AW: Es gibt keine schlechte Publicity?
Nicht jeder Verlag oder jeder kreativ Schaffende ist eine BEKANNTHEITSHURE!
Es ist schon ein deutlicher Unterschied, ob man "irgendwie" bekannt ist, oder ob man für GUTE Leistungen, GUTE Produkte, GUTE Kundenbeziehungspflege bekannt ist.
Hat ein Verlag erst einmal einen wirklich schlechten Ruf "erarbeitet", dann haben ALLE zukünftigen Produkte einen MAKEL. Sie müssen, anders als bei einem weniger auffälligen aber eben auch weniger schlecht beleumundeten Verlag, nicht nur über ihre eigene Qualität überzeugen, sondern auch noch GEGEN die NEGATIVE GRUNDSTIMMUNG, die potentielle Kunden dem Verlag entgegenbringen, zu überzeugen vermögen. - Und das ist wirklich schwer.
Das konkrete Beispiel Nackter Stahl ist in dieser Hinsicht gut geeignet aufzuzeigen, was man als Verlag garantiert NICHT an "Publicity" haben will. - Man will NICHT, daß der Verlag als "Vergewaltiger-Rollenspiele" herstellend bekannt wird (die Arcane-Codex-"Plünderer"-Thematik). Man will NICHT, daß der Verlag als "Prozess-Hansel" bekannt wird (die Klage gegen Prometheus Games). Man will NICHT, daß der Verlag als "unfähig und unwillig in einem Interview Fragen zu beantworten" bekannt wird (das DORP-TV-Interview). Man will NICHT, daß der Verlag als "kritikunfähig" und "mit Klagen gegen Kritiker drohend" bekannt wird (die B!-Rezension zu Frostzone bzw. deren Herunterstufung als doch keine offizielle B!-Rezension). Und man will NICHT, daß der Verlag als "Produzent unausgegorener Produkte" bekannt wird (Arcane Codex, Frostzone, Doomstone). - All das sind ALTLASTEN, wegen derer jedes neue Produkt erst einmal einen "Erbmakel" aufweist.
Auch wenn jetzt im konkreten Fall bei Doomstone manche eventuell aus Neugier oder aus Trotz (was die jeweiligen Kritikerpersonen nicht gut finden, das kaufe ich jetzt erst recht, weil ich diese Kritiker nicht mag und zuviel Geld habe und einsichtsunfähig bin) die angesichts des Inhaltes und der Form zu hoch bepreiste "Quickstart-Demo-Preview-Schnupperversion" gekauft haben mögen, ist das nur kurzfristig für den Verlag eventuell lukrativ. - Wer diese Vorab-Light-Version gesehen hat oder die Reviews dazu gelesen oder gesehen hat, der ist mit hoher Sicherheit KEIN Kunde für die später noch erscheinende Vollversion! Und zwar allein aufgrund der Qualitätsmängel in der Vorabversion - der bekannt schlechte Ruf von Nackter Stahl kommt noch erschwerend hinzu (wie auch die lächerlichen und "überraschend schnell" auf RPGnow verfügbaren "Jubel-Produktbewertungen" dem Ganzen ein für Nackter Stahl inzwischen typisches "Geschmäckle" verleihen).
Wie gesagt: Nicht jeder Verlag ist eine Bekanntheits-HURE!
Diese Medien-HUREREI funktioniert nur bei MASSENWIRKSAMEN "Produkten" wie den peinlichen Leuten mit zu viel Geld, welche man heutzutage gerne als "Prominente" bezeichnet. Diese haben ja außer ihrer Selbstdarstellung NICHTS ZU BIETEN.
Ein Verlag hingegen, der muß Produkte verkaufen. Und diese müssen den Weg zum Kunden finden - anders als in den "Einwegmedien", wo die TV-Sender ein großes Interesse daran haben Sendezeit möglichst billig zu füllen und dabei möglichst hohe Werbeeinnahmen zu erzielen. Dort wird einem ja die Fresse dieser Nicht-wirklich-"Prominenten" ständig entgegengeblasen - und zusätzlich auch noch in Werbespots.
Rollenspiele stellen einen NISCHENMARKT dar. Und in diesem ist die Kundenzahl recht begrenzt und sind die Verlage auf die SYMPATHIE der Kundschaft angewiesen. - Denn, mal im Ernst, wer schon EIN Rollenspielregelwerk besitzt, der braucht eigentlich NIE WIEDER ein weiteres Rollenspielprodukt. Das Rollenspiel veraltet nicht, man kann es endlos lang weiterspielen, und man braucht weder Abenteuer noch Spielwelten noch sonstige Produkte aus dritter Hand, sondern man kann sich all das selbst machen. - Will man angesichts dieser nicht-veraltenden Produkte noch neue Produkte plazieren, dann weiß man ja als Verlag, daß man KEIN "MUSS-Produkt" herstellt, das auf einen echten, vorhandenen, bewußt realisierten Bedarf bei den Kunden abzielt, sondern daß man ein "LUXUS-Produkt", ein unnötiges, aber "nice to have" Produkt erstellt.
Und Luxus verkauft sich nicht so gut, wenn der Verlag einen schlechten Ruf bei der gesamten potentiellen Kundschaft hat.
NUR GUTE "Publicity" ist gute Publicity.
Nur Selbstdarsteller wollen, daß man über sie spricht, EGAL ob positiv oder negativ. - Produkthersteller können negative Publicity NICHT gebrauchen.