AW: Finanzen im RPG?
Teils-teils.
Das abstrakte Wealth-System in D20 Modern finde ich GERADE in einem modernen Setting vollkommen UNINTUITIV und - schlichtweg doof.
Bei HeroWars/HeroQuest, wo es nur in manchen Regionen überhaupt das KONZEPT einer Währung gibt, ansonsten aber sehr viel über Tauschhandel abgewickelt wird, da finde ich ein abstraktes Wealth-System hingegen äußerst passend.
Letztlich hätte ich mir für D&D eher ein Wealth-System und für D20 Modern "Geld zum anfassen" (und zählen) gewünscht.
Je näher das Setting an unserer Welt und unserer Zeit und unserer persönlichen Erfahrung im Umgang mit Geld (auch elektronischem!) ist, desto eher möchte ich RICHTIGES Geld im Rollenspiel haben. Ich möchte jemandem $10.000 für einen "Job" anbieten können und nicht ein "Du bekommst +2 Wealth, wenn Du erfolgreich bist".
Wie gesagt: UNINTUITIV und effektiv sogar STÖREND kommt mir das bei D20 Modern (und darauf aufsetzenden Settings wie Dawning Star) vor.
Bei HeroQuest hat es mich jedoch NOCH NIE gestört und dort finde ich die Wealth-Eigenschaft ausgesprochen passend.
Bei Savage Settings wie Evernight, wo eigentlich vorgesehen ist, daß die SCs sehr erbsenzählerisch mit ihren paar Kröten knausern, da haben wir nach dem "Ereignis" (spoilerfrei) einfach "Gefallen" und Tauschwaren verwendet, da allein schon von der inneren Logik des Settings nach dem "Event" auf Geld nichts mehr zu geben ist. Zudem paßt das "Kleingeldzählen" einfach nicht zu HELDEN von Format!
In Savage Dawning Star habe ich MÜHSAM die Preise aus den D20 Modern DCs "zurückgerechnet" in RICHTIGES Geld. Das paßt WESENTLICH besser zu dem dortigen Setting als die heldenhaft abstrahierte Wealth-Eigenschaft.
In Deadlands, wo die Charaktere ja oft sehr unterschiedliche Währungen (USA, CSA, Pesos, jeweils in Papier *lach* oder in Edelmetall) mit sich herumschleppen, da finde ich dieses "Kleingeldzählen" wiederum passend. Denn wenn einer in der CSA mit zuviel USA-Geld erwischt wird, dann kann das zu netten Komplikationen führen.
Wenn "Kleingeldzählen" zum sonstigen Detaillierungsgrad eines Settings paßt, wenn es sich nicht störend auf das Durchspielen in einer Spielsitzung auswirkt, dann mag ich Richtiges Geld (tm) in meinen Rollenspielen.
Wenn jedoch HELDEN gespielt werden sollen, die sich eh NIE Sorgen um Geld und dergleichen niedere Dinge machen sollten, dann finde ich eine abstrakte Wealth-Eigenschaft ziemlich praktisch.