Allgemein Ethik im Videospieljournalismus

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Gedruckte Computerspielzeitschriften sind (wie alle Zeitschriften) von gedruckter Werbung abhängig. Da ist also kein Unterschied. Das Geld was Du als Abonent oder am Kiosk bezahlst deckt nur einen kleinen Teil der Kosten so eines Magazins ab. Der größte Batzen wird durch Werbung finanziert.
 
Naja, die gedruckten sind qualitativ trotzdem nicht automatisch taugend.... Wenn ich an mangelnde Recherche und grundsätzliches niederwerten von Sachen ausm osteuropäischen Raum (da kam ja kulturell noch nie was gutes her! - Redakteur im forum zu ihrem ersten witcherverriss) bei der gamestar denke zB, da geb ich kein Geld für aus ;)

Vielleicht wäre dann eine Liste von Computerspieltestern, die "eine Agenda fahren" praktisch, damit man weiß, wann ein Test stark gefärbt ist. Beispiele:

Der A hat was gegen Osteuropäer
Der B ärgert sich immer, wenn Frauen im Computerspiel nicht feministischen Idealen entsprechen
Der C mag keinen Okkultismus
...
 
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Ich denke man sollte sich schlicht ein Bild von den bisherigen Tests machen... Wenn man dabei sieht, das zB nicht mal Wikipedia genutzt werden kann, oder Google, ganz Abstand nehmen.

Ansonsten: bewusst machen, dass das auch Menschen mit unterschiedlichem Geschmack sind, und vllt einige finden, die mit den eigenen Präferenzen harmonieren.
 
Was hat Zoe Quinn mit der Geschichte zu tun? :wand: Nathan Graysons Vorteilsannahme als Journalist (und noch viel mehr Kotakus Billigung) ist ein sehr viel spannenderes Thema als ZQs Versuch, ihr kostenloses Interactive-Fiction-Spiel zu bewerben.

Naja, Nathan Grayson soll sie doch geknattert haben - das ist jetzt eine "Vorteilsannahme"? Hat er denn etwas rezensiert was auf Metacritic auftauchen würde?

Metacritic (und die bekloppte Koppelung von Entwicklerbezahlung an Metacriticscores) _sind_ ein Problem, das bekämpft gehört. Solange Metacritic außer Reichweite schwebt, spricht aber nichts dagegen sich erst einmal nichts dagegen sich an den Verfehlungen von denjenigen schadlos zu halten, aus denen sich Metacritic speist.

Also schlichtes "Bullying" der Schwächeren? Im Übrigen - für das "schadlos halten" müsste man einen Schaden haben, und den hast du mir noch immer nicht dargelegt. Außer einer irgendwie allgemeinen Abneigung gegen bestimmte Leute die zufällig Zoe Quinn ins Bett geholt haben.

- The Escapist ist weiterhein relevant für Metacritic, hat aber aus vergangenen Fehlern gelernt. - Andere Gamingseiten haben nichts gelernt und sperren sich aktiv gegen Verbesserungen. Wenn diese dafür niederbrennen müssen, dann ist das eben der Preis den der Verbraucher gerne entrichtet. Lieber drei sauber zwischen Agenda und Fakt trennende CCGs und drei ethische Techraptors, als auch nur ein Galle gegen die eigene Leserschaft spuckendes Polygon.

Also zunächst - Ich bin Verbraucher und ich schäme mich für dich. Ich schäme mich in Grund und Boden, dass ich mindestens zwei Hobbies mit dir teile. Ich möchte dich also bitten demnächst zu sagen: "Das ist der Preis den der Verbraucher (Ausgenommen The Saint von www.blutschwerter.de) gerne entrichtet". Ich möchte nicht, dass jemand wie du für mich spricht oder glaubt für mich sprechen zu können. Dieses "Agendapushing" von dir ist nämlich nicht meine Agenda.

Außerdem bin ich der Meinung, das es grotesk ist von Spielejournalisten mehr zu verlangen als von Politikern. Wenn ein Kai Diekmann mit unserer Kanzlerin befreundet ist, dann könnte man eher daran denken, dass das evtl. problematisch sein KÖNNTE. Hier reden wir aber von Rezensionen, die per se die eigene Meinung der Rezensenten widerspiegeln. Niemanden kratzt es, wenn ein Roger Ebert bei einem Kinofilm eine eigene Meinung hat, niemand stört es wenn jemand "American Sniper" ein faschistisches Machwerk nennt und ein anderer es für ein "patriotisches Meisterwerk" hält. Wenn ein Kunstkritiker ein Bild "Anachronistische Wanze" und ein anderer das gleice Bild "genial" nennt, dann hat man einen Künstler der "zu polarisieren weiß".

Das liegt daran, dass richtige Menschen wissen was eine Rezension sein soll, eben die Meinung des Autors wiedergeben. Hat man genug verschiedene Rezensenten wird die Bewertung des Produktes übrigens besser,

Was du und deine Meister hier so wirr und konfus zu erstreiten versuchen ist ein apokalyptisches Szenario. ICH für meinen Teil finde Spiele durchaus kacke, wenn die Story irgendein Male-Bro-Macho Bullshit ist. Das sorgt dafür, dass ich mir z.B. gerne Yahtzee und Jim Sterling vom Escapist anschaue. Es gibt andere, die finden sowas toll. Ich möchte nicht, das mir Leute mit Angst um ihren Penis MEINE Rezensionen wegnehmen. Ich lasse denen doch auch ihre Rezensionen. Und aus dem Metascore sieht man, wie der Schnitt so ist.

Was du (und anscheinend auch der Rest der Verbraucher außer mir) wollen führt zu einer Monokultur. Und diese Monokultur erhält man nicht "weil alle das wollen", sondern weil man die Abweichler mit Vergewaltigungsandrohungen aus ihrem Haus und aus der Branche getrieben hat.

Darum finde ich dich mittlerweile eklig.
 
Ansonsten: bewusst machen, dass das auch Menschen mit unterschiedlichem Geschmack sind, und vllt einige finden, die mit den eigenen Präferenzen harmonieren.
So wie es jeder halbwegs medienkompetente Mensch schon immer macht.
Ist ja nix neues. Ist auch nix neues, dass es besonders simple Gemüter gibt, die das nicht können. Und sich dann Illusionen hingeben, Berichterstattung könne "neutral", "objektiv" und "Ideologiefrei" sein.

Naja, die gedruckten sind qualitativ trotzdem nicht automatisch taugend.... Wenn ich an mangelnde Recherche und grundsätzliches niederwerten von Sachen ausm osteuropäischen Raum (da kam ja kulturell noch nie was gutes her! - Redakteur im forum zu ihrem ersten witcherverriss) bei der gamestar denke zB, da geb ich kein Geld für aus
Die Redakteure in den Print-Ausgaben sind ja auch nur Menschen. Und die können die verschiedensten Gründe haben, die verschiedensten Sachen gut oder schlecht zu finden. Auch von finanziellem Druck abgesehen.
Wenn ich nur dran denke, wie ich mich damals mit Telle gezankt hab, weil er Bayonetta total geil findet. Und ich total doof. Wär ich ein Videospielredakteur, würde ich diese hohlen ADS-Flimmergames immer verreißen. Ganz egal, wieviel Sex und Geld man mir anbietet (ich hör ja in letzter Zeit, dass Sex und Geld die Hauptmotivationsquelle innerhalb der Videospielindustrie sind - Gamer sind halt doch Rockstars). Intelligente Leser wüssten das und würden meine Rezensionen dementsprechend beurteilen. Skyrock würde mir "Agendapushing" vorwerfen und mir mein vieles Geld und meine vielen Muschis (nur deshalb bin ich ja White Knight) neiden.

Was du (und anscheinend auch der Rest der Verbraucher außer mir)
Und mir.
 
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Ansonsten: bewusst machen, dass das auch Menschen mit unterschiedlichem Geschmack sind, und vllt einige finden, die mit den eigenen Präferenzen harmonieren.

Das sollte man gerade bei Computerspieltests immer im Hinterkopf haben, da das Hauptkriterium für eine Bewertung der Spielspaß des Testers ist. Ich kann mich z. B daran erinnern, daß eine Wirtschaftssimulation (in der man ein Erotikunternehmen leitet) vor ca. 18 bis 19 Jahren in einem Magazin (PC Power) eine Spitzenbewertung (ich glaube etwas über 90 %) und in einem anderen (Power Play) die Plakette "Vorsicht Schrott!" (unter 20 %) erhielt.

Und wenn ich mich richtig erinnere lag das nicht nur daran, daß die einen die vielen nackten Frauen (in dem Spiel konnte man in den einzelnen Abteilungen den weiblichen Angestellten z. B. auf den Rock klicken, damit er verschwand) echt toll und die anderen eher albern fanden, sondern auch, wie den Testern jeweils Grafik, Steuerung usw. gefallen haben.

Edit: Das Spiel heißt Wet: The Sexy Empire und ist vor 18 Jahren erschienen.
 
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Oder man kauft sich gedruckte Computerspielzeitschriften, da diese auch nicht (zumindest nicht sehr) von Onlinewerbung für Computerspiele abhängig sind.
Ein Vorteil von Print ist, dass da kein Anreiz für Clickbaiting besteht.

Naja, Nathan Grayson soll sie doch geknattert haben - das ist jetzt eine "Vorteilsannahme"? Hat er denn etwas rezensiert was auf Metacritic auftauchen würde?
Nathan Grayson hat keine Rezension zu ZQs Sachen abgegeben, er hat nur Berichterstattung über sie betrieben. Alter Hut, seit Monaten ausdiskutiert. Abhaken.

Also schlichtes "Bullying" der Schwächeren? Im Übrigen - für das "schadlos halten" müsste man einen Schaden haben, und den hast du mir noch immer nicht dargelegt. Außer einer irgendwie allgemeinen Abneigung gegen bestimmte Leute die zufällig Zoe Quinn ins Bett geholt haben.
Ich weiß was du meinst, aber wenn auf der einen Seite kleine Verbraucher und auf der anderen Seite Konzerne wie Gawker stehen, ist es ziemlich grotesk von "Bullying der Schwächeren" zu reden...

Im Ernst: Wenn du einen Plan hast, um das bekloppte Metacriticsystem als solches in die Tonne zu treten, der von einer Verbraucherbewegung durchgeführt werden kann, bin ich ganz Ohr. Ein ganzes System, das von zahlreichen Kräften am Leben erhalten wird und keinen einzelnen wunden Punkt in Form von Werbeeinnahmen hat, ist um einiges schwerer zu beseitigen als diejenigen, die es Abstrafmittel mißbrauchen.

Außerdem bin ich der Meinung, das es grotesk ist von Spielejournalisten mehr zu verlangen als von Politikern.
Alles was verlangt wird ist die Umsetzung der Ethikrichtlinien der Society of Professional Journalists. Dieser Katalog ist bereits der kleinste gemeinsame Nenner aller guten Journalisten und ist eigentlich ziemlich banales Zeug, das selbstverständlich sein sollte wenn man für fuffzig Pfennig Rückgrat hat.

Wenn ein Kai Diekmann mit unserer Kanzlerin befreundet ist, dann könnte man eher daran denken, dass das evtl. problematisch sein KÖNNTE.
Du benutzt hier die Taktik des falschen Dilemmas. Nichts hindert jemanden daran, sich Gedanken um Ethik im Videospieljournalismus zu machen _und_ die Diekmann-Merkel-Beziehung bedenklich zu finden.

Was du und deine Meister hier so wirr und konfus zu erstreiten versuchen ist ein apokalyptisches Szenario. ICH für meinen Teil finde Spiele durchaus kacke, wenn die Story irgendein Male-Bro-Macho Bullshit ist. Das sorgt dafür, dass ich mir z.B. gerne Yahtzee und Jim Sterling vom Escapist anschaue. Es gibt andere, die finden sowas toll. Ich möchte nicht, das mir Leute mit Angst um ihren Penis MEINE Rezensionen wegnehmen. Ich lasse denen doch auch ihre Rezensionen. Und aus dem Metascore sieht man, wie der Schnitt so ist.
Meine Güte, das klingt ja hysterisch. Atme bitte mal tief durch.

Niemand nimmt dir deine Rezensionen weg.
Yahtzee ist immer noch aktiv wie eh und je.
Jim Sterling ist aus eigenem Entschluss unabhängig geworden, und ist immer noch fleißig dabei Material zu produzieren Patreon und YouTube sei dank. Wahrscheinlich verdient er damit sogar BESSER, als er es je beim Escapist getan hat. Wenn Leute wie PewDiePie und TotalBiscuit ein Indikator sind, dann ist es heute leichter denn je Videospielrezis rauszubringen und davon auch noch leben zu können - wenn man gut darin ist und Fans hat.

Ebenso hat niemand etwas gegen kritische und moralische Stimmen - sofern sie es schaffen, diese moralische Bewertung von der inhaltlichen Bewertung zu trennen.
Christ Centered Gamer wurde ja schon als Beispiel genannt. Die wenigsten können etwas mit CCGs Ausrichtung anfangen (ich zumindest kann es nicht), aber ich kann ihre Haltung respektieren und ihren professionellen Umgang damit gutheißen. CCG ist auf jeden Fall eine _interessante_, da unterrepräsentierte Perspektive, die zur Rezensionsvielfalt beiträgt.
Anderes gutes Beispiel? Die Doom-Rezi aus der guten alten Playtime. Rainer Rosshirt hält sich nicht damit hinter dem Berg, dass er vieles am Spiel geschmacklos und unnötig brutal findet. Trotzdem kann er das Spiel als solches würdigen und gibt Doom eine 91/85/90-Wertung.

Und diese Monokultur erhält man nicht "weil alle das wollen", sondern weil man die Abweichler mit Vergewaltigungsandrohungen aus ihrem Haus und aus der Branche getrieben hat.
Ich habe niemals jemandem eine Vergewaltigung angedroht, und kenne auch niemanden der so etwas gutheißt. Wer solche Mittel einsetzt, sollte am besten das Hashtag schleunigst verlassen und sich eine Ecke zum schämen suchen.

Wenn du die Moralkeule auspackst und alle in einen Sack stecken willst, solltest du auch nicht unerwähnt lassen, dass auch die GG-Seite schon Opfer von solchen Dingen wurde.
Die o.g. Liz F. (die jetzt für den Escapist schreibt) wurde gedoxt und bekam Fotos von ihren Kindern geschickt, und Bilder davon wie jemand auf ein RL-Foto von ihr wichst.
Die KiA-Moderatorin Meowsticgoesnya hat einen Selbstmordversuch mit Schlaftabletten unternommen, nachdem sie gedoxt wurde.
Dem Journalisten Milo Yiannopoulos wurde eine gefüllte Spritze und eine Schachtel mit einem toten Vieh ins Haus geschickt.
Niemand von diesen dreien hat jemals etwas getan, was solche barbarischen Reaktionen rechtfertigen würde. (Nicht einmal Milo, den ich selbst für ein hart rechtes Arschloch halte.)
 
Nathan Grayson hat keine Rezension zu ZQs Sachen abgegeben, er hat nur Berichterstattung über sie betrieben. Alter Hut, seit Monaten ausdiskutiert. Abhaken.

Na,na, na - du wirfst den Namen in den Raum und ruderst jetzt zurück?

Im Ernst: Wenn du einen Plan hast, um das bekloppte Metacriticsystem als solches in die Tonne zu treten, der von einer Verbraucherbewegung durchgeführt werden kann, bin ich ganz Ohr. Ein ganzes System, das von zahlreichen Kräften am Leben erhalten wird und keinen einzelnen wunden Punkt in Form von Werbeeinnahmen hat, ist um einiges schwerer zu beseitigen als diejenigen, die es Abstrafmittel mißbrauchen.

Ganz einfach: Der Markt macht's. Vielleicht ist die Verbraucherbewegung ja auch weniger wichtig als sie denkt?


Ist es jetzt Realsatire?

"Never deliberately distort facts or context"
"Boldly tell the story of the diversity and magnitude of the human experience"
"Support the open and civil exchange of views, even views they find repugnant."

Ernsthaft? Die Richtlinien die du mit Füßen trittst willst du umsetzen?

Niemand nimmt dir deine Rezensionen weg.

Natürlich nimmt mir die keiner weg, weil im Vergleich mit richtiger Marktmacht ist der Kinderkreuzzug ein bedeutungsloser Sturm im Wasserglas. Aber du WÜRDEST es gerne, wie du so schön geschrieben hast. "Niederbrennen" war das Wort, oder?

Wenn du die Moralkeule auspackst und alle in einen Sack stecken willst, solltest du auch nicht unerwähnt lassen, dass auch die GG-Seite schon Opfer von solchen Dingen wurde.
Die o.g. Liz F. (die jetzt für den Escapist schreibt) wurde gedoxt und bekam Fotos von ihren Kindern geschickt, und Bilder davon wie jemand auf ein RL-Foto von ihr wichst.
Die KiA-Moderatorin Meowsticgoesnya hat einen Selbstmordversuch mit Schlaftabletten unternommen, nachdem sie gedoxt wurde.
Dem Journalisten Milo Yiannopoulos wurde eine gefüllte Spritze und eine Schachtel mit einem toten Vieh ins Haus geschickt.
Niemand von diesen dreien hat jemals etwas getan, was solche barbarischen Reaktionen rechtfertigen würde. (Nicht einmal Milo, den ich selbst für ein hart rechtes Arschloch halte.)

Mir tun diese drei Menschen wirklich leid, wenn ihnen das passiert ist. Mir tut aber auch eine Zoe Quinn leid und die zahlreichen anderen Opfer von wichtigtuerischen Kindern mit einem Rechner. Aus der Aktion, Skyrock, geht keiner als strahlender Sieger hervor. Bestenfalls hat man sich auf alle Zeiten zum Hanswurst gemacht um irgendeine Review Seite aus dem Netz zu mobben... Das wäre es MIR jedenfalls nicht wert.
 
Na,na, na - du wirfst den Namen in den Raum und ruderst jetzt zurück
Ich rudere nicht zurück. Nathan Grayson hat Berichterstattung über jemanden geleistet, zu der er eine Beziehung hatte, und hätte sie nach SPJ-Richtlinien offenlegen müssen. Ich habe niemals gesagt, dass er Rezis durchgeführt hat, die wiederum auf den Metacriticscore Auswirkung hätten.

Metacritic und die Five-Guys-Affäre sind beides Anliegen für Ethik im Videospieljournalismus, aber sie sind separate Anliegen.

Ganz einfach: Der Markt macht's. Vielleicht ist die Verbraucherbewegung ja auch weniger wichtig als sie denkt?
Es ist offensichtlich, dass Sterling seine Fans hat, und dass sie bereit sind ihn per Patreon zu finanzieren. Solange er ein Angebot schafft und genug Nachfrage findet, um das Angebot tragfähig zu halten - wer sollte etwas dagegen haben?

Ist es jetzt Realsatire?

"Never deliberately distort facts or context"
"Boldly tell the story of the diversity and magnitude of the human experience"
"Support the open and civil exchange of views, even views they find repugnant."

Ernsthaft? Die Richtlinien die du mit Füßen trittst willst du umsetzen?
Ich bin weder Journalist, noch bin ich auf B! um Journalismus zu betreiben. Speziell auf Journalismus abzielende Ethikrichtlinien auf mein B!-Shitposting anzuwenden wäre genauso unsinnig, wie ein Abgleich mit dem hippokratischen Eid, den Ethikrichtlinien der Anwaltskammer oder der Ethik einer anderen speziellen Berufsgruppe, mit der ich so viel zu tun habe wie Fürstentum Liechtenstein mit Speedboatrennen.
Aber ja, wenn ich Journalist wäre, dann wären die SPJ-Ethikrichtlinien für mich genauso verbindlich wie für jeden anderen anständigen Menschen, der in dem Feld aktiv ist.

Natürlich nimmt mir die keiner weg, weil im Vergleich mit richtiger Marktmacht ist der Kinderkreuzzug ein bedeutungsloser Sturm im Wasserglas. Aber du WÜRDEST es gerne, wie du so schön geschrieben hast. "Niederbrennen" war das Wort, oder?
Wie kommst du auf den schmalen Ast, dass ich dir deine Rezensionen wegnehmen will? - Firmen wie Gawker, die journalistische Ethik nicht mal mit beiden Händen, Karte und Kompass finden würden, wenn man sie ihnen auf den Hintern bindet, sollen ruhig niederbrennen zusammen mit ihrem Einfluss. Wenn Individuen wie Jim Sterling auf sich alleine gestellt gut genug sind, um einen Markt für sich zu schaffen, dann sollen und dürfen sie das gerne tun.

Aus der Aktion, Skyrock, geht keiner als strahlender Sieger hervor. Bestenfalls hat man sich auf alle Zeiten zum Hanswurst gemacht um irgendeine Review Seite aus dem Netz zu mobben... Das wäre es MIR jedenfalls nicht wert.
Danke für deinen Input. Dann kannst du dich ja jetzt beruhigt zurückziehen und mich und "meine Meister" weiterwerkeln lassen. Wir regeln alles weitere schon, auch das Kapitel "Hanswürste der Epoche" wenn wir nach dem Sieg das Geschichtsbuch dazu schreiben :)
 
The SPJ Code of Ethics is a statement of abiding principles supported by additional explanations and position papers (at spj.org) that address changing journalistic practices. It is not a set of rules, rather a guide that encourages all who engage in journalism to take responsibility for the information they provide,

Alleine deswegen können diese ominösen Verbraucher sich mal entspannt zurück lehnen und damit aufhören, Gedankenpolizei zu spielen.
 
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Ich rudere nicht zurück. Nathan Grayson hat Berichterstattung über jemanden geleistet, zu der er eine Beziehung hatte, und hätte sie nach SPJ-Richtlinien offenlegen müssen. Ich habe niemals gesagt, dass er Rezis durchgeführt hat, die wiederum auf den Metacriticscore Auswirkung hätten.

Ich weiß, du windest dich hier wie ein Aal - aber - wenn Nathan Grayson nur Berichte geschrieben hat die auf den Metacriticscore keine Auswirkungen haben aber Metacriticscore das echte Problem ist... was hast du dann für ein Problem mit Nathan Grayson? Nenne doch mal Ross und Reiter - geht's um die "SPJ"-Richtlinien aus Prinzip?

Es ist offensichtlich, dass Sterling seine Fans hat, und dass sie bereit sind ihn per Patreon zu finanzieren. Solange er ein Angebot schafft und genug Nachfrage findet, um das Angebot tragfähig zu halten - wer sollte etwas dagegen haben?

Na, du? Du hast hier gegen Nathan Grayson gewettert - und solange der ein Angebot schafft und genug Nachfrage findet, wer sollte etwas dagegen haben?

Wie kommst du auf den schmalen Ast, dass ich dir deine Rezensionen wegnehmen will? - Firmen wie Gawker, die journalistische Ethik nicht mal mit beiden Händen, Karte und Kompass finden würden, wenn man sie ihnen auf den Hintern bindet, sollen ruhig niederbrennen zusammen mit ihrem Einfluss. Wenn Individuen wie Jim Sterling auf sich alleine gestellt gut genug sind, um einen Markt für sich zu schaffen, dann sollen und dürfen sie das gerne tun.

Und warum ist das bei jemandem der unter dem Kotaku Label postet anders als bei jemandem der unter seinem eigenen Namen firmiert? Das finde ich jetzt etwas willkürlich...

Danke für deinen Input. Dann kannst du dich ja jetzt beruhigt zurückziehen und mich und "meine Meister" weiterwerkeln lassen. Wir regeln alles weitere schon, auch das Kapitel "Hanswürste der Epoche" wenn wir nach dem Sieg das Geschichtsbuch dazu schreiben :)

Ich vermute das hier in der Tat das eigentliche Problem liegt. Du wirst nur auf den Blutschwertern kein Geschichtsbuch schreiben. Du wirst der Mann sein, der es gut fand wenn Frauen gemobbt werden. Und derjenige bei dem man mit den Augen rollt, weil er möglicherweise schon wieder wirres Zeug in schlecht verständlichem Denglisch postet als wäre er 13. Es schadet legitimen Anliegen die du haben könntest - du erinnerst dich, ich war auf deiner Seite als es um DTRPG ging. Und alles nur, weil Zoe Quinn Spaß im Leben hat.
 
Unethischer Videospieljournalismus verhält sich der Leserschaft gegenüber illoyal, verfolgt eine Agenda (anstatt über die objektive Wahrheit zu berichten) und lässt sich von sachfremden Interessen leiten, ohne diese offenzulegen.
Alles was verlangt wird ist die Umsetzung der Ethikrichtlinien der Society of Professional Journalists. Dieser Katalog ist bereits der kleinste gemeinsame Nenner aller guten Journalisten und ist eigentlich ziemlich banales Zeug, das selbstverständlich sein sollte wenn man für fuffzig Pfennig Rückgrat hat.
Und hier haben wir dein Wahrnehmungsproblem: Was du da als selbstverständliche Grundlagen forderst, beschreibt das absolute menschenmögliche Maximum für Berichterstattung. Wenn du die alle einhältst, hast du gute Chancen auf den Pullitzer-Preis. Das gelingt nur einer kleinen Gruppe von Zeitungen überhaupt und selbst denen nicht immer. Auf der von dir verlinkten Seite gibt es diverse Fallstudien, an denen gezeigt wird, wie schwierig es selbst bei bestem Willen oft ist, diese Richtlinien einzuhalten.

Deine Forderung nach Objektivität geht sogar über das menschenmögliche hinaus, das gelingt ja nicht einmal bei naturwissenschaftlichen Experimenten vollständig. Von Zeitungen wird deshalb eine ausgewogenen Berichterstattung erwartet, keine objektive Berichterstattung.

Dein Problem kann man übrigens ethisch nicht lösen: Solange der Rezesent vom Hersteller bezahlt wird, gibt es starke Anreize, herstellerfreundlich zu rezensieren. Dieses Problem hast du überall, in allen Branchen, bei allen Fachzeitschriften (und auch sonstiger Berichterstattung). Selbst auf streng regulierten Gebieten wie Banken. Schleichwerbung bei Youtube fällt auch darunter. Das ist nichts, was die Computerspielszene irgendwie besonders auszeichnet. Wenn du das Problem umgehen willst, musst du dafür sorgen, dass die Kunden den Rezensenten bezahlen (Stiftung Warentest) oder es nur anonyme Möglichkeiten gibt, den Rezensenten zu bezahlen (ProPublica).
 
Ein normaler Journalist soll so wahrheitsgetreu wie möglich berichten, weshalb er z. B. auch die andere Seite zu Wort kommen lassen, möglichst Primärquellen verwenden soll usw.

Ein Computerspieljournalist soll dagegen einfach kundzutun, warum ihm Spiel gefällt oder nicht, weshalb andere Standards gelten. Daher kann ein Computerspielejournalist ein Spiel eines russischen Programmierstudios ruhig verreißen, weil er Putin oder sogar Russen allgemein nicht mag.

Ganz konkret würde ich jetzt z. B. bei einem Computerrollenspiel, das auf metacritic eher schlecht bewertet wurde und in dem die Frauen im Kettenbikini rumlaufen, annehmen, daß es vielleicht gar nicht so mies ist wenn einen solche Darstellungen nicht stören.

Das bedeutet unter dem Strich, daß nur schwere Verletzungen wirklich problematisch sind, also echt gekaufte gute Bewertungen oder wenn sich die subjektive Meinung (das Spiel macht keinen Spaß weil es sexististisch oder kriegsverherrlichend oder irgendwas anderes ist) auf objektivierbare Kriterien niederschlägt (also "das Spiel stürzt dauernd ab", obwohl es sehr stabil läuft).
 
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Unterschätze ich gewaltig die Bedeutung von Metacritic oder überschätzt Skyrock gewaltig die Bedeutung von Metacritic? Wer von uns beiden hat den krassen Wahrnehmungsfehler, liebe Jury?
 
Wären nur meine Maßstäbe gültig würdet wahrscheinlich ihr beide Metacritic gewaltig überschätzen, da ich diese Seite gestern zum ersten mal in meinem Leben bewußt aufgerufen habe (und da auch nur 0,5 bis 2 Minuten lang).
 
Ich kann nicht beurteilen ob und in welchem Umfang andere Menschen Metacritic benutzen. Ich selbst benutze es häufig und finde die Seite sehr gut. Genau wie bei Amazon Kundenkritiken gilt auch hier das die "Gesamtwertung" nicht überbewertet werden sollte. Wichtiger ist warum die Tester dem Produkt die jeweilige Note gegeben haben. Und da sind bei Metacritic die Textausschnitte sehr hilfreich.

Ich zitiere mal aus den Wertungen für Total War: Attila (Gesamtnote 80 %)
PC Gamer (83 %)
A barbarous twist on Rome II, with a handful of fixes.
Merlin'in Kazanı (80 %)
Total War: Attila isn't a revolutionary game; it's like an upgraded version of Total War: Rome II. Nevertheless, the collapse of Rome is a very interesting time period and Attila has little core difference. (nomadic life, epidemic etc.)

Was ich da jetzt rauslese: Wer "Total War: Rome II" bereits hat, der kann den Teil ruhigen Gewissens überspringen wenn er kein kompletter Total War Fanboy ist oder er schon immer in genau der Epoche spielen wollte.

Das gilt aber eigentlich immer bei allen Tests und Reviews. Lesen, Verstand einschalten und mit den eigenen Interessen vergleichen. Nur weil ein Produkt eine gute Wertung bekommt muß es noch lange nicht für mich interessant sein (und umgekehrt).
 
Was ich da jetzt rauslese: Wer "Total War: Rome II" bereits hat, der kann den Teil ruhigen Gewissens überspringen wenn er kein kompletter Total War Fanboy ist oder er schon immer in genau der Epoche spielen wollte.

In der verkürzten Form ist das aber nicht richtig :p

Ein Problem ist der Metacritic Score bei Fußballspielen - die Amerikaner haben da einfach einen anderen Zugang als wir Kontinentaleuropäer. Andersherum hab ich mal gelesen, dass die Amis nicht so glücklich mit den Englischen NFL Spiel Reviews sind ;)
 
Zur Bedeutung von Metacritic verweise ich mal auf den relevanten Auszug im GG-Pressedossier (alles schön mit direkt verlinkten Quellen belegt).
Kurzfassung: Metacritic HAT direkten Einfluss auf Bezahlung und Einstellungschancen von Entwicklern.

Ich weiß, du windest dich hier wie ein Aal - aber - wenn Nathan Grayson nur Berichte geschrieben hat die auf den Metacriticscore keine Auswirkungen haben aber Metacriticscore das echte Problem ist... was hast du dann für ein Problem mit Nathan Grayson?
Du vermengst hier zwei separate Tatbestände, die einen Bruch der Presseethik darstellen, indem du davon ausgehst nur dass ich beide angesprochen beide auch gleichzeitig im gleichen Fall aufgetreten seien.

SR: "Falschparken ist eine Ordnungswidrigkeit."
SR: "Ulf hat eine Ordnungswidrigkeit begangen, als er den Stadtpark vermüllt hat."
TS: "Warum nennst du Ulf jetzt einen Falschparker? Er hat doch gar kein Auto!"

Ich vermute das hier in der Tat das eigentliche Problem liegt. Du wirst nur auf den Blutschwertern kein Geschichtsbuch schreiben.
Bei den Blutschwertern werden nicht einmal die Fußnoten des Geschichtsbuchs geschrieben. Das einzige, das sich auf das Geschichtsbuch auswirkt, sind die E-Mails und deren Effekt auf die Zahlen in der Buchhaltung bei den betroffenen Firmen.

Und hier haben wir dein Wahrnehmungsproblem: Was du da als selbstverständliche Grundlagen forderst, beschreibt das absolute menschenmögliche Maximum für Berichterstattung. Wenn du die alle einhältst, hast du gute Chancen auf den Pullitzer-Preis. Das gelingt nur einer kleinen Gruppe von Zeitungen überhaupt und selbst denen nicht immer. Auf der von dir verlinkten Seite gibt es diverse Fallstudien, an denen gezeigt wird, wie schwierig es selbst bei bestem Willen oft ist, diese Richtlinien einzuhalten.
Klar, durchgehend einzuhalten sind diese Richtlinien nicht immer, auch nicht bei den besten Blättern. Das halte ich aber eher für ein grundlegendes Problem jeder Ethik, egal ob es jetzt der hippokratische Eid oder die 10 Gebote sind.

Was man erwarten kann, ist dass diese Grundsätze bekannt sind, als Ziel anerkannt werden und dass man auch mal bereit ist, seinen inneren Schweinehund zu überwinden um ihnen so nahe zu kommen wie machbar. Die neuen Richtlinien des Escapist mit solchen Banalitäten wie "Du sollst offenlegen, wenn du eine Beziehung zum Objekt der Berichterstattung hast" sind nun wirklich kein Hexenwerk, das herkullische Klimmzüge erfordert, aber diese simple Regel alleine hätte bereits viele der Ethikbrüche, die in den letzten Monaten publik wurden, effektiv verhindert (oder zumindest im nachhinein sanktionierbar gemacht).
Wenn Nathan Grayson nach dem Zoe-Post umgehend von Kotaku abgewatscht worden und Kotaku sich für den Fehler entschuldigt hätte, wäre Gamergate nach einer Woche Rageposting auf 4chan wieder eingeschlafen, ohne jemals in dem Maß zu eskalieren.

Dein Problem kann man übrigens ethisch nicht lösen: Solange der Rezesent vom Hersteller bezahlt wird, gibt es starke Anreize, herstellerfreundlich zu rezensieren. Dieses Problem hast du überall, in allen Branchen, bei allen Fachzeitschriften (und auch sonstiger Berichterstattung). Selbst auf streng regulierten Gebieten wie Banken. Schleichwerbung bei Youtube fällt auch darunter. Das ist nichts, was die Computerspielszene irgendwie besonders auszeichnet. Wenn du das Problem umgehen willst, musst du dafür sorgen, dass die Kunden den Rezensenten bezahlen (Stiftung Warentest) oder es nur anonyme Möglichkeiten gibt, den Rezensenten zu bezahlen (ProPublica).
Das ist in der Tat ein grundsätzliches Problem von Produktrezensionen, das sich nie völlig lösen lassen wird. Nicht einmal eine Crowdfundinggrundlage à Patreon ist narrensicher, da selbst dabei immer die Angst mitschwingt die eigenen Mäzene zu verärgern.
Eine Art Stiftung Spieletest wäre der hypothetische Idealfall - aber ich sehe nicht, wo das Geld dafür herkommen soll. (Für staatliche Finanzierung wäre das Gebiet zu unpopulär, bei Finanzierung durch Devs macht man wieder den Bock zum Gärtner.)
 
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