Blog Der Stürmer

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Mooooooooooooooooment. Könnt oder wollt Ihr nicht auf die Idee kommen, dass sich die Gruppe evtl zusammensetzt und sich gemeinsam entscheidet, welche Regeln verwendet werden und welche nicht? In quasi allen Runden in denen ich bisher gespielt habe, hat das tadellos funktioniert.
Es geht nicht um Hausregeln. Diese werden in der Regel von einem Gruppenmitglied vorgeschlagen und anschließend diskutiert die Gruppe über diese Idee und es wird eine Entscheidung gefällt, wobei niemand alleine diese Entscheidung fällt.

Es geht, wie Skyrock schon anmerkte, um die situative Änderung von Regeln. Nur für einen bestimmten Moment oder für einen bestimmten Gegner werden die Regeln außer Kraft gesetzt.
In dem Drachenbeispiel heißt das, daß dieser Zauber bei dem Drachen seine volle Wirkung nicht entfalten soll. Bei dem nächsten popeligen Ork darf der Zauber aber ruhig nach den geschriebenen Regeln funktionieren.

Wie oft habe ich in diversen Shadowrun-Foren schon gelesen: "Ist doch egal, ob das nach den Regeln geht. Das ist ein NSC, du bist Spielleiter. Wenn es der Story zuträglich ist, sind Regeln mir egal." - Diese typische unterschiedliche Bewertung von SCs und NSCs. Und wenn du jetzt sagst, dies begegnet dir heute zum ersten Mal, dann könnte ich dir zwar nicht das Gegenteil beweisen, glauben würde ich es dir aber auch nicht. Daß dies für deine Gruppe nicht gilt, das glaube ich dir ohne weiteres, aber die Mentalität "Regelbruch zugunsten der Story ist okay, ja, es ist sogar teilweise notwendig", ist anscheinend sehr verbreitet.

Oder solche Geschichten, daß die Gruppe frühzeitig in dem Abenteuer auf den Erzschurken - den für die Geschichte, den Plot unglaublich wichtigen, versteht sich - trifft, diesen angreifen möchte/angreift und diesen auch besiegen würde, doch der Erzschurke verschwindet kurz bevor er geschlagen wird.
Dagegen ist grds. auch nichts einzuwenden, wenn dieses Verschwinden durch die Regeln abgedeckt ist - z.B. der Erzschurke beherrscht einen Teleportationszauber und dieser wurde nach den Regeln angewendet. Diskussionswürdig wird es aber (für mich), wenn der Erzschurke diesen Zauber gar nicht beherrscht oder eine sonstige Möglichkeit zum Entkommen und diese dann kurzerhand improvisiert werden. In einem solchen Fall muß der Spielleiter nun einmal damit leben, daß er offenkundig Mist gebaut hat. Entweder stellt man sicher, daß der Erzschurke zur Not entkommen kann oder man läßt die Gruppe erst gar nicht diesen Erzschurken treffen (oder man läüßt den Erzschurken einfach verrecken - aber dann wäre vermeintlich der Plot im Eimer, also lieber gegen Regeln verstoßen).

Das gilt auch für SCs. Wenn mein Magier den Rettungswurf versaut und das Wort der Macht: Tod ihn erwischt, dann will ich auch, daß mein Charakter tot ist. Ich will keinen Charakter spielen, der von SL Gnaden noch lebt. Leider kann ich dies nicht immer wissen, würde ich jedoch - auch später - mitbekommen, daß mein Charakter nur deswegen lebt, weil der SL den Rettungswurf von sich aus gesenkt hat - so daß ich diesen geschafft habe -, würde ich den Charakter nicht weiterspielen.

Wie man solche Spielweisen nun bezeichnet, ist mir relativ egal und ist für mich eher theoretisches Gefachsimpel.
 
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Inwiefern? Erläutere mir das mal. Welches Rollenspiel benutzt die Goldene Regel dergestalt zu ihrem Vorteil?
Stimmungsspiel. :D
Im LodlanD-Regelwerk steht zum Beispiel (sinngemäß), dass kein Spieler ein Anrecht auf das Ablegen einer Probe hat. Wenn die Spieler kein Problem damit haben, ist das ein wunderbares Mittel. Da entscheidet der SL pauschal, dass es nicht klappt, ansonsten würde er dem Spieler nen dermaßen hohen Mindestwurf reindrückt, dass er es ohnehin nicht schaffen kann (was jeder halbwegs intelligente Spieler der das System kennt ohnehin gleich merkt).
 
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Im LodlanD-Regelwerk steht zum Beispiel (sinngemäß), dass kein Spieler ein Anrecht auf das Ablegen einer Probe hat. Wenn die Spieler kein Problem damit haben, ist das ein wunderbares Mittel. Da entscheidet der SL pauschal, dass es nicht klappt, ansonsten würde er dem Spieler nen dermaßen hohen Mindestwurf reindrückt, dass er es ohnehin nicht schaffen kann (was jeder halbwegs intelligente Spieler der das System kennt ohnehin gleich merkt).
Da ich Lodland nicht mal mit einer 10-Fuß-Stange anfassen würde: Unter welchen Umständen darf der SL denn dem Spieler die Möglichkeit nehmen eine Probe abzulegen? Nach welchen Richtlinien und Regeln hat er sich dabei zu richten?
 
AW: Der Stürmer

Da ich Lodland nicht mal mit einer 10-Fuß-Stange anfassen würde: Unter welchen Umständen darf der SL denn dem Spieler die Möglichkeit nehmen eine Probe abzulegen? Nach welchen Richtlinien und Regeln hat er sich dabei zu richten?
Er darf das nach eigenem Ermessen, wie es der Story zuträglich ist.
 
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Ach, Railroading ist so ein böses Wort. Genau wie SL-Willkür oder RAW ist es für viele Spielrunden ein vollkommen legitimes Werkzeug, während andere es verteufeln.
Genau... ich sag den Leuten ja auch immer, das D&D ein tolles System ist, aber da sind einfach zu viele Vorurteile auf der anderen Seite...
 
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Er darf das nach eigenem Ermessen, wie es der Story zuträglich ist.
Reicht mir einen Eimer, in mir kommt es hoch...

Das ist genau die Regelabänderung nach Lust und Laune des Highlords, die hier angekreidet wird. "Der Story zuträglich sein" ist meiner Erfahrung nach eh nur ein Euphemismus für "Einfluss anderer Spielteilnehmer ignorieren und unterbuttern, wenn er dem Highlord gerade nicht genehm sind"...
 
AW: Der Stürmer

Ach, Railroading ist so ein böses Wort. Genau wie SL-Willkür oder RAW ist es für viele Spielrunden ein vollkommen legitimes Werkzeug, während andere es verteufeln.
Ob das Wort böse ist, ist unerheblich. Und wenn die Gruppe damit klarkommt, ist es auch legitim. Nur weil ich "Stimmungsspiel" als alkoholfreies Bier empfinde, heißt es ja nicht, daß ich jeden zu einem Alkoholiker machen will, ergo ich keinen Heiligen Kreuzzug führe.
 
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Das ist genau die Regelabänderung nach Lust und Laune des Highlords, die hier angekreidet wird. "Der Story zuträglich sein" ist meiner Erfahrung nach eh nur ein Euphemismus für "Einfluss anderer Spielteilnehmer ignorieren und unterbuttern, wenn er dem Highlord gerade nicht genehm sind"...

Und was ist wenn den Spielern das was dabei rauskommt am Ende womöglich noch besser gefällt, Gott bewahre? Du tust gerade so als wäre etwas objektiv schlechtes daran wenn der SL die Regeln ändert, das ist es aber nunmal nicht.

Beispiel: DSA-Abenteuer, die Spieler ziehen zur Endschlacht gegen die Vampir-Horden. Nun hat eine Spielerin mit ihrer Boron-Geweihten eine Liturgie vorbereitet durch die sie mit Hilfe von heiligem Weihrauch bis zu drei Untote vernichten kann, durch einen Zufall steht sie nach zwei vernichteten Vampiren schon vor dem bösen super-duper-Übervampir. Was mache ich als SL? Ich beging die schreckliche Todsünde den Endgegner nicht gleich wie jeden anderen Untoten zu behandeln sondern ihn stark geschwächt auf die Knie sinken zu lassen, aber besiegt war er noch nicht. Was folgte war ein spannender Endkampf in dem wirklich jeder Charakter seinen Teil beitrug, vom Krieger bis zum Gaukler, und nach dem der Obervampir mit vereinten Kräften gerade so besiegt werden konnte. Und weißt du was? Meine Spieler hatten geradezu unglaublich viel Spaß daran, gerade die der Boroni.

Hinterher drauf angesprochen meinte die Spielerin sogar dass sie auch gar nicht damit gerechnet hatte dass ein so starker Vampir gleich so schnell vernichtet wird, das hätte die gesamte Runde auch als langweilig empfunden. Jetzt erkläre mir nochmal bitte was hier am Einsatz der "Goldenen Regel" falsch war?

Und nein, das ist IMHO noch lange kein inhärenter Fehler des Systems an dieser Stelle, da es IMO nun wirklich kein objektives Maß gibt festzulegen, ab wann nun ein Untoter "zu mächtig" für den Einsatz dieser Liturgie wird, vielleicht gibt es ja andere Gruppen die damit auch einen Rhazzazor direkt vernichtet sehen wollen, wenn ihnen das Spaß macht sollen sie doch. Auf jeden Fall kannst du mir nicht erklären dass am Einsatz der "Goldenen Regel" etwas objektiv schlechtes ist, ein System das jede denkbare Situation vorhersieht gibt es einfach nicht, und so lange es einen SL gibt hat der in meinen Augen immer die Aufgabe in solchen Situationen mit ein wenig GMV und Gruppengefühl heranzugehen.
 
AW: Der Stürmer

Gar nichts... schlechte Systeme benötigen die goldene Regel halt...

*gähn* Und jetzt gibst du mir bitte das System mit der Garantie eine Regel für jede Situation zu haben die immer zur vollen Zufriedenheit der gesamten Gruppe so zutreffen wird. Und nein, RISUS akzeptiere ich da ganz bestimmt nicht.
 
AW: Der Stürmer

D&D, d20 Spellslingers, GURPS, L5R, SLA...
Diese Systeme haben mich noch nie enttäuscht und immer das gemacht was ich wollte...
 
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