AW: [31.05.06] Verhör & Untersuchung
Out of Character
Schon klar, du hattest ja auch betont dass sein Ton etc. freundlich ist.
Vielein Dank jedenfalls, euch beiden.
Melody dachte über die Worte des Malers nach. Dass sie auch über die Geschehnisse im Hotel nachdachte, passierte ganz ohne ihr Zutun.
"Ich denke das ist im Wohnzimmer passiert, der Raum sah nicht aus wie immer. Es war nur ein Kratzer, eigentlich sollte man sich wegen sowas ja keine Gedanken machen. Aber bei Ashton. Er wechselt seine Teppiche sofort aus, wenn da ein Fleck drauf ist. Aber sonst weiß ich über den Einbruch nichts.
Ich bin wieder gegangen und erst recht spät wieder gekommen. Da hat irgendein Typ in der Empfangshalle auf Ashton gewartet. Italiener, er wurde von Romero geschickt."
Sie runzelte die Stirn während sie weiter sprach.
"Ich bin nach oben in seine Suite gegangen, während er unten mit dem Mann gesprochen hatte. Nicht, weil ich .. ich wollte nur. Es kam mir alles komisch vor, sonst hätte ich das nie gemacht. Aber da war auch nichts.
In seinem Schlafzimmer lagen ein paar Federn am Boden, aber sonst wüsste ich nichts, ich war nie in seinem Schlafzimmer."
Melody hielt sich an die Kleinigkeiten, um die der Maler gebeten hatte. Kleinigkeiten, die sie selbst gestört hatten.
"Er kam wieder hoch als ich im Schlafzimmer war und.. hmm.. war etwas ungehalten." Sie wollte weiter erzählen, erinnerte sich dann aber an etwas.
"Das Band zu ihm war weg, seit.. in dieser Nacht glaube ich. Er sagte es läge an der Diablerie, und dann müsste der Einbruch ja in dieser oder einer Nacht zuvor gewesen sein."
Bisher hatte sie ruhig an einem Fleck gestanden, doch jetzt fing sie an, kleine Schritte auf und ab zu gehen. Sie musste Ashton irgendwie helfen, da die beiden eh schon alles wussten, konnte sie ihn kaum mehr verraten, sondern nur noch etwas besser machen, was eben noch nicht besser gemacht war. Bei Cat hatte sie einige Dinge überhaupt nicht erzählt, dem Maler gegenüber schien es leichter zu fallen, solange wenigstens, wie sie nicht über einen Verrat an Ashton nachdachte.
"Ich hatte von ihm geträumt, und das hab ich ihm alles an den Kopf geworfen, dass er seltsam ist, wie er mich nennt, die ganze Scheiße eben. Dass das Band weg ist. Das verschwindet doch nicht wenn man ein paar Tage weg ist." Ihre Stimme wurde bei der Erinnerung daran heftiger, so dass das Knurren wieder deutlicher zu hören war.
"Und dann hat er mich gezwungen sein Blut zu trinken."
Nach diesem Satz verstummte sie wieder. Ashton hatte sie genauso verraten, deshalb war sie ja erst so wütend geworden in der Nacht. Trotzdem trug der Gedanke jetzt auch Schmerz mit sich. Als sie weiter sprach, war ihre Stimmlage wieder so ruhig wie zuvor.
"Er hatte Angst, dass ich etwas verrate. Wegen der Diablerie. Das macht es nicht besser, aber vielleicht verständlicher." Davon, dass sie ihn angegriffen hatte, erzählte sie nichts. Das musste hier niemand wissen, auch nicht dass sie den Tag unter seinem Bett verbracht hatte. Ihr Gesicht war seltsam abwesend und sonst kam auch nichts mehr über ihre Lippen.