AW: Elfe als Spielerchar
Ich bin, ganz nebenbei, der Ansicht, dass ein Elf ebenso in eine "klassische" Heldengruppe gehört, wie ein Zwerg und ein Magier (ist halt ein Teil der Klischee-Gruppe).
Yay!!! Und der menschliche Anführer-Krieger!!
Wäre das mal fein. So eine richtig klassische Rollenspiel-Heldentruppe.
Schade nur, dass Elfen bei DSA so ein Problem mit der Weltlichkeit haben und sie damit tatsächlich recht unspielbar geworden sind.
Hätten gern noch ein paar städtische Hochelfen übrig bleiben dürfen, die man dann spielen könnte.
Das zur Situation. Jetzt möchte ich die Elfe auch stimmig darstellen und es schaffen die elfische Weltsicht und ihre Fremde zur großen weiten Welt der Menschen darzustellen. Hierfür hätte ich gerne Erfahrungen und Tipps von euch.
Najaaa, mit so einem Statement waren Kommentare zur Stimmigkeit eines Elfen in einer Rollenspielgruppe bereits obligatorisch.
Aber wie könnet man elfische Weltsicht im Rollenspiel umsetzen?
Zum einen wäre da natürlich das Unverständnis gegenüber einem allgemeingültigen Zahlungsmittel (kein Wunder, dass Elfen -1 auf KL erhalten
), denn Geld an sich ist kein verwertbares Material und damit geradezu sinnlos, sofern man es nicht als Rohstoff zur Weiterverarbeitung in Form von praktischen Utensilien oder Schmuck - ja, auch Elfen tragen Schmuck (siehe Tiertrophäen, etc.) - gebraucht.
"Du hast WAS?"
"Ich sagte doch bereits, dass ich das Gold zu einem eurer Metallformer brachte und Nadeln und Nägel daraus machen lassen wollte, da die gute Travimunde sie doch benötigt und der freundliche Mann gab mir stattdessen lieber Nadeln und Nägel aus Eisen, weil sie stabiler seien."
Eine andere Sache wäre das mangelnde Verständnis gegenüber Herrschaft und Gehorsam, was impliziert, dass der Elf sich nicht einfach gegen seinen Willen befehlen ließe, sofern nicht er oder eine ihm wichtige Person mit gesundheitlichem Schaden gedroht würde. Genauso ist ihm die Standorttreue trotz widriger Umstände vieler Menschen wohl eher ein Graus, wobei die erzwungene Standortfixierung von Leibeigenen beispielsweise vermutlich gänzlich gegen den Strich geht.
Dann wäre da die elfische Ansicht gegenüber Besitztum, wobei die meines Erachtens kritisch zu betrachten ist, denn einerseits vermeine ich gelesen zu haben, dass sie ein eher lockeres Verhältnis dazu hätten und dazu tendieren, sich zu nehmen, was sie bräuchten, aber andererseits sind ihnen Tauschhandel (und Handel bedingt Besitztum) sowie persönliches Eigentum (Bogen und Iama) durchaus bewusst. Wie man das genau angehen soll, weiß ich nicht recht.
Zudem reagieren Elfen eher kopfschüttelnd auf Gier und den Drang, wertvolle Besitztümer ihres angeblichen Wertes und weniger ihrer Nutzbarkeit wegen anzusammeln, was natürlich auch bedeutet, dass ein Spielerchar. sich nicht zum Anhäufen "sinnloser" Objekte verleiten lassen sollte.
Andererseits verstehe ich den nervtötenden Umstand, in menschlichen Siedlungen o.ä. dann doch auf Bares angewiesen zu sein, wenn es darum geht, Ausrüstung, Nahrung, Reittierutensilien o.ä. beschaffen zu müssen und dann blank zu sein. Sollte der Elf trotzdem in recht kurzsichtiger Manier sein Gold davongeben und im Bedarfsfall mit anderer Währung (Felle o.ä.) bezahlen bzw. sich bei der Gruppe was pumpen/sie anschnorren oder sollte er schon bald lernen, dass das blinkende Metall für ihn zwar wertlos ist, aber bei den Menschen hoch angesehen im Tausch gegen notwendige Gegenstände sein kann? Spielerelfen tendieren mE nach wenigen Sitzungen recht fix zu Variante 2 und horten nicht weniger als der Rest der Gruppe.
Egoistischer Raubbau der lebenden Natur oder Tierfang wie dem Fischen über den eigenen Bedarf hinaus dürfte auch nur den wenigsten Elfen gefallen.
Dann wäre da noch das breite Spektrum der Magie, in der es zum einen ganze Gebiete gibt, mit denen sich Elfen tendenziell weniger beschäftigen (Dämonologie beispielsweise) und zum anderen haben sie einen gänzlich anderen Zugang zur Magie als die größte Gruppe der menschlichen Zauberkundigen, die da die Magier wären. Elfen zaubern eher intuitiv und im Einklang mit der Natur, während die Magier Magie als Wissenschaft ansehen und sie zu formalisieren versuchen. Eine Ausnahme dürften da Hexen und Druiden sein, die wesentlich intuitiver (Hexen) bzw. stärker mit der Natur verbunden (Druiden) zaubern, jedoch könnten auch dabei noch Unverständlichkeiten auftauchen wie der "lockere" Umgang mit dem Dämonischen oder die Fluchzauberei bei Hexen bzw. die Herrschaftsrituale der Druiden, die den Willen andere brechen sollen.
(Dass das nicht Primärziel elfischer Beherrschungsmagie ist, sieht man an ihrer Einsatzform des Bannbaladin, auch wenn er eigentlich den freien Willen umgeht und nur die Motivation eine andere ist.)
Städtebau wäre ebenfalls ein großes Gebiet, mit dem sich ein Elf befassen könnte. Wieso leben sie denn gerade in Steinbauten? Mit Steinstraßen? Und dem Unrat der Menschen überall, den keiner wegwischt? Eigentlich schlimmer noch als Tiere leben...
Und wenn eine Stadt mal sauber ist, darf man sich nicht immer in ihr bewegen (Nachtruhe) oder muss in Reih und Glied gehen (Wehrheim).
Eine andere Sache wäre das Spielen. Elfen kennen sicherlich auch Spiele, die vornehmlich mit Geschick und Flinkheit zu tun haben werden, während Menschen Sauf-, Prügel- oder Kampfspiele kennen, bei denen willentlich Lebewesen verletzt werden und nicht nur die Beteiligten, sondern viele daran teilhaben (Zuschauer), wobei in der Arena das gröbste und unsinnigste aller Menschenspiele stattfinden dürfte.
Vielleicht erfreut sich der Elf schon daran, wenn er einige Menschenkinder sieht, wie sie Kästchenhüpfen spielen und ermuntert seine Gefährten zu einer Partie diesen, wenn auch viel zu einfachen, Geschicklichkeitsspiels.
Die Küche wäre ebenfalls ein Hort wahrer Kollisionsfreuden, sofern ein Elf dabei ist. Elfen nehmen, so ich mich recht entsinne, viele pflanzliche Nahrungsmittel unverarbeitet zu sich und bereiten hauptsächlich Fleisch zu, während Menschen am liebsten alles irgendwie in einen Topf werfen, kochen, etwas rühren und auftischen. Zudem mögen Menschen Lebensmittel mit Gäranteilen wie Brot, Käse oder Alkohol.
Mhh... eigentlich gibt es immer etwas, mit dem der Elf nichts anfangen kann oder das er anders sieht. Fragt sich eher, worin die Übereinstimmungen bestehen.