AW: Final Fantasy XIII
So, ich hab jetzt 7 Stunden rum und muss sagen, dass man das Game gezockt haben sollte bevor man meckert. WIRKLICH! Gerade eben, wie gesagt 7 Stunden Spielzeit, habe ich den Equipment Modification Bereich freigeschaltet....endlich bessere Waffen bauen. Da IMMER Geldmangel herrscht (Gegner geben keines) kann man keine neuen Waffen kaufen. Ist auch irrelevant, da die Shops (online Shops am Straßenrand), sowieso nichts brauchbares führen und dem Spielverlauf stets hinterherhinken.
Das Kampfsystem ist nach 5 Stunden ca. voll verfügbar und erst nach und nach kann man die Charaktere wirklich adäquat ausbauen. Das Spiel entscheidet wann welcher Charakter welche ... Klasse ist nicht das richtige Wort, eher Kampfausrichtung benutzen und aufleveln kann. Aufleveln ist ziemlich straightforward, ohne große Freiheiten in den einzelnen Ausrichtungen. Die Pointe liegt darin die Stärken der Charaktere zu erkennen und entsprechend zu leveln.
Jeder Charakter kann im Laufe des Spiels folgende Ausrichtungen leveln:
1. Commando - fungiert als Damage Dealer
2. Sentinel - ist quasi das Gegenstück, nämlich der Tank
3. Ravager - Offensivmagische Klasse
4. Medic - Heiler
5. Synergist - Buffer
6. Saboteur - neg. Status auf Monster
Im Kampf sind höchstens drei Leute beteiligt (Anfangs und auch nach 7 Stunden Spielzeit noch fest vorgegeben). Vorher legt man bis zu 6 Ausrichtungskombinationen fest und kann diese während des Kampfes jederzeit wechseln. Startet man den Kampf mit nem Commando, nem Synergist und nem Saboteur, kann man, wenn alle Charaktere gebufft sind und alle Monster mit Status Alignments versorgt sind umschalten und die Charaktere auf Full Offense gehen lassen. Sind sie verletzt nimmt man halt eine Zusammenstellung die nen Medic inne hat. Je länger der Kampf dauert, desto schlechter das Ergebnis. Das heißt das optimale Zusammspiel der Ausrichtungen, sowie einer stringenten Planung und natürlich dem stetigen Wechsel während des Kampfes sorgen für einen schnellen Sieg. Vom Spieler wird ausschließlich der Partyleader gesteuert, die anderen Charaktere handeln gemäß ihren Ausrichtungen (Medics, Saboteure und Synergists können keinen direkten Schaden machen!) und versuchen auf Basis der freigeschalteten Infos die besten Buffs, Downs und auch Attacken zu wählen. Weiß man also, dass ein Gegner auf Feuer allergisch reagiert, hauen die Mitstreiter bevorzugt Feuerattacken raus, gesetz dem Fall sie verfügen über derlei Zauber.
Auch wenn das alles billig klingt muss man dem Kampfsystem eine gut durchdachte Substanz zusprechen. Mit dem stetigen Wechsel Ausrichtungen ist man gut beschäftigt, weswegen es nicht allzu sehr ins Gewicht fällt, dass man nur einen Charakter steuert.
Das eigentliche Spiel präsentiert sich eher als interaktiver Film. Man rennt Schläuche entlang, hüpft von A nach B und folgt exakt einem Weg. Klingt langweilig, ist es aber nicht ... seltsam. Alle paar Minuten folgt eine Zwischensequenz, die die recht große Story weiter entfalten. Dabei wird sowohl häufiger Wechsel der Protagonisten betrieben, wie auch Rückblicke in die vergangenheit geliefert. Abgerundet wird das ganze durch ein sehr umfangreiches Dokument, welches die wichtigsten Stationen nochmal textlich zusammenfasst, alle Tutorials und Gegner beinhaltet, wie auch anderweitig wertvolle Tipps parat hält.
Anders als es oft geschildert wird spielt sich FFXIII nicht von alleine. Die Kämpfe können bei schlechter Planung sehr fordernd werden, wobei man niemals wirkliche Einbußen macht. Verliert man (und das tut man sobald der Partyleader stirbt, egal wieviele sonst noch stehen), dann kann man den Kampf direkt nochmal probieren, während man danach alle HP wieder aufgefüllt bekommt.
Kampf und Story sind also die beiden Hauptmotivatoren dieses Spiel zu spielen, während der komplette Charakterentwicklungspart, sowie auch der Forscherdrang stark eingeschränkt sind. Das Spiel ist noch geradliniger und noch weniger charakterausbauig, als beispielsweise Teil 10 (welcher ja nun wirklich ENORM geradlinig war). Allerdings war Teil 10 zwischendurch sehr langatmig bis weilig und 13 eben nicht. Und das obschon bei einer derart gut und auf realistisch getrimmt, gerenderten Grafik so manch typische Anime-Geste völlig deplatziert (und damit fast schon peinlich) wirkt, zwei Charaktere totale Nervensägen sind (Vanille und Hope - vor allem Hope würde ich am liebsten permanent in die Fresse hauen!) und man beim rumlaufen nichts weiter zu tun hat, als den Stick nach oben zu drücken.
Der von Metaphysicus verlinkte Artikel ist im übrigen nicht zutreffend. Wer nicht aufpasst mit dem aktiven Team kriegt auf die Fresse. Vielmehr hat man dafür gesorgt, dass jede Ausrichtung auch tatsächlich ihren Nutzen hat und irgendwie immer gebraucht wird. In früheren FFs hab ich mich nie mit sowas wie Protect oder Shell aufgehalten, sondern lieber direkt zugehauen oder geheilt. Hier kommt man nicht drumrum, sonst gibts auf die Omme (zumindest zum jetzigen Zeitpunkt).
In dem Sinne stimmt es, dass die Tutorials lange Zeit kein Ende nehmen - aber die sind dermaßen gut ins Spiel integriert, da kann man nicht wirklich meckern. Wer als RPG Fan dieses Spiel nicht spielt lässt sich was entgehen. Die Story kommt gut erzählt daher und der Großteil der Charaktere ist tatsächlich brauchbar und interessant ... gebt FFXIII eine Chance.