Der Punkt ist, sie (Sony), haben sich entschieden das Franchise wieder zu beleben, weil sie Kohle mit dem Merchandise machen wollen.
Huch?
Man macht einen Film nur wegen dem Merchandise?
Ist mir neu.
Und die Entscheidung eines "All Female"-Teams sehe ich als motiviert um dieses Ziel zu erreichen.
Warum muss man da Motivation suchen???
Würde ein All-Male Team da nicht die gleiche Kritik treffen?
Der Film ist ansonsten nichts besonderes - die einzigen Alleistellungsmerkmale sind, dass es Ghostbusters ist und alles Frauen sind.
Er ist witzig und voller eigenständiger Charaktere die nicht nur Abziehbilder ihrer Vorbilder sind. Das ist schon mal viel mehr als andere Filme von sich behaupten können.
Er persifliert sich selbst und seine Vorlage. Wundervolle Cameos.
Ok, aber ist halt Ansichtssache.
Bei einem Film mit einer ausgewogenen Männlein/Weiblein-Cast wäre die Vermarktung ganz anders gelaufen und kein Kritiker würde als Frauenhasser beschimpft, wenn er sagt "Der Film ist gut für Popkornkino, aber ansonsten nichts was im Gedächtnis bleibt".
Die Diskussion um das Team hat die Ebene der Rationalität verlassen. Vor allem weil schon so ewig VOR dem Film geflamt wurde. Das erzeugt einen Gegenflame, aber nur die Kritiker des Films zu beschimpfen, diese Wahrnehmung ist nun mal SEHR einseitig. Ist ja nicht gerade so das die Leute die FÜR den Film waren nicht als Männerfeinde, Feminazis und sonstwas bezeichnet worden waren.
Das war einer der Gründe warum ich mir dieses kindische Geflame von beiden Seiten nicht antue. Man kann keine
im Internet umerziehen. Funktioniert nicht. Been there, tried that, failed miserably.
'Sleepthief' schrieb oben "Die Mädels nehmen Kevin so an wie er ist' als wäre das eine besondere Sache. Der Punkt ist aber, dass sie sich eben genauso verhalten, wie es von einem Comedy-Film erwartet würde, nur dass die Geschlechterrollen getauscht sind. Das macht für mich keinen Plusspunkt in dem Film aus.
Nein, ihm wird nicht als "Mann" die Fähigkeit abgesprochen ein guter Sekretär zu sein. Sein Geschlecht wird nicht zum Thema gemacht. Seine, eigene, Unfähigkeit schon.
Zu ihm wird nicht "typisch Mann" gesagt.
Das ist schon ein himmelweiter Unterschied.
Wenn Du das nicht siehst, dann tut mir leid, versuche es zu sehen das es auch darum geht das Klischees eben nur das sind, Klischees.
Im Film wird der Fokus auf die PERSON Kevin gelegt.
Nicht auf den MANN Kevin.
Ein nicht zu vernachlässigender Anteil der Filmkomik ist Männerbashing.
Warum erwähnst Du das nicht minder vorhandene Frauenbashing? Ist das etwa okay?`
Wenn Kirten Wiigs Charakter total hin- und weg von dem BODY von Kevin ist, dann wird auch da ein nicht gerade schmeichelhaftes Bild einiger Frauen dargestellt. Fällt Dir das nicht auf?
Der Chef von Erin ist okay, feuert sie wegen der Reputation des College, aber der Chef von Abby ist eine Witzfigur.
Hmm. Beide verhalten sich wie Ärsche. Nur der Boss von Abby versucht es nicht das hinter dem Mäntelchen der Notwendigkeit zu verstecken. Das macht mir den Boss von Abby insofern sympathischer als Abby dann nicht bei sich den Fehler suchen wird.
Der Fremdenführer im dem Haus ist gut für die Einflührung des Films und einen Scherz, dass er sich in die Hose gemacht hat, inklusive "Nein", "Doch" in die Länge ziehens..
Was ist so schlimm wenn sich ein Mann in die Hose macht? Nur weil es in einem Film mit weiblichen Hauptdarstellern passiert?
Siehe
Deadpool
Oder, wenn ich mich nicht irre, der neue Independence Day: Resurgence, wo ein Wissenschaftler in einem WebMeeting "OH MEIN GOTT!" ruft und sich ein Zuhörer in die Hose macht. Dabei war es nur eine SMS das der Hund des Wissenschaftlers zum Tierarzt muß, oder so etwas.
Ich fand die Stelle lustig und auch ein Mann darf mal schwach sein und Angst haben.
Die beiden DHS-Agenten sind im wesentlichen Ziel von Situationskomik.
Kevin und Benni, der Lieferant, sind völlige Lachnummern.
Wieso Benni, das ist doch eine Frechheit was er sich erlaubt. Und das sie sein Auslieferungsfahrzeug zerblasen, das mag zwar lustig sein, aber das macht nicht Benni zur Lachnummer sondern nur die Situation in der er steckt.
Die einzige Person die sonst noch kompetent ist, ist die Assistentin des Bürgermeisters, eine Frau.
Sie wird thematisiert, ja.
Aber den kaltschnäuzigen Taxifahrer, gespielt von Dan Aykroyd, hast Du übersehen? Der Bürgermeister ist auch keine Lachnummer, hatte ich nicht gerade den Eindruck. Das er seine rechte Hand zu den Ghostbusters schickt, das ist nur verständlich.
Es gibt dutzende/hunderte Männer die nicht als Vollpfosten im Film dargestellt werden. Thematisierst Du das?
Wenn ein Streifen, wie viele Action-Streifen, Men-only wäre, würdest Du das thematisieren?
Ich fand es nett das sich jemand offizielles mit den Ghostbusters verbunden hat, und das es gerade die Assistentin des Bürgermeisters ist, paßt einfach.
Außerdem wird damit auch eine Szene aus dem unheimlich sexistischen "Sex and the City" zitiert. Als wären alle Frauen nur auf Schuhe und Sex/den nächsten Stecher aus. Und das ist in Ghostbusters eben nicht so.
Macht den Bösewicht zum einzigen Mann der nicht Ziel von Häme ist.
Natürlich ist der auch Ziel von Häme. Er wird als der Gemobbte der sich ENDLICH an der Gesellschaft rächt dargestellt. Der Anders Breivik von New York, nur halt ÜBERLEBENSGROSS.
Und doch so erbärmlich.
Erbärmlicher Job, keine Freunde, kitzekleiner Schauspieler.
Was ist bei dem nicht voll Häme?
Außer das die Heldinnen ein gewisses Verständnis aufbringen und mit ihm tatsächlich reden wollen?
Warum ist nicht einer der DHS-Agenten eine Frau über die sich lustig gemacht wird?
Oder Benni?
Warum kann der smarte Assistent des Bürgermeisters kein Mann sein ?
Weil --- BAUM!
Der Film ist was die Geschlechterrollen-Verteilung angeht nicht ausgewogen, er zieht einen Teil seines Lacherfolges daraus, dass er die Rollen durchgängig tauscht und dass ist eben nicht besser als andersherum.
Nein, getauscht werden eigentlich nur die Hauptdarsteller und ein Teil derjenigen die die Vorfälle melden. Das es aufgeschreckte Frauen im Original sind, das ist auch so ein schönes,
"hysterische, also ungefickte, Frau" Klischee.
Der Tausch alleine ist überhaupt nicht witzig. Wenn man das Original, oder die Zeichentrickserie, kennt mag das noch für EINEN Lacher sorgen. Danach müssen die Figuren von selber tragen.
Unabhängig davon, dass die Charaktere halt alle irgendwie 08/15 sind und ich mit dem z.T. sehr flachen Humor wenig anfangen kann. Und ich bin nicht wirklich anspruchsvoll: als ich Deadpool das zweite mal gesehen habe, bin ich im Kino vor Lachen vom Sitz gefallen, als er seinen "Ritter der Kokussnus"-Moment auf der Brücke hat.
Siehst Du, und ich finde Deadpool unnötig brutal.
Und was die Witze übers Ficken angeht absolut PRIMITIV. Das findet man vielleicht sehr lustig wenn man ein pubertierender Jugendlicher ohne Freundin ist. Und natürlich ist es in den prüden USA auch lustig.
Aber hier, in Europa wo man nackte Brüste in jeder Kioskauslage sieht und nicht jedes Schimpfwort im Fernsehen ausgeblendet oder ausgepiept wird?
Halb so lustig. Halb so provokativ.
Den Humor in Ghostbusters fand ich jedenfalls reifer, intelligenter als bei Deadpool.
Aber okay, jedem das seine und seinen Geschmack.