AW: Ein Fansetting fürs deutsche Savage Worlds (Projektgruppen für Pitch bilden)
Mein vorschlag - macht doch mal ein paar one-sheets zu eurem setting, die sind relativ schnell und einfach gemacht, und arbeitet euch von dort aus langsam nach vorne. So kann amn auch ein setting entwickeln.
Das ist sogar eine sehr BEWÄHRTE Methode. - Auf diese Art wird ja sowohl bei Promythos als auch bei anderen Settings (z.B. denen von Reality Blurs) verfahren. Durch das Erstellen von Beispiel-Charakteren und Abenteuern kann man gleich sehen, ob und wie manche Ideen IM SPIEL funktionieren.
Ansonsten habt ihr recht, es gab und gibt noch viele schöne Ideen, aber wie Zornhau sagt, es braucht eben auch Leute die begeistert mitarbeiten wollen.
Denke auch nicht das diejenigen die an den drei bisherigen Ideen rum werkeln, genauso aktiv woanders wären und dort sozusagen fehlen.
Somit ist es vieleicht schon vorab sowas wie ein Hinweiß welche Settings dann doch mehr Interessenten finden würden, so es denn fertig und spielbar ist.
Glaube ich nicht.
Das eine hat mit dem anderen nicht viel zu tun.
Ein Setting attraktiv genug zu finden, um SELBST mitanzupacken und SELBST zu entwickeln, das ist schon was anderes - setzt andersgelagerte "Interessens-Keime" voraus - als ein fertiges Setting zu nehmen und es "nur" zu spielen.
So würde ich bei Star Reeves NICHT selbst mitentwickeln wollen, aber, wenn es fertig ist, würde ich es durchaus spielen wollen.
Wenn man sich die Beliebtheit von solchen Settings wie Solomon Kane oder PotSM anschaut, dann dürfte ein 30-jähriger-Krieg-Setting durchaus auf Interesse stoßen. - Es mag jedoch bei diesen historischen Settings aus ENTWICKLER-Perspektive eher das Problem vorliegen, daß man nicht völlig frei irgendwas "herfabulieren" kann, sondern mit solider Recherche den historischen Hintergrund darbieten muß, bevor man die "Schrägheiten", die "Weirdness" einfügt, die ein solches Setting erst SAVAGE machen.
Nicht jeder hat Lust akribisch Geschichtsbücher zu wälzen und diese aufzubereiten. - SIND diese Arbeiten erst einmal getan, dann spielt es sich aber durchaus locker und leicht darin.
Man sehe sich mal solche historischen Settings an wie Cthulhu (kommt ja gleich in mehreren Epochen vor - am Wichtigsten die 20er-Jahre), Deadlands (1876+), Castle Falkenstein, Ars Magica, Midgard 1880, Mythic Russia, Qin - The Warring States, usw. - Bei all diesen ist einerseits Recherche-Arbeit (teilweise richtig viel!) eingeflossen, andererseits haben aber alle einen gewissen "Twist", d.h. man spielt NICHT in der historischen Welt, sondern in einer Alternativhistorie. Und zwar in einer mit ÜBERNATÜRLICHEN Elementen (das ist ja DER gängigste "Twist" überhaupt).
Historische Rollenspiele sind somit eigentlich NICHT historisch, sondern nehmen nur das - mehr oder minder - Bekannte an Versatzstücken aus der Historie, um schneller Vertrautheit mit der Spielwelt zu erzielen. - Man könnte, wie z.B. bei Castle Falkenstein, gleich eine ganze PARALLELWELT erschaffen, die nur verdammt erdähnlich aussieht. Oder man erschafft, wie bei Aces&Eights, eine scheinbar historische Old-West-Settingumgebung, die aber eigentlich NICHT auf der Erde angesiedelt ist. - Beide Ansätze sind immer noch viel leichter, als eine völlig neue, völlig fremdartige, komplett von den Spielern zu ERLERNENDE Spielwelt zu erschaffen.
Man kann in historischen Rollenspielsettings sehr ähnliche Abenteuer spielen, wie man sie in Talislanta oder Glorantha spielen kann - aber der ZUGANG zu den beiden besagten Fantasy-Welten ist doch um einiges aufwendiger und schwieriger als zu einem "irdische Alternativhistorie"-Setting.
Und gerade wegen der - nicht zuletzt im Fernsehen auch massiv präsenten - bekannten 30-jähriger-Kriegs-Thematik hielte ich ein solches Setting als Savage-Setting für eine durchaus spielerische Akzeptanz findende Angelegenheit. Genauso hart und grimmig wie Solomon Kane, genauso klingenblitzend und pulverdampfgeschwängert wie Pirates of the Spanish Main. Als militärisches Setting nicht so rigide wie später (oder früher) angesiedelte Settings. Viel Freiheit für die Söldner, Betrüger, Gaukler, Quacksalber, Prediger, Alchemisten, Astrologen, Hexen usw. ihren eigenen Interessen nachzugehen und individuelle Abenteuer zu erleben.
Schlecht wäre es natürlich wenn die einzigsten 4-6 Savages sich zufällig hier zusammenfinden um etwas zu basteln, was außer ihnen niemand interessiert
Bei den Wikingern in Space sieht es schon so aus, als wären die MACHER auch die einzigen, die das spielen würden. - Dagegen ist nichts zu sagen, aber "massentauglich" ist anders.
Da hatte HELLAS schon einiges mehr an "Reizworten" zu bieten und eine Interesse weckende Aufmachung noch dazu. Und trotzdem ist HELLAS ein EXOTEN-Setting. Spricht weder Fans von antiken Settings an, noch Science-Fiction-Fans. Es ist eine Setting-Chimäre und daher zwar bemerkenswert, aber eben auch nicht etwas, auf das ich als Verlag setzen würde, wenn es um ein kommerziell erfolgreiches Setting ginge.
Da wäre Star Reeves deutlich eher in der Lage Leute zu begeistern, finde ich.