Oder man kauft sich gedruckte Computerspielzeitschriften, da diese auch nicht (zumindest nicht sehr) von Onlinewerbung für Computerspiele abhängig sind.
Ein Vorteil von Print ist, dass da kein Anreiz für Clickbaiting besteht.
Naja, Nathan Grayson soll sie doch geknattert haben - das ist jetzt eine "Vorteilsannahme"? Hat er denn etwas rezensiert was auf Metacritic auftauchen würde?
Nathan Grayson hat keine Rezension zu ZQs Sachen abgegeben, er hat nur Berichterstattung über sie betrieben. Alter Hut, seit Monaten ausdiskutiert. Abhaken.
Also schlichtes "Bullying" der Schwächeren? Im Übrigen - für das "schadlos halten" müsste man einen Schaden haben, und den hast du mir noch immer nicht dargelegt. Außer einer irgendwie allgemeinen Abneigung gegen bestimmte Leute die zufällig Zoe Quinn ins Bett geholt haben.
Ich weiß was du meinst, aber wenn auf der einen Seite kleine Verbraucher und auf der anderen Seite Konzerne wie Gawker stehen, ist es ziemlich grotesk von "Bullying der Schwächeren" zu reden...
Im Ernst: Wenn du einen Plan hast, um das bekloppte Metacriticsystem als solches in die Tonne zu treten, der von einer Verbraucherbewegung durchgeführt werden kann, bin ich ganz Ohr. Ein ganzes System, das von zahlreichen Kräften am Leben erhalten wird und keinen einzelnen wunden Punkt in Form von Werbeeinnahmen hat, ist um einiges schwerer zu beseitigen als diejenigen, die es Abstrafmittel mißbrauchen.
Außerdem bin ich der Meinung, das es grotesk ist von Spielejournalisten mehr zu verlangen als von Politikern.
Alles was verlangt wird ist die Umsetzung der
Ethikrichtlinien der Society of Professional Journalists. Dieser Katalog ist bereits der kleinste gemeinsame Nenner aller guten Journalisten und ist eigentlich ziemlich banales Zeug, das selbstverständlich sein sollte wenn man für fuffzig Pfennig Rückgrat hat.
Wenn ein Kai Diekmann mit unserer Kanzlerin befreundet ist, dann könnte man eher daran denken, dass das evtl. problematisch sein KÖNNTE.
Du benutzt hier die Taktik des falschen Dilemmas. Nichts hindert jemanden daran, sich Gedanken um Ethik im Videospieljournalismus zu machen _und_ die Diekmann-Merkel-Beziehung bedenklich zu finden.
Was du und deine Meister hier so wirr und konfus zu erstreiten versuchen ist ein apokalyptisches Szenario. ICH für meinen Teil finde Spiele durchaus kacke, wenn die Story irgendein Male-Bro-Macho Bullshit ist. Das sorgt dafür, dass ich mir z.B. gerne Yahtzee und Jim Sterling vom Escapist anschaue. Es gibt andere, die finden sowas toll. Ich möchte nicht, das mir Leute mit Angst um ihren Penis MEINE Rezensionen wegnehmen. Ich lasse denen doch auch ihre Rezensionen. Und aus dem Metascore sieht man, wie der Schnitt so ist.
Meine Güte, das klingt ja hysterisch. Atme bitte mal tief durch.
Niemand nimmt dir deine Rezensionen weg.
Yahtzee ist immer noch aktiv wie eh und je.
Jim Sterling ist
aus eigenem Entschluss unabhängig geworden, und ist immer noch fleißig dabei Material zu produzieren Patreon und YouTube sei dank. Wahrscheinlich verdient er damit sogar BESSER, als er es je beim Escapist getan hat. Wenn Leute wie PewDiePie und TotalBiscuit ein Indikator sind, dann ist es heute leichter denn je Videospielrezis rauszubringen und davon auch noch leben zu können - wenn man gut darin ist und Fans hat.
Ebenso hat niemand etwas gegen kritische und moralische Stimmen - sofern sie es schaffen, diese moralische Bewertung von der inhaltlichen Bewertung zu trennen.
Christ Centered Gamer wurde ja schon als Beispiel genannt. Die wenigsten können etwas mit CCGs Ausrichtung anfangen (ich zumindest kann es nicht), aber ich kann ihre Haltung respektieren und ihren professionellen Umgang damit gutheißen. CCG ist auf jeden Fall eine _interessante_, da unterrepräsentierte Perspektive, die zur Rezensionsvielfalt beiträgt.
Anderes gutes Beispiel?
Die Doom-Rezi aus der guten alten Playtime. Rainer Rosshirt hält sich nicht damit hinter dem Berg, dass er vieles am Spiel geschmacklos und unnötig brutal findet. Trotzdem kann er das Spiel als solches würdigen und gibt Doom eine 91/85/90-Wertung.
Und diese Monokultur erhält man nicht "weil alle das wollen", sondern weil man die Abweichler mit Vergewaltigungsandrohungen aus ihrem Haus und aus der Branche getrieben hat.
Ich habe niemals jemandem eine Vergewaltigung angedroht, und kenne auch niemanden der so etwas gutheißt. Wer solche Mittel einsetzt, sollte am besten das Hashtag schleunigst verlassen und sich eine Ecke zum schämen suchen.
Wenn du die Moralkeule auspackst und alle in einen Sack stecken willst, solltest du auch nicht unerwähnt lassen, dass auch die GG-Seite schon Opfer von solchen Dingen wurde.
Die o.g.
Liz F. (die jetzt für den Escapist schreibt) wurde gedoxt und bekam Fotos von ihren Kindern geschickt, und Bilder davon wie jemand auf ein RL-Foto von ihr wichst.
Die KiA-Moderatorin
Meowsticgoesnya hat einen Selbstmordversuch mit Schlaftabletten unternommen, nachdem sie gedoxt wurde.
Dem Journalisten
Milo Yiannopoulos wurde eine gefüllte Spritze und eine Schachtel mit einem toten Vieh ins Haus geschickt.
Niemand von diesen dreien hat jemals etwas getan, was solche barbarischen Reaktionen rechtfertigen würde. (Nicht einmal Milo, den ich selbst für ein hart rechtes Arschloch halte.)