Aventurien Dreckiges Aventurien - ein etwas anderer Spielansatz

Skyrock

t. Sgeyerog :DDDDD
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Ich bin neulich über einen Link zu Dreckiges Aventurien gestolpert, und es sieht mir nach einer interessanten Grundidee aus.

Was zeichnet es aus?

Es ist mittelalterlicher. Keine Arbalonen und Balestrinas, keine Degen und Musketiere. Der Höhepunkt des Fernkampfes ist die Armbrust, und die Seitenwaffe der Wahl ist das gute alte gerade Breitschwert. Wenn so reich ist, versteht sich, denn wahrcheinlich wird man sich eher mit Keule, Dolch oder Sense vorlieb nehmen müssen.

Es ist weitaus weniger fantastisch als das konventionelle Spiel. Höchstens ein besonderer Charakter in der Gruppe, wie etwa Geweihte, Magiebegabte oder Exoten(Thorwaler in der Wüste Khom, Novadis in Thorwal). Selbst gewöhnliche nichtmenschliche Gegner wie Goblins sind selten, von hochmagischem Geviech wie Einhörnern ganz zu schweigen.

Magie und Wunder wirken subtiler. Eine Hexe wirft keinen Feuerball, sie sorgt dafür dass dem Feind im rechten Moment ein Dachziegel auf den Kopf fällt. Ein Magier wirft nicht schnell einen leuchtenden GARDIANUM dahin, er zeichnet stattdessen einen Kreis der unsichtbar die Magie abhalten soll. Ein Boroni wirkt keine Wahrträume in denen ihm sein dunkler Herr selbst mit Pauken und Trompeten erscheint - er deutet den Flug eines Raben, der ihn in die richtige Richtung lenken mag oder auch nicht.

Es ist weitaus ortsgebundener als das normale Spiel. Kein Abenteuer heute in Al'Anfa und morgen in Yetiland, stattdessen Gebundenheit an den Heimatort und die umliegenden Käffer. Niemand weiß was außerhalb liegt, und man erzählt sich die seltsamsten und wildesten Geschichten über die Dinge außerhalb, wie die menschenfressenden Mohas, die dämonenbeschwörenden Orkschwarzmagier oder die Frauen des 3 Tagesreisen entfernten Kaffes, die alles Hexen oder noch schlimmeres Gelichter sein sollen.

So weit zum Hintergrund. Die Regelvorschläge zu DSA3 konnte ich noch nicht recht überdenken, sehen aber auf den ersten Blick zumindest bei Schildkampf, Talentproben und Kampf mit zwei Waffen nach interessanten Ideen aus. Aber das ist auch nicht relevant, mir geht es um die Präsentation des Hintergrundes.

Wie gefällt euch die Idee? Könntet ihr euch vorstellen so etwas auszuprobieren? Oder habt ihr es gar schon versucht? Wenn ja, wie lief es?
 
Hört sich interessant an...ich glaube aber nicht, dass das was für mich wäre, weil ich mit dem DSA-System aufgewachsen bin, dass es heute auch noch gibt...eine Abänderung des Systems in ein "realistischeres" würde meine ganze schöne Illusion einer wirklichen Fantasy-Welt umwerfen
 
Das hört sich interessant an. Ich will ja sowieso mal mit DSA anfangen. Vielleicht wäre das auch was...
 
Den Spilstil fände ich furchtbar interressant auszuprobieren, jedoch nicht auf Dauer. Habe ich noch nicht gemacht.

Die Regeln sind gut, wenn die Wundenregeln auch etwas umständlich sind.
Mit den Regeln habe ich auch mal geleitet, nämlichd die G7 Kampagne(jedoch nur teilweise mit den Regeln). Besonders genial wurde es dann mit Pforten des Grauens, das ich mit Hilfe der Tips vom Borbaradprojekt zu einem wochenlangen Höllentrip durch das Kriegsgebiet ausbaute. Bei mächtigen Helden sind die Wudenregeln sehr gut dazu geeignet die Tödlichkeit zu senken, aber eine langsame und anhaltende Zermürbung der Helden zu simulieren. War sehr schön...und hart.
Pforten des Grauens bleibt mir immer noch als mein liebstes DSA-Abenteuer in Erinnerung.

Bei schlechten Kämpfern kann die Waffenbehinderung auch sehr leicht zu solch bizarren Ergebnissen führen, wie AT/PA 4:4...
 
was karma? achso, mein kurzer beitrag? ja komm, ich hätt dir auch nen roman schreiben können, da wär das gleiche rausgekommen. dein beitrag war auch nicht länger... :ritter:
 
Hi,

ja.. spitzen Idee... aber..moment mal...

Ja..richtig... das klingt wie ganz normales "Low Power / Low Fantasy" Rollenspiel.
Also das mache ich schon, besten dank also ;)

Aber im Ernst.

Genau das was ich mag, aber der DSA Hintergrund und die Regeln waren nie meines. Viel Spaß aber beim spielen.

Es macht mir viel mehr spaß wenn man sich bei einem einzelnen Untoten in die Hosen macht, als wenn man johlend in die Dämonen Horde hineinspringt.

Ergebenst

Eldrige, zutimmend
 
Hm, ich denke dass der Meister natürlich in dem Moment des Wechsels ein hohes Maß an Freiheiten erhält. Für die Spieler ist es schätzungsweise auch recht interessant sich auf eine Region zu fixieren und nicht ein Abenteuer in Al'Anfa und das nächste in Thorwal zu spielen. Allerdings bringt diese Sache auch gleichzeitig Einschränkungen mit sich. Wenn man sich entscheidet ein solches System zu spielen, dann sollte man auch konsequent bleiben, soll heissen:
Wenn ich im Norden eine Heldengruppe spiele, dann ist schon einmal die Hälfte der Charaktere (Mohas, Novadis, Wüstenelfen, Maraskaner und und und) raus aus dem Game. Weiters werden Charaktere durch die Änderung der Magie ebenfalls rausfallen, wer spielt schon eine gefühlszaubernde Hexe, die im Kampf gar nix zu suchen hat und hier und da mal durch nen fallenden Ziegel höchstens als wandelnde ABM Maßnahme für den örtlichen Dachdecker angesehen werden kann.
Also ich mag die reichhaltige und durchdachte Welt von DSA (4), und bei uns in der Gruppe macht es einen großen Reiz des Spielens aus dass man viele Aspekte der Spielwelt durch Abenteuer und Rahmenhandlungen beeinflusst hat. Ohne diese Welt würde mir DSA viel zu leer erscheinen, ich fürchte fast dass sich die Sache, gerade wegen der ortsgebundenen Flora und Fauna, der eingeschränkten Magie und der Einschränkung bei den spielbaren Charaktertypen ins eigene Fleisch schneidet. Wenn ich ein weniger durchdachtes, unausgereiftes und realistischeres RSP spielen wollte würde ich z.B zu Runequest raten :).
Aber wie ich sehe stehe ich mit meinen Überlegungen weitgehend allein da.
 
Finde ich eigentlich ganz interressant. Nur das mit dem Eingeschraenkten Handlungsplatz durch die Abwesenheit von Reisen finde ich eher schlecht. Und auch die Unmoeglichkeit der Helden, die Welt zu beeinflussen. Da ist mir auch das offizielle Aventurien nicht gut genug. Ich spiele eher High-Fantasy. Und sicher fangen auch meine Helden sehr klein an und steigern ihre Maechtigkeit SEHR langsam. Nur, sie haben eben das Potential, RICHTIG gross und beruehmt zu werden. Denn klein und unwichtig ist man doch schon im wahren Leben, dazu braucht man nicht DSA zu spielen...

Ausserdem muss man keine "3-Koepfigen-Oger-Golems" aus dem Hut zaubern, um die Spieler zu beeindrucken wie Herr Andreas Schroth da behauptet. Wenn es Stufe 21-Helden gibt, dann wird es sicherlich auch gleich-maechtige Schurken geben. Und wenn der Schurke dann Stufe-21-Krieger ist und mit Gegenhalten, Windmuehle und Klingensturm um sich schlaegt, wird es wieder sehr interressant, obwohl der Schurke "nur" ein "ganz normaler" Mensch ist und eben kein giftiger, daemonischer Hexen-Myriapode...
 
Tatsache, Arthags Grube ist wohl down...

Der Rest auf der Seite war IMHO eh nicht umwerfend (Catgirls bei DSA, brrr), da ist das wichtigste das jemand das dreckige Aventurien gesichert hat :)
 
Das wäre eine Möglichkeit mir DSA doch nochmal schmackhaft zu machen. Schade das der Link down ist, sonst hätte mir sofort eine Gruppe versucht aufzubauen. Aber ok, man kann natürlich sich auch so etwas draus basteln ^^

@Eldrige, welche Systeme spielst du denn da?

@Sl3ipnir: Ich denke, dass Magie viel wertvoller wird, wenn sie weniger Macht hat. Wenn ein vom Dach fallender Ziegelstein nunmal ein hohes Maß an Machtbeweis ist, wirkt doch jedes desto aufwendigere Ritual, dass man sich über zwei Monate erspielt und dann einmal richtig pompös geschieht desto genialer. Den Ziegelstein würde ich übrigens eher Priestern als Hexen zusprechen *g*. Stelle mir gerade den dicken Hesindegeweihten vor, alle Arme voll mit Büchern, einem Räuber gegenüber, wie er gerade lautstark Hesinde für den herabfallenden Stein dankt, der in Wirklichkeit aber von dem Dachdecker ausversehen selbst losgetreten wurde.

Davon abgesehen hieß es doch auch, dass ein Breitschwert zu einer starken Waffe wird. Also wird wohl auch die Sterblichkeitswahrscheinlichkeit erhöht, oder? Wenn die Konzeption den Anstieg von LE begrentzt, wird der herabfallende Ziegelstein auch ein wirksames Wunder bleiben ^^.

@Horror: Danke für den neuen Link, dann versuche ich mir doch einmal eine Gruppe zusammenzuraufen *g*
 
also, was skyrock so im ersten beitrag schreibt, scheint mir aber nicht sooo innovativ... das ist durchaus, eine der möglichkeiten, das "konventionelle" DSA auszulegen, und das habe ich auch schon des öfteren so gespielt. IMHO genügt das ganz normale Setting für diesen Spielstil durchaus, da brauchts weder neuen Hintergrund noch neue Regeln.
 
Ist schon klar, aber manchmal brauchen einige Leute mal einen Denkanstoß, um aus ihren gefestigten Schemata auszubrechen!

Sowas eröffnet häufig viele neue Möglichkeiten (und Spielspass)!

Aber stimmt schon immer irgendwelche Sonderregeln (zB 'LowTech' für Shadowrun...was für ein blöder Mist....reicht da nicht der gesunde Menschenverstand? ) müssen nicht sein und sind oft nur Selbstbeweihräucherung der Autoren! :rolleyes:

Aber dennoch finde ich es als Denkansatz immer gut! :)


H
 
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