Hm, die Ideen zur politischen Gesamtsituation gefallen mir, speziell der Afrikakonflikt und die Rolle des osmanischen Reiches. China und Japan als "gelbe Gefahr" für Russland ist ebenfalls gut, und die Japaner haben im Südostasiatischen Raum eh einen berechtigten Ruf als aggressive Scheisskerle. Schrei förmlich nach einer Diplomatischen Mission nach Peking und Tokio.
Ich hätte ich da allerdings noch 2-3 Fragen...
Deutschland am Mittelmeer/Griechenland - definiere mal "gehören". Reden wir hier vom "griechischen Verbündeten", einem Vasallenstaat oder Griechenland als dem neuen "Süddeutschland"?
Ansonsten hab' ich mir mal Gedanken um ein paar Schlüsseltechnologien gemacht. Der Einfachheit halber konzentriere ich mich im wesentlichen auf das Zeugs, das Spielercharaktere anschaffen und mit sich herumschleppen. Einige Dinge sind "ihrer Zeit voraus", andere hinken aus verschiedenen Gründen hinterher.
Schusswaffen:
Aufgrund des langgezogenen Krieges sind diese auf einem erstaunlich modernen Stand - Jede der Großmächte hat Sturmgewehre, Maschinenpistolen, Panzerbrechende und Hohlmantelmunition und Automatikpistolen im Sortiment. Die Militärvarianten haben tendenziell ziemlich große Kaliber, da nach dem Debakel von Verdun aktiv an effektiverer Körperpanzerung geforscht wurde, die es nun zu überwinden gilt.
Körperpanzerung:
Aufgrund des Debakels von Verdun und zur Vermeidung von weiteren unnötigen Verlusten wurde recht früh und recht effektiv an Körperpanzerung geforscht. Frontlinieninfanterie trägt generell flexible Körperpanzerungen mit integrierten Traumaplatten aus Stahl oder Hartkeramik. Nahezu alle Helmsysteme können mit Atemgeräten und/oder Gasmasken bestückt werden (während die Großmächte zwar generell keinen Zugriff auf nukleare Waffen haben und Biowaffen als unkontrollierbar und zu gefährlich gelten, so haben sie ziemlich wenig Hemmungen was den Einsatz von Giftgas angeht...).
Klick mich.
Personennahverkehr:
Private Kraftfahrzeuge kommen nach dem Krieg in Mode. Autos tendieren dazu, recht wuchtig und stabil gebaut zu sein (die meisten sind Derivate von Militärfahrzeugen), mit speziellem Augenmerk auf Zuverlässigkeit und der Fähigkeit, im Schadensfalle mit wenig Zeitaufwand repariert werden zu können. Siehe
Hier,
Hier und
Hier.
Motorräder sind aufgrund der niedrigeren Anschaffungskosten sehr beliebt, und ähneln in der Optik durchaus ihren vierrädrigen Brüdern. Siehe
Hier und
Hier.
Die
Eisenbahn spielt nach wie vor eine große Rolle und bildet das Rückgrat des Güterverkehrs. Langstreckenzüge sind im inneren durchaus als luxuriös zu bezeichnen; eine Fahrt mit dem Hamburg-Athen-Express steht so mancher Kreuzfahrt in nichts nach. Und hier
noch einer, weil's so schön ist.
Fliegerei:
Während das Prinzip des Düsentriebwerks bekannt ist, ist es ungebräuchlich, da die Treibstoffkosten zum Betrieb eines solchen enorm sind. Bei nahezu allen Maschinen handelt es sich um Propeller oder Turboprop-Maschinen, meist mehrmotorig. Konstruktionen mit Front-Canardflügeln und Druckpropellern sind nicht ungewöhnlich, ebensowenig wie Kombinationen aus Zug- und Druckpropellern. Die meisten Militärmaschinen haben eine Ganzmetallkonstruktion, typische Bordbewaffnungen sind (mehrere) grosskalibrige MGs sowie 20 und 30mm-Kanonen in Rumpf und Tragflächen. Erste Lenkraketen wurden entwickelt, tendieren aber dazu unzuverlässig in der Erfassung zu sein. Aufgrund der relativ primitiven Radargeräte beschränkt sich die "elektronische Kriegsführung" auf das Abwerfen von Düppel und dem unterfliegen des feindlichen Radars. Sturzbombenangriffe sind nach wie vor das Mittel der Wahl, wenn es um wichtige Punktziele geht und der Kollateralschaden so gering wie möglich gehalten werden soll. Die aktuellen Forschungsgebiete sind unbemannte, ferngesteuerte Gleitbomben, Miniaturisierung der elektronischen Systeme sowie primitive HUDs (das Reflexvisier hingegen ist bekannt und in Benutzung).
Lufttransporte mit Propellermaschinen tendieren aufgrund der involvierten Kosten dazu, rein militärisch zu sein; zivile Lufttransporte sowie Langstreckenflüge werden mit dem wesentlich kostengünstigeren
Zeppelin durchgeführt.
(Ich darf hier noch in eigener Sache anmerken, daß ich bei den Fotos vom Innenleben der Hindenburg feuchte Augen bekommen habe - SO sollte eine verdammte Luftreise aussehen, nicht wie die aktuellen Viehtransporter bei denen man im Sitzen die Knie anwinkeln muß!)
Unterhaltungselektronik:
Das Radio ist immer noch das Wichtigste Massenmedium. Fernsehgeräte existieren, sind allerdings selten und teuer; Farbfernsehgeräte sind State-of-the-Art und den oberen Zehntausend vorbehalten. Alle Sender sind unter staatlicher Kontrolle, zeigen aber ausser Nachrichten und Propaganda auch durchaus Filme. Wichtige Produktionszentren für Filme sind Babelsberg, Paris und London, wobei speziell die Produktionen der britischen Hammer-Studios einen ausgezeichneten Ruf geniessen; es existieren finanzielle Anreize durch die jeweiligen Staaten, besonders beeindruckende Filme zu produzieren - ein "Wettrüsten" der unterhaltsameren Art.
Eine der interessantesten Neuentwicklungen ist die Nutzung von Magnetbändern zum Aufnehmen und Wiedergeben von Musik; während die Schallplatte noch immer in Gebrauch ist, beginnt die
6-Spur-Kassette langsam ihren Siegeszug durch das gespaltene Europa, nicht zuletzt aufgrund dessen, daß es dafür tragbare Abspielgeräte gibt.
Computer:
Frühe, raumfüllende Computer auf Basis von Relais und Röhren existieren bereits, werden aber primär für militärische Zwecke genutzt. Mit der Entdeckung des Transistors sieht man hier enormes Potential zur Verkleinerung der Anlagen, dennoch scheint eine große Verbreitung der Geräte vorerst unwahrscheinlich.*
*= Und 640KB sollten für alle ausreichen, oder ?
-Silver,
geht erstmal 'nen Happen essen bevor er weiterfantasiert.