Niohbe
Elch
- Registriert
- 4. November 2005
- Beiträge
- 5.564
AW: "Geschmacklosigkeit" bei VtM
@ Cardinale
der Char sicher nicht... der lässt es ja dann an genau der Menschlichkeit mangeln...
Möglicherweise der Char, der zum Opfer wird?
Für mich persönlich gibt es da mehrere Möglichkeiten des Vorgehens... ich hab das schon mal verglichen:
"naked" von Mike Leigh lässt keine menschliche Niederung aus, aber so erzählt, daß man sich gedanken machen kann, wenn man mag (eigentlich kommt man nicht drum rum)
im gegensatz zu z.B. Rodriguez/Tarantino... aber auch bei denen kannst du, wenn du willst, dir deine gedanken dazu machen...
auf ganz blöd ... du gehst ja eben nicht raus und vergwaltigst jemanden...
ich geh auch nicht raus und verdresche wen, sondern dresche im Zweifelsfall meinen Sandsack zusammen...
hab ich deshalb eine geringere hemmschwelle, jemanden in RL zu verdreschen? ich sag mal nein...
hab ich, wenn ich einen Char ohne menschlichkeit kreire, selber weniger menschlichkeit?
Wie gesagt, nur von mir ausgehend... nein...
wie das bei anderen ist, weiß ich nicht.
Im realen Leben setze ich mich sehr intensiv mit ursache und Wirkung auseinander und übernehme sehr viel verantwortung für mein Tun und handeln und versuche auch vorausschauend genug zu sein, wie das evtl. bei wem anders ankommt.
Deshalb identifiziere ich mich dennoch für zwei Stunden Unterhaltung mit Uma Thurman und denke eben nicht drüber nach, ob sie Vernita Greens Kind ein trauma fürs leben beigebracht hat, weil sie ihre mami brutal gemeuchelt hat.
IN RL schaut das ganz anders aus, in RL denke ich über Sätze und Worte lange nach, bevor ich sie spreche, weil ich niemandem zu nahe treten will und weil ich nicht weiß, ob ich irgendwelche Punkte bei jemandem treffe, die verborgen sind... (ich denke, das fällt unter Respekt und Anstand) und ich erwarte das eigentlich in RL auch von anderen...
Meine Frage von weiter oben ist dabei die, warum man solche Themen so hervorragend zur "Unterhaltung" hernehmen kann und ich lande in der Beantwortung für mich, bei den Archetypen und den Urinstinkten... die wohl trotz Zivilisation und Bildung, trotz Humanismus und Philosophie noch immer ihre Daseinsberechtigung haben und auf gewisse Art und weise nach befriedigung streben...
das ist jetzt wertfrei gemeint...
vllt. ist töten einfach ein so elemantarer bestandteil der menschlichen natur, daß man den Antrieb dazu in eben immer neuen Varianten vorfinden wird, egal wie Aufgeklärt und nächstenlieb wir uns derweil entwickeln...
Vllt. entwickelt sich irgendwann das Stammhirn völlig zurück und die elementaren Urtriebe verlieren tatsächlich ihre Daseinsberechtigung... derzeit sehe ich davon nicht wirklich etwas, wenn ich mir die Welt anschaue...
Die Frage die sich daraus aufwirft: kann man Themen wie Vergewaltigung, sexuelle Gewalt etc. in der Form behandeln, daß es "popcorn" Kino wird, wie z.B. Rodriguez das tut oder habe ich eine humanistische Verpflichtung welcher Art auch immer, mich kritisch damit auseinander zu setzen, wie z.B. in "Naked" von Mike Leigh geschehen...?
ich denke auch da, daß das jeder nur für sich klären kann und ich persönlich sehe für mich beides als legitim... was andere sehen, ist deren Spielfeld...
wie gesagt ich achte in RL extremst auf Ursache und Wirkung... bei der real existierenden Dunkelziffer was häusliche Gewalt, gewalt in der Ehe, missbräuchliches und übergriffiges Verhalten gegenüber Frauen und Kindern angeht, kannst eh davon ausgehen, daß zwei von drei Frauen, die du triffst bereits wenigstens einmal Opfer von übergriffigem Gebahren waren... ich achte da in RL sehr penibel drauf... das heißt für mich aber im Umkehrschluss nicht, ich darf mir keine Geschichte ausdenken, in der ein ruchloser Killer sich extrem übergriffig verhält...
ich bin nicht sicher, ob ich mich gerade klar ausdrücke, ich denke wie gesagt noch in slow Motion, man möge mir das nachsehen und fragen, wenn was komplett diffus ist.
@ Cardinale
Aber wer setzt sich mit dem Leid des Vergewaltigungsopfers auseinander, wenn er sowas nachspielt?
der Char sicher nicht... der lässt es ja dann an genau der Menschlichkeit mangeln...
Möglicherweise der Char, der zum Opfer wird?
Für mich persönlich gibt es da mehrere Möglichkeiten des Vorgehens... ich hab das schon mal verglichen:
"naked" von Mike Leigh lässt keine menschliche Niederung aus, aber so erzählt, daß man sich gedanken machen kann, wenn man mag (eigentlich kommt man nicht drum rum)
im gegensatz zu z.B. Rodriguez/Tarantino... aber auch bei denen kannst du, wenn du willst, dir deine gedanken dazu machen...
auf ganz blöd ... du gehst ja eben nicht raus und vergwaltigst jemanden...
ich geh auch nicht raus und verdresche wen, sondern dresche im Zweifelsfall meinen Sandsack zusammen...
hab ich deshalb eine geringere hemmschwelle, jemanden in RL zu verdreschen? ich sag mal nein...
hab ich, wenn ich einen Char ohne menschlichkeit kreire, selber weniger menschlichkeit?
Wie gesagt, nur von mir ausgehend... nein...
wie das bei anderen ist, weiß ich nicht.
Im realen Leben setze ich mich sehr intensiv mit ursache und Wirkung auseinander und übernehme sehr viel verantwortung für mein Tun und handeln und versuche auch vorausschauend genug zu sein, wie das evtl. bei wem anders ankommt.
Deshalb identifiziere ich mich dennoch für zwei Stunden Unterhaltung mit Uma Thurman und denke eben nicht drüber nach, ob sie Vernita Greens Kind ein trauma fürs leben beigebracht hat, weil sie ihre mami brutal gemeuchelt hat.
IN RL schaut das ganz anders aus, in RL denke ich über Sätze und Worte lange nach, bevor ich sie spreche, weil ich niemandem zu nahe treten will und weil ich nicht weiß, ob ich irgendwelche Punkte bei jemandem treffe, die verborgen sind... (ich denke, das fällt unter Respekt und Anstand) und ich erwarte das eigentlich in RL auch von anderen...
Meine Frage von weiter oben ist dabei die, warum man solche Themen so hervorragend zur "Unterhaltung" hernehmen kann und ich lande in der Beantwortung für mich, bei den Archetypen und den Urinstinkten... die wohl trotz Zivilisation und Bildung, trotz Humanismus und Philosophie noch immer ihre Daseinsberechtigung haben und auf gewisse Art und weise nach befriedigung streben...
das ist jetzt wertfrei gemeint...
vllt. ist töten einfach ein so elemantarer bestandteil der menschlichen natur, daß man den Antrieb dazu in eben immer neuen Varianten vorfinden wird, egal wie Aufgeklärt und nächstenlieb wir uns derweil entwickeln...
Vllt. entwickelt sich irgendwann das Stammhirn völlig zurück und die elementaren Urtriebe verlieren tatsächlich ihre Daseinsberechtigung... derzeit sehe ich davon nicht wirklich etwas, wenn ich mir die Welt anschaue...
Die Frage die sich daraus aufwirft: kann man Themen wie Vergewaltigung, sexuelle Gewalt etc. in der Form behandeln, daß es "popcorn" Kino wird, wie z.B. Rodriguez das tut oder habe ich eine humanistische Verpflichtung welcher Art auch immer, mich kritisch damit auseinander zu setzen, wie z.B. in "Naked" von Mike Leigh geschehen...?
ich denke auch da, daß das jeder nur für sich klären kann und ich persönlich sehe für mich beides als legitim... was andere sehen, ist deren Spielfeld...
wie gesagt ich achte in RL extremst auf Ursache und Wirkung... bei der real existierenden Dunkelziffer was häusliche Gewalt, gewalt in der Ehe, missbräuchliches und übergriffiges Verhalten gegenüber Frauen und Kindern angeht, kannst eh davon ausgehen, daß zwei von drei Frauen, die du triffst bereits wenigstens einmal Opfer von übergriffigem Gebahren waren... ich achte da in RL sehr penibel drauf... das heißt für mich aber im Umkehrschluss nicht, ich darf mir keine Geschichte ausdenken, in der ein ruchloser Killer sich extrem übergriffig verhält...
ich bin nicht sicher, ob ich mich gerade klar ausdrücke, ich denke wie gesagt noch in slow Motion, man möge mir das nachsehen und fragen, wenn was komplett diffus ist.