Dieselpunk-Settingidee.

Na schön, überzeugt, ich arbeite an einem "first Draft" - bliebe allerdings eine wichtige Frage zu klären: Deutsches oder englisches Regelwerk? Ich tendiere ja eher zu deutsch, da wir mit dem Setting vielen potentiellen Kunden auf die Füße treten würden, und das ganze, da recht eurozentrisch, für die Amis eher uninteressant erscheint (da die im Setting eben nicht der Nabel der Welt sind).

-Silver
 
Was kannst du besser formulieren? Es brächte nix, etwas englisches zu schreiben, das sich so haarsträubend liest, wie mache Deutschübersetzungen.
 
Mh, mein Englisch ist ziemlich gut, aber wie schon oben erwähnt, das Ganze ist wohl eher für den deutschen Markt konzipiert. Zu wenig böse Nazis und Hurrapatriotismus für die Jungs überm großen Teich, und auch der Rest von Europa kommt im direkten Vergleich nicht wirklich gut weg. Außerdem wär's für deutsche Verhältnisse mal ein originelles Setting mit einem modernen System. ;)

-Silver

P.S.: Wenn du eine Kostprobe meiner Englischkünste willst, wirf mal einen Blick hier rein:
http://srssource.mecharpg.com/index.php?title=File:Dark_Rain.pdf
 
Kleines Detail am Rande, das mir gestern beim Einschlafen durch den Kopf ging:
- Wie isoliert ist Amerika, was ist z.B. mit Kanada & Mexiko(und haben die Russen evtl. Alaska nie verkauft und sind mit dem Gold dort reich geworden?)
- Die Alliierten hätten ohne Hilfslieferungen von Uncle Sam ziemlich dumm ausgesehen, wenn man bedenkt: Mauser belieferte die halbe Welt mit Gewehren, England und Russland konnten vielleicht 10.000 Mann ausrüsten, aber keine 100.00 und erst recht kein Millionenheer(= Russland).
- Das moderne Waffendesign wurde stark von Amerikanern, z.B. im Bereich Pistolen die Colt 1911 von John M. Browning, beeinflusst. Lässt Du das, oder sehen die Knarren in Deinem Setting eher wie Mauser Broomhandle, Borchard, oder Luger aus?
- Kleines, aber feines Detail: Alle russischen WK I Waffen(bis auf von den Amis gelieferte S&W, Winchester & Colt) benutzten Patronen im Kaliber 7,62(Drei-Linien-Patronen nach altem russischem Messsystem), was zwar direkt mit "Militärwummen haben seit Verdun dicke Kaliber" kollidiert, aber eigentlich Sinn macht: Die Russen waren bei Verdun nicht anwesend, ihre riesigen Massenheere mit Körperpanzerung auszurüsten wäre ein logistischer Alptraum(Enemy at the Gates"Wenn der Mann mit dem Gewehr stirbt, nimmt der zwote Mann das Gewehr und schießt weiter") udn außerdem: Durchschlag erfordert weniger Kraft, wenn die Kugel schmaler ist. Übrigens war der Nagant einer der wenigen gasdichten(und somit effektiv schalldämpfbaren) Revolver.
- Bei den Engländern könnte man einfach den Sprung von .577/450(Martini-Henry-Gewehr) bzw. .455(Webley-Revolver) zu .303(Lee-Enfield-Gewehr) unterlassen und weiterhin monströse Kaliber(mit Kordit, statt Schwarzpulver sogar vergleichbar mit modernen "Magnumkalibern") benutzen. BTW haben die Briten mit Spezialwaffen, z.B. einer Doppelbüchse samt Säbelbajonett(hat eine 8 im Griffkorb, man kann mit aufgepflanztem Säbel feuern), aus umgerohrten Martinigewehren adaptierte Schrotflinten für Militärpolizei & Eingeborenen-Gendarmerie(die Patrone aus Metallfolie konnte nicht mit primitiven Mitteln wiedergeladen werden, daher ungefährlich im Fall eines Aufstandes), dem schallgedämpften De-Lisle-Karabiner und als erste Nation mit Bullpup-Sturmgewehren experimentiert.
- Die Franzmänner haben wenig Interessantes beizutragen, die sind höchstens bekannt für klemmende Maschinengewehre(Chauchat) und Pistolen in leistungsschwachen Kalibern(verglichen mit der deutschen 9mm Para, der russischen 7,65 Tokarev, der britischen .455 Webley&Scott und der US .45 ACP) bekannt.
 
Kleines Detail am Rande, das mir gestern beim Einschlafen durch den Kopf ging:
- Wie isoliert ist Amerika, was ist z.B. mit Kanada & Mexiko(und haben die Russen evtl. Alaska nie verkauft und sind mit dem Gold dort reich geworden?)

Guter Punkt bezüglich der Isolation! Aber bezüglich Alaska: Das wurde weit früher verkauft, 1867. http://de.wikipedia.org/wiki/Alaska_Purchase


- Die Alliierten hätten ohne Hilfslieferungen von Uncle Sam ziemlich dumm ausgesehen, wenn man bedenkt: Mauser belieferte die halbe Welt mit Gewehren, England und Russland konnten vielleicht 10.000 Mann ausrüsten, aber keine 100.00 und erst recht kein Millionenheer(= Russland).

Ich denke, das ist der Grund, warum der erste Weltkrieg in diesem Setting so lange dauerte: Weil er eben nicht durch die materielle Überlegenheit der USA entschieden werden konnte. (die aber zugegebenermaßen vor allem im WWII zum Tragen kam.
 
Ich nehme an bei den Unterschieden zur modernen Technik hast du vergessen die Nukleartechnik zu erwähnen. Klar, Dieselpunk ist gewöhnlich eine kernwaffenfreie Zone. Der aktuelle Stand der Forschung spielt bei Agentensettings natürlich eine wichtige Rolle. Möglicherweise muss man da ein bisschen die Plausibilität dehnen, wenn man große Fortschritte in der Physik hat (du erwähnst Laserpointer), aber keine Kernspaltung.
 
Ich nehme an bei den Unterschieden zur modernen Technik hast du vergessen die Nukleartechnik zu erwähnen. Klar, Dieselpunk ist gewöhnlich eine kernwaffenfreie Zone. Der aktuelle Stand der Forschung spielt bei Agentensettings natürlich eine wichtige Rolle. Möglicherweise muss man da ein bisschen die Plausibilität dehnen, wenn man große Fortschritte in der Physik hat (du erwähnst Laserpointer), aber keine Kernspaltung.

Tja, das ist tatsächlich so ein Punkt. Ich persönlich denke, daß die Technologie hierzu am besten wie heuer die Fusionstechnik zu behandeln ist: Immer so etwa "10, 20 Jahre in der Zukunft werden wir...", und Aufgrund der ganzen Geheimorganisationen mit der Tendenz tote Wissenschaftler und zerstörte Forschungsanlagen zu hinterlassen ("Drei Kugeln im Hinterkopf, Kamerad, selten einen so brutalen Selbstmord gesehen.).
Alternative Erklärungsansätze wären durchaus willkommen, aber wie du schon richtig bemerkt hast: Dieselpunk ist generell atomwaffenfrei, und das Setting verliert eher als das es durch die Existenz eines Kernwaffenarsenals etwas gewinnt, außer eben als neue Technologie die es nach Kräften zu sabotieren gilt.

Eine der alternativen wäre z.B. ein Mangel an Ressourcen (die Gewinnung spaltbaren Materials ist sehr energieaufwendig), und dann ist da noch der Punkt mit dem Testen - eine europäische Supermacht hat wenig interesse daran, ihr ohnehin schon knappes und kostbares Land zu vergiften, und gewinnt wenig mit einem MAD-Szenario; für die bekloppte Denke braucht man wohl tatsächlich eine isolierte Großmacht in Übersee mit mehr Geld als Verstand.

udn außerdem: Durchschlag erfordert weniger Kraft, wenn die Kugel schmaler ist.
Überpenetration allerdings hinterlässt kleine, ineffektive Löcher ohne Mannstoppwirkung - Heutzutage gibt es eine "Wiederentdeckung" der alten Gewehrkaliber wie 7,62mm NATO, weil eben die Körperpanzerung effektiv gegen 5,56mm er & vergleichbare ist.
Aber machen wir uns nichts vor - Ich will (und werde) hier keine Doktorarbeit oder Diskussion über Wundballistik und Penetration von Traumaplatten anfangen, und für das System ist es irrelevant, da das bestenfalls zwischen "leichtem Sturmgewehr" und "schwerem Sturmgewehr" unterscheidet, mit optional tagbarem Aspekt "Panzerbrechend". Von daher ist das ein Settingdetail, das irgendwo im Ausrüstungskapitel in anderhalb Sätzen namentlich erwähnt wird - Flavortext eben.

- Wie isoliert ist Amerika, was ist z.B. mit Kanada & Mexiko(und haben die Russen evtl. Alaska nie verkauft und sind mit dem Gold dort reich geworden?)
Wie Durro schon erwähnte wurde Alaska schon vertickt, bevor die Zeitlinie divergiert. Kanada dürfte weiterhin eine Kolonie der Krone sein (auch hier wieder eine potentielle Rohstoffquelle), aber aufgrund der trägen Amerikaner eher schlecht befestigt - Im Prinzip ein 2. Australien, weit ab vom Schuss und nominell zur Krone gehörend.
Mexiko (und eigentlich ganz Süd- und Mittelamerika) habe ich absolut keine Idee, was wir mit denen Interessantes anstellen könnten. Hier bin ich für Vorschläge offen, solange sie nicht in einem weiteren Machtblock enden. Eventuell ein 2. Afrika, also ein kolonisierbarer Kontinent der nur auf Ausbeutung wartet, oder auch die ultimative Terra Incognita. Brasiliens Geschichte z.B. ist in diesem Zeitraum ein einziges Chaos, von daher könnte Südamerika alles mögliche werden.

- Das moderne Waffendesign wurde stark von Amerikanern, z.B. im Bereich Pistolen die Colt 1911 von John M. Browning, beeinflusst. Lässt Du das, oder sehen die Knarren in Deinem Setting eher wie Mauser Broomhandle, Borchard, oder Luger aus?
Überleg mal - was sieht dieselpunkiger aus, der olle 1911 oder eine gepimpte Version von der Mauser? :D
Aber mal Spass beiseite, bei der Menge an Machtblöcken dürften wohl etliche Designs parallel zueinander existieren, mit Platz für beide Typen, je nach Gusto der Spieler. Ich gehe auch davon aus, daß der Revolver sich aufgrund der üblichen 2 Vorzüge (Zuverlässigkeit und die Option, ohne großen technischen Aufwand für Elefantenzäpfchen auslegbar zu sein) immer noch großer Beliebtheit erfreut.
Ginge es um das Artwork, wäre allerdings die oben erwähnte gepimpte Mauser/Luger (die Borchardt kenne ich zwar, aber der fehlt IMHO der visuelle Wiedererkennungswert irgendwie) definitiv erste Wahl.

-Silver
 
Wie Durro schon erwähnte wurde Alaska schon vertickt, bevor die Zeitlinie divergiert. Kanada dürfte weiterhin eine Kolonie der Krone sein (auch hier wieder eine potentielle Rohstoffquelle), aber aufgrund der trägen Amerikaner eher schlecht befestigt - Im Prinzip ein 2. Australien, weit ab vom Schuss und nominell zur Krone gehörend.
Mexiko (und eigentlich ganz Süd- und Mittelamerika) habe ich absolut keine Idee, was wir mit denen Interessantes anstellen könnten. Hier bin ich für Vorschläge offen, solange sie nicht in einem weiteren Machtblock enden. Eventuell ein 2. Afrika, also ein kolonisierbarer Kontinent der nur auf Ausbeutung wartet, oder auch die ultimative Terra Incognita. Brasiliens Geschichte z.B. ist in diesem Zeitraum ein einziges Chaos, von daher könnte Südamerika alles mögliche werden.

Wie wäre es denn, wenn Amerika als Krone seines Isolationismus einfach eine Mauer um sich baut? Also eine befestigte DDR-mäßige Grenzanlage mit Wachtposten, Schießbefehl und Stacheldraht. Zumindest an der Grenze zu Mexiko um die ganzen "Wirtschaftsflüchtige und Zaristen" abzuhalten.

Mittel- und Südamerika würde ich nicht vergleichbar mit Entwicklungsländern darstellen. Eher als Juniorpartner der Großen Vier. Zwar kam das Bündnis mit Deutschland erst im Dritten Reich auf, aber rein Gefühlsmäßig wäre ich dafür, wichtige Teile Süd- und Mittelamerikas unter deutschen Einfluss zu stellen. Frankreich und Britannien hätte ich jetzt dafür lieber ein paar mehr Kolonien in Afrika nehmen lassen, wobei auch hier natürlich Kaiser-Wilhelms-Land unverzichtbar ist ;)

Brasilien bietet sich tatsächlich als "weißer Fleck" auf der Landkarte an. Unter Umständen könnte man noch eine Geheimgesellschaft im Setting etablieren, da wäre dann natürlich ein interessanter Ort für das HQ die Südspütze von Südamerika, allerdings würde das dann schon wieder dem Kerngedanken "kein weiterer Machtblock" widersprechen. Vielleicht ist der Gedanke aber trotzdem interessant, wenn man davon ausgeht, dass diese Gesellschaft die ganzen Jahrzehnte den Krieg am laufen hielt und u.U. sogar selbst das Attentat von Sarajevo in Auftrag gab?

Eine weitere Überlegung wäre, Frankreich und Amerika als "demokratische Spinner" betrachten zu lassen - GB, D und Ru sind ja Monarchien, ebenso wie die Asiatischen Großreiche Jp und Ch.
Hier könnte man ähnlich argumentieren wie wie anno 1918 bezüglich der "Umstürzler" und "Sozialdemokraten". Überhaupt mag ich den Gedanken von einer Prise "Großer-Bruder-wacht-über-Euch"-Feeling.
Das könnte aber auch wie gesagt zu einigen Grenzspannungen zwischen Kanada und den USA führen. (Beide haben Grenzanlagen und Kanada wacht darüber, dass keine "verrückten Demokratenhunde" aus den Staaten eingeschleust werden?)

Alternativ könnte man die Demokratie in den USA als Marionettengebilde darstellen - so dass nur dem Namen nach Demokratie herrscht und im Endeffekt der Präsident ein Quasi-Monarch ist....

Aber wie gesagt, der Hauptschwerpunkt liegt ja eh auf Europa ;)

... so, ist spät, die Gedanken fließen nicht mehr flüssig... bei Gelegenheit hier wieder mehr :)
 
Tja, das ist tatsächlich so ein Punkt. Ich persönlich denke, daß die Technologie hierzu am besten wie heuer die Fusionstechnik zu behandeln ist: Immer so etwa "10, 20 Jahre in der Zukunft werden wir...",.

Mir ist schon klar, was du meinst, aber es sei trotzdem daran erinnert, dass heutzutage die meisten Atombomben Fusionstechnik enthalten, soll heißen, ein Teil der Sprengwirkung resultiert aus Kernfusion. Die erste "Wasserstoffbombe" wurde 1952 gezündet.
 
Mir ist schon klar, was du meinst, aber es sei trotzdem daran erinnert, dass heutzutage die meisten Atombomben Fusionstechnik enthalten, soll heißen, ein Teil der Sprengwirkung resultiert aus Kernfusion. Die erste "Wasserstoffbombe" wurde 1952 gezündet.
Gegenfrage: Was gewinnt das Setting deiner Meinung nach durch die Existenz von Massenvernichtungswaffen und/oder einem MAD-Szenario?

-Silver
 
Ich bin nicht der Meinung, dass das Setting notwendigerweise durch ein MAD-Szenario o.ä. gewinnt. Mir ist nur aufgefallen, dass das Thema Kerntechnik noch nicht angesprochen worden war und wollte das mal nachholen, weil mir die Frage wie man den Aspekt Atomwaffen einbringt bzw. aus dem Spiel eliminiert gleich als erstes in den Sinn kam als ich den Thread gelesen habe.

Ich kann mir in dieser Hinsicht so ziemlich alles vorstellen von "Es gibt keine Kerntechnik, weil sich Atomkerne schlicht und einfach nicht oder nicht nutzbringend vom Menschen spalten (oder fusionieren) lassen" über "Wird gerade von allen "Großen" erforscht, aber irgendwie gibts keinen Durchbruch (aber eine Menge Arbeit für Agenten und Spione :) )" oder "Man hat sich schlicht geeinigt sie nicht (mehr) einzusetzen (vgl. z.B. 1984)" bis hin zum MAD-Szenario.

Außerdem sind Atomwaffen nur einer von vielen Aspekten mit deren Hilfe man die politische Situation noch etwas griffiger definieren kann (andererseits muss die politische Lage natürlich nicht mit wenigen, einfachen Schlagwörtern erklärbar sein - Edit: das nehm ich zurück; ein Punksetting sollte im Groben einfach zu erklären sein, sonst hat man so nen Müll wie Shadowrun).
 
Ich würde tatsächlich vorschlagen, dass Atombomben aufgrund technischer Schwierigkeiten nicht gebaut werden können. Wenn man das tatsächlich im Aspekt ausarbeiten will, kann man sich ja ein kritisches Element der Bombe heraussuchen und in diesem Szenario für "nicht funktionsfähig" bzw. "nicht erforscht" erklären.

Von mir aus forschen alle Parteien daran (würde auch eine gewisse Spannung und Motivation für Spionage mit einbringen), aber ich würde in diesem Setting die Erforschung der Bombe nie fertig stellen lassen.

Was hat das für eine Auswirkung auf die restliche Technik?

Im Grunde genommen nur, dass es auch keine kontrollierte Nutzung der Atomenergie gibt, also keine Kernreaktoren und -kraftwerke. Laserpointer könnten durchaus funktionieren, je nach dem welche "Techniklücke" man einbaut, die verhindert, dass eine A-Bombe funktioniert.
 
Noch so ein kleiner Gedanke zu Spanien:
Da Spanien vor dem ersten Weltkrieg die meisten seiner Kolonien schon verloren hatte (a.k.a. in die Unabhängigkeit entließ/entlassen musste) und mit eigenen sozialen und wirtschaftlichen Problemen zu kämpfen hatte, war es eine der wenigen europäischen neutralen Mächte des ersten Weltkriegs. Versuche, in Nordafrika wieder kolonialtechnischen Fuß zu fassen, resultierten schließlich in einem Militärputsch (General Miguel Primo de Rivera) und bis dato ist Spanien eine Militärdiktatur, die sich eher abschottet und im krieg die grenzen dicht gemacht hatte - bzw. sich mit Güterlieferungen teilweise saniert hat. Da Spanien eines der unversehrtesten Länder Europas ist, konnte es zeitweise den Status der "Kornkammer" erlangen. Natürlich würde Spanien gerne seine Kolonialzeit zurückholen, besonders die rohstoffreichen und Agrarstarken südamerikanischen Provinzen. Aber das ist ein langfristiges Ziel, da Spanien dazu erst technisch und gesellschaftlich wieder aufschließen muss. Evtl. ist Portugal ein Satellitenstaat von Spanien (oder sogar ganz einverleibt), um so einer Verwicklung in den Krieg zu entkommen.

Weiterführung zu Mittel-und-Südamerika (ich habe aus der tatsächlichen Geschichte geklaut, einiges wiederaufleben lassen)
In Mittelamerika gibt es zwei große Staaten: das (neue) Kaiserreich Mexiko und die Zentralamerikanische Konföderation. Die USA sind über die Monarchie im Süden nicht begeistert und halten sie etwas in Schach, indem sie sich mit der Konföderation verbrüdert haben. So mischt sich hier niemand in Europa ein.
Panama gilt als "Schweiz Amerikas". Sie halten ihre Neutralität, um jedem die Durchfahrt durch ihren Kanal zu ermöglichen - gegen eine gute Entlohnung versteht sich. Da dies viel Geld in die Kassen spült, können sie sich ihre Unabhängigkeit bewahren.
Die karibikstaaten (inseln, Venezuela, Guyana, Surinam, franz-Guyana) haben sich zu Karibischen Liga zusammengerottet. Wachsender Tourismus, ein glücklich gewähltes Bankenwesen (Caymans) und Landwirtschaft machen die Union unabhängig. Evtl. gibt es hier tatsächlich sozialistische Tendenzen - alla Fidel Castro.

Große Teile von Brasilien sind noch unerforscht, da der Urwald immer noch eine Barriere darstellt. Ausbeutung der Bodenschätze ist nicht sonderlich weit vorangegangen. Evtl. Königreich Brasilien?
In weiten Teilen Südamerikas herrschen Militärregime (Argentinien, Paraguay) oder Oligarchien (Brasilien). Obwohl viele Staaten durch den Export von Agrargütern (Kaffee, Zucker, Wein, Fleisch, Kakao) oder Edelmetallen ein halbwegs anständiges Leben führen könnten, sammelt sich der Reichtum bei einigen wenigen. Indios werden immer noch extrem diskriminiert. Neuerdings gibt es Ölfunde, die immer wieder Kleinkriege an schwammigen Nationalgrenzen entstehen lassen.

Allgemein war gerade Amerika für Kriegsflüchtlinge ein lohnendes Ziel.
 
Zum Thema der Kernspaltung:
Schön zu sehen, das wir uns in dem Punkt einig sind, daß sie (noch) nicht existiert. Mögliche "Lücken" bei der Realisierung wären Probleme bei der Beschaffung genug spaltbaren Materials (leicht, da nur sehr aufwendig zu produzieren), fundamentale Lücken in der Physiktheorie ("The road not taken", leider eher unwahrscheinlich), eine Verschwörung von Wissenschaftlern, die mit Gewalt den Deckel draufhält, aus humanitären Gründen (amüsant und irgendwie zum Setting passend, aber auch eher unwahrscheinlich), und mein persönlicher Favorit, "wir forschen daran, haben aber ständig mit mysteriösen Rückschlägen zu kämpfen...he, wo ist eigentlich Doktor Oppenheimer hin?"
Als vage Zukunftshorrorvision im Hintergrund macht sich die Bombe IMHO am Besten.
Technische Probleme durch die Nichtverfügbarkeit von Kernkraft sehe ich wenige - Radioisotopbatterien sind beim aktuellen Stand der Raumfahrt uninteressant, und das Tritium für Uhren und bestimmte Visiertypen setzt keine Spaltung vorraus. ;)

Die Spanien-Nummer gefällt mir; bei der Mittelamerikanischen Union bin ich mir hingegen eher unschlüssig, ebenso wie einen Zusammenschluss der Inseln - allerdings ist das ein dermassen fitzeliges Gebiet, daß man IMHO ohne Probleme den Mantel des Schweigens drüber legen könnte. Da ist Mittel & Südamerika schon ein dickerer Brocken, der unbedingt behandelt werden muß. Was mich daran erinnert:


Unter Umständen könnte man noch eine Geheimgesellschaft im Setting etablieren, da wäre dann natürlich ein interessanter Ort für das HQ die Südspütze von Südamerika, allerdings würde das dann schon wieder dem Kerngedanken "kein weiterer Machtblock" widersprechen.
Ich denke, sowas wäre am ehesten dem Individuellen Spielleiter überlassen; Klopper dieser Größenordnung riechen frappant nach Metaplot, und der ist für eine Publikation der angepeilten Größe ein Unding. Wenn hier einer coole Nummern abzieht, dann die SC.

Ich bin mir Unschlüssig, ob das Regelwerk von einer "ikonischen Agentengruppe" profitieren würde, also quasi eine Gruppe wie Gestalten um Jet Black im SotC-Regelwerk, die für Regelbeispiele und generelle Charaktergestaltung den Kopf herhalten.
(Was mich an eine Schnapsidee von Heute erinnert: Eine Agentin vom Typ "Femmé Fatale" mit dem Aspekt "ausgebrägder säggsischer Agzend" ;); he, ein bisschen Spaß muß sein zwischen all dem Aufteilen der Weltherrschaft hier).

Aber okay, langsam kommen wir zu einem kohärenten Ganzen. Was das Equipment angeht: Kurze Waffen/Ausrüstungsliste und ein simples Konstruktionssystem für Fahrzeuge (inspiriert durch Bulldogs!), oder eher eine detailiertere herangehensweise mit Waffenbaukasten (spassigerweise auch Bulldogs!) und umfangreicherer Fahrzeugkonstruktion a'la Strands of Fate? Der Fokus soll ganz klar bei den Menschen selbst liegen, aber machen wir uns nix vor: Ohne Luftkämpfe und Verfolgungsjagden in dicken Schlitten ist das ganze nur halb so lustig.

-Silver
 
Ich kann nur für mich sprechen, aber ich wäre für detailliertere Ausrüstung(gehört für mich einfach zu einem Setting, das vorrangig Spione und Militärs als SC vorsieht).
Vielleicht würde es, angesichts gut entwickelter Körperpanzerung, Sinn machen den Waffen 2 Werte(Durchschlag & Schaden) zu geben?
Außerdem würde ich, entgegen dem Trend bei FATE, präzise nachgehaltene Magazingrößen und vielleicht auch unterschiedliche Munitionsarten vorziehen(mich würde stören, wenn jemand mit einer Luger mehr als 8mal schießt, ohne das Magazin zu wechseln).

Man bräuchte halt einen groben Rahmen, da man für alle Militärpatronen Angaben bei Wikipedia finden sollte und daraus, z.B. über die Formel für den Taylor-K.O.-Faktor(Kalkulator hier) und eine Tabelle in den Regeln ermitteln kann, welcher Schaden bzw. Durchschlag sich daraus in FATE-Werten ergibt.
Am ehesten würde Sinn machen, ein paar Beispiele(für 9mm Pistolenmunition halt 2-3 toll aussehende Pistolen, je 1 MP von den großen 4 und vielleicht die Villar Perosa) einzufügen und auf realweltliche Daten, die frei im Netz verfügbar sind zu verweisen.

Dito für Fahrzeuge, aber unterschiedlich dicke Panzerung bzw. Schwachstellen lassen sich ja mit Declarations eh einbauen und ich bin mir nicht sicher, ob es Sinn macht bei Gurten mit mehr als 100 Schuss auf die Patrone genau zu rechnen(höchstens, wenn man über die Länge des Feuerstoßes einen kleinen Bonus erhalten kann, d.h. besser trifft, oder mehr Schaden macht).
Da ich Bulldogs bis jetzt nicht gekauft hab: Rechnet das in ähnlichen Werten, wie Shadowrun, oder ist das Ganze wesentlich gröber(so wie Dresden Files, wo ich nicht mal wüsste, ob ein Auto besondere Spielwerte besitzt...)?
 
Mir wäre eine zu detaillierte Ausrüstungsliste zu kleinkariert für das Setting :)

Ich brauche hier kein "Shadowrun nur anders". Dem gemeinen Spieler genügt anfangs eine eingeschränkte Auswahl - alles andere kommt eh immer in Erweiterungen. Interessanter als eine lange Ausrüstungsliste wäre imho eher eine Anleitung zum Selberbauen... denn welcher Geheimagent und welche Spezialeinheit hat schon die 08/15 Ausrüstung? Wo bleibt der Raum für "Q"s? Wobei das auch oft Erweiterungsmaterial ist. Das mit der Munition würde ich als Empfehlung und rundenabhängig machen. Je realistischer, desto mehr zählt man. (Ich würde das komplette Setting beispielsweise pulpiger aufziehen als Silvermane)
Nur so ein paar Cent.
 
Statt spezifische Munitionstypen alá Shadowrun aufzuführen, würde ich grobe Waffenwerte also Pistole leicht, schwer, Gewehr, Sturmgewehr, MP angeben. Das reicht mMn völlig aus. Den Fluff können dann SL und Spieler selbst gestalten.
Waffenwerte blähen ein Setting mMn nur auf. Klar macht es Spaß, auch mal nach Herzenslust in Shadowrun shoppen zu gehen - aber will man das hier in FATE nachmachen?
 
Zum Technologielevel:
Hier solle man berücksichtigen, dass das Dritte Reich nie entstanden ist und Amerika nie in den Krieg eingetreten ist und damit viele Dinge, wie moderne Panzer (Tiger, Jagdpanther, Pershing), moderne Panzerabwehrmunition (Hohlladung), Raketenforschung, Düsenflugzeuge (Messerschmitt 262, Arado 234), Weltraumreisen (Apollo1, die ja direkt auf der V2 aufbaut), Kernwaffen (Manhattanprojekt, deutsche Kernwaffenforschung die ebenfalls praktisch am Ziel war), Computertechnik (hauptsächlich vom US-Militär im kalten Krieg gefördert, u.a. in der Hoffnung automatische Übersetzer und Dechiffrierer zu bekommen) nie in dem Maße erforscht wurden wie sie es in unserer Zeitschiene wurden.
Die Technik dürfte damit nicht nur in bestimmten Bereichen, sondern allgemein etwa 30-40 Jahre zurückhängen.

Es wäre aber interessant sich mal zu überlegen wohin die Nationen in dem Setting denn jetzt genau geforscht haben und ein paar Dinge einzubauen, die es unserer heutigen Zeit in der Form nicht gibt. Vielleicht gibt es ja 1-2 Dinge in denen die tatsächlich weiter optimiert haben als wir, z.B. in Technologien, die für uns heutzutage einfach obsolet sind (evtl. haben die Plug-In-Schnurtelefone die man an beliebige Funksender anstöpseln kann o.ä.).


Russland dürfte dann übrigens keine echte globale Macht sein, denn tatsächlich war Russland vor den Kommunisten, die mit aller Gewalt und vollkommen ohne Rücksicht auf Verluste ihre Reformen durchprügelten, ein Feudalstaat, der sowohl wirtschaftlich wie auch sozialstrukturell und militärisch weit hinter dem Rest der modernen Welt zurücklag.
Noch zu Beginn des zweiten Weltkriegs war jedes russische Gewehr ein handgeschnitztes Unikat und man konnte nur knapp 10% der verfügbaren Soldaten auch tatsächlich mit Schusswaffen ausstatten. Die erste serienproduzierte Waffe der Sowjetunion war eine Maschinenpistole (da wurde das Gehäuse maschinell gestanzt) und die Russen waren so verzweifelt, dass sie ganze Kompanien ausschließlich mit diesen Maschinenpistolen bewaffneten, einfach weil sie keine anderen Schusswaffen hatten.
Ohne die Kommunisten wäre Russland noch immer ein mittelalterlicher Feudalstaat, der Europa technologisch um gut 40 Jahre hinterherhängt, wenn da nicht irgendwann ein Zarensohn ganz radikal reformiert hat.
 
Wenn ich nichts überlesen habe, dann habt ihr Österreich-Ungarn vergessen, die vor/im WKI durchaus eine Großmacht waren. Auch die Situation im Balkan ist ihmo Interessant, die Spannung hier waren ua. ja die Ursache für den WKI.

Bez. der Kultur fände ich ein Japanisches Hollywood nicht schlecht - Ich mag Akira Kurosawa.
 
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