Teylen
Kainit
- Registriert
- 16. August 2007
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In Hinsicht auf V:tM habe ich die Beobachtung gemacht das unterschiedliche Gruppen, basierend auf dem gleichen Rollenspiel-System, das Spiel mit überaus verschiedenen Spielweisen und damit mitunter Spielweisen praktizieren.
Die Herausforderung ist in Bezug auf V:tM für mich persönlich, da am vertrautesten, am präsentesten, allerdings klingt auch bei anderen Systemen wie Call of Chuthulu oder auch Shadow Run eine starke Variation von Spielweisen an. Weshalb ich das Thema im allgemeinen Rollenspiel Forum erstellte.
Mit Spielweise meine ich hierbei sowohl wie das Spiel wahrgenommen wird, wie der Hintergrund des Spiel gestaltet und umgesetzt wird, der Umgang mit den Regel-Mechaniken als auch die Quelle des Spaß in Bezug auf das RPG.
Betrachtet man hierbei V:tM kann man feststellen das man im groben oftmals eine Unterteilung in drei Spielweisen vornimmt. Ich habe versucht die neutral bzw. positiv darzustellen:
Disclaimer: Hierbei kommen natürlich munter Mischungen vor, die Grenzen sind nicht unbedingt scharf und hinsichtlich der Regeln gibt es gerade in Bezug auf die zweite sowie dritte Spielweise mitunter die Tendenz sie (fast) ganz zu knüllen. Die Liste ist auch nicht unbedingt komplett hinsichtlich der Spielweisen, dahingehend das ich Unterscheidung wie stärkeren oder schwächeren SL oder PvP J/N aussen vorgelassen habe.
Alle Spielweisen, finde ich persönlich, klingen ansprechend und Spaß versprechend. Das heißt auch wenn ich persönlich sie mitunter nicht unbedingt bevorzuge so kann ich mir vorstellen das andere unter jeder der heranggehensweisen sehr viel Spaß hat und mit Freunden, Kumpels schöne Spiel-Abende verbringt.
Das Regelwerk, zumindest im Fall von V:tM, ermutigt die Spieler die jeweils zum eigenen Gusto passend Spielweise herauszulesen. Man findet Hinweise auf den Verfall, man findet einen politischen Rahmen und man findet eingängig designte Regeln und faszinierende Kräfte. Für jede Spielweise lassen sich Splats benennen und darüber hinaus betont man allethalben das es den Spielern überlassen ist wieviel Gothic, wieviel Punk, ob etwas anderes als Setting zunehmen und eigene Regeln zu schaffen. Unpassend empfundene Sachen zu streichen.
Ansich wäre jetzt alles Paletti.
Aber dann schaut man sich um und sieht plötzlich Schimpfereien.
Personen die sich dem Spiel neu widmen wird mitunter empfohlen doch auf keinen Fall "Superheroes with Fangs" zu spielen und Spieler die in die Richtung gehen mit dem Begriff "Powergamer" bedacht.
Andere wieder mögen Personen davor mahnen doch nicht das Spiel im drögen Elysiums-Ödistan zum "Tavernenspiel mit Fängen" verkommen zu lassen.
Wieder andere mögen Personen darauf hinweisen das es in Ordnung ist sowohl ein Soziales als auch ein Kampf orientierte Spielweise zu pflegen solange man doch bitte nicht das Emo-Genudel fährt.
Bei anderen Systemen streitet man sich teilweise ähnlich.
Ob die Charaktere bei Chuthulu eher strikt ihrem Ende entgegen gehen sollen oder ob sie versuchen sollen ernsthaft zu ermitteln und solange irgendwie möglich zu überleben.
Ob die Charaktere bei Shadow Run krasse Kämpfe seinen sollen oder ob man nicht besser einen dreckigen Streetlevel hält und bespielt.
Jetzt Frage ich mich zum einen:
Wieso genießt man nicht die Vielfalt?
Wenn man nur eine Spielweise mag, wieso läßt man die anderen nicht freundlich gewähren?
Innerhalb der V:tM Online Chroniken sehe ich durchaus ein positives Verhalten das man oftmals realisiert das es mehr als eine Art und Weise gibt das RPG zu Spielen und dort neuen Spielern versucht neutral das eigene Model zu zeigen sowie sie ggf. auf andere Optionen / Chroniken hinzuweisen.
Wenn ich dann in Foren schaue entsteht mitunter den Eindruck das man anderen irgendwo scheinbar nicht die Butter auf dem Brot bzw. den Spaß gönnt. Das heißt man teilt mit wie elend man den anderen Spielstil findet und stellt sich implizit oder explizit als, im Grunde, näher an der wahren Spielweise dar.
[Es gibt davon natürlich auch imho positive Ausnahmn wie u.a. die MyWoD-Threads aufzeigen]
Die Ablehnung wäre als menschliche Regung durchaus zu begreifen, wäre man nicht noch einen Schritt weiter gegangen und hätte, sowie ich es verstehe teilweise in direktem Bezug auf die Vielfältigkeit V:tMs hin, Spiele geschaffen die dem Ansatz der mannigfaltigen Spielweise in fast direkter Form widersprechen in dem sie fordern das ein Spiel im Grunde die Spielweise - wie das Spiel gespielt wird - unabhängig von dem Eindruck des Spielers stark definieren und festlegen.
Der Ansatz vielfältige Spielweisen zu bedienen wurde in die Nische der Universalsysteme abgeschoben und selbst von diesen, nach meinem Eindruck, erwartet das sie eine Spielweise konzentrierter fördern.
Worin genau liegen die Vorteile der Bindung eines RPG an eine Spielweise?
Worin genau liegen die Nachteile der fehlenden Bindung eines RPG an eine Spielweise?
Habt ihr klare Vorlieben oder Abneigungen?
Als kleine Bonusfrage (eigentlich ein eigenes Thema wert):
Wieso gegen andere Spielweisen im gleichem RPG wettern? Wieso sie aktiv ablehnen?
Die Herausforderung ist in Bezug auf V:tM für mich persönlich, da am vertrautesten, am präsentesten, allerdings klingt auch bei anderen Systemen wie Call of Chuthulu oder auch Shadow Run eine starke Variation von Spielweisen an. Weshalb ich das Thema im allgemeinen Rollenspiel Forum erstellte.
Mit Spielweise meine ich hierbei sowohl wie das Spiel wahrgenommen wird, wie der Hintergrund des Spiel gestaltet und umgesetzt wird, der Umgang mit den Regel-Mechaniken als auch die Quelle des Spaß in Bezug auf das RPG.
Betrachtet man hierbei V:tM kann man feststellen das man im groben oftmals eine Unterteilung in drei Spielweisen vornimmt. Ich habe versucht die neutral bzw. positiv darzustellen:
- Eine stark herausforderungsorientierte Spielweise.
Bei dieser nutzt die Gruppe stark die gegebenen Mechaniken um Konflikte abzubilden, die Charaktere zu entwickeln sowie eine ereignisreiche, aufregende Handlung zu erzeugen. Die Mechaniken werden mitunter so verwendet wie sie im Buch stehen, es werden Regelanpassungen vorgenommen und man schafft jenachdem neue Regeln.
Hinsichtlich des Setting könnte man behaupten das mitunter der Punk gegenüber dem Gothic Aspekt überwiegt. Das der Punk hierbei weniger als das Versagen gegenüber einem übermächtigen System charakterisiert ist als mehr die Revolte von unten. Eher V wie Vendetta oder Tank Girl als Blade Runner.
- Eine soziale und gesellschaftlich fokussierte Spieleweise
Man beachtet die Konflikt Mechaniken mitunter weniger und konzentriert sich mehr auf die Anregungen hinsichtlich des Ablaufs und der Möglichkeiten innerhalb sozialer Konflikte. Es werden mitunter Regeln hinzugefügt welche das gesellschaftliche Spiel in seinen Möglichkeiten erweitert. Sei es eine Ausgestaltung der Etikette, die Gestaltung eines System zur Erfassung von Einfluss, eines für eine komplexere Handhabung von Status und dergleichen mehr.
Hinsichtlich des Setting werden vorallem die Aspekte betrachtet die sich der Sozial-Struktur der vampirischen Gesellschaft widmen und der Fluff in Hinsicht auf die politischen Vorgänge gelesen. So das man ein Ränkespiel erhält das mitunter mehr den Roman von Anne Rice oder Serien wie Boardwalk Empire ähnelt.
- Eine auf den (drohenden) Verfall fokussierte Spielweise
Man beachtet von den Mechaniken vorallem jene welche sich einerseits mit der direkten Psyche des Charakters auseinandersetzen. Das heißt allen voran die Systeme in Bezug auf Menschlichkeit bzw. die Moralvorstellungen, die Blutausgaben sowie Aspekte wie Raserei. Regelerweiterungen befassen sich häufig damit die vorhandenen Systeme auszubauen und interessanter zu gestalten (Blutverbrauch) sowie mitunter gänzlich neue Systeme zu gestalten um bspw. den Hunger abbilden zu können.
Hinsichtlich des Setting überwiegt die Betrachtung in Bezug auf die feindliche Umwelt sowie des Umstandes Unterdrückter, teilweise Unterlegener, in einem hirarchischen System von Monstern zu sein.
Disclaimer: Hierbei kommen natürlich munter Mischungen vor, die Grenzen sind nicht unbedingt scharf und hinsichtlich der Regeln gibt es gerade in Bezug auf die zweite sowie dritte Spielweise mitunter die Tendenz sie (fast) ganz zu knüllen. Die Liste ist auch nicht unbedingt komplett hinsichtlich der Spielweisen, dahingehend das ich Unterscheidung wie stärkeren oder schwächeren SL oder PvP J/N aussen vorgelassen habe.
Alle Spielweisen, finde ich persönlich, klingen ansprechend und Spaß versprechend. Das heißt auch wenn ich persönlich sie mitunter nicht unbedingt bevorzuge so kann ich mir vorstellen das andere unter jeder der heranggehensweisen sehr viel Spaß hat und mit Freunden, Kumpels schöne Spiel-Abende verbringt.
Das Regelwerk, zumindest im Fall von V:tM, ermutigt die Spieler die jeweils zum eigenen Gusto passend Spielweise herauszulesen. Man findet Hinweise auf den Verfall, man findet einen politischen Rahmen und man findet eingängig designte Regeln und faszinierende Kräfte. Für jede Spielweise lassen sich Splats benennen und darüber hinaus betont man allethalben das es den Spielern überlassen ist wieviel Gothic, wieviel Punk, ob etwas anderes als Setting zunehmen und eigene Regeln zu schaffen. Unpassend empfundene Sachen zu streichen.
Ansich wäre jetzt alles Paletti.
Aber dann schaut man sich um und sieht plötzlich Schimpfereien.
Personen die sich dem Spiel neu widmen wird mitunter empfohlen doch auf keinen Fall "Superheroes with Fangs" zu spielen und Spieler die in die Richtung gehen mit dem Begriff "Powergamer" bedacht.
Andere wieder mögen Personen davor mahnen doch nicht das Spiel im drögen Elysiums-Ödistan zum "Tavernenspiel mit Fängen" verkommen zu lassen.
Wieder andere mögen Personen darauf hinweisen das es in Ordnung ist sowohl ein Soziales als auch ein Kampf orientierte Spielweise zu pflegen solange man doch bitte nicht das Emo-Genudel fährt.
Bei anderen Systemen streitet man sich teilweise ähnlich.
Ob die Charaktere bei Chuthulu eher strikt ihrem Ende entgegen gehen sollen oder ob sie versuchen sollen ernsthaft zu ermitteln und solange irgendwie möglich zu überleben.
Ob die Charaktere bei Shadow Run krasse Kämpfe seinen sollen oder ob man nicht besser einen dreckigen Streetlevel hält und bespielt.
Jetzt Frage ich mich zum einen:
Wieso genießt man nicht die Vielfalt?
Wenn man nur eine Spielweise mag, wieso läßt man die anderen nicht freundlich gewähren?
Innerhalb der V:tM Online Chroniken sehe ich durchaus ein positives Verhalten das man oftmals realisiert das es mehr als eine Art und Weise gibt das RPG zu Spielen und dort neuen Spielern versucht neutral das eigene Model zu zeigen sowie sie ggf. auf andere Optionen / Chroniken hinzuweisen.
Wenn ich dann in Foren schaue entsteht mitunter den Eindruck das man anderen irgendwo scheinbar nicht die Butter auf dem Brot bzw. den Spaß gönnt. Das heißt man teilt mit wie elend man den anderen Spielstil findet und stellt sich implizit oder explizit als, im Grunde, näher an der wahren Spielweise dar.
[Es gibt davon natürlich auch imho positive Ausnahmn wie u.a. die MyWoD-Threads aufzeigen]
Die Ablehnung wäre als menschliche Regung durchaus zu begreifen, wäre man nicht noch einen Schritt weiter gegangen und hätte, sowie ich es verstehe teilweise in direktem Bezug auf die Vielfältigkeit V:tMs hin, Spiele geschaffen die dem Ansatz der mannigfaltigen Spielweise in fast direkter Form widersprechen in dem sie fordern das ein Spiel im Grunde die Spielweise - wie das Spiel gespielt wird - unabhängig von dem Eindruck des Spielers stark definieren und festlegen.
Der Ansatz vielfältige Spielweisen zu bedienen wurde in die Nische der Universalsysteme abgeschoben und selbst von diesen, nach meinem Eindruck, erwartet das sie eine Spielweise konzentrierter fördern.
Worin genau liegen die Vorteile der Bindung eines RPG an eine Spielweise?
Worin genau liegen die Nachteile der fehlenden Bindung eines RPG an eine Spielweise?
Habt ihr klare Vorlieben oder Abneigungen?
Als kleine Bonusfrage (eigentlich ein eigenes Thema wert):
Wieso gegen andere Spielweisen im gleichem RPG wettern? Wieso sie aktiv ablehnen?