Interessant. Die manuellen statistischen Erhebungen (ohne automatische Worterkennung), die ich kenne, kommen zu anderen Schlüssen zum Anteil an Belästigung:
http://wiki.gamergate.me/index.php?title=File:GGTweetSurvey.jpg
http://wiki.gamergate.me/index.php?title=File:FemFreqTweetSurvey.png
http://wiki.gamergate.me/index.php?title=File:AnitaHarassmentFrequency.png
Leigh Alexanders von Newsweek so vornehmen genanntes (und wohlweislich nicht verlinktes) "op-ed critical of so-called gaming culture" kann man hier nachlesen:
https://archive.today/l1kTW
Da findet man Perlen wie "petri dish of people who know so little about how human social interaction", "infantilized cultural desert of shitty behavior" oder "obtuse shitslingers, these wailing hyper-consumers, these childish internet-arguers". Wer jetzt verwundert ist, dass sie damit einen Shitstorm ausgelöst hat, hebe bitte die Hand. Niemand? Dachte ich mir.
Immerhin hat sie in einem Punkt recht behalten:
'Gamers' don't have to be your audience. 'Gamers' are over.
Die 'Gamer' haben diesen Wink mit dem Zaunpfahl verstanden, Gamasutra fortan boykottiert und den Werbepartnern höflich per Mail bescheid gegeben was sie von Gamasutras Umgang mit der Kernleserschaft halten. Das Ergebnis zeigt sich deutlich in den Alexa-Statistiken und den Werbeeinnahmen.
Seltsamerweise ist die von Leigh Alexander herbeigeschriebene "new generation of fans [...] aiming to instate a healthy cultural vocabulary, a language of community that was missing in the days of “gamer pride” and special interest groups led by a product-guide approach to conversation with a single presumed demographic", die das hätte abfedern sollen, ausgeblieben. Vielleicht, weil sie außerhalb von Leigh Alexanders Wunschträumen gar nicht existiert?
Da lobe ich mir einen Escapist oder Techraptor, dem die Leserschaft etwas wert ist und der sich lieber an den Wünschen und der Nutzenstiftung seiner Kundschaft orientiert. Solche Gamingwebseiten brauchen wir, und solche Seiten werden Gamergate überleben.
Seiten wie Gamasutra, die schon lange nach Wolkenkuckucksheim abgeflogen sind und denen journalistische Ethik genauso egal ist wie ihre Kundschaft? Um die ist es ehrlich gesagt nicht schade. Niemand wird sie vermissen. Es wird nicht einmal jemand bemerken dass sie verschwinden, weil sie kein Schwein mehr liest.