AW: Cloverfield
Ich erlaube mir mal kurz nochmal zum Thema zurückzukehren:
Meine "Cloverfield" Rezi:
Nachdem meine Erwartungshaltung (wird wahrscheinlich nix, vielleicht isser ja doch toll!) gering war, wurde ich auch nicht sehr enttäuscht. Aber um es kurz zu fassen: "Cloverfield" leidet an mangelnder Innovation. Es wurde von einigen Reviews schon zitiert, und es passt leider: "Godzilla" goes "Blairwitch", und das war dann auch schon...
Der Film bringt sonst gar nichts neues. Wir haben Figuren die einfach zuwenig Persönlichkeit entwickeln um auch nur irgendwie interessant zu sein. Das Monster (*wackelruckelwackel*) bekommt erst gegen Ende mal kurz zu Gesicht, sodass man sich fragen darf ob es die teuren SFX wert war, wenn man dann durchs Geruckle und die Scheissqualität sowas nichts erkennt.
Mit AvP 2 hatte ich ein ähnliches Problem: "Hey, ich hab bezahlt um die Viecher zu sehen! Müssen die dann dauernd in totaler Dunkelheit kämpfen?"
Als nächstes fiel mir sofort ein Interview zu Spielbergs "War of Worlds" wo sich einer der Schauspieler (nicht Tom Cruise) dahingehend äußerte, dass "es mittlerweile billig sei New York zu zerstören". Klar, die Amis sind stolz auf ihre Stadt, und die Macher wollten sich das 9/11 Feeling der amerikanischen Audience auch nicht entgehen lassen, aber hier auf der anderen Seite des großen Teichs, ist langsam schon langweilig geworden. Es wäre ja nicht so, dass die Amis nicht auch noch andere Städte hätten, die mal von Riesenviech/Alieninvasion/Umweltkatastrophe zerstört werden könnten.
Gerne wird der Angriff der "Spawnlinge" in der Ubahn als besonders unheimlich gewertet: Das war bei mir genau das Gegenteil. Sobald man sah, dass es die Viecher gibt, war klar, dass die zuschlagen würden. Und das dann halt wieder mal genauso so, dass man es a) vorhersehen konnte und b) das man wieder mal (*ruckelwackelruckelfinster*) so gar nichts davon sah.
Was mich allerdings am allermeisten gestört hat, war die Tatsache, dass man sich bei (eigentlich bescheidenen) 80 Minuten Länge, 20 Minuten Zeit genommen hat, oberflächliche Langweiler vorzustellen, anstatt gleich zu dem gehen, was jeder schon aus dem Trailer kannte. Bei Monsterfilmen sind Charaktere eigentlich selten interessant (von den wenigen Ausnahmen wie "Lake Placid" abgesehen) und nachdem dies bei den Machern eigentlich bekannt gewesen sein sollte, darf man sich fragen, ob man damit nicht den Film auf seine Länge bringen wollte.
Sobald dann endlich die Action losgeht macht "Cloverfield" eigentlich nicht viel falsch, aber es macht halt auch nichts neues oder interessantes oder irgendetwas wozu man sich den Streifen anschauen sollte.
Wirklich schade, mit einem der Großen Alten von Lovecraft hätte man wahrscheinlich mehr rausholen können, aber was soll's, ein Sequel ist ja bereits angedacht!
Und ich werds mir wieder anschauen und mich hinterher wieder fragen warum ich mir solche Streifen überhaupt noch ansehe...
Rating (Schulnoten 1-5): 4