Ne, dann hätten sie ja Feuerwaffen!
Ich bemängele an jenen immer noch, dass sie die Rüstungsnotwendigkeit und den Vorteil schwerer Kavallerie so schnell aufhoben. Eine Batterie Rotzen schießt nämlich nicht so weit, nicht so oft und hat weniger Durchschlagskraft, weshalb Steckschüsse im Boden öfter vorkamen, während Kanonenkugeln dank flacherer ballistischer Schussbahn auftitschen und weiterfliegen konnten.
Und mit Kanonen kann man auch schon mal anfangen, massive Mauern zu beschädigen, während man - aventurisch gedacht - dafür entweder die wesentlich schlechteren Onager nutzt oder die eher teuren und noch seltener schießenden Zyklopen.
Aventurien ist schließlich eine Helden-, Zauberer- und Drachenwelt, in der das Schwert noch etwas bedeutet und Schusswaffen noch nicht in der Perfektion eingesetzt wurden, wie es mongolische Reiterheere beispielsweise taten. (Von den paar noch existierenden Elfen abgesehen!)
Es ist halt noch etwas besonderes, wenn extradicke Speere mit Hilfe eines aufwendigen Geschützes einem Feind Angst und Schrecken (und vielleicht auch einige Verluste) zufügen können, während die Erkenntnis, dass die höchste Schusseffektivität aus dem Zusammenspiel von Masse und Beschleunigung resultiert, erst mit dem Aufkommen von Schwarzpulver Bedeutung erlang.
Man stellte nämlich fest, dass es überhaupt nichts brachte, die anfänglichen Steingeschosse mit mehr Schwarzpulver noch weiter zu beschleunigen, denn waren sie zu schnell, zerschellten sie wirkungslos an der beschossenen Mauer.
In Aventurien ist man von solcherart Erkenntnis noch weit entfernt und es wird im Kampf geworfen und geschleudert, was das Zeug hält und wer feste wirft und/oder ein dickes Geschoss hat, macht auch mehr Schaden.
Ich befände es der inneraventurischen Spielatmosphäre nicht besonders zuträglich, wenn künftig Horden von Dämonen, Untoten und Drachen mit Kanonen zu dezimieren versucht würde, weshalb ich diesen Aspekt bei WARHAMMER auch im Besonderen nicht mochte.
Aber wie man sieht, ist es augenscheinlich Geschmackssache.