Ich weiß, was Du meinst. Ich habe es auch schon miterlebt und ich sehe auch, wie man daraus ein interessantes Spiel gestalten kann. Aber mir gefällt es nicht - und zwar als Spieler noch weniger als wenn ich leite. Und ich kann auch erklären, warum: Weil ich immersiv* spiele und ich zumindest das Gefühl haben möchte, durch meinen Charakter eine feststehende, mir unbekannte Welt zu erkunden. Wenn ich diese Welt nebenbei umändere, geht dieses Gefühl verloren. Das ist wie ein Computerspiel, das ich modde, während ich es spiele, und da ich das schon ausprobiert habe, weiß ich, dass auch das meine Immersion stark beeinträchtigt. Anders gesagt, bringt mich ein solches Vorgehen von der Illusion der Ebene der histoire auf die Ebene des discours**, und darin liegt für mich kein Reiz.
Wenn ich natürlich ganz bewußt auf der Ebene des Erzählens agieren will, dann sind von den Spielern zugespielte Bälle eine feine Sache - bis zur Streichung der separaten Funktion des Spielleiters. Ironischerweise - wenn wir uns den Eingangsrant betrachten - ist in solchen Fällen eine explizite oder implizite Kontrolle über die von den Spielern eingebrachten Inhalte mindestens(!) genau so wichtig wie in dem von mir (und Hesha, offensichtlich) bevorzugten "klassischen" Rollenspielansatz.