AW: Backgrounds/Hintergrund
Meiner Erfahrung nach sind Hintergründe wichtig, reitzvoll und eine Gefahr für meine Chronik.
"Ich mach´ das nicht dass lasse ich meinen Ghul #127 machen, dass ist der mit der etwas anderen Frisur als Ghul #126."
"Ich spiele Jagen nicht aus, ich gehe einfach zu meiner Herde. Immer, wenn ich Blut brauche. Ist mir egal, wenn das den Spielfluss stört!"
"Gehenna? Muss warten, ich muss mich jetzt um mein Geschäft kümmern, sonst sinken am Ende meine Einnahmen und ich kann mir Wumme XYZ nicht leisten!"
Das Hauptproblem mit "gekauften" Hintergründen ist, dass viele Spieler diese dann nur als Punkt auf dem Charbogen betrachten und behandeln. Eine Herde ist nicht einfach nur ein Refill-Knopf, ein Ghoul ist mehr als nur ein Diener, ein Geschäft mehr als nur eine Einnahmequelle.
Meiner Erfahrung nach neigen Spieler dazu sich eine Hintergrund-Form aufzubauen, die ihnen die "unangenehmen" oder am Ende "düsteren" Aspekte des Spiels ersparen soll.
"Trinken ist irgendwie blöd, vor allem wenn der SL darauf besteht sowas auszuspielen. Ich hab´ `ne Herde, dass ist einfacher. Wenn ich das ausspielen muss, dann mache ich es eben nach Schema F: Ich gehe hin, sage "Ich brauche Dein Blut" und dann geben die sich mir hin."
"Sich um ein Geschäft kümmern müssen ist blöd, ich nehme mir einen Ghul, der macht die Arbeit für mich. Ok, der braucht noch Blut ab und an und sowas muss ich dann auch wieder ausspielen...ich nehme einen Gefolgsmann der kein Ghul ist aber mir noch etwas schuldig ist, wegen etwas dass mein Vater für ihn getan hat, dass ich aber nicht weiß. Muss ich mir nichts zu ausdenken, super
"
Bei einem Hintergrund, der erspielt wurde, für den der Charakter etwas riskieren musste und der mit NSC zusammenhängt, die er im Spielverlauf kennen gelernt hat ist dieses Risiko -obgleich nach wie vor vorhanden- deutlich geringer.
Zum Thema "was lasse ich zu?":
Mentor
Alles, was sich erklären lässt. Prinzen oder gar Justicare sind verständlicherweise äußerst schwer bis garnicht zu erklären. I.d.R. hört es sich spätestens beim erstgeborenenen auf.
Ressourcen
Lasse ich zu, ja. Rate ich aber dringend von ab. Es lässt sich nur schwer in´s Spiel integrien,außer man spielt einen Ventru. Bei Ventru und teilweise Toreador sehe ich ein, dass diese Charaktere ohne Ressourcen nicht klar kommen
Status
Was ich prinzipiell ganz weglasse ist "Status". Niemand beginnt mein Spiel als Prinz. Absolut niemand. Außer dem Prinz-NSC
Status wird im Laufe der Chronik vergeben und wenn sich der Status ändert, dann durch Taten, nicht durch Punkte. Meine Meinung.
Verbündete, Kontakte, etc.
Lasse ich alles zu, wenn die Geschichte taugt. "Ich hab´ den obligatorischen, schwarzen Randgruppen-Waffenschieber den ich kenne und wo ich dicke Wummen zum halben Preis kaufen kann" zieht nicht.
Generation
Generation ist eine der Sachen, die ich den Spielern gerne an´s Herz lege. Da lohnen sich die Punkte. Aber niemand sollte seine Generation einfach nur um der Generation willen steigern. Wichtig ist: Der Erzeuger hat die Traumgeneration -1. Je niedriger die ist, desto mächtiger und häufig auch älter ist der Erzeuger. Zu einem Brujah, der einen Erzeuger haben will der als ausgestoßenes, viertes Kind eines unbedeutenden Kneipenschläger-Brujahs durch die Vorstadt tingelt passt das nicht unbedingt...
Alles in allem: Es kommt auf den Zusammenhang an. Wenn ich das Gefühl habe, dass der Hintergrund nur das Ausspielen relevanter Dinge umgehen soll, lasse ich ihn zu, verhindere aber Bewusst den Missbrauch (alles, was Rollenspiel umgeht ist in meinen Augen Missbrauch). Aber ich warne den Spieler vor, dass das, was er sich erhofft, nicht funktionieren wird.