AW: "echte" Rollenspiel-Quests
Man kann eine User generated Quest schon jetzt machen. Wenn ich als SL eine Rettet die Princess story will...
Ich hatte Skars Frage so verstanden, dass es darum geht, wie Nutzer das Spiel selbst (für alle anderen Nutzer) erweitern können. Es muss dazu wie auch jetzt ohne menschlichen Spielleiter auskommen. Natürlich kann auch am Spiel vorbei Spaß haben. Es vielleicht nur als Kulisse nutzen, vielleicht einfach nur als Chat-Programm. Doch beeinflussen kann ich auf diese Weise das Spiel (und seine Welt) nicht.
Es gäb ja schon möglichkeiten: a) der reward leitet sich aus der von den spielern gestellten quest ab, so dass balancing gewährleistet ist, oder b) dass man mal anfängt mit ner richtigen KI zu arbeiten die eine ernsthaft dynamische welt erzeugt.
Halte ich für schwierig, weil sich das zu leicht "hacken" lässt. Angenommen, es gibt eine ausgewogene und balancierte Bewertung von Monstern. Daraus ließe sich eine Gefährlichkeit berechnen und ein möglicher Schatz ableiten. Haben die Spieler Stufen, die ja auch eine Form der Gefährlichkeit für die Monster ausdrücken, könnte ich das abwägen. Angenommen, ich könnte nun beim Spiel eine Handvoll Monster beantragen, ein bisschen Platz, um kreativ einen Dungeon zu bauen und die Monster zu platzieren.
Was hindert mich daran, einen langen Gang zu bauen an dessen Ende der Schatz ist und ein Seitenraum mit allen Monstern, zusammen mit einem Schild, Tür nicht öffnen. Auf diese Weise könnte jeder die Schätze gefahrlos abgreifen. Langweilig, aber vielleicht sehr beliebt. Jedenfalls kaum zu verhindern, wenn ich (als Spielbetreiber) nicht alles manuell prüfe. Vielleicht könnte man das Urteil der Spielergemeinschaft überlassen, die dann idiotische Konstrukte melden können, aber auch das lässt sich wieder ausnutzen, etwa in dem sich eine Gruppe zusammen tut, um jemanden systematisch zu mobben.
Was vielleicht funktionieren könnte, ist eine Spielwelt in die Hände einer Gruppe an engagierten Spielern zu geben, die dann von allen anderen (außer den Erschaffern) bespielt werden kann. Als Währung, mit der dann neue Dinge für die Welt "gekauft" werden können, dienen Mitspieler und deren Anerkennung. Man könnte die Welten auch für feste Gruppen "instantiieren".
Gehen wir einmal so 20 Jahre zurück, wo es die Idee eines Multi-User-Dungeons (MUDs) gab. Damit könnte man im Prinzip das selbe bauen wie WoW, nur ohne die 3D-Grafik, rein mit Text. Faszinierend fand ich schon damals die Idee, dass man als "Wizard" aus dem Nichts Räume und Gegenstände schaffen und "programmieren" und auf diese Weise eine durchaus komplexe Welt erschaffen konnte.
Ich denke, mit einer Web-Oberfläche versehen könnte man das "programmieren" so weit reduzieren, dass jeder Nutzer nur Eigenschaften in einem Konfigurationsmenü ausfüllen muss. Ein paar stimmungsvolle Bilder wären technisch auch kein Problem.
Grundbausteine könnten entweder wieder abstrakte Räume oder oder aber Flächen mit NxM Feldern (oder eine 2 1/2D oder 3D-Ansicht davon) und Gegenstände darin und Kreaturen, NSCs und Spieler sein. Dazu ein einfaches Kampfsystem und vielleicht ein Dialogsystem für NSCs, um "echte" Unterhaltungen zu führen, damit das ganze nicht zu sehr einem WoW mit schlechter Grafik und nur den üblichen Suche&Töte-Questen ähnelt. Ich denke da mehr an das Verfahren von Dragon Age.
Vielleicht lässt man (auf die Gefahr 80% aller potentiellen Spieler zu verlieren) sogar das "Leveln" als primäres Spielziel weg und legt den Schwerpunkt auf das Erleben einer (gut erzählten) Geschichte. Ein Buch lese ich ja auch nicht, damit der Held eine Stufe aufsteigt, sondern weil ich wissen will, was er oder sie erlebt.
Leider weiß ich nicht, ob und wie man das genügend Spielern verkaufen kann, sonst wäre das etwas, das ich reizvoll (und ohne Grafik nicht weiter schwer) fände zu programmieren ... wenn da nicht der Day-Job wäre...
Und ja, ein Web-MUD gibt es garantiert schon, aber für mich läge der Reiz darin, es zu entwickeln, weil es ein Musterbeispiel für objektorientierte Programmierung wäre und ich mir vorstellen könnte, dass CoffeeScript und Node.js und MongoDB dafür spannende (für mich) neue Technologie wäre...
Stefan