Sonstiges D&D = Hack & Slay?

Lord Azciel

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Ich habe jetzt öfter gehört und gelesen DnD sei ein reines Hack and Slay spiel, wo es letztendlich nur darum geht möglichst viele Monster zu töten um vom einen Level aufs nächste zu gelangen um dann nochmehr Monster töten zu können usw.

Ich spiele jetzt auch in einer Runde und sehe diese Meinungen bestätigt, da wir eigentlich nur auf Monsterjagd sind und nur zwischendurch echte "gutes Rollenspiel(tm)"-szenen reinbringen.

Ich würde gerne von euch wissen ob ihr das auch so seht, oder ob es an der Runde liegt.
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Grundsätzlich liegt sowas immer eher an den Spielern... mit den richtigen Spielern kannst du auch aus Mensch-ärgere-dich-nicht ein shakespeare'sches Drama machen. ;)

Die Sache ist nur, dass es Spielsysteme gibt, die das 'Rollen'spiel unterstützen und in denen H&S eher wenig bringt bzw. schwer gemacht wird, und es gibt welche, die scheinbar genau aufs Gegenteil ausgelegt sind. D&D (das Spielsystem) unterstützt und belohnt leider Munchkinism und Hack & Slay, darum wird wohl die Tendenz in den meisten Runden in diese Richtung gehen.
Es geht natürlich auch anders, keine Frage! Aber ich hab immer das Gefühl, das ist vom Spiel nicht vorgesehen. ;)
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Das System ist unschuldig! *D&D schützend in den Arm nehm* Nur weil du so viele crunchy Monster und so gut wie keinen Fluff in den Core-Regeln hast bist du doch nicht Hack & Slay *tröst*.
D&D hat (leider?) die Eigenschaft eines sehr gut ausgearbeiteten Kill-XP-Systems, wogegen die Punktevergabe für alles andere komplett und ohne Richtlinie (!) in DM Hand liegt.
Damals in der 2ed gab es noch Punkte für jeden Schei*, vom magischen Ring identifizieren, irgendein Buch lesen bis Aufträge Erledigen.

Wovon aber im System kaum die Rede ist sind kleine Feinheiten die das Charakterleben interessant machen. Schwächen, Vorteile und anderes was uns aus anderen RPG-System so ans Herz gewachsen ist. Interessanterweise gibt es sowas sogar... tief vergraben im SRD3.5 und bestimmt auch im DG-Guide (hab grad keinen zur Hand) findet man "Regeln", Vorschläge und ein paar hübsche Tabellen mit allerlei Individualisierungen für D&D-Chars.
Hm Aber wenn ich mal ehrlich bin, mir ist ein RPG mit einigermaßen vernünftigem und schnellen Kampfsystem lieber als z.B. das WoD Gewusele wo ich für drei Runden 30 Minuten brauche und den halben Abend an einem bekloppten Kampf sitze anstatt Spaß am restlichen RPG zu haben ;)
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Demon_HK schrieb:
Hm Aber wenn ich mal ehrlich bin, mir ist ein RPG mit einigermaßen vernünftigem und schnellen Kampfsystem lieber als z.B. das WoD Gewusele wo ich für drei Runden 30 Minuten brauche und den halben Abend an einem bekloppten Kampf sitze anstatt Spaß am restlichen RPG zu haben ;)

Das könnte daran liegen, daß die WoD kein so schön austariertes Kill-XP-System wie DnD hat und allgemein eher nicht auf H&S ausgelegt ist :D

Es ist tatsächlich so, daß D&D aufgrund seiner Regeln und der Konzentration auf die taktischen Möglichkeiten schon im Spielerhandbuch sehr nach Kampf aussieht. Das wird dann natürlich gerne von vielen aufgenommen. Das im Stufenanstieg bei vielen Klassen erst einmal die Kampfwerte interessant sind, mag daheraus abgeleitet sein ;) Allerdings liegen die Wurzeln des Systems ja auch in taktischen Strategiespielen und haben sich da drum herum aufgebaut.

Aber es geht auch anders. Ich habe mal ein Verkaufsgespräch in einem Hamburger RSP-Laden mit angehört, bei dem der Verkäufer DSA als H&S abstempelte und D&D als die Krone des durch die Regeln begünstigen RSPs darstellte - was keiner, mit dem ich je gespielt habe, nachvollziehen konnte. Mir inklusive.
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Es begünstigt es auf alle Fälle...
Ist ja auch klar wenn du PUNKTE fürs metzeln bekommst...:D
Wenn wir DnD spielen vergebe ich wenig Punkte für das töten und für die Aktionen, Rollenspiel und Ideen halt mehr.
Das bringt schon viel.

Weil selbst wenn die Spieler die Fahne "gutes Rollenspiel (TM)" hochhalten aber viel schneller in den Stufen aufsteigen wenn sie drauf pfeifen und ganze Landstriche entvölkern...
Dann spielen sie Ruck-zuck H&S
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Also, bei D&D kommt es wie bei allen anderen Rollenspielen darauf an, wie man es aussieht, klar gibt es Kämpfe und klar gibt es dafür Punkte, aber es gibt bei mir zumindest auch welche für Rätsellösung, friedliche Konfliktlösung und überhaupt für gute Aktionen im Spiel. Es kommt aber auch immer drauf an, was die Leute daraus machen.
Wenn ich kollerische Krieger habe, kommt es natürlich schneller zu Kämpfen als bei einer Magier oder Klerikertruppe.
 
AW: D&D = Hack & Slay?

hum. exp für monsterkills find ich nit so gut. Ich war froh, als damit bei dsa endlich schluß war.

was an den regeln unterstützt den sonst noch hack n slay ?
 
AW: D&D = Hack & Slay?

D&D ist das wohl hochentwickelste Brettspiel das ich je gesehen habe. Ja. es ist ein Brettspiel. Alles im Spiel wird in 5" = 1 kästechen und 10" = 2 Kästchen Schritte eingeteilt, vor allem im Kampf. In der Beschreibung zu Gegenständen wie dem Hammer (nicht der Waffe, das Werkzeug) steht "zum aufknacken von Schatzkisten"...
Es ist was Rollenspielelemente, Spieltiefe und mölichkeiten angeht jedem Konkurrenzprodukt wie zum Beispiel HeroQuest überlegen. Es hat detailiertere Charaktere und kg weise Hintergrundmaterial...

Bevor jetzt einer ankommt und schreit "aber ich kann auch bei D&D toll Rollenspiel machen" klar. Kann man. Man kann mit allem toll Rollenspiel machen. Man kann auch Pizzareste auf dem Spieltisch sammeln und bei jedem Kampf was oben auf den Berg legen. Der Spieler zu dem es rollt gewinnt den Kampf mit seinem Char. Das man damit was machen kann macht das Regelsystem nicht besser. Die Fertigkeitsregeln sind ganz ok, auch wenn dort die starre Klasseneinteilung stört und der Anstieg nichts mit der Realität sondern mit der Stufe zu tun hat). Der Rest ist für ein richtiges Rollenspiel unter aller Sau.

Es ist nicht immer Hack & Slay, aber den gro der EXP gibt es nun mal für Fallen überleben und Monster tothaun... Was daneben noch hack & slay mentalität unterstützt? Das die Waffenliste länger ist als der Rest der Ausrüstung, das vorteile wie "kann zaubern" automatisch mit weniger Trefferpunkten abgegolten werden. Das sämtliche "Feats" entweder einen Bonus auf Fertigkeiten oder aber jede Menge Vorteile im Kampf bringen. Doppelt zaubern (yeah, zwei feuerbälle!) oder doppelt schießen oder schnellere Reaktion... es gibt quasi keine Feats die was anderes, nicht Kampfbezogenes machen.

So, ich geh mal ein bischen heiß wasser über den Termitenhügel kippen...
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Die Regelmechanismen scheinen diese Ansicht zu unterstützen, aber es kommt wirklich auf die Gruppe an.

In einer Gruppe war es nahezu reines Hack&Slay, einzige Abwechselung waren eingestreute Rätsel, die gelöst werden mußten. Ansonsten ging es fast nur darum, irgendwelche Gegner zu erledigen. Wir wurden überhäuft mit magischen Gegenständen und wußten gar nicht mehr wohin damit (außer verkaufen natürlich).
Ich kann jetzt nicht direkt sagen, daß mir das keinen Spaß gemacht hat. Eher im Gegenteil, ich mit meinem Barbar hatte sogar sehr viel Spaß dabei. Auch als Spieler hat mich das stupide Töten nicht wirklich gestört.

In der jetzigen Gruppe sieht es ein wenig anders aus. Magische Gegenstände waren eher rar gesäht und neben den klassischen DungeonCrawls, spielen wir auch "Detektiv-"abenteuer (zumindest nennen wir sie so). Zweimal mußten wir schon einen Mord aufklären und beide Male lief es nahezu ohne Kampf ab.
Ob mir das mehr Spaß macht? Ich würde sagen, Nein, es macht auf eine andere Art und Weise Spaß.

Es kommt ganz einfach auf die Gruppe an, wie in jedem Rollenspielsystem, zumindest ist dies meine Meinung.
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Also D&D und Munchkin halte ich ernsthaft für bekloppt, das einzige was der Verlag tatsächlich macht ist den Leuten klipp und klar zu sagen "hey wenn ihr H&S spielen wollt bitte, hier ist das System dafür" und daher kommt das Image, allerdings sollte seid der 3.5 version mit zum beisspiel Eberron klar geworden sein das D&D sich auch für Rollenspiel bis hin zu Epischem Rollenspiel eignet.
Schon alleine deswegen das die Hintergrundgeschichte von vielen klassen genauslang ist wie die eines CLans der WoD

Ohnehin WoD, die WoD lässt wesentlich mehr Platz zum MinMaxen als D&D es jemals könnte (ich höre sie schon schreien :-D)

Oder denkt einfach mal an Shadowrun,.....

Oberflächlich gesehen könnte man Werwolf auch als Munchkin bezeichnen, mal von Jägern ganz abgesehen aber das ist ja Persöhnlicher Horror :ROFLMAO:

Ich vermute sogar PP&P lässt sich wunderbar zum Minmaxen und abendlichen Slayen einsetzen, nur die Autoren schreiben es nicht so offentsichtlich hinein wie das bei D&D der fall ist (obwohl das auch schon bei D&D stark nachgelassen hat,..sie wollen vom bisherigen Image einfach weg)

Mein Fazit --> D&D ist ein Rollenspiel, nur eins wo die Autoren nicht lange rumheucheln und nicht die Spieler bitten so zu spielen wie sich die Autoren es wünschen sondern so zu spielen wie es jedem einzelnen Spass macht
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Es hat als Brettspiel angefangen und ist immernoch eines... guck mal in die Regeln... Und man muß bei D&D / d20 sogar noch viel mehr so spielen wie die Authoren es wollen, nicht wegen des Hintergrundes sondern schon wegen solchen Sachen wie Klassen... Der INT16 Krieger aus noblem Hause deckt mit viel Rätselraten, intrigieren und einem kleinen gemetzel am ende gegen den Bösewicht eine Intribe bei hof auf und darf - dank gnädigem DM der ihm EXP auf Rollenspiel, rätsellösen, etc gibt eine Stufe Aufsteigen. Er bekommt einen vollen Punkt angriffsbonus, hat in dem Abenteur ein neues Kämpferfeat gelernt und darf 1-3 Erfahrungspunkte auf Tiere Trainieren und sowas legen... Selbst wenn er 2 punkte opfern würde um eine ausnahmefertigkeit um 1 zu steigern ist ihm sowas wie: Wissen: Adelshäuser ja verboten weil trotz 16 int ist er als Krieger zu dumm dafür und darf sowas gar nicht erst lernen.

Sicher, es hat viele Stereotypen und Prestige Stereotypen zur Auswahl, aber das Rollenspiel förderts nicht oder?

--> Brettspiel
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Eine etwas eigenwillige Definition von Brettspiel... ;)

Aber um die eigentliche Frage des Threads zu beantworten: Nein. :D

mfG
fps
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Vielleicht wird ja auch andersherum ein Schuh daraus. ;)

Wie kommt man auf die Idee Heroquest sei kein Rollenspiel?

mfG
fps
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Wie kommt man auf die Idee Heroquest sei kein Rollenspiel?

Mein Verdacht:
Es kommt durch den Umstand, dass man bei D&D und DSA Sessions permanent diesen Spielplan in Reichweite und Blickfeld hat, lediglich zu dem pawlowschen Reflex, dass es im Denken eins ist *g*

Heroquest pur und ungefiltert ein Rollenspiel? *stirnrunzel*

zu "old scool" für meinen Geschmack!
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Ich bin ja der Meinung, daß man in jedem System MinMaxen kann, weil ich es für nahezu unmöglich halte, daß man bei der Erstellung eines Regelmechanismus' nicht jedwede Idee der Konsumenten zum Powergaming vorausahnen kann.
 
AW: D&D = Hack & Slay?

Exakt niedertracht und wenn man jedes Rollenspiel so anschauen würde wir URPG (beisspielsweise mit dem Kämpfer und den Skillpoints) erkennt man recht schnell das jedes System irgendwelche Schwächen des unrealistischen beeinhaltet

bsp: Vampir mit geschwindigkeit 5 hat sechs Handlungen in der runde,.. kann aber trozdem jedesmal als letzter handeln weil geschick und geistesschärfe niedrig sind??? Logik :-D?
 
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