So, ich hab für fast alles gestimmt, und darum auch eine kurze Erklärung:
Ganz klar (in der Rolle) ausspielen. Gewürfelt kann in Monopoly werden! und
Ausspielen, aber nur da wo SC und Spieler das auch könnten beißen sich in meiner Vorstellung nicht wirklich
Ich möchte beim Rollenspielen Interaktion am Spieltisch haben. Je mehr wörtliche Rede, desto besser. Je mehr ich ohne würfeln lösen kann und man allen Charakteren und den NSCs am Ende trotzdem gerecht wird, desto glücklicher bin ich persönlich am Spielabend, aber es gibt auch Grenzen:
Ganz klar auswürfeln. Wozu haben die SCs Attribute und Fertigkeiten? Geschwafelt wird in der Kneipe!
Die wichtigste Grenze ist einfach, wenn mein Charakter etwas kann, was ich selbst als Spieler nicht kann. Meine Charaktere waren oder sind unter anderem extrem bis übermenschlich charismatisch oder manipulativ oder intelligent oder sogar reaktionsschnell. Meine Charaktere waren oder sind Experten in einem Wissensgebiet, in dem ich mich nur ansatzweise auskenne. Meine Charaktere waren oder sind einfach im Detail anders als ich. Und wenn ich dann die Vorzüge meines Charakters im direkten Wettbewerb mit der Umwelt, den NScs oder auch den SCs darstellen soll, dann wird zwar die physische Auseinandersetzung gleich gewürfelt, die sozial-intellektuelle aber wesentlich seltener. Gerade, wenn jemand sich von einem hyperintelligenten Charismamonster nicht beeindrucken lassen will (ich spreche da auch insbesondere von Mitspielern, die ihre Charaktere "ja nicht manipulieren lassen" wollen), gehört meiner Meinung nach ein Würfelwurf hin, um Klarheit zu schaffen. Aber auch bei anderen sozial-intellektuellen Situationen sollten zumindest im Zweifel eher die Würfel entscheiden - Wettbewerb sollte auf jeder Ebene gleich funktionieren.
Ganz davon abgesehen, dass es auch Spieler gibt, die einen schlechten Charakterwert oder eine schlechte Charaktereigenschaft durch ihr Spiel einfach ausgleichen - das Paradebeispiel ist der auf dem Papier einfältig-dumme Charakter, dessen Nachteil von einem klug taktierenden Spieler völlig ausgehebelt wird. Auch hier kann im Zweifelsfall ein Würfelwurf regulierend wirken, ohne als Gängelung des Spielers verstanden zu werden.
Damit aber das Charakterspiel und Interaktion nicht darunter leidet, sollte man bedenken, dass man aus diesen beiden Grundoptionen eine Verbindung herstellen kann in Form von:
Anspielen um dem SL einen Grund für Modifikatoren für das auswürfeln zu geben oder
Auswürfeln um die Szene nach dem Ergebnis anzuspielen oder
Anspielen, bei SL oder Spieler-Veto auswürfeln. (oder ner beliebigen Mischung aus den dreien)
Diese Formen sind mehr oder weniger elegant. Aber sie fördern definitiv Interaktion. Boni beflügeln eigentlich jeden Spieler, dazu braucht man wenig zu sagen. Das Vorherige Auswürfeln und Interpretieren des Würfelwurfs gibt es in mehreren Variationen in verschiedenen Systemen (auf Anhieb ist mir Engel eingefallen). Wenn es nicht zur Würfelorgie wird und das Rollenspiel nicht komplett durchstrukturiert, kann ein Würfelwurf durchaus sehr inspirierend sien - es ist so rum allemal besser, als wenn man sich die Seele aus dem Leib spielt, und danach würfeln soll, und der schlechte Wurf alle Zunichte macht. Das spricht zwar die letzte der drei Optionen auch an, aber ich würde die Option eher als Reißleine ansehen, wenn der Spieler net zurande kommt.
Schließlich plädiere ich auf alle Fälle dafür,
Komplexere Szenen in mehrere Teile splitten und dann ausspielen/auswürfeln.
Ich finde es unfair, wenn das bei einem Kampf immer mal wieder gemacht wird, aber bei einer handfesten sozialen oder intellektuellen Auseinandersetzung alles auf einen Würfelwurf hinausläuft. Das wird den Charakteren einfach net gerecht.
Aber Schlussendlich ist es in den meisten Gruppen doch eh so:
SL entscheidet, WIE, das entscheidet der SL
Das mag man gut finden oder schlecht. Aber im Endeffekt ist es doch genau das, was wir am Ende meist tun.