Vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort erst mal
Die Frage, die ich mir jetzt stelle ist wie viel Gewicht der Ruf, den man in der Gartou-Nation gesammelt hat nun für die Tänzer hat. Als Garou kann man ja Ruf sammeln in dem man z.b Wyrmgezücht, Vampire etc beseitigt...ich denke dass das bei den Tänzern eher keinen Ruf einbringen würde?
Jain...
Erstmal ist Ruf zweigleisig. Einmal geht es darum, was andere Garou (die Gesellschaft allgemein) über dir Taten des Garou wissen. Das ist relativ gradlinig. Normalerwiese erzählen Rudel in der Versammlung ihre Taten oder die Ältesten/Amtsträger der Septe erwarten Berichte und die Galliarden, die ja in den Versammlungen auch (Unterhaltungs-)"Programm" machen, bohren natürlich nach um von den neusten Entwicklungen in unterhaltsamer Form zu berichten, während die eher nüchterne Berichterstattung ggf. schon in der "Breaking the Bone"-Phase einer Versammlung erfolgt ist.
Aber, wenn im Wald ein Baum umfällt und keiner das hört, ist es dann passiert?
Das Storyteller's Handbook revised sagt "ja". Auch wenn es keine Zeugen gibt, oder man sich über Dinge ausschweigt sollte der Spielleiter Ruf-Boni bzw. -Mali vergeben. Die Summe der Taten bilden den Charakter und subtile Körpersprache usw. sind auch Merkmale des Rufs. Außerdem können Geister zwar nicht erkennen was konkret ein Garou getan hat, aber sie haben ein Gefühl für dessen Taten...
Und es gibt ja (oder gab in der 1st/2nd Edition) die kleinen Verschwörerzellen der Schattenlords. Die Agenten dieser Zellen haben ja Dinge getan, die nicht unbedingt Ruf unter allen Garou einbringen würden, aber innerhalb der Verschwörergemeinschaft haben sie schon auch Ruf erhalten und der entwickelt sich ja in einen allgemein gültigen Rang.
Es ist also schon so, dass Taten zum Ruf beitragen sollten, auch wenn sie nicht bekannt werden. Ruf und Rang bleiben erhalten, auch wenn man in eine andere Septe reist, wo ggf. wenig oder gar nichts über den Garou bekannt sind. Eine Notwendigkeit sich dort zu beweisen ist natürlich dennoch nicht ausgeschlossen.
So, davon abgesehen haben Tänzer andere Ruf Kategorien. Ich habe die mal kurz gegoogelt.
Power
- I will crush my enemies.
- I shall improve myself at all expense.
- I shall never refuse a challenge.
- I shall use my power to the greater glory of the Wyrm.
Infamy
- I shall serve the Wyrm and aid its minions.
- I shall destroy the homids.
- I shall destroy the Garou.
- I shall rend Gaia to make way for the Wyrm.
- I shall spread corruption.
Cunning
- I shall hold to my word only while it is to my benefit.
- I shall know my enemies.
- I shall know myself.
- I shall turn everything, every situation, to my advantage.
- I shall never give foreknowledge of my actions.
Man könnte jetzt das ganze Leben des Garou bisher nach diesen neuen Kategorien bewerten, um sein Tänzer-Ruf-Äquivalent zu bestimmen. Ich meine auch als Garou hat man seine Feinde vernichtet und Herausforderungen nicht abgelehnt und so weiter...
Aus praktischen Gründen, würde man aber eher interpolieren, wenn man tatsächlich einen Charakter vom Garou zum Tänzer entwickelt.
Tänzer-SCs sind auch in der Spielwelt nicht vorgesehen. Ich glaube das erste Buch des Wyrm hatte das auch im Vorwort...
Also könnte ein Garou, der den Rang Adren hat direkt sich bis zum dritten oder sogar vierten Rang durchtanzen, wenn er das erste mal in die Spirale tanzt oder ist das egal, wenn man einmal drin ist? Ich bin nicht sicher wie der Übergang zwischen den einzelnen Kreisen geregelt ist, wenn man sich im Labyrinth befindet?
Ich weiß es auch nicht. Konkret beschrieben ist das meines Wissens nach nicht. Das Labyrinth ist eben, so wie ich die Beschreibungen verstehe, ein Irrgarten gefüllt mit Plagen/Wesen die den Tänzer in irgend einer Weise prüfen. Das ist sicher auch kräftezehrend und ohne Selbstheilung ggf. ein gefährlicher Prozess. Klar, man kann von den Plagen die man tötet essen, Gnosis erhalten und weil man in der Umbra ist auch Gnosis statt Wasser/Nahrung verbrauchen (wobei das eine Regelung für Penumbra und Nahes Umbra ist und ob die in einem Reich Anwendung findet ist fraglich) um zu überleben, aber selbst dann, müsste man sich in einer potentiell feindseligen Umgebung aufhalten ggf. verstecken, um schweren Schaden zu regenerieren.
In sofern ist es denke ich angemessen anzunehmen, dass ein Garou mit Rang ggf. als Tänzer in den selben Rang kommt, den er schon hat, aber nicht darüber hinaus... also nicht direkt beim ersten Aufenthalt in Malfeas.
Mir geht es bei den Rangfragen hauptsächlich darum um zu sehen auf welche Tänzergaben der neue Tänzer zugriff hat, denn ich denke mal das auch Plagen einen Tänzer-Cliath keine Tänzergabe der 3. oder 4. Stufe beibringen würde?
Ja, sollten die Plagen nicht. Nein, wie gesagt, ich denke es ist angemessen, dass der Garou in seinen alten Rang zurück kommt.
Ich plane meine Gruppe auf einen Tänzer der schwarzen Spiralen treffen zu lassen, der früher eine Nachfahrin des Fenris war. Einer aus der Gruppe wird die auch kennen, da sie zu seiner Septe mal gehörte. Bei dem NPC handelt es sich um eine Metis-Philodox, welche durch verschiedene traumatische Ereignisse eine zweite Persönlichkeit entwickelt hat, welche im Grunde den ganzen Hass verkörpert, die sie aufgrund der schlechten Behandlung ihr gegenüber angesammelt hat. Der betreffende Char, welche die Tänzerin kennen wird, ist ebenfalls ein Metis.
Das letzte traumatische Ereignis war der Tod der Mutter des NPCs, aufgrund einer Raserei durch ein ehemaliges Septenmitglied, welches als Strafe für die Ermordung eines Garous letztlich selbst getötet wurde. Der NPC hat seine Mutter sehr geliebt, vor allem das diese ihr Kind besser behandelt hat als der Rest und nach ihrem Tod hat die zweite Persönlichkeit endgültig die Kontrolle übernommen, die Septe verlassen und die Spirale getanzt, Beweggrund wäre hier Rache.
Die andere, gute Persönlichkeit ist noch vorhanden, aber die deutlich weniger dominante. So wie ich meine Spieler kenne wird es durch aus den ein oder anderen geben, der für einen Rettungsversuch des NPCs plädieren könnte und wenn das prinzipiell möglich ist, würde ich zumindest den Versuch zulassen. Daher die Frage ob das umkehrbar ist.
Andere Frage wenn man durch das Tanzen der Spirale wahnsinnig wird und der Char vorher schon eine Geistesstörung hat, kommt dann noch eine zweite durch den Tanz hinzu? Bekommt man für jeden weiteren Tanz dann auch eine weitere Geistesstörung hinzu?
Nicht zwingend. Der Wahnsinn ist eher als die generelle Mentalität und Weltanschauung der Tänzer zu verstehen. Aber viele von ihnen haben Geistesstörungen, auch mehrere, oder sagen wir mal Verhaltensmuster die ggf. krankhaft ausgeprägt sind. Egozentrisch, sadistisch bis grausam, fanatisch usw. sind alles Charakteristiken, die bei Tänzern gut vorkommen, aber die auch bei anderen Garou vorkommen können.
Gerade das archaische Rechtsverständnis der Garou wäre in den Augen humanistisch geprägter Menschen und ist in den Augen der Kinder Gaias grausam.
Nichts spricht in der Regelmechanik gegen weitere Geistesstörungen. Die Prüfungen sollen ja schon fordernd und bisweilen krankhaft nach den Maßstäben des gesunden Menschenverstands sein. Alle Ausprägungen von PTBS sind also denkbare folgen einer solchen Prüfung.
Generell ist die Geschichte mit zwei Persönlichkeiten etwas schwerer einzuschätzen, weil ich mit nicht sicher bin, wie sowas funktioniert. Generell könnte ich mir vorstellen, dass man die "böse" Persönlichkeit therapiert (es müsste zu einem Überdenken der derzeitigen Haltung/Weltanschauung kommen, Reue für getane Gräueltaten und den Willen der Besserung) und die böse Seite dann ihre Kontrolle über den Körper verliert und die "normale" Persönlichkeit zurück kommt. Es könnte aber auch sein, dass die "böse" aber therapierte Persönlichkeit bleibt. Hängt stark davon ab, wie du das gestaltest und was du als Endziel willst.
Der Gegenstand befindet sich im Buch des Wyrms auf Seite 184. Auf Seite 185 steht das Baalsfeuer durch die Gabe Gift widerstehen absorbiert werden kann. Auf Seite 184 wird auch die Teufelspeitsche beschrieben. Wie würdest du diese Waffe bzgl. absorbtion einschätzen?
Okay, die Baneklaive. Im englischen Original steht, dass die Waffe als Wyrm-Emanation als auch als Silber zu werten ist, wenn es um das Verursachen von Schaden geht. Dies bezieht sich auf Stärken (Merits) die den Umgang mit diesen Schadensquellen behandeln. Wobei mir der Sinn nicht ganz klar ist. Grundlegend sollte eine aktivierte Fetischwaffe schweren Schaden verursachen. Silber verursacht schweren Schaden der nicht reduzierbar ist. Wyrm-Emanations sind keine definierte "Schadensart" nach meiner Kenntnis (aber mehr zur Sidebar gleich).
Ein Charakter mit Silbertoleranz als Vorteil würde die Waffe gegen Schwierigkeit 8 reduzieren, Schaden den er erleidet ist schwer (weil Silber, weil potentiell aktiviert, weil Wyrm-Emanation).
Ein Charakter mit "Immun to Wyrm Emanations" würde den Schaden nicht reduzieren, weil Silber. Er würde keine Würfelpoolabzüge durch Wyrm-Emanations bekommen, aber da sind keine angegeben, daher ist das irgendwie hinfällig.
In Kombination mit der Balefire-Sidebar von Seite 185 könnte man argumentieren, dass gemeint ist, dass man den Schaden der Waffe auch mit den Würfeln aus Resist Toxin reduzieren darf. Das wäre mMn okay, da die der Fähigkeit Gnosis zurück zu gewinnen und dem extra Meelee Würfel schon relativ gute Fähigkeiten hat und daher es okay wäre, sie im Kampf gegen Garou etwas restriktiver zu gestalten. "Resist Toxin" gibt einen Bonus von 3 Würfeln auf wyrm-verstärkte Gifte, also im Durchschnitt 1,5 Schaden weniger, das ist bei einem Angriff mit einer Klaive nicht viel...
Ich würde nicht annehmen, dass gewollt ist, dass die Waffe durch die Balefire-Regel Silbertoleranz umgeht (weil Balefire nicht reduzierbar ist). Silbertoleranz ist teuer und mMn der essentiellere Teil des Schadens der Waffe.
Ich würde, weil auch "Immun to Wyrm Emanations" eine relativ teure und relativ schwammige Stärke ist, einem Garou mit dieser Stärke zugestehen, dass er nicht Narbengewebe entwickelt und auch keine zweite Kampfnarbe erleidet, sollte die Waffe ihn auf "Außer Gefecht" bringen.
Die Teufelspeische richtet schwer heilbaren Schaden an und sollte folglich wie dieser reduzierbar sein. Der Hinweis auf die Absonderungen der Peitsche, die den Griff auflösen sind im Kampf nicht relevant. Sie könnten eher eine Rolle spielen, wenn man die Peitsche auf einen Gefangenen legt, als Folterwerkzeug, oder vergleichbares. Aber das ist dann in der Hand des Spielleiters. Jedem Monat muss man den Griff, der vermutlich aus Holz und Leder ist, erneuern. Das ist jetzt mMn nicht sehr ätzend, wenn es um Schadenswerte geht.