Berlin in den Schatten

Raben-AAS

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Im Zuge meiner Rückkehr zu SR habe ich mich auch ein wenig "aktualisiert" was den Zustand der Welt von SR angeht und dabei natürlich neben Seattle (meiner Stamm-Stadt bei SR) im Speziellen meine Heimatstadt Berlin ins Auge genommen.

Dabei habe ich festgestellt, dass in Berlin die Anarchie mittlerweile größtenteils von den Konzernen beseitigt wurde.

Was ich schonmal unterstütze, denn das alte Berlinsettinng von Deutschland in den Schatten (DidS1) war einfach nur ein grottig schlechtes Setting, dass überdeutlich von jemanden geschrieben wurde, der Berlin bestenfalls aus Randalemeldungen vom 1. Mai kannte.

Nun würde ich diesen Zustand gerne weiter korrigieren und ein Berlin für eine eigene SR-Runde schaffen, in dem es ZWAR eine Phase der Anarchie gegeben hat, in der aber die "Auswüchse" und Schwachsinnigkeiten des alten Settings (Straßenkrieg, Kannibalen-Restaurants, die Horde) nur "Westpropaganda" der Kons waren, um die öffentliche Meinung gegen Berlin aufzubringen.

In besagtem Setting wäre Berlin zergliedert in konzernkontrollierte Bezirke und anarchistische Enklaven, mit breiten "Freizonen" zwischen beiden Extremen.

Meine Frage:

- in welchem Buch ist die aktuellste und umfassendste Version des "Kanon" zu Berlin? (DidS2 oder ADL?)

- hätte ggf. noch wer Interesse, bei einem betreffenden Projekt mitzumachen, dessen Endergebnnis ein Berlin in den Schatten Online Quellenbuch wäre?

- wer in Berlin hätte ggf. Bock auf Gründung einer neuen SR-Gruppe, die in diesem Berlin spielt (Setting 2057 oder so)?


AAS
 
AW: Berlin in den Schatten

Merci, Skar!


Hier schonmal ein Introtext, quasi als "Kern" der Setting-Überlegung, und eine kurze Sektorenliste als "erste Skizze".


Intro

Berlin, Januar 2056

Am Ende wird jeder Krieg durch einen Faktor entschieden: Wer den längeren Atem hat. Nenn es eine Frage des Geldes. Nenn es Entschlossenheit zum Sieg. In Berlin war es eine Frage der Massenträgheit.

Sollte es je einen Zweifel gegeben haben, dass der Mensch – und ob er Hörner oder spitze Ohren hat oder nicht spielt nicht die geringste Rolle – gänzlich unwillens ist, sein Leben selbst zu bestimmen: Das Ende der Anarchie in Berlin sollte ihn ausgeräumt haben.

Oh, na klar: Die Anarchie ist nicht tot. Wenn du auf die Schwätzer von den verschiedenen F-Komittees hörst. Oder auf die Hass-Ansagen der Freien Sender Berlins. Aber mal nüchtern betrachtet: Als die Konzerne letzten August den größten Teil der Westsektoren übernahmen und nach einigen wenigen, dafür aber heftigen Gefechten auch die Mitte einnahmen, war der Status F am Arsch. Völlig egal, wieviele Verluste Proteus und Co. später dazu veranlasst haben, den Endsieg über die Anarcho-Zone im Osten auf später zu verschieben.

Und wenn man mich fragt: Der Status F war vorher schon im Arsch.

Ich meine, was hatte man auch erwartet? Jahre voller Propaganda über Kannibalen-Restaurants und Pädophilen-Bordelle in Berlin, Jahre voller Unsicherheit, ob’s morgen Gas und Strom gibt oder nicht, Jahre des Wartens im Regen, weil wieder mal kein Bus kam, Jahre voller gebrochener Achsen, weil du mit deiner Lieblingskarre in ein Riesen-SChlagloch gefallen bist, all das musste ja zum langsamen Tod Anarcho-Berlins führen.

Der Konzernnputsch im Sommer war von daher kein Krieg, er war nur die Zustellung des offiziellenn Todesbescheids. An alle, die es noch nicht begriffen hatten. Oder die sich schon zuvor wegen akuter Realitätsabneigung nach Berlin verirrt hatten.

Am Ende war nicht die Kriegs-, sondern die Chaos-Müdigkeit der Masse stärker als die flammenden, ismen-verseuchten Reden der elfenbeinsniffenden Studenten-Wirrköpfe. Erst kommt die Forderung nach beständiger Versorgung mit Fernsehen, Netz und Pizzaservice, dann erst die Moral.

Heute ist Berlin im Zustand des Aufwachens. Einige blinzeln verschlafen in die Sonne und fragen, wohin das Gebäude schräg gegenüber verschwunden ist. Andere ziehen die Decke über den Kopf, kuscheln sich an ihre Kettensäge und träumen weiter. Andere atmen auf, wie befreit von einer Last, von der sie die ganzen Jahre nie genau sagen konnten, worin diese bestanden hätte.

Die Last der Verantwortung. Für das Haus. Für die Nachbarschaft. Für die Mitmenaschen. Den Kiez. Den Bezirk. Den Status F. F. Wie „Fick dich“.

In den Straßen liegen teilweise noch die Reste der Sperren. Und während der neue Westen eilends saniert und anhand modernster Erfordernisse an Verkehrsplanung, Lebensqualität und natürlich Sicherheit neu geschaffen wird, dokumentiert der äußere Osten mit seinen baufälligen Kiezen, den einschusslöcherübersähten Wänden und dem Müll in den Straßen nur zu deutlich, warum die Konzerne an der Macht sind.

Weil sie es verdammt nochmal einfach drauf haben, Dinge geregelt zu kriegen.

Im folgenden File möchte ich euch Choombas und Chummskies da draußen den Status Quo von Berlin vorstellen. Denn Berlin ist entgegen allem Hochjubeln oder Niedermachen ein verdammt lebenswertes Pflaster, und wie den meisten Berlinern geht es mir tierisch auf den Sack, dass landauf landab Leute über Berlin quatschen, die nie nen Fuß hierher gesetzt haben, und Berlin nur aus irgendwelchen Actiontrids oder Schockermeldungen ihrer konzerngesponsorten Lügenpresse kennen.

Diogenes


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You are leaving the Corporate Sector
Überblick über die Berliner Bezirke

Charlottenburg-Wilmersdorf
Der Konzernsektor West
Roh-Idee: Der alte Westen und erster Sektor der von den Konzernen übernommen wurde (faktisch bereits vor dem Umbruch, durch Immobilien-Übernahme und Absicherung der Konzerngelände). Daher auch noch sehr gut erhalten, viel Altbaubestand.

Mitte
Der Konzernsektor Ost
Roh-Idee: Der zuletzt eroberte Konzernsektor. Hat zu Teilen schwere Schäden mitbekommen, wird aktuell zum neuen Prestigesektor Berlins umgebaut. Am Rand zu den Schwarzen Zonen noch immer Straßensperren und enge Kontrollen, allgegenwärtige Konzernsec-Präsenz. Sonderfall Wedding: Zwar befriedet, aber noch sehr „bodenständig“. Umfassende Neubaupläne der Konzernne treffen auf das traditionell „rote“ Mileu des Bezirks (Meta-Bezirk, „Ghetto“)

Reinickendorf-Spandau
Die Residenzzone Nord
Roh-Idee: Spandau schon immer ein Sonderfall, Tegel dito. Trotz zunehmender Urbanisierung nnoch immer sehr ländlich geprägt. Bezirksbewohner beschäftigten während Anarchenzeit gemeinsam bezahlte Sicherheitstruppen. Transition in Konzernkontrolle verlief friedlich. Spandau mit neuer Situation unzufrieden, da während Anarchiezeit Wirtschaftsboom rund um neuen Handelsbezirk Spandau. Jetzt wandern viele Konzernvertretungen nach Mitte ab.

Steglitz-Zehlendorf
Die Residenzzone Süd
Roh-Idee: Sektor grob zweigeteilt in alten, ultraschwer gesicherten Villendistrikt Grunewald/Dahlem und eher Blue Collar (Arbeiter)bezirk Steglitz mit großen, neu gebauten Massenwohnsilos südl. des alten Zentrum Steglitz. Beide Bezirke sind quasi „autark“ (Ies ist alles vor Ort).

Tempelhof-Schöneberg
Der Industriesektor
Roh-Idee: Berlin seit Mauerzeitenn hat kaum Industrie. In Nach-2000ern umfassende Förderprojekte, um Massenarbeitslosigkeit in Berlin zu beseitigenn, führten zu Ansiedelung von Schwerindustrie rund um Flughafen Tempelhof, der zu Deutschlands einzigem innerstädtischen Güterflughafen ausgebaut wurde. Heute von Flughafen südl. alles Industriesektor, südl davon (Königs Wusterhausen) und westl davon (Steglitz) Massensiedlungen der Arbeiter.

Kreuzberg-F-Hain
Die Freizone
Roh-Idee: Nominell unter Konzernkontrolle stehend, aber aufgrund besonderer Mentalität der Kreuzberger eher frieflich: Viele alte Strukturen aus Anarchiezeiten sind bestehen geblieben, hohe Künstlerdichte. „Die lichte Seite des Status F“. Nachts zuweilen gefährlich, aber viele angesagte Bühnen, Clubs und Galerien

Schwarze Zonen
Neukölln, Großlichtenberg, Marzahn
Roh-Idee: Die verbliebenen Zentren der Anarchie. Von Konzerndienstleistungen abgeschnitten, teilweise strom-, kommunikationsnetz- und fernsehempfanglos. Konzerne wollen nicht gewaltsam einmarschieren (zu verlustreich und teuer, negative PR, außerdem genug zu tun mit Neubau von Mitte) sondern Moral der Anarchos untergraben: Weitere Presse-Artikel über Kannibalismus, Kinderschändung, Drogensucht, Morde (zuweilen glatt gelogen, immer aber überzogen), Ausschluss von Dienstleistungen, Schikane in anderen Bezirken („Tut mir leid, für Residenten der Ostzone können wir keinen Tisch reservieren“).
Wording der Presse bewusst aufbauend auf alten Verunglimpfungen der Ostdeutschen (Ossis).

Potsdam
Das Kulturquartier
Roh-Idee: Potsdam seit 25 Jahren eingemeindet nach Berlin, blieb von Chaos in Innenstadt weitgehend verschont, umfassende Projekte des Kulturschutzes hatten historische Bauten verteidigt, heute Umbau des Bezirks (der ganzen Stadt) in eine Art Kultur-Disneyland (Anlage neuer „Altstadt-Straßen“, Umbau von Kirchen zu Opernhäusern etc.)

Köpenick
Wendenland
Roh-Idee: Hier Thematisierung des neuen slawischen Heidentums der Wenden und Sorben. Feste Enklaven in Köpenick von Schamanen aus dem Spreewald, die näher an der Stadt sein wollen. Anknnüpfung an reichen Legendenschatz von Köpenick/Brandenburg.

Die neuen Bezirke
Roh-Idee: Abarbeiten des eingemeindeten „Speckgürtels“ um Berlin mit neuen Stadtzentren in Gatow (ist zwar nicht neu bei Berlin, aber neu als urbanes Zentrum), Velten, Königs Wusterhausen, Fürstenwalde, Oranienburg

Angrenzende Sektoren
Roh-Idee: Bemerkungen zu Brandenburg („Drohende“ Eingemeindung („Wie Spandau 1920“)) und Frakfurt/Oder („Tor zu Polen“, Eurokriege und Folgen). Ggf. Drache in Märkischer Schweiz. Ggf. unabhängiger Sorbenstaat im Spreewald/Cottbus.
 
AW: Berlin in den Schatten

Sieht sehr nett was du da schreibst.

Leider habe ich keins der Quellenbücher von Berlin in den Schatten oder ADL. :(
Sonst würde ich dir vielleicht helfen können. :(
Dennoch, wenn ich irgendwann in den nächsten Tagen, an dieses Buch gelangen sollte, dann werde ich mal schauen ob ich dir vielleicht helfen kann. :)
 
AW: Berlin in den Schatten

Und ein weiteres Kapitel ist fertig. Kommentare, Fehlerkorrektur oder Anregungen sind willkommen ;)

AAS

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R E A L I T Y . C H E C K
Die Wahrheit zum Status F

Über den Status F und die Anarchie in Berlin ist eine ganze Menge geschrieben, berichtet, verfilmt und verbreitet worden. Was viele vergessen, ist allerdings, dass gut ¾ von dem ganzen Material über Berlin pure Fiktion ist: Abgedreht als spannendes Setting für eine Krimiserie oder als grandiose Kulisse für den aktuellsten Horrorschocker über einen Schattenläufer, der zum Serienkiller wurde. Weil eine Stadt ohne Polizei, da kann sich der Württemberger so richtig drüber gruseln. Und Berlin war denen schon immer suspekt.

Mein absoluter Favorite als mediales Klischee ist die Szene, in welcher der Protagonist des betreffenden Streifens auf der Suche nach Informationen nach Berlin fliegen muss, wo er sich – natürlich im Gore – mit dem elfischen oder orkischen Russen-Schieber trifft, der dann während des Dialoges nonchalant den Servierdeckel lüftet, unter dem dann Freundin, Partner oder Tochter des Protagonisten liegen. Mit ohne Kopf. Oder mit ohne Körper. Je nachdem, ob frei ab 18 oder 12.

Mein zweites Lieblingsklischee ist die unweigerlich danach kommende Autofahrt durch Berlin, wo der Protagonist der Story – natürlich im gepanzerten, Vindicator-bewaffneten Taxi – ganz nebenbei von irgendwelchem „Anarchisten-Abschaum“ (Zitat des Taxifahrers) mal eben mit Lenkraketen beballert oder von graffittiübersähten Panzern von der Brücke gerammt wird.

Das Gefährliche an diesen und anderen archetypischen Berlin-Bildern, die sich fast in jedem in Berlin spielenden Streifen finden lassen, ist nicht, dass es sie gibt, sondern dass sie dem Betrachter das Gefühl geben zu wissen, was in Berlin abgeht. Das führt im schlimmsten Fall zu solchen Schwachsinnsbeschreibungen wie im „Deutschland in den Schatten“, das vor einigen Jahren mal im Deutschen Schattenland zum Download lag.

Ganz offenbar schrieb der Autor einfach runter, was er über Berlin irgendwann mal im Trideo gesehen hatte, gefährlich vermischt mit ein paar Brocken Wahrheit, die er sich vermutlich aus DeMeKo-Illustrierten gezogen hatte.

In diesem Einleitungskapitel möchte ich in unsortierter Reihenfolge die bekanntesten „Urban Myths“ über Berlin beleuchten und – sofern sich überhaupt ein Körnchen Wahrheit in ihnen befindet – dieses klarstellen. Viel Fun damit!

SCHOENER MENSCHENESSEN IN BERLIN
Der wohl bekannteste „Fakt“ über das Leben in Berlin unter dem Status F ist, dass es in Berlin Restaurants gibt, in denen „legal“ Menschen und Metamenschen als Speise angeboten werden.

Am Häufigsten genannt wird hier das Gore in der Schumannstraße, wo es – ich zitiere das DidS - „haarige Orknasen“ und „zarte Filetstücke weiblicher Lenden“ geben soll. Diese Legende fußt wie jede andere ähnlich gelagerte Legende auf der wunderschönen Theorie, dass nur das Bürgerliche Gesetzbuch und der starke Arm des Gesetzes den Menschen daran hindern, sich gegenseitig zu fressen, zu vergewaltigen oder Kaffee aus der Hirnschale des Nachbarn zu trinken.

Eine hübsche Ansicht – und nützlich für die rechte Lobby – aber totaler Quatsch.

Es dauerte ziemlich genau 45 Minuten, nachdem das DidS-File ins Schattenland hochgeladen war, da wurde das Gore – das es tatsächlich gibt – von aufgebrachten Leuten gestürmt, die durchaus etwas dagegen hatten, ein Kannibalen-Restaurant in ihrer Nachbarschaft, ihrem Kiez, Bezirk, ihrer Stadt oder auf ihrem Planeten zu haben. Wie sich herausstellte, war die Kannibalismus-Schiene des Gore nur ein „Marketing-Gag“, mit welchem der (japanische) Inhaber versuchte, eine besonders zahlungskräftige Kundschaft anzulocken. Das fragliche Fleisch – das von den keineswegs überzeugten „Anfragern“ in einem Labor der FU überprüft wurde – war mit Soya durchmengstes Rindfleisch im besten und Rattenfleisch im schlimmsten Falle. Die fraglichen „Körperteile“ waren nur aus Soyamasse nachgeformte Attrappen (made by Cryolan).

Kurz gesagt: Der Inhaber konnte die Sache klarstellen und wurde nicht gelyncht, seine Kunden waren über den „Betrug“ aber so vergrätzt, dass der Laden schließen musste, um wenig später von einer DeMeKo-Filmproduktionsfirma als Drehort und Schockertouristen-Nepp-Location übernommen zu werden. Seitdem ist das Gore ein doppelter Fake, der immer wieder die anarchistischen Idealisten aufregt, weil die „Gore-Stories“ negative Propaganda über den Status F erzeugen. Aber damit ist es nun ja wohl auch vorbei. End of Story.

MY CAR IS MY CASTLE
Geht man nach den Informationen aus dem DidS, dann sind Berliner Autos bis an die Zähne bewaffnet und gepanzert, fahren in Schlangenlinien ohne Beachtung irgendwelcher erkennbarer Gepflogenheiten des Verkehrs mit 300 km/h durch die Gegend, dabei beständig beschossen von MGs und Raketenlafetten, die wohl jeder irgendwo zu Hause herumstehen hat (Verdammt! Wo hab ich sie nur hingetan?) um dann, wenn das Auto endlich zerbombt ist, umgehend bei der Niederlassung von EMC einen neuen “rasanten Kleinwagen“ zu erwerben.

Leute, vergesst es! Im ersten Jahr nach Ausrufung des letzten Gesetzes fand in der Tat eine „natürliche Auslese“ statt, die aber weniger mit dem Wegfall der Verkehrsregeln als vielmehr mit massenweisem Autodiebstahl zu tun hatte. Bestimmte bessere Autotypen wurden bestrimmt 4, 5, 6 mal gestohlen, ehe diese dann in der Tat bei einem Verkehrsunfall oder einem an einer Autobombe gescheiterten Diebstahlversuch ihr Leben aushauchten. Was in Berlin verblieb, waren durch die Bank solche Schrottkarren, die kein Autohehler auch nur mit dem Arsch angeguckt hätte. Und ein zwei Luxusschlitten der „Herren der Straße“, bei denen jedem klar war, dass es das Todesurteil bedeuten würde, diese auch nur anzudellen.

Auf dieser Basis hätte durchaus dauerhaft ein geregelter Straßenverkehr stattfinden können (siehe „Schöner Menschenessen“: Nur weil es keine Politessen mehr gibt, bedeutet das nicht, dass jeder fortan Kinder auf dem Zebrastreifen überfährt). Wenn nicht die Basis des Verkehrs, nämlich Treibstoffversorgung und Straßensanierung, zusammengebrochen wären.

Wie ich weiter unten noch feststellen werde, klappte in Berlin unter dem Status F zuletzt die Nahversorgung ganz vernünftig – woran es immer haperte, war die Regelung stadtweiter oder bezirksweiter Angelegenheiten, und da gehörte die Straßensanierung eindeutig dazu. Selbst die zuletzt gebildeten Kiezkassen konnten zu keiner vernünftigen Lösung beitragen, da (a) die Finanziers der Straßenreparatur vor Ort gar nicht die primären Nutznießer der Reparatur wären (denn über die Straße fährt ja jeder), da (b) die Zahl der Autofahrer ohnehin in freiem Fall war und (c) da die Straßenbaufirmen aberwitzige Summen für die Arbeiten verlangten, befürchtend, in Berlin dauernd von Raketen beschossen zu werden.

Fassen wir zusammen: Um in Berlin Auto fahren zu können, muss man zum einen ein Auto haben, dass so erbärmlich ist, dass es nicht gestohlen, gekapert oder die Familie entführt wird, um die Herausgabe des Startcodes zu erpressen. Zweitens fallen andauernd Reparaturkosten an für Schäden an Achsen und Federung wegen dem beschissenen Zustand der Straßen. Drittens muss man für die wenigen Straßen, die gepflegt werden, Straßengebühren an die lokale Kiezkasse oder Gang entrichten. UND dann kostet der Treibstoff auch noch leicht das Zehnfache wie im Rest der ADL, da Versicherungen grundsätzlich kein Gewerbe im anarchistischen Berlin abdecken und die Betreiber der (wenigen) Tankstellen ungeheure Zusatzaufwendungen für ihre Eigensicherung haben. Und dann soll sich der Berliner Autofahrer auch noch regelmäßig EMC Neuwagen kaufen? Wohl kaum!

Er wird das tun, was er tatsächlich tut, nämlich seine Wege nach Möglichkeit verkürzen (sich. „einkiezen“) und diese verkürzten Wege zu Fuß, mit Taxi, Bus oder Bahn zurücklegen. Ganz so, wie es heute auch immer noch im Osten Usus ist (und selbst der Konzernwesten legt die alten Gewohnheiten der F-Zeit nur langsam ab). Mehr dazu im Kapitel „Leben und Sterben in Berlin“.

SHOW AND TELL
Zu meinen weiteren Lieblingslegenden zählen die angeblich unter großem Hallo der Menschenmenge stattfindenden öffentlichen Häutungen der Kreuzritter ebenso wie die lispelnden verpickelten Grünen Barden, über die das DidS sagt, es sei in Berlin ein ungeschriebenes Gesetz, dass eine Frau deren Werben nachzugeben habe. Ich weiß nicht, was der DidS-Autor da geslottet hat, ob das ein Horror-BTL war oder doch nur die Teleillustrierte seiner Ma, jedenfalls fällt dieses und vieles vieles mehr in die Kategorie „erst denken, dann glauben“.

Nehmen wir an, an deiner Straßenecke wird jemand gehäutet. Stellst du dich dann hin, kaufst dir eine Tüte gesalzene Orknasen aus dem Gore und applaudierst? Hey, selbst wenn du total abgestumpft sein solltest gegen das Leid anderer, sollte dir klar sein, dass du der Nächste sein könntest. Oder dein Sohn, deine Schwester, dein Pa oder dein Dackel. Das denken sich jetzt so hundert Leute, die da zusammen herumstehen und sechs Typen beim Häuten zusehen. Was passiert? Genau das. Nur schneller. Und weil das die Typen mit rotem Kreuz auf dem Shirt wissen, dass das passieren würde (die sind nämlich auch nicht doof) machen sie auch derartigen Scheiß nicht. Oder zumindest nicht öffentlich.

Dito was die Barden angeht: Du bist eine Frau, ein verpickelter Typ lispelt dir die Ohren voll mit einem schief gesungenen Liebeslied und meint, es wäre ungeschriebenes Gesetz, dass du jetzt mit ihm schlafen musst. Machst du natürlich sofort. Nicht! Sondern? Genau! Und das war's mit dessen Fortpflanzungsplänen. End of Bard's Tale.

HILFE, POLIZEI!
Wie bereits mehrfach gesagt, bedeutet die Gesetzlosigkeit des Status F nicht, dass völlig normale Bürger plötzlich ihren Nachbarn aufessen, vom Fluglärm genervt mit SAMs auf Flugzeuge in der Einfluschneise Tegel ballern oder den Typen an der Imbissbude abstechen, weil sie vergessen haben ihr Portemonnaie mitzunehmen.

Das ist der Punkt, wo die „Sokaren“ ins Spiel kommen, die wir einfach mal als „Gesunder Menschenverstand und allgemeines Empfinden von Recht und Üblichkeit“ nennen wollen. Das klingt zwar weniger intellektuell-spiritistisch, dafür kapiert aber jeder, was damit gemeint ist. Aber wie wehren sich Bürger unter dem Status F gegen jene wenigen schizoiden Irren, die es nunmal gibt, und die dank Slotting von zu vielen Splatter-BTMs nach Berlin gefahren sind, um „Urlaub zu machen“ - UND die keinerlei Menschenverstand oder sonstige Menschlichkeit besitzen?

Nun, dass es keine Polizei mehr gibt, bedeutet ja nicht, dass es niemanden mehr gäbe, der derartige Irre aufhalten würde. Es ist eben nur nicht mehr die Polizei, sondern die Bürgerwehr bzw. wenn man sich wirklich unpopulär gemacht hat der Lynchmob.

Das Bedürfnis nach Sicherheit ist in Berlin nämlich ebenso groß wie überall sonst auch. Der Unterschied ist, dass unter dem Status F schnell neue Strukturen entstehen mussten, die diese Sicherheit anstelle von Polizei und Gerichten herstellen konnten. Eine Aufgabe, für die speziell wir Deutsche ja wie geschaffen waren! Endlich nach Herzenslust selbst für Recht und Ordnung sorgen. Hurra!

Berlin ist unter dem Status F vor allem eines gewesen: Ein El Dorado für jeden Waffenhändler mit Eurokrieg-Restbeständen und jeden Sicherheitsdienstleister von A wie Alarmanlagen bis Z wie Zahlungseintreiber. Und weil es sehr teuer ist, wenn jede Familie eines Hauses sich einen eigenen Leibwächter besorgt, entstanden schnell Haus-, Block-, Straßen- und Kiezverbände, die bestimmte Aufgaben innerhalb des Verbandes verteilten bzw. Unternehmen oder Freischaffende als Verband engagierten.

Nebeneffekt dieser Entwicklung war – und ist – ein neuartiges Gefühl der Verbundenheit im näheren Umfeld: Die Anonymität der Großstadt wurde zum Kiez-Mikrokosmos. Mit jeder Menge Lokalpatriotismus. In dem ein verdächtiger Sonderling oder ein Verweigerer von Zahlungen für die Nachbarschaftskasse nicht lange unentdeckt bleibt.

In vielerlei Hinsicht funktionierte das Status-F-System sogar besser als das vorherige System von „Recht und Gesetz“ - zumindest kann niemand bestreiten, dass die öffentliche Zurschaustellung der Leiche eines Drogendealers oder Berichte brutaler Kastrationen bei einem Vergewaltiger einen größeren Abschreckungseffekt darstellt als solche Leute über Nacht einzubuchten und am nächsten Tag mit frisch gebügeltem Hemd gegen Kaution freizulassen. Die Kehrseite der Medaille ist natürlich, dass buchstäblich jeder, der „verdächtig aussieht“ ins Visier von Kiezstreifen, den wieder in Mode gekommenen „Blockwarten“ oder Hobby-Denunzianten geraten kann. Und wer sähe schon verdächtiger aus als ein Schattenläufer?

DAS UNORGANISIERTE VERBRECHEN
Das DidS-File behandelt das organisierte Verbrechen nur in Form einer Randnotiz, als stelle dieses keinen nennenswerten Faktor in Berlin dar. Das Gegenteil ist natürlich der Fall. Wenngleich in verwandelter Form.

Es stimmt zwar, dass verschiedene klassische Geschäftszweige des OV sich in Berlin unter dem Status F erledigt haben, weil entweder die Opfer zu bewaffnet waren, um sich weiter einfach so einschüchtern zu lassen, vor allem aber weil es plötzlich Unzählige neue Wettbewerber gab, welche die Marktpreise für Hehlerei, Schiebergeschäfte, Drogenhandel und Prostitution gehörig verdarben. Aber das OV wäre nicht, was es ist, wenn deren Köpfe nicht schnell neue Tätigkeitsfelder entwickelt hätten.

Ein Beispiel hierfür ist die Berliner Kiezleben, ein 2050 gegründeter Versicherungsverein der Jugoslawenmafia. Oder das Kaufhaus Schadow, welches der Russenmafia gehört und vor der „Befreiung“ des Bezirks durch Konzerntruppen Berlins größte Warenhausabteilung für vollautomatische Waffen beherbergte. Die organisierten Banden erkannten schnell, dass sie unter dem Status F letztlich das „legal“ und öffentlich betreiben könnten, was sie zuvor zwar bekannter Maßen, aber eben verborgen durchführten. Aus Schutzgelderpressung wurde Gebäudeversicherung – mit realer Sicherheitsleistung. Aus Waffenhehlerei wurde offener Ladenverkauf – mit dem „guten Namen“ der Verbrechensorganisation als „Qualitätsmarke“ für geprüfte Qualität, im Gegensatz zur No-Name-Hehlerware des anonymen Eckendealers.

Damit sind wir am Ende des ersten Überblicks. Ich könnte zwar noch beleuchten, warum es schon wirtschaftlich totaler Unfug ist, dass in Berlin Magier angestellt werden, um Müll zu beseitigen (die teuerste Müllabfuhr der Welt! Um verfickten SMOG zu verhindern!!! Von Autos, die keiner fährt??), aber ich vertraue darauf, dass diese kurze Erörterung den Blick des Lesers so weit geschärft hat, dass dieser zukünftig die Scheiße selber am Geruch erkennt, die ihm in Files, Artikeln oder Filmbeiträgen präsentiert wird.
 
AW: Berlin in den Schatten

Prima Bspl. über das Leben in Berlin in den Jahren der Anarchie kann man eigentlichen aus den aktuellsten Nachrichten nehmen. Mir fällt da unter anderem der Irak ein, die US-Truppen als Ersatz für Kongardisten und der Widerstand in Form anarchistischer Splittergruppen erklärt sich von selbst. Oder man nimmt die vor einigen Monaten abgelaufenen Auseinandersetzung der französischen Polizei (Konkräfte) contra (und hier passt es sogar) rebellierende, zündelnde Jugendbanden. Man kann sich ja ausmalen und siehts an der Realität wie wirklichkeitsgetreu die Berliner Beschreibungen wirkten.
Zum Thema Tankstellen muss ich widersprechen. Na klar, könnten die ohne weiteres funktioniert haben. Wir reden hier schließlich nicht von einem untergegangenen Kontinent wie in Mad Max, sondern nur von einem rebellierenden Megaplex. Zumal wohl kaum die gesamte Berliner Bevölkerung mit den Anarchisten sympathisiert haben dürfte.
Insofern würde ich ein ganz neues ADL-Berlin entwerfen und mich nicht auch nur ansatzweise an der schlechten Vorlage orientieren.
 
AW: Berlin in den Schatten

nabend
Wenn du wissen willst, wie es in Berlin in den 55igern ausieht, da kann ich nur "Walzer, Punks und Schwarzes Ice" empfehlen. 'Ist das Quellenbuch zu Schweiz, Östereich und der Adl, genau zu dem Zeitpunkt. Und es enthällt einen nette insidergag für BGC kenner.
Gruß

KDis
 
AW: Berlin in den Schatten

Templer aus Tempelhof schrieb:
Zum Thema Tankstellen muss ich widersprechen. Na klar, könnten die ohne weiteres funktioniert haben.

Hm?

Ich schreib doch, dass die gefunzt haben - sie waren nur unwirtschaftlich, weil sie ein beliebtes Angriffsziel waren (sowohl die Tankstellen als auch die Tanklaster), entsprechend gesichert werden mussten und daher halt Benzin zum 10-fachen des sonstigen ADL-Preises verkaufen mussten, was dann wiederum viele Berliner dazu brachte, das Autofahren aufzugeben, wegen der massiv auflaufenden Kosten (Autosicherung, Schäden durch schlechten Zustand der Straße, geleghentlicher Ersatz geklauter Räder, teurer Treibstoff, Unmöglichkeit der Versicherung (wg. Weigerung der Versicherungskonzerne, Berliner unter dem Status F zu versichern) etc.) und Risiken (Unfälle, Carjackings).

Oder was meintest du jetzt?

AAS
 
AW: Berlin in den Schatten

was mich ja immer stoert bei dieser ganzen anarchie geschichte - und dem deutschland in den schatten setting im besonderen - ist diese unausgereifte "herrschaftslose" idee.

anarchie und anarchismus sind, auch wenn die tagesschau das anders auslegen mag, zwei sehr verschiedene paar schuhe.
entweder haben wir es hier mit einer organisierten bewegung zutun die klare vorstellungen von einer (neuen) freieren gesellschaft hat. mit einem ansatzweise homogenen modell von oekonomie und zusammenleben (familie, geschlecht, status), das zudem eine nachvollziebare entschiedungstuktur ihrer mitglieder aufweisst.
geschichliche beispiele sind hier vor allem der spanische arnarchismus, die machnowiki in der ukraine, kronstadt in der UDSSR oder auch die pariser kommunarden.

oder wir haben es bestenfalls mit aufstaenden zutun in denen der staatliche herrschaftsanspruch auf grund der kraefteverhaeltnisse zusammen bricht.
das hier anfallende machtvakuum wird - zumeisst voellig chaotisch - von lokalen olligarchen oder ochlokratien (ochlokratie: herrschaft des mobs) ausgefuellt. arnarchistische ideen treten allenfalls partiel auf und ohne in eine ueberlebensfaehige stuktur eingebunden zu sein (aehnlich der heutigen anarcho-kommunen).

bei dieser deutschland in den schatten geschichte scheint es prinzipiel um zweiteres zu gehen, allerdings weicht die polemik dabei staendig ab.
wer kaemft denn da. anarchisten oder schlichtweg gaenger die ihr teritorium verteidigen? gibt es ein angestrebtes ideal das nicht erfuellt werden konnte/kann, oder geht es schlicht um "wer zuerst kommt malt zuerst"?
hier wird sich nicht selten wiedersprochen.

wenn du mich fragst Raben-AAS, dann must du diese frage zumindest fuer deine "anarcho zonen" irgendwie beantworten. zumal es wesentlich schwerer ist eine region zu "befrieden" wenn man nicht nur gegen menschen, sondern auch gegen eine verankerte idee antreten muss.
also "wenn" ich anarchist waere, wuerde ich mit sicherheit shadowruns "berlin in den schatten" zur hoelle wuenschen und nicht weiter darueber nachdenken.
 
AW: Berlin in den Schatten

Ascaso schrieb:
wenn du mich fragst Raben-AAS, dann must du diese frage zumindest fuer deine "anarcho zonen" irgendwie beantworten.

Die grobe Antwort-Formel, die ich für mein Setting gefunden habe, lautet wie folgt:

- die anarchische Bewegung war zunächst ein "spontanes Ereignis", das durch das historische Zusammentreffen an sich völlig VERSCHIEDENER Gruppen/Strömungen/Ursachen entstand (hierunter vor allem zu nennen eine starke Deutschland-, Politik- und Konzernmüdigkeit, eine aktive linksintellektuelle Studentenbewegung, die Eurokriege und dann die Goblinisierung und die Nacht des Zorns.

- die "Aufgabe" der Stadt seitens der Politik war weniger ein Sieg einer anarchistichen Bewegung, als es der Zusammenbruch und das Versagen der Politik und der Verwaltung war. Es war also kein "echter Bürgerkrieg", nur "bürgerkriegsähnliche Zustände", denen die Politik zwischen Eurokrieg, Goblinisierung, Zerfall der BRD und Aufständen auch an anderen Stellen (z.B. Hamburg) schlicht nicht gewachsen war.

- nach Aufgabe der Stadt entstand ein Machtvakuum, ohne dass es eine vereinigende Leitidee oder die "Vision" eines Neuenn gegeben hätte. Im Gegenteil gab es und gibt es eine starke NIHILISTISCHE Strömung, die im Erwachen der Sechsten Welt keinen NEUANFANG, sondern eine APOKALYPSE sah.

- die Erklärung des "Status F" durch einige studentische und politische Wirrköpfe wurde deswegen akzeptiert,weil niemand eine bessere Idee hatte und zu viele Gruppen (speziell auch metamenschliche) glaubten, den neuen gesetzlosen Status zu ihrem Vorteil nutzen zu können.

- als absehbar wurde, dass dies nicht oder nur bedingt der Fall war, brach die Unterstützung für "das anarchistische Ideal" (DAS ES NIE GAB!) endgültig zusammen.

- damit entstand eine neue "Berliner Frage", nämlich die, wer denn bitte Berlin übernehmen und neu aufbauen soll? Die ADL-Regierung will (und kann) es nicht aufgrund der Finanzsituation, die Konzerne haben von einer Gesamtbeanspruchung Berlins ebenso unter Kosten-Nutzen-Aspekten nichts zu gewinnen und picken sich daher "die Rosinen aus dem Kuchen".

- was anarchisch bleibt, ist in Wahrheit nicht anarchisch, sondern einfach nur Ghetto oder Kriegswüste: Die Gebiete, die keiner haben will, die Unsummen bräuchten, um sie wieder in Stand zu setzen, für die keiner zuständig sein will. In diesen sind zwar noch immer Intellektuelle und Utopisten aktiv und die Policlub-Szene blüht, aber eine vereinende Idee gibt es ebenso wenig, wie es sie JE gab.

- Für die Zukunft der anarchistischen Gebiete zeichnet sich ab, dass diese in Kieze zerfallen werden, zumeist oligarchisch regiert, immer aber in "Themen"/Lebensgruppen zergliedert (z.B. Ork-Kiez, Linkalternativer Öko-Kiez, Künstler-Kiez, Fascho-Kiez). Sämtliche Ordnung, Verwaltung und Lebensorganisation beginnt und endet auf der Kiezebene (wenn überhaupt).

- Über kurz oder lang werden externe Kräfte in den Zonen aktiv werden müssen, denn jene Gebiete sind perfekte Brutstätten/Zentren/Drogenlager/Terroristen-Ausbildungsstätten, und sobald Gewalt oder Verbrechen aus den Berliner Ghettos das Leben in Normal-ADL-Deutschland stören, MÜSSEN Konzerne und Politik das Übel "an der Wurzel" auslöschen. Ob dies dann aber dazu führt, dass die Zonen konntrolliert werden, oder ob das einfach bedeutet, dass im gesetzslosen Raum der Zonen Bedrohungen der ADL-Sicherheit "radikal" beseitigt werden, bleibt abzuwarten.


AAS
 
AW: Berlin in den Schatten

Raben-AAS schrieb:
Was ich schonmal unterstütze, denn das alte Berlinsettinng von Deutschland in den Schatten (DidS1) war einfach nur ein grottig schlechtes Setting, dass überdeutlich von jemanden geschrieben wurde, der Berlin bestenfalls aus Randalemeldungen vom 1. Mai kannte.
AAS

Stimmt, aber irgendwie erinnerte mich das Setting auf angenehme Art und Weise an die Klapperschlange! Die aller sonderbarsten Auswüchse der Phantasie des Autors wie das Kannibalenrestaurant gingen allerdings in der Tat GAR NICHT!
 
AW: Berlin in den Schatten

di-vino schrieb:
Stimmt, aber irgendwie erinnerte mich das Setting auf angenehme Art und Weise an die Klapperschlange!

Exakt! Und darum geht's jetzt: Dieses Feeling (inkl. Retro-Gedanken: Tech-Stufe bei NY/LA) konservieren, indem man vom überzogenen Stuss so viel wegnimmt wie möglich.

Könnte man natürlich auch machen, indem man den umgekehrten Ansatz nimmt: Durch dauerhafte Störungen der Anarchisten, durch Plünderer und Anschläge etc. ist Berlin für die dort ansässigen Megakons so unrentabel geworden, dass sie sich GANZ aus Berlin zurückgezogen haben.

Ohne diesen letzten Rest von Ordnung ist Berlin ein Chaosherd im besten KLapperschlange-Stil: Strom-, Gas- und Wasserversorgung sind zusammengebrochen, die Mauer um Berlin wurde zu einer Gefängnis/Ghetto-Mauer ausgebaut, und Berlin wird als Staatsgefängnis verwendet.

Hätte auch seinen eigenen "Charme", dieses Setting :)


AAS
 
AW: Berlin in den Schatten

Raben-AAS schrieb:
Exakt! Und darum geht's jetzt: Dieses Feeling (inkl. Retro-Gedanken: Tech-Stufe bei NY/LA) konservieren, indem man vom überzogenen Stuss so viel wegnimmt wie möglich.
Bei SR und Cyberpunk ist 80er-Retro immer Trumph!

Könnte man natürlich auch machen, indem man den umgekehrten Ansatz nimmt: Durch dauerhafte Störungen der Anarchisten, durch Plünderer und Anschläge etc. ist Berlin für die dort ansässigen Megakons so unrentabel geworden, dass sie sich GANZ aus Berlin zurückgezogen haben.
...oder auch nicht GANZ: Experimente, die man sich andernorts nicht zu machen traut, für die man allerdings Menschenmaterial benötigt, könnte man ja in Berlin machen.

Ohne diesen letzten Rest von Ordnung ist Berlin ein Chaosherd im besten KLapperschlange-Stil: Strom-, Gas- und Wasserversorgung sind zusammengebrochen, die Mauer um Berlin wurde zu einer Gefängnis/Ghetto-Mauer ausgebaut, und Berlin wird als Staatsgefängnis verwendet.

Hätte auch seinen eigenen "Charme", dieses Setting
Unbedingt:D !
 
AW: Berlin in den Schatten

Wozu eigentlich immer die Mauern samt -schützen bei diesen Visionen? Auch unter schlecht(est)en Bedingungen verlassen viele Menschen ihre Heimat nicht. Warum also kein "offenes" anarchistisches/zusammengebrochenes Berlin?

mfG
fps
 
AW: Berlin in den Schatten

...haben wir nicht eben noch eine Lanze für 80er-Retro gebrochen?
Außerdem gehören Mauern ohnehin zum gewissen Etwas meiner heißgeliebten Heimatstadt!
 
AW: Berlin in den Schatten

Retro ist aber nicht gleich Remake oder Coverversion. ;)

Und Mauern darf es gerne geben, bloss die -schützen könnte man sich auch sparen.

mfG
fps
 
AW: Berlin in den Schatten

Was "mein" Berlin angeht: Da gibt's keine Mauern.

Was die Idee des alternativen, komplett von Megakons verlassenen Berlin angeht, das als Gefängnis-Ghetto benutzt wird: Ich tät sagen, um ein Gefängnis sollte schon ne Mauer sein, oder? ;)

AAS
 
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