Aventurien Das gute, alte Aventurien

Die Höhlen des Seeogers (A44) ist kurz vor Anfang vom Ende - das letzte Abenteuer vor "Alptraum ohne Ende" mit dem die 7 Gezeichneten eingeläutet wurden.

Meine "gute Zeit" -"Das Grabmal von Brig-Lo" war A22 - das ist der Schnitt zwischen Irrsinn wie "Borbarards Fluch" und einem etwas modernen Aventurien. Das Ende der guten Alten Zeit kommt - für mich jedenfalls - mit "Rohals Versprechen" (A78), wo es zum ersten Mal richtig, richtig tief in den Aventurischen Metaplot reingeht.

Wenn du einige Perlen von Früher spielen willst, empfehle ich aus der Abenteuerliste (http://www.wiki-aventurica.de/wiki/Abenteuerliste)

B22 - Hexennacht (mit Einschränkungen - das ist noch echt ALT)
A29 - Staub und Sterne (Da hätte, wie jemand schon richtig sagte, der Borbarad Plot abgeschlossen sein sollen)
A31 - Die Tage des Namenlosen (sehr gutes Abenteuer)
A32 - Der Zorn des Bären (meiner unmaßgeblichen Meinung nach der absolute Höhepunkt von DSA - das Abenteuer haben sie nie mehr eingeholt)
A36 - Ein Stab aus Ulmenholz (ist ein Soloabenteuer aber absolut schräg und lustig - man spielt einen absoluten Volltrottel von Magierlehrling, aber das SO charmant und sympathisch gemacht, das man Darion Ährenfeld und seine zahlreichen erotischen Fehltritte lieben MUSS)

Naja, und mit dem Seeoger machst du auch nichts verkehrt.

Hrm - beim durchsehen der Linie stelle ich fest, das die "gute alte Zeit" eigentlich nur sehr kurz war. Die meisten Abenteuer sind danach erschienen...

"Hexennacht" hab ich sicher 5 mal geleitet - jedes mal mit viel Spaß und der "Zorn des Bären" ist klasse! Staub und Sterne war auch toll - hast nen sehr guten Geschmack(y)
 
So, seit längerer Abstinenz hier im Forum hab ich mal wieder reingeschaut und auch mal gleich ein gutes Thema gefunden.

Für mich hat das alte Aventurien gar keinen Reiz. Genaugenommen habe ich das offizielle "alte" Aventurien aber auch nie richtig bespielt. Insofern gibt es auch keinen Nostalgiebonus. Naja, zumindest hatte meine erste Gruppe keine offiziellen Abenteuer, die wir genutzt hätten, wenn auch etliche DSA 3 Hintergrundboxen vorhanden waren. Das Mittelreich von damals, dass ja in dem Kontext oft genannt wird, war dabei bezeichnenderweise gar nicht vertreten. Es hat schlicht nicht inbteressiert und schien zu langweilig. Jedenfalls nicht interessant genug, als dass auch nur ein Spieler, meiner damals aus 5 Personen bestehenden Gruppe auch nur eine Regionalbeschreibung aus dem Themenbereich "MIttelreich" gekauft hätte. Lustigerweise war die erste Box, die auch das Mittelreich behandelte dann die zu den schwarzen Landen. Und die blieb dann zu DSA3 Zeiten auch die einzige Box zum Mittelreich in dieser Gruppe.

Ich habe auch kein Interesse daran, ausgerechnet in der Hal-Zeit zu spielen. Im Gegenteil: Die dunklen Zeiten hatten mich was Aventurien angeht in der letzten Jahren mehr beschäftigt, als das aktuelle Geschehen.

Letztlich ist es sicher eine Geschmacksfrage aber ich will kein die Hälfte des Kontinents umspannendes per Definition gutes Mittelreich. Ich will einen Hintergrund, der aus Grautönen besteht. Soll sich jeder selbst überlegen wer für ihn der Gute ist.

Und was die Naivität angeht bin ich froh, dass die in den offiziellen Produkten wieder verschwindet. Gerade dümmliche Wortspiele sollten nicht in die Setzung. Dass man die dann immernoch je nach Laune einfließen lassen kann ist ja in Ordnung, aber einen neuen Abu Terfas etc.. brauche ich nun wirklich nicht.
 
Mit dem guten, alten Aventurien verbinde ich weniger das Rollenspiel an sich, und mehr einen entspannten, unschuldigen Teil meiner eigenen Jugend. Rollenspielabende in der Kneipe einer Mutter. Erste Erfahrungen mit Alkohol. Momente, wo man noch fünf Minuten mit sich selbst gehadert hat, ob man da jetzt die Treppe runter in den Keller gehen sollte. Adrenalinausschüttung, wenn sich da im Dunkel tatsächlich ein Skelett aus dem Boden grub. Endloses Schmökern und auswendig lernen. Die Faszination darüber, wie ausgearbeitet Flora und Fauna sind. Dümmliche Wortspiele (;)). Der Schlinger. Und Zeichnungen von Brüsten.

Ich will die Zeit zurück.
 
So ähnlich gehts wohl den meisten. Ich hatte nur den Eindruck, dass einige tatsächlich wieder die Inhalte zurück wollen, was ich nicht verstehen kann.

Bei dir ist es ja Nostalgie pur. Die kann ich auch bieten. Nur ist es bei mir die "gute alte Zeit" und nicht "das gute alte offizielle Aventurien".
 
Ich glaube, wenn man "die guten, alten Inhalte" vom "guten, alten offiziellen Aventurien" zurück haben will, meint man eigentlich, dass man die Zeit vermisst, als beim Rollenspiel nach dem Erlebnis an sich erstmal ganz lange gar nichts kam und dann erst irgendwann stimmige Regeln oder realistische Inhalte. Nicht bloß für einen selbst, sondern auch für alle anderen. Ich vermisse auch die Zeit, als man einen fantastischen Film noch fantastisch finden konnte, ohne, dass man so ziemlich sofort die Fehler des Films im Auge hatte. Wo man über die Fehler halt noch lachen und sie mitnehmen konnte. Und alle anderen das auch konnten. Einfachere Zeiten, die man glaubt, zurückgewinnen zu können, wenn nur alle mitziehen würden.
 
Für mich hat das alte Aventurien gar keinen Reiz. Genaugenommen habe ich das offizielle "alte" Aventurien aber auch nie richtig bespielt. Insofern gibt es auch keinen Nostalgiebonus.
Bei mir ist es halt ganz anders. Ich habe das "alte Aventurien" nicht nur nie richtig bespielt, ich bin überhaupt erst mit DSA4 eingestiegen und habe vom alten DSA immer nur mal hier und da Bröckchen mitbekommen. Ich habe mit Shadowrun und Vampire angefangen, DSA kam erst als ich über 20 war. Auch verbinde ich das alte DSA nicht mit den gemeinsamen Teenagerspielabenden oder so.

Dennoch wünsche ich mir das alte DSA zurück, wie man es zB in den oben genannten Abenteuern finden kann, vllt werde ich sogar mal eine Materialsammlung anlegen, mit allem was zum alten DSA gehört.
 
So ähnlich gehts wohl den meisten. Ich hatte nur den Eindruck, dass einige tatsächlich wieder die Inhalte zurück wollen, was ich nicht verstehen kann.
Das hast du, zumindest mich betreffend, schon ganz richtig nicht verstanden.
Der Nostalgiefaktor, den Halloween Jack beschreibt ist definitiv ein sehr, sehr großer Punkt; aber ein Punkt, der bei mir auch auf viele andere Sachen zutrifft - an nächtelange Battletechschlachten erinnere ich mich auch gerne zurück, aber Battletech interessiert mich heute nicht mehr, ich würde auch kein kleines Gefecht mehr durch kämpfen.
Das Beschauliche Aventurien (das darunter verschiedene Leute durchaus sehr verschiedene Zeitspannen verstehenhaben wir ja schon festgestellt) hat aber auch als Setting seinen eigenen Charme. Zum einen weil viele Leute es gut kennen und man mit den richtigen Mitspielern (in meiner Altersstufe) einfach loszocken kann, die Welt etwas mehr im Detain nutzen kann, ohne viel erklären zu müssen. Versuch das mal mit Rokugan oder meinen anderen Lieblingssettings (n)
Etwas anderes, was ich daran mag, sind gerade die fehlenden Grautöne. Das muss man nicht mögen, aber wenn man Liebeskomödien nicht mag geht man auch nicht in einen Sandra Bullock Film und findest es unpassend, dass Bruce Willis noch nicht aufgetaucht ist und niemand erschossen wurde. An sich bevorzuge ich Settings mit vielen Grautönen, aber von denen kenne ich auch ausreichend. Settings mit eindeutigem Gut/Böse kenne ich eher wenige (das kann bei anderen Personen natürlich anders sein) und von denen finde ich Aventurien als eins der schönsten. Klar würde ich dort keine Conan-inspirierte Kampagne spielen, aber für Abentuer, die sich an Märchen und Feengeschichten orientieren passt Aventurien super ... und es ist vielfältiger als das Auenland ;)
 
Eine Frage noch, ich glaube das hatten wir noch nicht: Was ist denn die "gute Alte Zeit" Eurer Ansicht nach nach Ingame-Jahren? Also in BF oder Hal?
 
Eine Frage noch, ich glaube das hatten wir noch nicht: Was ist denn die "gute Alte Zeit" Eurer Ansicht nach nach Ingame-Jahren? Also in BF oder Hal?
Ich würde sagen sie hört da auf, wo ich diese Frage beantworten könnte - an der spürbaren Zeitleiste, dem Terminplan im Rücken, der den Ablauf verschiedener Ereignisse diktiert, um mit anderen DSA-Gruppen und zukünftigen DSA-Produkten "synchron" zu bleiben.*

Rückblickend war mein Boten-Abo ein Fehler. Ich hätte mich am besten nie mit dem Geschwurbel der DSA-Briefspielergemeinde beschäftigen sollen.

Ich will nicht sagen, dass es eine Chronologie in der DSA-Urzeit nicht gab, aber sie fühlte sich beliebiger an. Das war auch gut so. Der Fokus lag mehr auf dem, was die Gruppe jetzt gerade erlebt und weniger auf dem Umgebungs-Korsett "in 3 Monaten beginnt offiziell der Orkensturm".

Edit: * Oder zu mindest Arbeit erfordert, um Widersprüche zum "offiziellen" Aventurien gelegentlich zu überbrücken.
 
Ich würde sagen sie hört da auf, wo ich diese Frage beantworten könnte - an der spürbaren Zeitleiste, dem Terminplan im Rücken, der den Ablauf verschiedener Ereignisse diktiert, um mit anderen DSA-Gruppen und zukünftigen DSA-Produkten "synchron" zu bleiben.*

Rückblickend war mein Boten-Abo ein Fehler. Ich hätte mich am besten nie mit dem Geschwurbel der DSA-Briefspielergemeinde beschäftigen sollen.

Ich will nicht sagen, dass es eine Chronologie in der DSA-Urzeit nicht gab, aber sie fühlte sich beliebiger an. Das war auch gut so. Der Fokus lag mehr auf dem, was die Gruppe jetzt gerade erlebt und weniger auf dem Umgebungs-Korsett "in 3 Monaten beginnt offiziell der Orkensturm".

Edit: * Oder zu mindest Arbeit erfordert, um Widersprüche zum "offiziellen" Aventurien gelegentlich zu überbrücken.
Sehr guter Punkt, aber auch wenn es damals diese Zeitleiste nicht so gab, bzw. sie dich nicht betroffen hat, kannst du doch im Rückblick schauen, welche jahre das waren, die Dir noch Spaß gemacht hatten, oder?
 
Es waren die Jahre, in welchen mir und meinen Freunden völlig Hupe war, welches Jahr wir gerade in Aventurien haben. Wir haben die Orklandtrilogie, die "Rückkehr zum Schwarzen Keiler", "Staub und Sterne", "In den Fängen des Dämons" und vieles mehr völlig durcheinander gespielt und das war wunderbar so.

Die meiste Zeit haben wie eh unsere eigenen erfundenen Abenteuer gespielt.
 
Ich denke die größte Stärke vieler älterer Abenteuer, aber auch einiger neuerer Anthologie-Abenteuern, ist Zeitlosigkeit. Sie haben eine in sich geschlossene Handlung und können ohne viel Anpassung flexibel in verschiedenste Kampagnen eingebunden werden, egal ob jetzt vor oder nach 7G, Khomkrieg, Splitterdämmerung.

Krasses Gegenbeispiel: Neulich hatte ich über eine politische Südmeerkampagne nachgedacht. Ich bestellte daher "Rabenblut". Das Abenteuer macht wirklich nur im Kontext einer bestimmten Seeschlacht im Horasreich Sinn, die aber mit der Kernhandlung dann überhaupt nix zu tun hat. Für alle Spieler, die mit dem Horasreich nix zu tun haben, ist das völlig witzlos, abstrakt und partiell unverständlich, warum der SL jetzt so ein massives Großereignis mal eben so als Fakt zwischenrein schustern muss. Auch für alle Gruppen, die ihre Handlung zeitlich vor dem horasischen Erbfolgekrieg ansiedeln bzw. nicht in ihrem Aventurien haben wollen oder sich vorbehalten, die Königsmacher-Kampagne noch mit den jetzt aktiven Charakteren spielen zu wollen, scheidet das Abenteuer aus.

Kann sein, dass ich hier ziemlich übertreibe, aber es ist halt ein typisches Beispiel für die Flaschenhälse und Einstiegsbarrieren, hinter welchen sich moderne DSA-Abenteuer verbunkern.
 
Meine gute alte Zeit war zwischen Khomkrieg/Orkensturm auf der einen Seite und dem Jahr des Feuers auf der anderen, das ich als ein bißchen... naja empfand.
 
Mhmm, wenn ich so drüber nachdenke... mein erster (und einziger) Botenkauf war auch ein Riesenfehler. Es war der, mit dem das Jahr des Feuers anfing. Ich las ihn durch und dachte: Was soll der Scheiß? Warum machen die Vögel "mein" Aventurien kaputt?
 
Ich hänge da eher der Zeit bzw. damaligen Rollenspielrunde nach. Izwischen sind wichtige Spieler gegangen und es hat sich eine neue Runde gebildet. "Damals" haben wir Spielabende mit kochen oder grillen verbunden und auch mal locker 12 Stunden verbracht. Inzwischen hat man Familie, andere Mitspieler und weniger Zeit. Dazu macht man sich viel mehr Gedanken über Realismus, Regeln, Rollenspiel und schlechte Abenteuer *g*

Da ich nie eine große Kampagne (G7 oder sowas) gespielt habe, liegt es auch nicht am geänderten offiziellen Aventurien, sondern eher mein neuer Blickwinkel. Es ist nicht mehr alles "neu" und "aufregend".
Wenn einem die aktuellen Entwicklungen nicht gefallen, muss man die ja nicht mitmachen, aber die ersten Jahre Rollenspiel bekommt man in der Form nicht mehr zurück.
 
Also ich mag etliche der alten DSA-Abenteuer, und einige haben wir auch leicht abgewandelt bzw. angepaßt in unserer D&D3x-Runde (Hausgemachtes d20-System in eigener Welt) gespielt. Was mir an DSA-Abenteuern mitunter besser gefällt ist, daß diese meist sehr storylastig waren (zum Teil sehr schöne Geschichten wie z.B. "Der Zorn des Bären") und nicht wie viele D&D-Abenteuer nur eine Aneinanderreihung von Räumen mit Monstern zum fröhlichen schnetzeln (um es jetzt einmal sehr überspitzt auszudrücken).
 
Also ich mag etliche der alten DSA-Abenteuer, und einige haben wir auch leicht abgewandelt bzw. angepaßt in unserer D&D3x-Runde (Hausgemachtes d20-System in eigener Welt) gespielt. Was mir an DSA-Abenteuern mitunter besser gefällt ist, daß diese meist sehr storylastig waren (zum Teil sehr schöne Geschichten wie z.B. "Der Zorn des Bären") und nicht wie viele D&D-Abenteuer nur eine Aneinanderreihung von Räumen mit Monstern zum fröhlichen schnetzeln (um es jetzt einmal sehr überspitzt auszudrücken).
Wenn Du kannst, wäre es super, wenn Du eine Liste derer, die Du magst, posten könntest!
 
Könnte ich tun, nur wäre das sehr, sehr subjektiv! ;) Aber vlt. sollte man da besser einen neuen Thread aufmachen oder falls vorhanden einen alten zu dem Thema reaktivieren?
 
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