

Allerdings muß man auch sagen, daß man es schlicht und ergreifend nicht beweisen kann, weder das eine, noch das andere. In diesem Fall kann man immer nur über die eigene Meinung diskutieren...
 
Amanora schrieb:
Na ja, es mag schon sein, daß sich Männer und Frauen sowohl psychisch als auch physisch voneinander unterscheiden. Es ist nur die Frage woher das kommt. Ist das genetisch vorprogrammiert, oder einfach im Laufe der Zeit anerzogen?
Monokausale Antworten auf solche Fragen sind selten richtig - vermutlich stimmt beides.

Jedenfalls gibt es meines Wissens nach keinen Beweis dafür, daß Männer als Allgemeines betrachtet genetisch bedingt körperlich stärker sind als Frauen :nixwissen
Nur dann, wenn du jahrzehntealtes (nie explizit zu diesem Zweck ausgewertetes) empirisches Material nicht akzeptierst. Männer sind im Durchschnitt größer, entwickeln mehr Schnellkraft etc. pp. Frauen sind z.B. ausdauernder und schmerzunempfindlicher.

Was die Psyche angeht, so bin ich der Meinung, daß das unterschiedliche "ticken" schlicht von der Gesellschaft anerzogen ist.
In dieser Ausschließlichkeit ist die Aussage bestimmt falsch. Ich bin kein Experte - aber soweit ich weiß sind die Unterschiede teilweise auch genetisch.

Allerdings muß man auch sagen, daß man es schlicht und ergreifend nicht beweisen kann, weder das eine, noch das andere. In diesem Fall kann man immer nur über die eigene Meinung diskutieren...
Dazu kann ich nur einen Psychologieprof zitieren (der damit Dirty Harry zitierte), dessen Veranstaltungen ich gerne besuchte: Meinungen sind wie Arschlöcher - jeder hat eins. Will heißen: Man kann zwar nicht letztgültig alles beweisen, man kann aber sehr wohl bestimmte Varianten sehr wahrscheinlich machen.
 
Shub-Schumann schrieb:
Nur dann, wenn du jahrzehntealtes (nie explizit zu diesem Zweck ausgewertetes) empirisches Material nicht akzeptierst.
...
Frauen sind z.B. ausdauernder und schmerzunempfindlicher.
Schlichtweg falsch (netterweise auch gut deutsch als "Urban Legend" zu bezeichnen). Frauen sind NICHT schmerzunempfindlicher als Männer. Jedoch führt dieser Irrglaube gerade bei behandelnden Medizinern dazu Frauen, die schwer (tod-)krank sind, KEINE ausreichende qualifizierte Schmerztherapie zu bewilligen. - Nachdem ich solch einen Fall aus der nächsten Familie kenne, kann ich nur sagen, daß ich solche Aussagen schwer zum kotzen finde. Wer mal gesehen hat, wie jemand leidet und ein arrogantes Arschloch an Mediziner kommt mit solchen Sprüchen von wegen "schmerzunempfindlicher" dann habe ich dafür absolut kein Verständnis mehr. Das hat nicht mal mehr was mit Inkompetenz zu tun, das ist einfach echte Diskriminierung. (Dazu gehört im Übrigen auch, daß Herzinfarkte bei Frauen nicht diagnostiziert werden, weil die Symptome nur bei Männern von Ärzten - und Ärztinnen! - ernst genommen werden. Scheiß-Mediziner!)
 
OK, die war auch alles andere als sauber.

Die war schon sauber, da ich den Grund als wichtig, nicht als ausschließlich bezeichnet habe - wer mein zweites Posting liest, wird dann auch noch nachvollziehen können, wie ich zu der in meinen Augen sehr logischen Annahme komme, dass die durchschnittliche körperliche Unterlegenheit der Frau von Frühzeiten an zu einer untergeordneten Stellung in der Gesellschaft beigetragen hat: Genau das meint die >>Körper-Herd<<-Aussage.

Jedenfalls gibt es meines Wissens nach keinen Beweis dafür, daß Männer als Allgemeines betrachtet genetisch bedingt körperlich stärker sind als Frauen :nixwissen

Es darf als sehr, sehr, sehr wahrscheinlich angesehen werden, dass die Unterschiede von Mann und Frau auch biologisch bedingt sind - so wird bei Männern durchgehend ein höheres Aggressionspotenzial diagnostiziert und das seit Jahrhunderten. Aber die Gesellschaft, heisst die Umwelt, und dann letztlich noch mal die Eigenbestimmung - also der eigene Wille - mischen dann natürlich in der Charakterentwicklung auch kräftig mit.

Wenn man mal annimmt, dass bestimmte unterschiedliche Verhaltensmuster bei Männern und Frauen natürlich sind, dann würde nicht ein künstliches Aufweichen dieser Verhaltensmuster die Gleichberechtigung weiterbringen, sondern ein Akzeptieren der Unterschiede als gleichwertige Varianten des "Menschseins".

Aha - und wie willst du als Mann beantworten was >>künstlich<< ist? Das können nur die Frauen selber indem ihnen der Spielraum zur Entwicklung gegeben wird (im Rollenspiel sogar bei körperlich gleichen Vorraussetzungen) und sie sich dann halt entsprechend entwickeln und zwar viel freier von männlicher Bestimmung, Eingrenzung, Bewertung und Imponiergehabe - ich bin Antifaschist, aber wir müssen nur mal in den Orient blicken und können sehen was mit der Frauenwelt passiert, wenn der Mann festlegt, was für sie >>natürlich<< ist.

An mein Vorposter: KRASS:Sfassen:
 
Dazu muß aber gesagt werden, um mal gänzlich offtopic zu kommen, dass die Symptome eines Herzanfalls bei Frauen oft schlicht verkannt werden, weil die Schmerzen ganz woanders auftreten. Das ist nicht unbedingt Diskriminierung, aber fehlende Information bei Ärzten ist auch nicht unbedingt besser...
 
Jedenfalls gibt es meines Wissens nach keinen Beweis dafür, daß Männer als Allgemeines betrachtet genetisch bedingt körperlich stärker sind als Frauen
Was Fakt ist, ist zum Beispiel das Männer schneller mehr Muskelgewebe aufbauen, ebenso ist der durchscnittliche Mann größer und schwerer.
Was die Schmerzunempfidlichkeit angeht, sieht das meines Wissens nach so aus:
Wenn wir schmerzen erleiden schüttet das Gehirn Schmerzstiller aus.
Jedoch bei Männer mehr als bei Frauen. Dadurch würde bei Männer bei einer Geburt (bzw. solchen Schmerzen) der Körper in Schmerzstillern 'ersäuft', wohin gegen die Frau stärkere Schmerzen hätte (weniger Schmerzstiller), jedoch überleben würde, weil ihr Körper sich nicht selbst die Überdosis setzt.
 
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