Erfahrungen mit dem "Geschlechtswechsel"

AW: Erfahrungen mit dem "Geschlechtswechsel"

Theris schrieb:
Unsere Klerikerin, gespielt von unserem Vegetarier, spielt sogar schlechte Stimmung und irrationales Verhalten während der Menstruation aus... 8o

In meinem Kopf ist so eine kleine Stimme, die mir manchmal Dinge sagt, die ich dann auch nicht näher erklären kann.

Im Moment sagt diese Stimme, wer einen Kalender über den Zyklus eines weiblichen Charas führt nimmt das Rollenspiel etwas zu ernst...
Und nein, ich unterschätze nicht, wie furchtbar gnadenlos wichtig das ist, ich kenn das. :p
Aber ich würfel auch nicht aus, ob mein Reiter von Rohan während der Verfolgungsjagd auf einmal aufs Klo muss oder wo mein Otaku seine Pickel und wann er seine ersten Schamhaare kriegt...
 
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Er spielt es nur aus, weils lustig ist. So kommt etwas Leben in den Char und außerdem kann er so ab und zu machen, was er will, ohne irgendeinen Gruppenkonsens oder sonst etwas zu beachten.
Da es sonst nicht zum Char passen würde, wenn er sich völlig Banane verhält, ist das eine gute Möglichkeit, mal etwas vom "normalen" Verhalten abzuweichen. Es ist nur Spaß, gerade er nimmt das Rollenspiel nicht so bierernst, wie Du vlt. glauben magst.
Ich hab ihm gesagt, er darf es machen, er macht es zu seinem und unserem Amusement und gut.
Sollte es überhand nehmen, werde ich ihn bitten, das abzustellen, aber solange es nicht nervig, sondern eine Herausforderung für die anderen ist, mit der "Zicke" umzugehen, isses gut so.
 
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Einmal habe ich, als ich mal wieder einen männlichen Char spielte, die komische Erfahrung gemacht, wie es ist, wenn ein Spieler völlig vergisst, dass man einen männlichen Char spielt.

Wir kamen an einem sumpfigen Schlammloch vorbei.
Einige Spieler schienen überzeugt, dass der SL dieses Sumpfloch aus einem Grund dorthin gesetzt hatte, so hielt sich die Gruppe recht lange auf.
Mein Char ironisch:"Wir könnten ja nacktbaden."
Der Char eines Spielers zeigte sich begeistert, bis ein weiterer Spieler sagte:
"Ihr Char ist männlich."
Da war es dann vorbei.
Mein Char (Halbelf): "Und da heißt es immer: Also die Elfen!..."

Dann hatte ich schon die großartige Chance, einen Spieler zu erleben, der einen weiblichen Char spielte (eine Ventrue!!! godlike!!!) und dies wunderbar auf die Reihe bekam.
Sie war nicht besonders knapp bekleidet, machte sich nicht an andere Chars ran und ihr Vorbau fand nie Erwähnung.

Dafür weiß ich von einer Spielerin, die weibliche Chars spielte, denen sie einen Monsterbusen verabreicht hatte. Und ihre Chars waren nymphoman (habe nie andere erlebt, schade eigentlich...).
 
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Also. Eins vorweg. Für die Leute, die es noch nicht wissen. Ich bin eigentlich eine Frau.

So. Jetzt zum Topic dieses Threads.

Ich spiele als Frau lieber Kerls. Und das hat nichts damit zu tun, daß Männer angeblich einfacher gestrickt sind als Frauen, was das emotionale betrifft, sondern ich mag das einfach lieber.

Männer verbergen ihre Gefühle in der Regel deutlicher als Frauen. Es ist schon etwas wahres an Grönemeiers Song über die "Männer".

Mir selbst macht es Spaß ins andere Geschlecht zu schlüpfen. Und ich habe wirklich manchmal Probleme, eine Frau zu spielen (wenn ich das denn mal tue, hat das wirklich Seltenheitswert).

Mein Mann sagte mal, nachdem ich eine Frau gespielt hatte und mir mit ihr so die langen Strähnen aus der Stirn gestrichen hatte, etc. (eben alles Dinge, die Frauen so tun): "Spiel lieber wieder einen Mann, den sieht man eher." Tatsache ist, ich kann mich ziemlich gut in einen Mann herein versetzen. Was nicht nur wegen dem RP so ist, ich habe früher schon recht gut beobachtet, was meine Umwelt angeht.

Das ist schon so, seitdem ich mit DSA angefangen habe. Inzwischen setzt es sich bei "Vampire" fort. Ich muß noch mit einem gewissen Grinsen an eine nette Szene denken, die mein Ventrue mit seiner jetzigen Gefährtin - einer Toreador - hatte. Sie grinst ihn, nachdem sie einen über den Durst getrunken hatte, breit an. Und ich sage als Spielerin: "Das geht mir sowas von ab." Die Spielerin hat mich erst irritiert angesehen, dann verstand sie, was ich meinte.

Ich spiele auch zB online "Vampire", und ich habe festgestellt, daß Anmachversuche von der männlichen Mitspielerschaft eher ausbleiben, wenn ich einen männlichen Nick habe. Tatsächlich habe ich etwas gegen Anmache.

Andererseits weiß ich aber auch, daß Frauen das genauso wie Männer können.

Früher habe ich geschnitzt (mache ich heute noch gern) und habe auch weniger mit Puppen gespielt, sondern habe mit den Jungs Fußball gespielt und mich mit ihnen - wie sagt man so schön - gebolzt.

Na ja. Ich glaube, wenn ich meine Umwelt so ansehe, dann hat die wenig Probleme damit, daß ich eben als "Mann" in den Systemen unterwegs bin.

Felix
 
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Ich hab einen einzigen weiblichen Char, meine Shadowrun Elfe (Mein SR-Rigger und mein DSA-Jäger sind männlich). Mirax (die Elfe) hat Charisma 12 und "gutaussehend und weiß es". Trotzdem hat sie keine Anzeichen von Nymphomanie, sondern lässt sich zwar umgarnen (was auch durchaus den gewünschten Erfolg haben kann, hängt ganz von der Art und Weise ab (Sie ist sehr romantisch veranlagt)) aber ist definitiv kein Flittchen (dann würde auch mein Rigger, dessen Verlobte sie ist, ausrasten).
Und ich kann mich noch gut an einen Menschen in unserer Gruppe erinnern, der Mirax begrapscht und nicht mehr in Ruhe gelassen hat, um daraufhin am nächsten morgen als Eunuch aufzuwachen... (der Meister fand das eine originelle Idee und hat es erlaubt, woraufhin der Spieler so richtig sauer aufstand und auf mich losging. Derjenige spielt seitdem keine RPGs mehr :nixwissen, selber schuld.)
Alles in allem hab ich kein Problem damit, wenn jemand einen geschelchterübergreifenden Char spielt.
 
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@Felix :)

Kommt mir teilweise bekannt vor.

Mir fiel irgendwann auf, dass ich männliche Chars ganz anders gestalten und
darstellen konnte.
Nach dieser Feststellung hatte ich wirklich Probleme, weibliche Chars zu spielen.
Ich wusste, dass es mir keine Freude bereiten würde.

Verdammt viel Überwindung hat es mich gekostet, für Vampire einen weiblichen Char zu bauen.
Kurz vorher hatte ich nochmal kurz mit DSA begonnen, hatte eine Söldnerin erstellt und gar keinen Spaß an ihr.
Allerdings musste ich sie kurzfristig fertigbekommen, sie hatte keine Tiefe und gefiel mir sowieso nicht sonderlich.

Für V:tM habe ich mir dann lange überlegt, welches Geschlecht mein Char haben soll, habe den Hintergrund seitenlang geplotet und habe jetzt eine Menge Spaß und wunderbare Erfahrungen gesammelt.

Einen männlichen Malk habe ich mir kurz nach Chronik-/Spielbeginn gebastelt, für den Fall, dass ich nicht klarkomme.

Ich komme klar. Und wie.

Und:
Trotz dass ich als weibliches Wesen einen weiblichen Char spiele und dieser nicht halbnacktdurch Basel rennt, begab es sich, dass...
...wir -um den Sabbat zu linken- uns verkleidet haben, und zwar als Prinz mit seinem gefolge, demnach Brujah.
Wir wurden seeeeehhhr klischeemäßig als Brujah verkleidet, nur der gangrel nicht, der bekam ein künstliches Nackenfell und sowas *grins*...

Mein Char bekam die Klamotten einer anderen Brujah...
Lederminirock und ein saumäßig tief ausgeschnittenes Lederkorsettoberteil...

Da fielen intime die Sprüche....
 
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Also wenn ich einen weiblichen Charakter spiele, nehme ich mir eine Person aus dem wahren Leben (oder einem Film etc.) als Vorbild.
Für meinen derzeit einzigen weiblichen Charakter, den ich spiele, steht Paris Hilton als Patin. Ok, ist klischeehaft, aber passt zu meinem charakter.
 
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Addendum:

Mir ist es an einem Tag selber zweimal passiert, daß ich wegen meinem Aussehen (manche von euch mögen das Bild mit John Kovalic kennen) für einen Kerl gehalten wurde, dazu kommt, daß ich manchmal eine recht tiefe Stimme für eine Frau habe (für die Musiker unter euch: ich singe Sopran). Und letztens hat's ein Mitspieler im Sabbat-Live gebracht und meinte: "Ich hab dich für'n Kerl mit 'nem weiblichen Einschlag gehalten." Also nein, ich bin doch nicht schwul. ;) Anmerkung: ich spiele da eine weibliche (!) Lasombra.

Und dann sollen sie mich doch für einen Kerl halten, passe ich eben nicht in das "Beuteschema" von irgendwelchen Perversen. Die alte Dame, die diesen Irrtum beging, war jedenfalls recht angetan von Hut, Oberhemd, rotem Schlips und schwarzem Jackett. Ich habe mich vor ihr angedeuteterweise mit galant gezogenem Hut verbeugt. Schließlich ist man ja Rollenspieler. ;) Und ein höflicher Mensch auch noch dazu.

Aber um auf das Topic zurück zu kommen: wenn ich dann einen Kerl spiele, kann ich auch nicht wie eine Frau denken. Ich habe festgestellt, daß ich komplett anders denke, und ich bekomme einen komplett anderen Tonfall, wenn ich etwas sage. Meine Gestik und Mimik wird anders. Selbst wenn es "nur" P&P ist. Ich gehe viel über das Visuelle. Deshalb habe ich wohl tatsächlich ein Händchen für männliche Chars.

Mir ist es tatsächlich aber auch schon einmal passiert, daß ein Typ versuchte, mich über meinen DSA-Magier anzubaggern. Der hatte als Kerl eine Frau gespielt (und die war wirklich schlecht gespielt) und ließ irgendwann mal durchblicken, daß sie ihn recht cool findet und mich obendrein. Ok, gegen sowas habe ich nichts. Aber wenn es weitergehen soll, dann ohne mich.

Und wie ich bereits vorher sagte, meine Umwelt hat nix dagegen. Ich darf eher mal eine Freundin zitieren: "Für dich bleiben immer die arroganten Säcke." Die kennt einige meiner Kerls und mag sie sehr gern, eben weil die männlich sind - und das so richtig.

Tatsache ist auch, daß ich durch meine Kerls lernte, die Männer besser zu verstehen. Nach einem Spiel, das ich hatte, hat sich mein Einkaufsverhalten radikal geändert, und ich bin eben jetzt auf der Suche nach den Sachen, die ich brauche, und da brauche ich nicht mehr so lange.

Felix
 
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Eine sehr negative Erfahrung, die ich wohl leider nie aus meinem Gedächtnis verbannen können werde:
Es war damals zur DSA 3-Zeit. Ein Spieler in meiner Runde, ein übergewichtiger (milde ausgedrückt) und ungepflegter (mit fettigen Haaren, Körpergeruch,... das volle Programm. Es half leider auch nicht, daß gerade Hochsommer war) Spieler, der, wenn man ihm so einen Charisma-Wert zuordnen müßte, sich zwischen 3 und 5 aufhalten müßte, spielte eine sexy Hexy mit Charisma 15+.
Irgendwann verführte sie meinen Magier und die Hexe und mein SC verbrachten eine heiße Nacht miteinander.
An diesem Abend erschien in großen roten Buchstaben eine Nachricht vor meinem geistigen Auge:
Imagination overload
 
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Tja, also ich hab da auch so meine Erfahrungen mit gemacht - nicht unbedingt schlechte allerdings...

Ein Spieler bei uns aus der P&P-Gruppe spielt ab und an mal Frauen, die allerdings oft eines gemeinsam haben: Sie sehen blendend aus.
Die jetzige ist allerdings auch extrem zickig und nicht wenig eingebildet. Sie flirtet auch gern, um ihren Willen durchzusetzen, aber nymphoman... eher nein, würde ich sagen.
Ich finde das eigentlich ganz amüsant und vor allem interessant zu sehen, wie er Frauen spielt. :]

Ich habe selbst auch schon öfter mal Männer gespielt. Ich denke nicht, dass die sehr klischeehaft geworden sind. Also zumindest der eine nicht. Na ja, der andere hatte das Konzept Edelstricher - hat aber alle amüsiert. ;)

Prinzipiell finde ich da auch gar nichts Schlimmes daran, wenn Männlein Weiblein und Weiblein Männlein spielen möchte - habe da auch noch nichts wirklich Schreckliches erlebt.

Mein schlimmstes Erlebnis war übrigens ein schwuler Bekannter von mir, der bei Wechselbalg einen Sartyr gespielt hat. Er hat sehr oft seine Pansgabe angewandt und damit versucht, alle ins Bett zu bekommen. Ich habe in diesem Abenteuer einen männlichen, edlen Sidhe gespiet und hatte immer Würfelglück - bis zum Schluss. Da war ich schon ziemlich zerknirscht, weil ich mein Charakterkonzept nicht mehr so durchziehen konnte... *seufz*
Nach diesem anstrengenden Abend haben wir einvernehmlich beschlossen, die Anwendung der Pansgabe auf nur noch 1 Mal pro Spielabend zu beschränken...

Und sowas toppt alles, was ich jemals beim Geschlechterwechsel erlebt hab..!
 
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SL schlüpfen des öfteren mal in Rollen des anderen Geschlechts, logischerweise.
(Außer man wollte nur männliche/weibliche NSCs...je nach Geschlecht des SL...)
Manche SL haben Probleme damit.
Andere meinen, dass man sie als männlichen/weiblichen NSC nicht ernstnehmen würde.

Das kann sich sicherlich noch ausweiten, so dass eben "gegenteilig geschlechtliche" NSCs gehäuft oder immer kalt wirken, oberflächlich oder lächerlich.
(Kann so sein, muss aber nicht.)
 
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Ja, man muß aufpassen das man nicht das andere Geschlecht so spielt wie man es gerne hätte. Ich mach das meistens so das ich den Char aus Leuten die ich kenne zusammenmixe was Sprüche, verhalten, Kleidungsstil angeht... klappt super, ist aber nur ab und an für die Abwechslung so.
 
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URPG schrieb:
Ja, man muß aufpassen das man nicht das andere Geschlecht so spielt wie man es gerne hätte.
Provokante Frage: Und warum nicht? Wenn mein Publikum zu drei Vierteln + aus Kerlen besteht, kriegen sie genau die Frauen serviert, die sie sehen wollen ... und für die Damen wird dann eben fix ein knackärschiger Brad-Pitt-Verschnitt eingefügt. Wenn ich Realismus will, schaue ich aus dem Fenster.
 
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Och, aber eine Welt voller leichbekleideter, ihr Auto abseifender Traumfrauen ist doch auch blöd.
Ich würd jedenfalls nicht nur Brad Pitts wollen, die verlieren doch strark, wenn sie ausschließlich unter sich sind. :]

Ich finde, es sollten auch pickelige Kassierer und ungepflegte Fetthaarträgerinnen vorkommen, sonst wird es etwas monoton. ;)

Ich habe bisher nicht so viele Probleme gehabt, andersgeschlechtliche NSCs zu spielen (behaupten zumindest meine Spieler :] ), aber ich hab seltsamerweise schon Beschwerden wegen meiner Mädels erhalten! Die wären angeblich zu wenig leichtbekleidete, ihr Auto abseifende Traumfrau . . . ;) :nixwissen
 
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Weil die Leute einen so seltsam ansehen wenn man gerade gut in der Rolle ist ;-)
 
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Sycorax schrieb:
... aber ich hab seltsamerweise schon Beschwerden wegen meiner Mädels erhalten! Die wären angeblich zu wenig leichtbekleidete, ihr Auto abseifende Traumfrau . . . :nixwissen
Q.e.d. Es kommt nicht darauf an, dass alle Weiber im Spiel so aussehen - es reicht, wenn die wichtigen in das Schema passen. Oder auch: In der nWoD kommen SCinnen ohne Striking Looks gar nicht erst in die Tüte. :p
 
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Sycorax schrieb:
Och, aber eine Welt voller leichbekleideter, ihr Auto abseifender Traumfrauen ist doch auch blöd.
NIE!!!!

Das ist mal eine Welt, wo es einem Charakter nie langweilig werden wird!

Welch Potenz(ial)!!

Es lebe Supervixen - Das Russ Meyer Rollenspiel !!!


Und kommt mir nicht mit Realismus in Zeiten, wo in Kalifornien ein wesentlicher Teil des Siliziums des dortigen Erdkruste in Form von Glibberpölsterchen (oder GlibberPOLSTERN!) in der Oberweite von noch aktiv pubertierenden jungen Mädels mit mehr Kohle (und Silikon) als Hirn und in abgehalfterten Möchtegern-Starlets als Investition in eine glanzvolle Zukunft bei Film und Fernsehen steckt. - Warum lassen sich Frauen so aufblasen? Weil es eine universelle Wahrheit ist, daß Männer ein Mehr an weiblichen Formen mit immer enger werdender Hose quittieren. Das hilft ungemein das berühmte "Bauchgefühl" der Entscheidungsträger gleich mal ein Stockwerk tiefer zu legen.

Niemand will die schlampige Gesichtsälteste von der Supermarktkasse vögeln, jeder will der üppigen, lasziven Autowäscherin, deren Oberweite ständig aus dem viel zu engen Kleid zu fallen droht, unter die Arme greifen.

Realismus ist ungeil und läßt einem die Eier verschrumpeln.

Das hatte Russ Meyer schon richtig erkannt. Ein Rollenspiel, welches die haarsträubenden Geschichten und die prallen Frauen von Russ Meyer Filmen beinhaltet (so wie Macho Women with Guns), hat schlichtweg mehr Reiz als Sexismus: Das Alice Schwarzer Rollenspiel um das Ausdiskutieren sexueller Gleichberechtigung.

Wenn es zum Setting paßt, dann sind (Männer wie) Frauen eben alles andere als realistisch, als durchschnittlich, als langweilig.

Bei King Arthur Pendragon sind ALLE Ritter und Edelfräulein selbstverständlich gutaussehend. Es gibt hier nur Nuancen.

Bei Castle Falkenstein sind alle Frauen wunderschön und elegant und alle Männer stattlich und schneidig. Sogar die Schurken - nur hier dann eben auf schurkische Weise (mit einem Männer ins Verderben ziehenden Lidaufschlag oder einem verschlagen wirkenden, dünnen Schnurrbart).

Bei Bloodshadows ist die Klientin immer wasserstoff-blond, hat eine rauchige Stimme, die selbst die dort üblichen weiten Hosen der Männer wie eine Zwangsjacke wirken läßt, und ist natürlich verschlagen, verdorben und verlogen wie die Sünde selbst.

Bei Artesia ist bestenfalls 10% der Frauen über 25, und alle ziehen sich öfter aus als an (fragt nicht, wie das gehen soll - es geht einfach).

Daher wird es auch NIE langweilig im Rollenspiel Klischees vorgesetzt zu bekommen. DAFÜR spielt man doch Rollenspiele, oder?
 
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