Kurzfassung:
- Starter-Hefte sind WERBEMITTEL.
- Für Werbemittel sollte man NICHTS zahlen müssen.
- Starter-Hefte zu erstellen erfordert definitiv AUFWÄNDE, die man sich als Verlag erst einmal leisten können muß.
- Sind kostenlose Starter-Hefte als Werbemittel für einen Verlag zu teuer, dann muß sich der Verlag ANDERE Arten der Werbung einfallen lassen.
- Starter-Hefte als Kaufprodukte zum Preis von kompletten Grundregelwerken anderer Systeme anzubieten, ist eine SCHLECHTE Idee und SCHLECHTE Werbung.
Hier die Langfassung.
Starterhefte sollten mMn zum anfixen der Leute dienen und daher als PDF für lau zu haben sein, alles andere ist Blödsinn.
Starter-Regeln sind WERBEMITTEL. Das ist deren einziger Zweck. - Es sind keine vollständigen, für sich stehenden Produkte, welche auch nur ansatzweise den Stellenwert eines normalen Rollenspielprodukts aufweisen.
Daher ist zumindest die PDF-Fassung geradezu zwingend KOSTENLOS anzubieten. - Man zahlt ja nicht dafür, daß man sich Trailer, Teaser, Vorschauen anschauen kann. Diese sind, wie Starter-Regeln, reine DREINGABEN.
Ja, das Drucken eines faßbaren Exemplars eines Starter-Hefts kostet Geld. - Dies muß man als Verlag unter seine WERBEAUSGABEN kalkulieren. - Werbe-Flyer, Werbe-Schreibmaterial oder Werbe-Starter-Hefte kosten nun einmal zuerst Geld, bevor dann eventuell die angeworbenen Kunden ihr Geld in die beworbenen Produkte stecken.
Wem die Druckausgabe eines Starter-Heftes zu teuer ist, der kann sie sich auch gerne komplett sparen. Als reine PDF-Ausgabe ist der Werbe-Effekt immer noch vorhanden, nur hat man dann halt nichts zum in die Hand Nehmen.
Auch der Aufwand (Übersetzungsaufwand) ist lächerlich,
Oh, nein! - Der Übersetzungsaufwand, sowie der für das Layout, ist, was den VORLAUF anbetrifft, also das Übersetzen von Regelbegriffen, das Festlegen von Formulierungsschemata, das Vereinheitlichen des sprachlichen Ausdrucks, das Finden des sprachlichen Stils für die deutsche Übersetzung genau gleich hoch, wie für die Komplettübersetzung der "Vollversion"!
Daß im Starter-Heft nur geringerer Seitenumfang vorliegt, macht diese Aufwände nicht geringer.
Aber diese Aufwände würden SO ODER SO anfallen! - Wenn sich der Verlag entschlossen hat das Rollenspiel komplett auf Deutsch herauszubringen, dann fallen diese Aufwände an, um überhaupt in die eigentliche Textarbeit einsteigen zu können. Somit stellt ein Starter-Heft immer eine Art "Abfallprodukt" der eigentlichen Übersetzungsprojekte dar.
Dennoch kostet es Aufwand es separat zu layouten, die Qualitätssicherung vorzunehmen, usw., da es eben ein für sich stehendes Werk sein soll und nicht nur einfach ein oder zwei Kapitel als Auszug aus dem finalen Produkt.
Diese Aufwände muß man schon separat kalkulieren, um zu sehen, wie teuer diese WERBEMASSNAHME ein Starter-Heft - ob als PDF oder als Druckwerk - anzubieten eigentlich kommt.
das wäre so als würden die Verlage bevor sie mit dem Übersetzen, von allen potentiellen Kunden, erstmal Geld haben wollen, nach dem Motto, "entweder ihr legt vor, oder wir übersetzen nicht.".
Nun, das ist doch DAS Erfolgskonzept von fast allen Rollenspiel-Kickstarter-Projekten.
"Zahlt uns erst all Euer Geld, und dann sehen wir mal, ob wir Euch irgendwas liefern werden, oder nicht." - Siehe Far West und andere unrühmliche No-Show-Kickstarter.
Vermutlich entstand die Preispolitik durch die Aktualität des Settings und man versucht noch Geld zu generieren.
@Skar: Es mag vielleicht "legitim" sein für ein WERBEMITTEL aufgrund der Aktualität des Settings Geld zu verlangen.
Aber ob es wirklich eine gute Idee und ob es wirklich GUTE WERBUNG ist, für einen Preis von 10 Euro, für den man die komplette GER-TA-Regelausgabe von SW bekommt, eine Art "Magersucht-Version" des Endproduktes anzubieten, welche einfach NULL SPIELWERT über das Befriedigen der Neugier von potentiellen Kaufinteressenten der Vollversion hat?
Wer die Vollversion kauft, der hat die Ausgabe für das Starter-Heft überflüssigerweise getätigt. Kein gutes Geschäft.
Wer die Vollversion nicht kauft, der hat für das Werbemittel Starter-Heft so viel hingelegt, wie man für komplette Grundregelwerke ausgeben kann. Kein gutes Geschäft.
Sollte der Kauf des Starter-Heftes auf den Kauf der Vollversion ANGERECHNET werden, wäre zumindest für den erfolgreich angeworbenen Kunden das Geschäft nicht mehr ganz so schlecht.
Aber der von der Qualität des Produktes nicht überzeugte Nicht-Kunde, bleibt auf seiner Ausgabe so oder so sitzen.
Ein Starter-Heft für einen nicht-symbolischen Preis (also alles, was über 1 oder 2 Euro hinausgeht) als Kaufprodukt anzubieten, ist einfach keine gute Idee! - Da hätte man sich eher überlegen sollen, eine kostenlose Nur-PDF-Fassung anzubieten, falls die Druckkosten zu hoch wären. Oder, falls die Kalkulation für die separate Erstellung des Starter-Heftes insgesamt einfach hoch ausgefallen ist, eben KEIN Starter-Heft produzieren sollen.
Wenn man sich bestimmte WERBEMITTEL nicht leisten kann, dann wirbt man eben anders für seine neuen Produkte.