[Anfang Zeitsprung]back in town

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Der Flughafen in Amsterdam... Wirre Bilder flogen vor ihrem Gesicht. Plötzlich fand sie sich in einem Leichensack wieder. Die Panik ergriff sie. Mit aller Gewalt trat sie gegen diese Tür. Immer und immer wieder hämmerten ihre Füße gegen das Schloss, bis es sich endlich öffnete. Nackt saß sie auf dem Boden und kroch zu einer Ecke, in die sie sich kauern konnte...

Als Delilah zu Sinnen kam, fand sie sich iin ihrem Zimmer wieder, immernoch mit Magdalena darin. Sie wusste nicht wieviel Zeit vergangen war. In einem Sessel sitzend, hatte sie die Beine angezogen und die arme herumgeschlungen. DIe Toreador öffnete die Augen und flüsterte. "Ich habe was ganz schreckliches gemacht."

Der Maler war für den Moment vergessen. Der Flashback hatte sie übermannt. Sie wusste kaum, wo sie war. Erst langsam erfasste Delilah, dass sie außer Gefahr war.
 
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Ghul des Prinzen, Magdalena Cruiz:

"Das wundert mich nicht meine Liebe. Schreckliche Dinge zu vollbringen, liegt in der Natur eines jeden Kainiten. Wenn du darüber reden möchtest, will ich dir gerne zuhören. Wenn nicht, werde ich vergessen was du gesagt hast, einverstanden?"

Mag ging mit keinem Wort auf das ein, was grade sonst alles noch vorgegangen sein mochte. Ihr Gesicht spiegelte keinerlei auffällige Gefühlsregung wieder. Sie lächelte die Torador an und hatte es sich inzwischen in einem der Sessel der nahen Sitzgruppe gemütlich gemacht.

"Aber egal was immer du auch getan haben magst. Lass dir eines gesagt sein. Jeder Kainit wird innerhalb seiner Existenz immer und immer wieder aufs Neue damit konfrontriert, dass er andere Lebewesen verletzen muss, nur um selbst überleben zu können. Das bedeutet eben auch das es manchmal zu Unfällen, oder besser gesagt, zu Unglücken kommt. Das ist sehr sehr tragisch, aber leider nicht zu vermeiden, Liebes! Es wird besser sein wenn du dich daran gewöhnst!"
 
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Delilahs Augen wanderten unsicher durch den Raum. "Ich weiß nicht, ob ich es überhaupt erzählen darf. Was ich getan habe, ist durch nichts wieder gut zu machen." begann Delilah mit dünner, fast tonloser Stimme. "Aber ich will meine Sünden nicht auf dir abladen. Verzeih mir, wenn ich mich dir aufgedrängt habe."
Delilahs Unsicherheit konnte man nicht nur spüren, sondern auch fast schon greifen.
Nach einer Weile hatte sie Magdalenas Worte verarbeitet. "Ich weiß, dass wir immer wieder damit konfrontiert werden. Ich hatte nur nicht gedacht, dass die Gefahr so subtil ist. Meine größte Sorge gilt immernoch der Menschlichkeit. Aber wie menschlich kann jemand sein, der das Schlimmste auf der Welt getan hat?"
In Gedanken formte sie noch unzählige Vorwürfe gegen sich selbst und ließ sie auf sich einprasseln. Was zur Hölle hatte sie denn noch auf diesem Planeten verloren? Hatte sie ihre Berechtigung zum Leben nicht verwirkt? Wie konnte der Prinz nur so barmherzig sein?
 
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Ghul des Prinzen, Magdalena Cruiz:

"Mord ist nicht das Schlimmste was ein Kainit zu tun vermag, es ist mehr ein schrecklicher, nicht zu vermeidender Umstand eures Daseins. Ich denke solange man wie du dazu in der Lage ist, auch sein Gewissen beizeiten zu Wort kommen zu lassen, ist nicht alles verloren!"

Magdalena schaute die Toreador so aufmunternd an wie sie konnte. Sicher war es das erste mal das das Mädchen gezwungen war einen Menschen zu töten. Es würde leichter werden, leider...

"Und es hilft darüber zu reden Kleines!"
 
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Mti einem Mal brach es aus Delilah heraus. Sie erzählte alles über die Geschehenisse aus Mexiko, ließ lediglich Antonios parallele Diablerie aus. Vom Auftrag Buchets angefangen über den Aufenthalt in Mexiko, bis hin zu dem dunklen Gewölbe und der Flucht. Mit tränenüberstömten Gesicht endete ihre Geschichte und sie vergrub ihr Gesicht in ihren Händen.
"Ich schäme mich so." piepste die Toreador.
 
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Ghul des Prinzen Magdalena Cruiz:

"Du brauchst die nicht zu schämen Delilah!"

Die Spanierin erhob sich aus dem Sessel und ging auf das bedauernswerte Häufchen Elend zu. Vorsichtig legte sie ihren Arm um sie und versuchte sie zu trösten so gut sie konnte.

"Jeder Kainit, ich meine wirklich jeder wird eines Tages gezwungen sein etwas zu tun das er als Mensch niemals getan hätte. Das Dasein eines Vampires verlangt nach Gewalt und Brutalität. Versuch dir klar zu machen das für Wesen deiner Art einfach andere Maßstäbe gelten."
 
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"Ich will keine anderen Maßstäbe." trotze Delilah unter Tränen. "Ich will menschlich bleiben und.. und.." Ihre Stimme versagte und die Toreador klammerte sich an Magdalena.

"Ich will nicht. Das darf nicht sein."Immer wieder flüsterte sie in Magdalenas Armen diese trostlosen Worte. Nach geraumer Weile verstummte Delilah und weinte still.

"Nie wieder wird mir soetwas passieren." sagte sie entschlossen, als die Tränen versiegt waren. "Niemals wieder.." brachte sie noch hervor, bevor sie die Augen schloss. Die Geborgenheit, die Magdalena ihr gab, war Delilah unvorstellbar wichtig. Das erste Mal seit Monaten spürte sie wieder Wärme. Sie genoss dieses Gefühl derart stark, sodass sie erschöpft in Magdas Armen einnickte.
 
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Ghul des Prinzen Magdalena Cruiz:

Verständnisvoll und mit einer Geduld die ihrer Zuneigung allein noch mit zärtlichen Gesten und ihrer bloßen Anwesenheit tiefen Ausdruck verlieh, hielt die Spanierin die Toreador die ganze Zeit über in ihren Armen. Als sie schließlich eingeschlafen war, nahm sie sie auf ihre Arme und trug sie vorsichtig hinüber ins Schlafzimmer.
Dort legte sie Delilah mit einer Leichtigkeit ab, als handele es sich bei ihr um eines der bereits dort liegenden Kissen.
Lächelnd zog sie der jungen Frau die Decke über und strich zum Abschied eine Locke aus der Stirn.

"Armes Mädchen! Wie oft habe ich diese blutigen Tränen schon gesehen. Langsam beginnst du zu verstehen... Nun ist es nicht mehr lange und du wirst dich daran gewöhnt haben, dann bist du wie sie alle! Buchet wird erfreut sein."
 
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Delilah schlief tief und fest, als Megdalena sie in ihr Zimmer trug. Die Toreador hörte nicht ein einzelnes Wort von dem, was die Ghulin an erschütternden Worten sagte. Sie zuckte kurz, als Magdalena sie auffs Bett legte, regte sich jedoch sonst nicht.
Hätte sie etwas gehört, wäre sie aufgesprungen und wäre zutiefst empört gewesen. Der Widerstand in ihr war stark.... noch. Und sie wusste auch nicht, wie lange er halten würde. Dennoch gab Delilah Tag für Tag alles, damit sie den Fortschritt der Ignoranz und der Isolation verlangsamen, wenn nicht gar stoppen konnte.
Ihr Schicksal war noch nicht besiegelt, so glaubte sie - in einem Kampf, den alle Vampire fochten und nur die allerwenigsten Ausnahmen siegreich davonzogen.
 
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Ghul des Prinzen Magdalena Cruiz:

Eine letzte zärtliche Geste, dann stand die Ghulin auf und zog sich leise und vorsichtig zurück.
Beinahe lautlos schoß sie hinter sich die Tür und als sie durch den dunklen Flur der Etage ging, sah niemand das auch die Spanierin eine heimliche Träne der Trauer über eine weitere verlorenen Unschuld vergoß.
Es würde wahrscheinlich ihre letzte sein.
 
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