Aktion unterbrechen - grundsätzliches Verständnis

eiaschwammal

Halbgott
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Hallo,
ich habe zwar im Forum schon gewühlt, aber eigentlich nur Detailfragen zum Thema "Aktion unterbrechen" gefunden.

Ich möchte aber das mal grundsätzlich verstehen - mir kommt schon vor ich steh da irgendwie auf der Leitung.

In den Regeln (dt. oder engl.) steht, dass man "Abwarten" bzw. "on Hold sein" kann und seine Aktion zu einem späteren Zeitpunkt durchführen kann. Soweit so klar. Was mir aber nicht ganz klar ist, was bei "unterbrechen" dann das "man kann" heisst. Muss man jetzt nach jedem Abwarten einen Agility-Check machen oder nur beim "Unterbrechen"? Und wenn es nur beim Unterbrechen ist, wo ist der Unterschied zwischen "Abwarten uns später ohne Check" und "Abwarten mit Unterbrechen und Check"?

Ich hätte das jetzt so interpretiert, und sagt mir bitte, ob das falsch oder richtig ist:
- ich habe z.B. eine 10
- ich will warten
- es gibt nach mir noch Akteure mit 8, 7 und 5
- ich will Akteur mit 5 eine auf den Pelz knallen, der ist aber bei 10 noch in Deckung (wenn er das nicht wäre müsste ich ja nicht warten und könnte gleich schiessen)
- also warte ich bis der Akteur mit 7 fertig ist und der Akteur mit 5 seine angekündigte Aktion, dass er kurz aus der Deckung kommen und feuern will beginnt.
- jetzt unterbreche ich ihn, wenn er aus der Deckung kommt und wenn ich den Agility-Check schaffe, dann kann ich auf ihn schießen (ohne das er noch seinen Modifier aus der Deckung hat)

- wenn ich einfach bei 6 schießen würde, wäre er noch in Deckung und hätte einen Malus

Ist das korrekt so?

Und mit Joker hat man auch noch einen automatischen Erfolg beim Unterbrechen? Das stimmt auch so, nehme ich an.
 
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Deine Beispiele sind soweit korrekt.

Unterbrechen dient dazu einen anderen Charakter während seiner Runde zu "unterbrechen" ;). Damit dies gelingt, muss man einen vergleichenden Geschicklichkeitswurf gewinnen, ansonsten wird erst die Runde des zu unterbrechenden fertig abgehandelt.

Joker ist korrekt. Joker darf immer (ohne Geschicklichkeitswurf) agieren. Bei einem zweiten Joker würde im Bedarfsfall ein Geschicklichkeitswurf verlangt werden.
 
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@eiaschammal: Deine Beispiele stimmen. Auch das Verständnis wie mit dem Joker umzugehen ist. Paßt alles. Du kannst sofort losspielen!

Nur noch zum "man kann": Wenn Du bei einer 10 Abwartest und Du hast eigene Mit-SCs bei 8 und 6, und Du möchtest nach 8 und vor 6 agieren, dann bleibst Du während der Aktionsfolge von 8 weiter Abwartend, und wenn Du vor 6 agieren möchtest, und der Spieler Dich "vorläßt", dann ist auch kein Geschicklichkeitswurf notwendig. Er WILL JA NICHT auf Krampf vor Dir agieren, sondern gibt Dir den Vortritt.

Das kann bei Verbündeten NSCs wie natürlich auch anderen SCs so gehen, aber auch bei GEGNERN. Manch ein Gegner hat sogar ein Interesse, daß Du VOR ihm agieren kannst. Z.B. ein Defensiv-Kämpfer, der mit Erstschlag nur drauf wartet, daß Du zu ihm in den Nahkampf tritts, damit er Dir den Erstschlag verpassen kann. Daher läßt er Dir den Vortritt OHNE vergleichenden Geschicklichkeitswurf.
 
AW: Aktion unterbrechen - grundsätzliches Verständnis

Nur noch zum "man kann": Wenn Du bei einer 10 Abwartest und Du hast eigene Mit-SCs bei 8 und 6, und Du möchtest nach 8 und vor 6 agieren, dann bleibst Du während der Aktionsfolge von 8 weiter Abwartend, und wenn Du vor 6 agieren möchtest, und der Spieler Dich "vorläßt", dann ist auch kein Geschicklichkeitswurf notwendig. Er WILL JA NICHT auf Krampf vor Dir agieren, sondern gibt Dir den Vortritt.

Das kann bei Verbündeten NSCs wie natürlich auch anderen SCs so gehen, aber auch bei GEGNERN. Manch ein Gegner hat sogar ein Interesse, daß Du VOR ihm agieren kannst. Z.B. ein Defensiv-Kämpfer, der mit Erstschlag nur drauf wartet, daß Du zu ihm in den Nahkampf tritts, damit er Dir den Erstschlag verpassen kann. Daher läßt er Dir den Vortritt OHNE vergleichenden Geschicklichkeitswurf.

Ich hab das bisher immer so gehandhabt, dass man sich als Abwartender zwischen zwei anderen ohne Würfelwurf dazwischenschieben konnte, und nur beim unterbrechen würfeln musste. Falls nicht offiziell erscheint mir das als sinnvolle Hausregel.
 
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Oh, nach der ersten Antwort dachte ich, jetzt hab ich's, aber nach der Antwort von zornhau bin ich mir jetzt nimmer so sicher.

Vorweg, ich spiel noch nicht, sondern will für meine Gruppe ein Flowchart mit den Kampfregeln machen und im Zuge dessen, überlegt man schon manche Punkte genauer.:D

Nach der Antwort von oth dachte ich, ok, unterbrechen ist also nur eine zusätzliche Option, die man nach dem Abwarten hat, wenn man jemandem "in die Parade fahren" will, um daraus einen ganz bestimmten Vorteil zu erzielen (wie in meinem Beispiel ausserhalb der Deckung erwischen). Also unterbrechen ist nicht zwingend notwendig.

Nach der Antwort von Zornhau sieht es allerdings so aus, als ob man, nachdem man sich zum Abwarten entschieden hat, und sich einen bestimmten Zeitpunkt ausgesucht hat zu dem man dann seine Aktion machen will vor einer Frage steht:
Lässt mich der nächste der dran wäre freiwillig vor oder nicht?
Wenn ja, dann bin ich ohne Check dran.
Wenn nein, dann habe ich die Wahl ob ich es erzwingen will (=Check) oder freiwillig nach ihm (= Ohne Check)

D.h. grundsätzlich brauche ich um aus dem Abwarten mich später einzureihen eigentlich einen Check. Ausser derjenige (ob Freund oder Feind) der als nächster dran wäre lässt mich vor.

Da stellt sich aber die nächste Frage:
Was wenn bei 8,7,6 und 5 jemand dran wäre und ich mich bei 7 reinzwängen will.
Der Spieler mit der 7 lässt mich nicht freiwillig vor und ich verliere den Check, d.h. ich komme nach ihm.
Muss ich jetzt aber auch noch einen Check mit dem Spieler mit der 6 machen, oder bin ich automatisch nach dem mit der 7 dran?

Fragen über Fragen:D
 
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D.h. grundsätzlich brauche ich um aus dem Abwarten mich später einzureihen eigentlich einen Check. Ausser derjenige (ob Freund oder Feind) der als nächster dran wäre lässt mich vor.
Falsch!
SWGE, Seite 110: "Ein Charakter kann normalerweise ohne weiteres später in derselben oder einer folgenden Runde handeln, wenn er damit keine Ation eines anderen Charakters unterbricht."

Da stellt sich aber die nächste Frage:
Was wenn bei 8,7,6 und 5 jemand dran wäre und ich mich bei 7 reinzwängen will.
Der Spieler mit der 7 lässt mich nicht freiwillig vor und ich verliere den Check, d.h. ich komme nach ihm.
Nö. Nachdem 8 seine Handlung abgeschlossen hast sagst du einfach: "Jetzt ich!" Und bist dran. Völlig ohne Wurf.
Würfeln musst du nur, wenn du einen anderen Charakter während seiner Handlung unterbrechen willst.

Zumindest lese ich die GE so, hab es immer so gespielt, und es hat ohne Probleme funktioniert.
 
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Wir spielen es genauso. Ein Unterbrechungswurf musst du nur dann machen, wenn du keinen Joker hast und agieren willst nachdem ein Charakter seine Aktion angekündigt hat, aber noch nicht vollständig ausgeführt hat.

Beispiel:
- Du wartest bis A aus der Deckung gekommen ist und B angegriffen hat und kannst dann sofort handeln (ohne Wurf).
- Du wartest bis A aus der Deckung gekommen ist und willst ihn angreifen bevor er B angreift; dafür musst du A unterbrechen.
- Du und A warten, B kommt aus der Deckung und macht seine Aktion jetzt wollen du und A agieren: ihr vergleicht eure Würfe.
- Du und A wollen beide B unterbrechen: alle drei machen einen Wurf und agieren in der Reihenfolge der Ergebnisse; ggf. wirklich gleichzeitig.
- Du beschützt A. B will auf A schießen, hat aber noch gar nichts gemacht, außer diese Aktion anzukündigen (was verbindlich ist). Du machst einen Wurf gegen B, obwohl du vor und nicht während seiner Aktion handeln willst. Du musst halt erkennen, was er gerade macht und dann sofort reagieren. B muss anschließend seine Aktion wie angesagt durchführen (es sei denn er ist und bleibt shaken; Bennies dürfen aber müssen nicht ausgegeben werden), aber nicht wegen dem Ergebnis deiner Aktion, seine Aktion ändern.
 
AW: Aktion unterbrechen - grundsätzliches Verständnis

Ich beobachte nicht so viele andere Systeme, aber es fällt mir auf, dass es bei SavageWorlds relativ viele Detail-Regeldiskussionen gibt. Oder täuscht das? Jedenfalls zu mehr, als ich mir da einen Kopf machen würde und ich bin definitiv der "Regelnazi" in unserer Gruppe. Ich würde daher einfach sagen, eine Unterbrechung ist möglich, wenn es in der Gruppe den Konsens gibt, dass es sinnvoll möglich ist oder der Spielleiter das bei fehlender Einigkeit unter Berücksichtigung der Geschichte entscheidet. Gleiches gilt dann auch für die Frage, ob eine vergleichende Geschicklichkeitsprobe notwendig ist. Das wäre sie IMHO immer dann, wenn (überlebens)wichtig ist, wer zuerst handelt. Ansonsten ist das doch egal. So halte ich mich als Spielleiter so manches Mal auch nicht an die Handlungsreihenfolge und lasse aus Bequemlichkeit die Gegner als letztes handeln, wenn es der Geschichte nicht schadet. Für die Spieler ist es eher Vor- denn Nachteil und für mich einfacher.

Stefan
 
AW: Aktion unterbrechen - grundsätzliches Verständnis

Nicht vergessen, dass ein Joker, auch wenn er eigentlich immer "Vorfahrt" hat, auch von jemandem "on Hold" unterbrochen werden kann, der keinen Joker hat. Der Joker hat aber beim Agility-Wurf weiter den +2 Vorteil.

Wurde erst die Tage im Pinnacle-Forum klargestellt. Folgt den Links zu den Postings, auf die Bezug genommen wird.
 
AW: Aktion unterbrechen - grundsätzliches Verständnis

Viele Regeldiskussionen gibt es bei SW vornehmlich deswegen, weil wir halt eine recht aktive Community haben. Natürlich gibt es immer Löcher bzw. Randbedingungen, die in den Regeln unglücklich, missverständlich oder garnicht betrachtet wurden. Da merkt man erst, dass dieses "Problem" auch ein eigentlich recht eindeutiges, vollständiges, flexibles und kompaktes System betreffen kann, nicht nur die 600 Seiten Bibeln. Dies ist allerdings auch darin geschuldet, dass Spielbarkeit, Spaß und Schnelligkeit oberste Priorität haben und der SL bzw. die Gruppe vieles nicht erwähnte per "Handwedeln" erledigen kann, sofern die Grundprinzipien verinnerlicht wurden.
 
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