Darf/kann jeder Alles spielen?

AW: Darf/kann jeder Alles spielen?

Wenn es etas gibt das schlimmer ist als ein HypeCharakter der schlecht rübergebracht wird ist es ein ultimativer Nerfcharakter der gut rübergebracht wird...
 
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Ich würde das Ganze grundsätzlich auch bei Larp enger sehen, als beim P&P.

Ich habe zwar selbst noch nie Larp gespielt, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, die 1,65 m, 100 kg Dame im engen Abendkleid als elfenhafte Schönheit zu betrachten oder den schmächtigen 16-jährigen, der unbeholfen mit einem Schwert herumfuchtelt, als meisterhaften Schwertkämpfer ernst zu nehmen. Wenn man das Können und das Auftreten eines Charakters 1:1 selbst darstellen muss, tut man sich selbst (und vermutlich auch allen anderen Anwesenden) einen Gefallen, wenn man eine Rolle wählt, die man auch halbwegs verkörpern kann.

Beim P&P kann man, im Vergleich zu Larp, dann doch etwas mehr durch Werte auf dem Blatt und Würfelwürfe kompensieren. Allein dadurch, dass Kampf und andere körperliche Aktionen beim P&P eigenltich immer gewürfelt werden, fällt schon mal recht viel weg, was der Spieler nicht selbst können muss, um den Charater darzustellen. Beim P&P ist es auch ganz normal, dass das Aussehen des Charakters nicht mit dem des Spielers gleichgesetzt wird. Ein weitere Punkt also, in dem man nicht auf das eigene Potenzial reduziert wird.
Trotzdem finde ich, auch beim P&P sollte man bei einigen Aspekten darauf achten, dass man den Charakter und seine Werte in bestimmten Dingen, zumindest rudimentär, darstellen kann. Sicher kann man (wenn es in der Runde so üblich ist - wir halten es nicht so) auch soziale Interaktion, Denkaufgaben, etc. auswürfeln. Aber selbst wenn man die Würfel zu hilfe nimmt, ist es erfahrungsgemäß nicht besonders sinnvoll, wenn z.B.: das Mauerblümchen versucht den feurigen Anführer zu mimen und der Charakter dann in den entscheidenden Situationen kein Wort herausbekommt. So ein Charakter ist einfach unglaubwürdig.

Ich würde weder im Bezug auf Larp, noch im Bezug auf P&P sagen, dass jemand irgendetwas nicht spielen darf. Aber sowohl bei Larp, als auch bei P&P gibt es wohl für jeden Rollen, die er nicht spielen kann (im Sinne von einfach nicht fähig sein, sie zu verkörpern). Die meisten Leute stoßen bei Larp nur schneller an ihre Grenzenals beim P&P, weil dort erwartet wird, dass weitaus mehr Aspekte eines Cahrakters 1:1 vom Spieler dargestellt werden können.
 
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"Da steht was auf deinem Bogen? Charisma 25(!)?" - Überzeugend genug für mich.
Extrem hohe oder niedrige Attribute oder Skills kann man nicht wirklich darstellen.

Ein Mechaniker kann gespielt werden z.B. Ich repariere X, ich repariere Y, ich repariere Z.
oder aber z.B. Ich repariere X, baue A, modifiziere C, etc. Letzterer Spieler eines Mechanikers ist mir lieber.

Ein Spieler, der keine Ideen für seinen Char hat, sondern nur auf die Werte würfelt, ist schnell langweilig und extrem vorausberechenbar (Langeweile für den SL, weil kreative Lösungsansätze durch diesen Spieler fehlen).

Klar kann ein schüchterner Spieler eine Elfin in Musketier-Manier spielen und immer auf seine Skills würfeln, das wird aber schnell langweilig.
Der Spieler sollte eine Elfin verkörpern können und sich im Spiel für seinen Char angemessen verhalten.
 
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Ich habe zwar selbst noch nie Larp gespielt, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, die 1,65 m, 100 kg Dame im engen Abendkleid als stadbekannte Schönheit zu betrachten

Ja stimmt, bei fast 1,70 sind 100kg noch zu wenig für ein voll dralles Rubens Ideal .
 
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Ich bring mal nen neuen Twist rein:

Was ist mit Männern die weibliche Charaktere spielen und umgekehrt, beim klassichen Pen&Paper? Was haltet Ihr davon?

Wenn ich auf Cons bin erlebe ich sowas am laufenden Band und irgendwie mag ich es einfach nicht. Wenn andere Rassen gespielt werden, reicht es meist irgendwelche Vorurteile überspitzt darzustellen und schon hat man eine passabel gespielte Rasse. Nen Zwerg der Viel trinkt und grummelt, nen barbarischer Ork der nicht ganz so helle ist,... alles sehr einfach. Aber nen weiblicher Char als Mann? Entweder werden die weiblichen Züge ebenfalls stereotypisch übertrieben, so dass es irgendwie ein wenig "lächerlich" wirkt oder aber es fällt einem erst auf wenn der Spieler meint "Übrigens mein Charakter ist weiblich" ...

Ich selber halte mich für nen ziemlich guten Charakterdarsteller, der sich zutraut beinahe alles rüberzubringen. Aber ne Frau? Ne, dafür ist mir der schauspielerische Anteil am Rollenspiel zu wichtig und es reizt mich noch nicht mal es zu versuchen.

Einmal habe ich erlebt das ein Spieler eine Frau gut und natürlich rübergebracht hat... aber dieser gute Kumpel von mir fühlt sich auch privat diesem Geschlecht sehr nahe :)

Gute Würfel wünsch ich Euch!

Thuk aka Tsu
 
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Das irgendwie mag ich es nicht, war schon treffend für mich Formuliert.
Das überspitze bei den Rassen, wir dann meist auch auf das weibliche Geschlecht übertragen und ist eher kein erfreuliches Ergebnis.
Einmal habe ich erlebt das ein Spieler eine Frau gut und natürlich rübergebracht hat... aber dieser gute Kumpel von mir fühlt sich auch privat diesem Geschlecht sehr nahe
Das hatte ich im umgekehrten Falle auch schon, und war eigentlich sehr gut.
Die Ausnahmen gibt es natürlich überall.
 
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Ich bring mal nen neuen Twist rein:

Was ist mit Männern die weibliche Charaktere spielen und umgekehrt, beim klassichen Pen&Paper? Was haltet Ihr davon?

Im P&P finde ich es grundsätzlich in Ordnung, so lange es nicht zu falch wird. Einige der "schönsten" Charkatere, mit denen ich gespielt habe, waren Frauen, die von Männern gespielt wurden oder umgekehrt. Allerdings denke ich, dass es viel schwieriger ist, einen Charakter vom anderen Geschlecht glaubwürdig darzustellen. Ist wohl einfach nicht jedermans Sache und selbst Leute, die ansonsten (IMO) wirklich gute Spieler sind, habe ich daran schon scheitern sehen. (Inklusive meiner selbst. Ich habe es ein mal ausprobiert und seitdem die Finger davon gelassen.)
 
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Ich kenne SLs, die Crossgender-Playing generell nicht zulassen.

Auf einer Con weis man nicht ob der SpielerIN den Char entsprechend darstellen kann, da belibt also entweder es generell verbieten oder spielen lassen und dann gegebenfalls mit einen schlecht gespielten PC vorlieb nehmen.

In der heimischen Runde kennt man die Spieler und weis, ob man ihnen das zutrauen kann bzw. wenn sie schlecht spielen, kann man immer noch sagen, dass sie sich einen Char mit einem anderen Geschlecht machen solllten.
 
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Ich klau mal von jemandem:

"Auf dem Bogen steht, der Char ist weiblich." - Reicht.

Individuelle Verhaltensweise > Verhaltensweise, die du bei dem Geschlecht/der Rasse/der Profession erwartet hättest
 
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Wenn andere Rassen gespielt werden, reicht es meist irgendwelche Vorurteile überspitzt darzustellen und schon hat man eine passabel gespielte Rasse. Nen Zwerg der Viel trinkt und grummelt, nen barbarischer Ork der nicht ganz so helle ist,... [...]
Es gibt fast kein sicheres Verhalten, um bemitleidende Blicke meinerseits zu ernten.
 
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"Auf dem Bogen steht, der Char ist weiblich." - Reicht.t
Auf dem Bogen steht: magisches Schwert +317898. Reicht das auch? ;)
Mir reicht was auf dem Charbogen steht nicht. Es ist eine Verhandlungsgrundlage.

Individuelle Verhaltensweise > Verhaltensweise, die du bei dem Geschlecht/der Rasse/der Profession erwartet hättest
Wenn Individuelle Verhaltensweise ungleich Verhaltensweise, die der SL und die anderen Spieler bei dem Geschlecht/der Rasse/der Profession erwartet hätten, besteht Diskussionbedarf und es muss eine Lösung gesucht werden.
 
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Wenn Individuelle Verhaltensweise ungleich Verhaltensweise, die der SL und die anderen Spieler bei dem Geschlecht/der Rasse/der Profession erwartet hätten, besteht Diskussionbedarf und es muss eine Lösung gesucht werden.
Das bedeutet also, daß z.B. Fafhrd bei dir am Spieltisch für Diskussionsbedarf sorgen würde, weil er (zumindest bei näherer Betrachtung) nicht dem "klassischen Bild" eines Barbaren (aus einer Eiswüste) entspricht?

[EDIT]
Auf dem Bogen steht: magisches Schwert +317898. Reicht das auch?
Wieso sollte es nicht ausreichen?

Mir reicht was auf dem Charbogen steht nicht. Es ist eine Verhandlungsgrundlage.
Im Gegenteil. Bevor mich irgendjemand mit seiner (ach so tollen) Hintergrundgeschichte vollseiert oder besser noch ganz stolz 10+ Seiten selbiger in Schriftform präsentiert (es gibt ja immer noch Rollenspieler, die die Qualität ihres Hintergrundes an der Anzahl der geschriebenen Seiten festmachen), hoffe ich inständig, daß der Spieler einen aussagekräftigen Charakterbogen präsentieren kann.
[/EDIT]
 
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Das bedeutet also, daß z.B. Fafhrd bei dir am Spieltisch für Diskussionsbedarf sorgen würde, weil er (zumindest bei näherer Betrachtung) nicht dem "klassischen Bild" eines Barbaren (aus einer Eiswüste) entspricht?
Nur dann wenn die Spielweise der Mehrheit der Spieler aufstößt und diese der Meinung sind es bestehe Diskussionsbedarf. Ich habe kein engstirniges Barbarenbild.

Wieso sollte es nicht ausreichen?
Weil es so ein Schwert z.B. nicht gibt oder erst eine Stufe XY PC und kein Start-Pc so ein Artefakt haben sollte. Ich wollte damit ausdrücken, man kann sich alles auf den Charakterbogen schreiben, ob das nun stimmt, logisch, etc. ist ist etwas anderes.

Im Gegenteil. Bevor mich irgendjemand mit seiner (ach so tollen) Hintergrundgeschichte vollseiert
Ich schrieb nicht, dass ich X Seiten Hintergrundsgeschichte von wie auch immer gearteter Qualität lesen will. Wenn ich auf den Charakterbogen sehe: Mann spielt Frau mit extremhohen Charisma und sozialen Fähigkeiten, dann frage ich schon nach, wie er sich den Char vorstellt, was der tun kann bzw. wird. Wenn er mich dann in dem Gespräch nicht überzeugen kann, dass er diesen Char gut verkörpern kann, nein hier will ich auch keine Hintergrundsgeschichten hören, soll er sich einen anderen PC machen. Gleiches gilt natürlich auch für andere Chars, bei denen ich den Verdacht habe, ein Spieler könnte diesen nicht spielen.
 
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Ich bring mal nen neuen Twist rein:

Was ist mit Männern die weibliche Charaktere spielen und umgekehrt, beim klassichen Pen&Paper? Was haltet Ihr davon?

Ich halte NICHTS davon. Nicht weil ich glaube, das irgendwer das nicht darstellen kann oder doch - es geht schlicht um die Wahrnehmung der anderen am Tisch.

Wenn ich eSLe sage ich immer zu den Cross-Gender-Spielern:
Mal Dir mit Edding das Männlien-/Weiblein-Symbol auf die Stirn oder kleb Dir ein Din A5-Blatt mit Mann/Frau auf die Brust, damit JEDER IMMER wenn er Dich ansieht daran erinnert wird, dass Du was anderes bist als Du bist,oder vergiss es. Nicht wegen Dir, sondern wegen allen andern.
 
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[Ironie] Deswegen sage ich auch zu allen Spielern die STÄRKE18 Krieger spielen wollen "Geht erstmal ein paar Monate ins Fitness-Studio" und zu allen Möchtegern-Drow-Spielern "Malt euch gefälligst Schlumpfblau an", damit JEDER IMMER wenn er Dich ansieht daran erinnert wird, dass Du was anderes bist als Du bist,oder vergiss es. Nicht wegen Dir, sondern wegen allen andern.[/Ironie]

In 90% der Fälle ist es ohnehin egal, ob der Charakter männlich oder weiblich (oder Elf, Zwerg, Klingone...) ist und in den Fällen in denen es wichtig wird kann man idR auf seine Spieler bauen, dass die mit der Situation umzugehen wissen.
 
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Nur dann wenn die Spielweise der Mehrheit der Spieler aufstößt und diese der Meinung sind es bestehe Diskussionsbedarf.
Gilt das auch für NSCs? Wie würdest du reagieren, wenn dir die Mehrheit am Tisch erzählt, daß Magier für sie gefälligst weite Roben mit komischen Symbolen und einen spitzen Hut zu tragen haben - und natürlich den "Wanderstab" und ein schulmeisterliches Verhalten nicht zu vergessen - und du denen erst einmal erklären darfst, warum dies für diesen (und vielleicht eine Vielzahl von Magiern) Charakter nicht gilt - vor allem, wenn diese Besonderheit vielleicht noch eine Plotrelevanz besitzt? "Ja, eure Charaktere müssen sich an ihn erinnern und ihn gut anderen Personen beschreiben können. Ist noch wichtig. Und das geht nicht so gut, wenn der wie ein Allerweltsmagier aussieht und sonstige Unterscheidungsmerkmale, wie z.B. einen speziellen Namen, gibt es in dieser Welt nicht."

Ich weiß ja nicht, aber ich gehe grundsätzlich erst einmal davon aus, daß sich der Spieler bei der Spielweise des jeweiligen Charakters auch etwas gedacht hat. Aber gut, ich spiele auch nicht mit Idioten. Mag sein, daß das meine Haltung positiv geprägt hat.
 
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Gilt das auch für NSCs?
Sicherlich. Wenn ich mir bestimmte Typen, Rassen, Klassen oder Kombinationen nicht zutraue überzeugend zu spielen oder nicht spielen will kommen diese als NSCs in meinen geleiteteten Abenteuern einfach nicht vor vorkommmen. Ich habe aber nichts dagegen, wenn ein Spieler einen solchen Character als PCs überzeugend darstellen kann.

Wie würdest du reagieren, wenn dir die Mehrheit am Tisch erzählt, daß Magier für sie gefälligst weite Roben mit komischen Symbolen und einen spitzen Hut zu tragen haben - und natürlich den "Wanderstab" und ein schulmeisterliches Verhalten nicht zu vergessen
Wenn es in dem System/Land kein Gesetz, das ich unbewusst übersehen habe, für das Robentragen gibt würde ich mir denken, dass diese Spieler wohl Klischee Gandalfs und Elminsters als Magier sehen wollen.
Diese Sichtweise ist legitim nur deckt sie sich nicht mit meiner Sichtweise. Im Endeffekt würde ich mir andere Spieler suchen.

Ich habe auf Cons negative wie positive Erfahrungen gemacht. Auf Cons sehe ich das ganze etwas gelassener. Wenn der PC regelkonform gebaut ist, kein Munchkin- oder Powergamer-PC ist lasse ich ihn zu. Im schlimmsten Fall ruiniert so ein Char der Gruppe und mir einen Nachmittag.
In einer Heimrunde habe ich da andere Ansprüche.
 
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