Blog Der Stürmer

AW: Der Stürmer

Du vergisst hier die Trennung zwischen RAW und Umsetzung innerhalb einzelner Gruppen. Man kann ein System nicht dafür verurteilen, dass es anders gespielt wird als es niedergeschrieben wurde.
Warum anders gespielt als niedergeschrieben? Außerhalb von Kämpfen sind eigentlich so ziemlich alle klassischen Regelwerke so schwammig wie oben geschildert.


Wenn ich Stimmungsspiel betreiben will, mir dafür ein Spiel kaufe bei dem mir der Hintergrund gefällt und ich mit dem evtl nicht ganz idealen Regelsystem leben kann, wieso sollte ich mir dann andere Regeln suchen und die dann evtl erst noch anpassen?
Warum? Weil es Regeln gibt die Stimmungsspiel wesentlich gezielter bedienen als die notdürftig umgebauten Abenteuerrollenspiele, die üblicherweise die Basis für Stimmungsspiel darstellen.

Und BTW: Was am Stimmungsspiel macht es verurteilenswert?
Als Stimmungsspiel an sich erst einmal nichts in meinen Augen. "Verurteilenswert" wird es erst als hohle Schwundform des ARS, da es in diesem Fall eine sub-optimale Lösung darstellt.
 
AW: Der Stürmer

Warum anders gespielt als niedergeschrieben? Außerhalb von Kämpfen sind eigentlich so ziemlich alle klassischen Regelwerke so schwammig wie oben geschildert.
Ich schlag heute Abend mal kurz im nWoD-Regelwerk nach.

Warum? Weil es Regeln gibt die Stimmungsspiel wesentlich gezielter bedienen als die notdürftig umgebauten Abenteuerrollenspiele, die üblicherweise die Basis für Stimmungsspiel darstellen.
Dann mal anders: Welche großen Unterschiede siehst Du in den Anforderungen an die Regelsysteme?
 
AW: Der Stürmer

Jungs, warum macht ihr nicht eine gesittete Diskussion, ganz ohne persönliche Differenzen, auf und sprecht mal objektiv über das Thema? Fangt unten an und erklärt, was ihr besser machen wollt. Abseits von Theoriebgriffen, abseits vom Bezug zu bestimmten Rollenspielen für die Negativbeispiele.

Die Akzeptanz wird es lohnen.

Voraussetzung ist natürlich, dass ihr etwas machen wollten und nicht nur meckern wollt.
 
AW: Der Stürmer

@SoK und Skyrock
Ich wußte, irgendwer würde die Ironie trotz Smilies übersehen... Natürlich war das ein unqualifizierter Einwurf. Deshalb hab ich ihn gemacht.
 
AW: Der Stürmer

Dann mal anders: Welche großen Unterschiede siehst Du in den Anforderungen an die Regelsysteme?
Beim Stimmungsspiel stören taktische Elemente. Beim Stimmungsspiel stört die kleinschrittige Herangehensweise an den Kampf, wie sie von den meisten ARS gepflegt wird. Beim Stimmungsspiel stört die permanente Präsenz der Regeln. Die wenigen fürs Stimmungsspiel hilfreichen Regeln (z.B. Wesen und Verhalten bei den WoD-Sachen) sind nur notdürftig auf die ARS-Chassis aufgesetzt und kriegen kein Spotlight.

Ich empfehle da mal die vierteilige Essayreihe The Interactive Toolkit von Christopher Kubasik.

Ein Zitat daraus kann ich mir nicht verkneifen:

White Wolf's Vampire: The Masquerade is a game about the brooding affairs of immortal vampires and their clan disputes. It's moody. It's horror. It's about personality and character. For some bizarro reason, there's space in the rules devoted to distinguishing between the damage done by shotguns and that of Uzis.
 
AW: Der Stürmer

Beim Stimmungsspiel stören taktische Elemente. Beim Stimmungsspiel stört die kleinschrittige Herangehensweise an den Kampf, wie sie von den meisten ARS gepflegt wird. Beim Stimmungsspiel stört die permanente Präsenz der Regeln.
Man muss ja nicht auf Teufel komm raus RAW spielen. Wenn Kampfregeln als semirealistische Simulation der Realität ausgelegt sind wird es schwierig, ok. Aber "permanente Präsenz" lässt sich wunderbar ignorieren. Merke: Regeln sind optional. ;)

Ein Zitat daraus kann ich mir nicht verkneifen:

White Wolf's Vampire: The Masquerade is a game about the brooding affairs of immortal vampires and their clan disputes. It's moody. It's horror. It's about personality and character. For some bizarro reason, there's space in the rules devoted to distinguishing between the damage done by shotguns and that of Uzis.
Aka Abstraktion.
 
AW: Der Stürmer

Man muss ja nicht auf Teufel komm raus RAW spielen. Wenn Kampfregeln als semirealistische Simulation der Realität ausgelegt sind wird es schwierig, ok. Aber "permanente Präsenz" lässt sich wunderbar ignorieren. Merke: Regeln sind optional. ;)

An der Stelle sind wir beim Ansatzpunkt von Skyrocks ARS: Regeln sind NICHT Optional. Regeln sind dafür da das man sie benutzt.

Dann kann sich jeder darauf verlassen. Spieler wie Spielleiter. Und dafür braucht man vernünftige Regeln.
 
Man muss ja nicht auf Teufel komm raus RAW spielen. Wenn Kampfregeln als semirealistische Simulation der Realität ausgelegt sind wird es schwierig, ok. Aber "permanente Präsenz" lässt sich wunderbar ignorieren. Merke: Regeln sind optional. ;)
What S_o_K said. Rollenspiel braucht ein transparentes, für jeden verlässliches und erkennbares System, wenn alle Spielteilnehmer mündige und vollwertige Teilnehmer sein sollen.

Wie meinen?

Ich wußte, irgendwer würde die Ironie trotz Smilies übersehen... Natürlich war das ein unqualifizierter Einwurf. Deshalb hab ich ihn gemacht.
Angesichts der vielen Falschaussagen zum klassischen Dungeon, die in diesem Thread kursieren, hat mein Ironiedetektor wohl geschlafen...
 
What S_o_K said. Rollenspiel braucht ein transparentes, für jeden verlässliches und erkennbares System, wenn alle Spielteilnehmer mündige und vollwertige Teilnehmer sein sollen.
Das sehe ich anders. Es geht auch wunderbar ohne die Regeln zu verwenden.

Abstraktion. Etwas wird so weit vereinfacht, dass eine gewisse Unterscheidung einzelner Sachen zumindest regeltechnisch nichtmehr ins Gewicht fällt. Dafür kann man mehrere Sachen einfach über einen Kamm scheren.
Beispiel ist hier z.B. mal wieder die nWoD, bei der (zumindest im Grw) nur zwischen leichten und schweren Pistolen unterschieden wird. Ob es sich da jetzt um eine Beretta, Desert Eagle oder einen Colt kümmert, ist scheiß egal, alle haben die gleichen Werte und gut. Für Simulationisten ist es natürlich eine Katastrophe, aber für regelarmes Spiel ein gängiges und beliebtes Mittel.

Was im namen aller Götter ist jetzt dieses ARS???
Abenteuerrollenspiel: [wiki]ARS[/wiki]
Vergessen wird nur mal wieder, dass ARS vorher schon als Action Resolution System bekannt war. ;)
 
AW: Der Stürmer

Also kann man auch Fußball ohne klare Regeln spielen oder Basketball? Cool erzähle ich demnächst meinen Kumpels, wenn ich Abseits als idiotische Regel - zumindest für mich - außer Kraft setze...

Die Analogie ist falsch - es muss heißen: Ein Tor wäre doch besser für das Spiel und spannender und sowieso dramatischer. Darum sollte der Schiri doch das Abseits ignorieren :)
 
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Die Analogie ist falsch - es muss heißen: Ein Tor wäre doch besser für das Spiel und spannender und sowieso dramatischer. Darum sollte der Schiri doch das Abseits ignorieren :)
Ein Stimmungsspieler(tm) kann ein Fußballspiel auch spannend und interessant empfinden, ohne daß ein Tor fällt.
Nein, es ist sogar besser, da es am Ende keine Gewinner und keinen Verlierer gibt. Daher sehe ich meine Analogie schon als richtig an. ;)
 
AW: Der Stürmer

Rollenspiel braucht ein transparentes, für jeden verlässliches und erkennbares System, wenn alle Spielteilnehmer mündige und vollwertige Teilnehmer sein sollen.

Gruppenkonsens anyone?

Wenn die Mitspieler einverstanden sind, kann die Abseits- und auch alle anderen Regeln gekippt werden und alle sind trotzdem vollwertige und mündige Teilnehmer.
 
AW: Der Stürmer

Das Problem ist einfach dass beim Stimmungsspiel die Abseitsregel weder klar gültig noch klar abgeschafft ist, sondern es an einem einzelnen Spielteilnehmer namens Esel hängt ob sie gerade gilt oder nicht. (Stichwort Goldene Regel.)

(Davon abgesehen ist die Regelignorierei der meisten Stimmungsspieler in etwa mit einem Fußballspiel ohne Tore, Ball und Abseits vergleichbar, so dass man sich fragen muss warum gerade dieses Spiel als Vorlage dienen musste, wenn man eh nichts mehr von seinen Regeln AW wiederfindet.)
 
AW: Der Stürmer

Gruppenkonsens anyone?

Wenn die Mitspieler einverstanden sind, kann die Abseits- und auch alle anderen Regeln gekippt werden und alle sind trotzdem vollwertige und mündige Teilnehmer.

Full ACK. ARS braucht solche objektiv klaren unumstößlichen Regeln, für das ach-so-böse "Stimmungsspiel" mit dem die ganze Gruppe einverstanden ist braucht man das absolut nicht.
 
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