Herr der Ringe [Amazon] Rings of Power/Die Ringe der Macht

Ich wär halt schon an Argumenten FÜR die Serie interessiert, aber wenn du nur rumtrollen willst...
 
Ich wär halt schon an Argumenten FÜR die Serie interessiert, aber wenn du nur rumtrollen willst...
Witzig. Erst stänkern und dann darüber beschweren wenn man auf gleichem Niveau motzt :p <3

Ok. Gehen wir es an.
Die Optik der Serie finde ich gut. Sowohl Ausstattung, Kostüme, CGI, Landschaftsaufnahmen. Hohe Immersion. Zugegebenermaßen muss man das aber auch bei dem Budget nicht nur erwarten sondern voraussetzen.
Das Storytelling fand ich in Ordnung. Ich persönlich mag, wenn "GoT-like" viele verschiedene Handlungsstränge erzählt und verwoben werden. So (angenehm) komplex wie bei GoT ist es nicht geworden, aber für meinen Geschmack hinreichend.
Den großen, bereits gespoilerten Twist am Ende fand ich persönlich zwar erwartbar, aber in der Hinsicht bin ich auch eklig. Ich sitze beim Fernsehen und sage mit 80%-95% Wahrscheinlichkeit voraus wer welche Rolle hat die sich erst im Verlauf der Handlung aufdeckt. Ist für mich kein Minuspunkt.
Alles in Allem ist meiner Meinung nach eine ordentliche Serie bei herausgekommen. Ich hatte halt null Erwartungshaltung. Hatte ja schon geschrieben, dass ich zuletzt von Amazon derbe enttäuscht war, weil sie meine absolute Lieblingsbuchserie "Wheel of Time" verstümmelt und vergewaltigt haben, obwohl eigentlich genug Budget vorhanden war.
Bei RoP ist das bisher nicht passiert. Und das freut mich und hinterlässt alles in allem einen durchschnittlich guten Gesamteindruck mit dem Potenzial später noch deutlich besser zu werden, abhängig von den kommenden Seasons.
 
Haters gonna hate :rolleyes:

Wie gesagt, ich bin kein hardcore Tolkien Fan der sich von dieser Serie verraten fühlt. Aber sie ist gut genug, dass ich sie genießen kann.
Schade dass die Serie Deinen Ansprüchen nicht genügt. Aber wenn Du Dich wohler damit fühlst, die Serie zu haten, enjoy.
 
Die Serie sieht gut aus. Aber wie bei PC Spielen macht die Grafik nur einen Teil des Erlebnisses aus. Wenn die Story, Dialoge und Charaktere einfach schlecht sind wird das nix.

Ich mein... wir rennen von Forodwaith zur letzten Festung von Sauron und diesem "mystischen" Symbol zurück nach Eriador/Lindon. Schicken Galadriel "Heim", auch wegen der Vermutung das sie teilweise mitverantwortlich ist wegen dem Verotten des Baums (der in Lindon steht). Sie weigert sich. Nach wenigen Minuten oder Stunden tauchen Seebrüchige auf. Ein Seemonster. Und am Ende die Numenorer. Natürlich wird uns nie gesagt wie weit die Leute abtreiben oder hinsegeln aber es ist ein relativ großer Bereich des Meeres auf dem sehr viel passiert und die Numenorer nicht einmal einen Grund haben zu sein, weil wenn sie auf dem Meer sind, sind sie nur zum Training da und segeln von ihr nicht sehr weit weg.

Dann schließen sich die Numenorer nur an wegen dem McGuffin Event. Wie es im Video beschrieben wird, existiert hier keinerlei bedeutende Charakterinteraktion die das ganze bewirkt, es ist der Geschichte nach vorgeschrieben. Dann der ganze schwachsinn mit "Das Symbol ist eine stillisierte Karte der Südlande" und wir müssen JETZT los.

Während die Südlande seit Jahrhunderten von Elben besetzt sind (es gibt keine anscheinend keine menschliche Autorität in dieser Region Mittelerdes). Aber die aktuelle Wache kann keine Orks findet, obwohl die großräumig Dörfer entvölkern und Gruben zum einzigen Berg innerhalb der Region hingraben.

Dann das ganze hin und her mit den Orks und Südländer, um Action vorzugaukeln. Die Leute hätten ABHAUEN können. Nach Gondor oder so und sagen können: "Es gibt einen neuen dunklen Lord der die Orks anführt!" Aber das ist auch ein Problem der Serie: Es existieren nur die Teile der Welt die gezeigt werden. Nein stattdessen kommt ein Fake-Out mit einem der Charaktere.

Dann kommen die Numenorer im vollen Gallop an. Genau da wo der Konflikt stattfindet. Als ob die mit GPS genau wussten wohin sie mussten. Und stellen den kleinen Kampf um ein Dorf mit einer Gruppe "der letzten" Orks als großen Sieg über Sauron dar. Und als nächstes tut ein Hobbo-Südländer den Damm öffnen und den Vulkan zum ausbrechen bringen der das ganze Tal in einen pyroklastischen Strom hüllt der eigentlich ALLE hätte töten müssen.

Dann der Schwachsinn das den Südländern nicht auffällt das Halbrand eben nicht ihr König seien kann, weil die Südlande seit Jahrhunderten von Elben überwacht werden und einer dieser Elben ist sogar anwesend! Sprich Sauron hätte ab dem Punkt enttarnt werden müssen, oder sich zumindestens rechtfertigen müssen wer er genau ist! Aber es wird so angenommen, kurz gejubelt und weiter mit dem Plot.

Auch der Schwachsinn das der schwer verwundete Halbrand innerhalb von 6 Tagen den halben Kontinent durchreisen MUSS um genau da anzukommen wo auch Elrond ist und zwar in die Region Eregion. Das ist eine Strecke von mindestens 1.000 Kilometer (mit viel Auge zudrücken). Alleine das du das so nicht mit Pferden in 6 Tagen machen kannst reden wir davon das Halbrand an einer Sepsis draufgehen wird und die Wunde selbst schon schwerer Natur ist. Und es war KEINE Elben-Stadt oder Dorf oder sonstwas auf dem Weg, um ihn zu heilen?

Nein wir mussten dahin wo Elrond und Celebrimbor sind und dann auch auf einmal Gil-Galad, der eigentlich 500 km weiter in Mithlond regiert und nichts sagt als Galadriel neben ihn steht. Die Frau die er verdächtigt hat für den Verfall des Baum zuständig zu sein? Ich meine,... die Theorie konnte nicht einmal getestet werden obs wirklich an ihr und ihrem Fanatismus liegt.

Weil das einzige was sie bis dahin gemacht hat war einen kleinen Stoßtrupp der Numenorer in die Südlande zu bringen kurz bevor ein Vulkan ausgebrochen ist und zu hören das Sauron von Ardar getötet wurde. Was uns zu der Suche in der Bibliothek der Elben und den Verdacht das er Sauron ist, noch schwachsinniger erscheinen lässt: Weil er quasi indirekt durch die Massen der Südländer bestätigt wurde und nie irgendein Fehlverhalten gezeigt hat. Nur wegen einem Satz. Den er quasi von Ardar gehört haben könnte, weil er war damals eigentlich anwesend als Galadriel ihn in der Scheune verhört und beinnahe umgebracht hatte.

Aber da sind wir dann bei sovielen Problemen mit der Serie schon das man nicht mehr weiß ob gewisse Sachen absicht sind oder fehler. Ich meine... nehmen wir mal an das die Reise zu den Elben in Eregion wirklich nur 6 Tage gedauert hat, dann wäre das Überleben von Halbrand schon wirklich verdächtig. Aber wir wissen es nicht, weil es keinem Merkwürdig vorkommt und von Aufbruch bis Ankunft gibt es keine Szene mit den Charakteren.

Es ist wie in einer schlechten Rollenspielrunde wo die Handlung keinen Sinn ergibt. Alles beliebig ist. Und der Spielleiter einfach seine coolen Shots haben möchte. Nur um am Ende von einem McGuffin gerettet zu werden. Railroading vom feinsten.
 
Danke, dass Du das noch mal so ausführlich zusammen geschrieben hast, Rinas.

So in den Hintergrundzusammenhang gestellt wirkt die Handlung tatsächlich wie an den Haaren herbeigezogen und massivst gerailroaded mit diversen Deus-Ex-Machina Zufallselementen. Da gebe ich Dir recht, das ist kein guter Erzählstil und hinterlässt einen schlechten Geschmack.

Tatsächlich einen so schlechten, dass ich mir grundsätzlich anfange Sorgen zu machen was Serien von Amazon zu Romanvorlagen angeht. BEi Wheel of Time ging es mir sehr ähnlich. Scheinbar absichtlich gegen die Buchvorlage verstoßen, mutwillig einige unbedeutende Dinge geändert (die nur dann unbedeutend sind wenn man von der Handlung im Buch keine Ahnung hat).
So langsam kriege ich das Gefühl, dass die Regisseure die Bücher die sie verfilmen gar nicht mehr lesen...
 
Ooookay... die Kernkritik ist also, dass die ewig langen Reiseszenen diesmal weggelassen wurden?

Kann man so sehen, ist aber nicht meine Ansicht. Bin froh, dass es etwas eingedampft wurde und schneller zum Punkt kommt. Auch bei Wheel of Time - da ist der erste Band fast unlesbar, wegen der unnötig ausgewalzten Reisesequenzen (und weil Jordan zu diesem Zeitpunkt noch nicht gut schreiben kann - in späteren Bänden verbessert er seinen Stil etwas und irgendwann übernimmt dann auch dankenswerterweise Sanderson).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ooookay... die Kernkritik ist also, dass die ewig langen Reiseszenen diesmal weggelassen wurden?

Es steht im vorletzten Absatz. Die Serie ist so schlecht geschrieben, dass man nicht mehr weiß ob gewisse Ungereimtheiten Teil des Plots sind ODER eben das Ungereimtheiten die keinen Sinn machen.
 
Ooookay... die Kernkritik ist also, dass die ewig langen Reiseszenen diesmal weggelassen wurden?

Kann man so sehen, ist aber nicht meine Ansicht. Bin froh, dass es etwas eingedampft wurde und schneller zum Punkt kommt. Auch bei Wheel of Time - da ist der erste Band fast unlesbar, wegen der unnötig ausgewalzten Reisesequenzen (und weil Jordan zu diesem Zeitpunkt noch nicht gut schreiben kann - in späteren Bänden verbessert er seinen Stil etwas und irgendwann übernimmt dann auch dankenswerterweise Sanderson).
Ja klar, Jordan hat selbst gemerkt, dass sein Schreibtstil nicht der beste ist, deswegen ist er auch aus Scham gestorben damit Sanderson seine literarische Hinterlassenschaft vollenden kann, weil der besser ist.

OK, Zynismus bei Seite:
Ich kann nachvollziehen, dass gekürzte/rausgestrichene Reisezeiten das ganze anschaubarer bzw. besser auf der Leinwand darstellbarer machen. Das kann ich akzeptieren.
 
Es steht im vorletzten Absatz. Die Serie ist so schlecht geschrieben, dass man nicht mehr weiß ob gewisse Ungereimtheiten Teil des Plots sind ODER eben das Ungereimtheiten die keinen Sinn machen.
Wie schon gesagt: die Ungereimtheiten sind keine. Wir wissen nicht, wann und wo Halbrands Schiff kaputt ging, insofern haben wir keine Basis dafür, ob da Löcher in seiner Geschichte sind. Im nachhinein war sein Zusammentreffen mit Galadriel natürlich sehr convienient, aber das war ja von Anfang an so angelegt, und kein Fehler.

Ja klar, Jordan hat selbst gemerkt, dass sein Schreibtstil nicht der beste ist, deswegen ist er auch aus Scham gestorben damit Sanderson seine literarische Hinterlassenschaft vollenden kann, weil der besser ist.
Das habe ich nicht geschrieben.

Ich schrieb:
1.) "The Eye of the World" ist schlecht geschrieben (eine Tatsache, welche selbst die meißten Jordan-Fans einräumen)
2.) im Laufe der Zeit hat Jordan seinen Schreibstil erheblich verbessert
3.) Sanderson ist trotzdem noch besser, als Jordan zu seinen Glanzzeiten
 
Wie schon gesagt: die Ungereimtheiten sind keine. Wir wissen nicht, wann und wo Halbrands Schiff kaputt ging, insofern haben wir keine Basis dafür, ob da Löcher in seiner Geschichte sind. Im nachhinein war sein Zusammentreffen mit Galadriel natürlich sehr convienient, aber das war ja von Anfang an so angelegt, und kein Fehler.

Das macht die Geschichte halt nur noch mehr inkosistent weil sie sich dann an keinerlei Vorgaben mehr halten muss, nicht einmal mehr ihre eigenen, weil man hat ja genug Toleranz gelassen um jeden Bullshit einzubauen den man sich aus den Fingern saugen kann.
 
Ich möchte noch zwei verkampfte Rechtfertigungen in den Raum werfen, die ich hörte und die vielleicht noch nicht berücksichtigt wurden:

1. Früher haben Serien auch nie auf zeit-/räumliche Konsistenz geacht, das machen "wir" (?) erst seit Game of Thrones. Deswegen ist das total ok, wenn es wahnwitzige Sprünge gibt.

2. Die Drehbuchautoren wissen genau was sie tun und wollten ein "mythologisches Flair" entwerfern, wo übermenschliche Taten und Figuren vorkommen (vergleiche Ilias oder die Bibel). Die Autoren sind nicht besonders schlecht - sie sind besonders gut!

Und da soll mal einer sagen es gäbe nichts Kreatives bei RoP *lach* ;D
 
1. Früher haben Serien auch nie auf zeit-/räumliche Konsistenz geacht, das machen "wir" (?) erst seit Game of Thrones. Deswegen ist das total ok, wenn es wahnwitzige Sprünge gibt.
HBO hat viel für Serienqualität getan, aber GoT kommt nichtmal bei den Serien dieses einen Senders in die Top 5; auch wenn ich vom Gebashe, das Staffel 8 abgekriegt hat, nichts halte. Da erkennen die Fantasyfans foch mal wieder nicht den Tellerrand, der ihren Blick begrenzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Game of Thrones war ja auch für die Massen (genau wie RoP, vrmtl. muss man das daher eher mit Tatort oder CSI:Miami vergleichen, um zu erkennen, was Leute daran toll finden).
Ähnlich wie z.b. bei Spielen, vor Minecraft gab es auch schon Vorgänger, aber erst das Spiel schaffte den Durchbruch in die Massenwahrnehmung von DiY Indiespielen. Wenn ich also GoT sage, soll das nicht die Leistungen der Vorgänger schmälern, aber die liefen halt noch "unterm Radar".
 
Game of Thrones war ja auch für die Massen (genau wie RoP, vrmtl. muss man das daher eher mit Tatort oder CSI:Miami vergleichen, um zu erkennen, was Leute daran toll finden).
Ähnlich wie z.b. bei Spielen, vor Minecraft gab es auch schon Vorgänger, aber erst das Spiel schaffte den Durchbruch in die Massenwahrnehmung von DiY Indiespielen. Wenn ich also GoT sage, soll das nicht die Leistungen der Vorgänger schmälern, aber die liefen halt noch "unterm Radar".
Das meine ich mit dem "Tellerrand der Fantasyfans". Dass The Sopranos, The Wire, Deadwood oder Rome unter dem Radar geflogen sein sollen, ist doch absurd.
 
Das Argument kann man sicher zerflücken, je nachdem wie tief man gräbt. Reden wir z.B. von Deutschem, amerikanischem, internationalen Publikum?

Lief z.B. The Wire abends auf VOX in der Glotze? Wenn nicht, das ist die Art von Nomie, die ich meinte. Die wissen nichtmal, dass das existiert.
EDIT: aus Wikipedia
"Alle anderen großen [.. deutschen ..] Sender lehnten ab, begründet mit der Komplexität der Serie oder schlechten Erfahrungen mit US-amerikanischen Serien in der Vergangenheit."
 
Das Argument kann man sicher zerflücken, je nachdem wie tief man gräbt. Reden wir z.B. von Deutschem, amerikanischem, internationalen Publikum?
Da wir hier von Serien reden, die alle für den amerikanischen/internationalen Markt produziert wurden, erübrigt sich die Frage.

Und The Wire hatte auf ähnliche Weise Erfolg wie Blade Runner oder Es war einmal in Amerika: Anfänglicher Flop entwickelt sich zum neuen Goldstandard - und zwar noch lange vor GoT.
 
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