[30.04.2008] Laß dich nicht unterkriegen

Kiera McKinney

Die Dunkle Macht
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Noch ein Anruf würde bei dem geächteten Toreador an diesem frühen Abend ankommen, ob ihm allerdings die Nummer etwas sagte, immerhin war die Tremere und ihre Schwester sehr schnell aus dem Hotel wieder ausgezogen. Vielleicht würde er trotzdem drangehen.
 
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Ob das jetzt Dargol war? Von dem hatte Miguel bisher noch nichts gehört heute.
Er machte sich nicht die Mühe auf die Nummer zu schauen.

"Ja, hallo? Miguel Cortés hier."

Seine Stimme hörte sich gepresst an, die Anspannung des Spaniers war deutlich hörbar.
 
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"Hallo, hier ist Kiera", meldete sich Kiera. "Leider hatte ich die letzten Nächte keine Zeit mich zu melden und da unten in der Sakristei war auch nicht unbedingt die Zeit für was Privates, aber ich wollte mich doch wenigstens noch gemeldet haben, bevor sie dich bestrafen."

Es klang ehrlich, was die Frau sagte.
 
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Miguel klang für einen Moment erfreut.

„Das ist wirklich nett, dass du dich meldest.“

Dann jedoch musste er wieder an Dargol denken.

„Ich dachte schon, das ist die Geissel, die da jetzt anruft. Früher oder später werde ich wohl von Dargol hören. Ich habe ja noch überhaupt keine Ahnung wie das heute laufen soll. Ob mich dann jemand abholt oder ob ich selbst irgendwohin fahren soll. Und wohin ich danach komme weiß ich auch nicht. Ob die mich dann wohl zurück auf mein Hotelzimmer bringen? Selbst fahren kann ich dann bestimmt nicht mehr.“

Diese Ungewissheit war quälend.

„Den Zeitpunkt weiß ich natürlich auch nicht. Da sitze ich also und warte. Na ja, der hat es ja nicht nötig mich vorab über sowas zu informieren.“
 
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"Du weißt also auch nicht mehr? Das ist aber komisch", meinte Kiera. "Ich wollte dir sagen, halt die Ohren steif, egal, was geschieht." Sie machte eine kleine Pause.
"Ich dachte mir, daß du dich melden solltest, wenn die Sache vorbei ist, vielleicht kann ich dir Blut besorgen, ich kenne da so einen kleinen Trick. Ich gehe auch davon aus, dass sie dich ins Hotel bringen, wenn die Sache vorbei ist, denn du hast vermutlich keine andere Wohnung und ins Hotel kommen wenigstens die Garou nicht rein."

Natürlich hatte ihr Caitlin gesagt, dass es auch dort einen Schutz gab.

"Wenn die Geissel gerade jetzt anrufen will, dann wird sie wohl einen Augenblick warten müssen. Ich bin vermutlich zu diesem seltsamen Video-Event nicht gezwungen hinzugehen, aber wenn du kannst melde dich hinterher, wenn ich nicht zu erreichen sein sollte, weil ich nicht weiß was alles noch zu tun ist, dann geht Rashid dran, dem kannst du auch sagen, wo du bist."
 
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„Äh doch, ich habe eine eigene Wohnung, aber da darf ich ja im Moment sowieso nicht wohnen, ich bin gezwungen hier im Hotel zu wohnen.
Ich hätte eigentlich gedacht man hätte mich schon in der Früh vor Sonnenaufgang abgeholt. Wie soll man sich denn heute Nacht eine Videoaufzeichnung meiner Bestrafung ansehen können wenn das noch gar nicht aufgenommen wurde? Jetzt in der Nacht gibt´s doch kein Sonnenlicht. Oder vielleicht haben die das ja in Büchsen vorrätig.“

Was die Obrigkeit sich dabei dachte war ihm ein Rätsel.

„Ich dachte, das Filmchen müssen sich alle Kainskinder anschauen, die sich hier in der Domäne aufhalten. Da verpasst du nicht viel, trotzdem blöd, dass die dich ausschließen.
Ob ich nach der Bestrafung in der Lage bin zu telefonieren, keine Ahnung. Wenn die mir beide Arme abbrennen, dann sicher nicht. Aber sobald es geht melde ich mich.
Blut werde ich dann sicher brauchen können, freut mich, dass du mir helfen willst."
 
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"Achso, okay, auf jeden Fall ist es hier vermutlich dann besser als alleine in einer Wohnung", sagte Kiera. "Ich muß es nicht sehen, so was muß man nicht unbedingt öffentlich machen. Vielleicht hätte man auch alles vorher untersuchen sollen."
Miguel würde sich denken können, dass sie an Auspex oder Thaumaturgie dachte. Eine alte Ventrue mit einem Schlag köpfen und das von einem Menschen, konnte das wirklich gehen, wenn die Frau bei wachem Verstand gewesen war?

"Wenn ich nichts von dir höre, werde ich mit Telepathie Kontakt zu dir aufnehmen, dann kann du mir sagen, wo du dich befindest. Das wäre bestimmt in deinem Sinne, oder nicht? Wenn du was dagegen hast, werde ich es nicht tun."
 
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„In der Wohnung will ich gar nicht mehr wohnen, dort ist es doch passiert, da rieche ich noch das Blut. Ist zwar alles weggeputzt, aber – tja, zu scharfe Sinne können eben manchmal auch ein Fluch sein.
Gar nichts ist in dieser Sache untersucht worden. Die Seneschall hat mich erzählen lassen was passiert ist, und das war´s. Dr. Schlesinger, der Ghul der Primogena, ist gar nicht befragt worden, zumindest nicht von der Obrigkeit, nicht dass ich wüßte, und ich hatte ja mit ihm gesprochen. Dabei hätte die Seneschall doch vielleicht von ihm einiges Wichtige erfahren können."

Miguel spürte wieder Unmut gegenüber der Obrigkeit.

"Dem Ventrue Stahl und der Gräfin hat Dr. Schlesinger sicher einiges erzählt, denn sie sind sich ja in der Hotelhalle begegnet.
Aber der Tod des Ghuls war schon seltsam. In der Nacht, wo du, Rashid und ich uns in der Hotelhalle begegnet sind, wurde Dr. Schlesinger erschossen. Im Hotel. Angeblich soll er einen Anschlag auf einen auch im Hotel anwesenden Schauspieler geplant haben, so stand´s in der Zeitung.
Direkt nach dem Schuss hab ich in den Gang gelinst, das Zimmer von Dr. Schlesinger war auf demselben Stockwerk wie meins, und da hab ich einen Koloss von einem Mann weggehen und in den Aufzug steigen sehen, seelenruhig, als hätte es gerade keine Schüsse gegeben. Der war so was von muskelbepackt und bestimmt drei Zentner schwer, der hätte dem Ghul auch mit Leichtigkeit den Hals umdrehen können.
Die Polizei war ziemlich schnell da und hat aber niemanden befragt. Schon seltsam, oder?
Das stinkt doch geradezu danach, dass irgendwelche Kainskinder da die Finger im Spiel hatten. Aber wer hätte ein Interesse daran den Ghul zu beseitigen? Aber es müsste jemand gewesen sein, der schon länger in der Stadt ist und Einfluss auf Polizei und Presse hat. Und ist ja egal, dass das Hotel ein Elysium ist.“

Telepathie war sicher ganz praktisch manchmal. Das würde er auch schon noch lernen irgendwann.

„Wer weiß was nach der Bestrafung ist, da würde ich mich freuen, wenn du telepathisch mit mir Kontakt aufnimmst wenn ich mich nicht melden kann. Am besten noch vor Sonnenaufgang? Aber ich wusste gar nicht, dass das auch über weitere Entfernungen geht, ich dachte da muss man Sichtkontakt haben.
Und kann ich denn dann auch antworten, wenn ich deine Stimme höre? Ich hab keine Ahnung wie das läuft, ich kann das noch nicht, und es hat auch noch niemand bei mir gemacht bisher."
 
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Kiera hörte sich an, was Miguel zu sagen hatte und eigentlich mußte sie ihm Recht geben, man hätte das näher untersuchen können und müssen, aber ob das dann was an dem Ergebnis geändert hätte? Das konnte man jetzt nicht mehr wirklich feststellen, aber es war verdächtig, das alle mal.

"Naja, ein Fakt ist, daß es deine Guhlin war, aber da sind soviele Fakten, die inklar sind. Ich habe schon jede Menge gerade Ventrue erlebt, die kamen aus Sachen raus, da hätte jeder gewettet, die sind Asche, da sind Schwerter und Kugeln gerade zu von denen abgeprallt und die waren keine Ancillae oder Ahnen", meinte sie nachdenklich. "Wer weiß, wer da seine Finger drinnen hatte." Sie beschloß in diesem Moment gar nicht erst ihre Gedanken zu ende zu denken.
"Eine Koloss, der das aber vielleicht auch geschafft hätte, einen Vampir mit einem Schlag zu köpfen habe ich gester auch gesehen, der gehört zum Prinzen, ist wohl sowas wie dessen Müllabfuhr, vor dem würde vermutlich jeder Wrestler vor Angst zittern. Gut möglich, dass der das gemacht hat, aber ob der Prinz da seine Finger drinnen hat, war die Frau denn so wichtig?
Allerdings glaube ich nicht, dass dieser Schlesinger was gutes für dich ausgesagt hätte, man kennt doch die Ventrue, spätestens wenn der mit einem anderen Ventrue zusammen war, hätte der doch sowieso nur noch gesagt und gewußt, was die Ventrue wollen. Man sollte mal die Augen aufhalten, wer aus dem Tod dieser Frau Vorteile zieht oder gezogen hat. Ob du denen dann allerdings was anhaben kannst, das ist die andere Frage. Ich weiß nicht, ob man bei den Ventrue oder bei den Tremere mehr über Leichen geht, wenn es um den Clan geht, wobei bei zweiterem die Betroffenen nicht mal auf die Idee kommen, dass was an der Vorgehensweise oder dem Mord falsch sein könnte."

Gut Möglich, dass es ein Clansmord gewesen war, aber anscheinend hatte man seinen Sündenbock gefunden und damit war alles andere egal, allerdings wußte sie über die Stadt auch nicht genug.

"Ja, du wirst meine Stimme einfach so in deinem Kopf hören und das geht auch über weite Strecken, allerdings ist es anstrengend und du mußt dann nur möglichst intensiv an die Antwort denken, dann bekomme ich schon mit, was du mir sagen willst. Bei Menschen ist das recht einfach, allerdings scheinen sich Kainskinder unbewußt dagegen zu wehren und die Barriere muß man brechen. Irgendwann wirst du das auch noch lernen, allerdings ist es eine der Sachen, die ich nicht einfach so aus Jux und Dollerei verwende. Ich will auch nicht immer wissen, was man über mich denkt."
 
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„Ob das wohl derselbe Koloss war? Die gibt´s doch nicht wie Sand am Meer. Aber das hieße ja, der Prinz hat den Ventrueghul vernichten lassen, mitten im Elysium.
Oje, und wenn genau dieser Muskelberg dann auch meine Bestrafung übernimmt! Dann werde ich also vielleicht bald wissen ob es derselbe ist. Wenn ja, dann wird der Typ wohl kaum zufällig am Tatort gewesen sein.“

Der Prinz hätte ja auch Arthur eiskalt hinrichten lassen, wenn ihm das nicht jemand anders abgenommen hätte, zuzutrauen war es ihm also.

„Und fragt sich wer dann wohl das Vermögen der Primogena bekommen hat. Ob die Ventrue von Finstertal das eingesackt haben? Aber ist es dafür nötig den Ghul zu beseitigen?
Am ehesten hätte ich einen Grund dafür gehabt Dr. Schlesinger abzumurksen – damit er nicht gegen mich aussagt. Ich war´s aber nicht.
Hochrangigen Kainskindern kann ich nicht viel anhaben, am allerwenigsten dem Prinzen. Der ja auch in Bezug auf Ziege eine dubiose Rolle zu spielen scheint. Ich nehme an, es ist immer noch unklar ob er Bescheid wusste, dass Ziege wohl ein Scherge von Zacharii ist.
Was ist eigentlich aus Ziege geworden, hast du eine Ahnung? So einen Tzimisce-Verbündeten kann man doch nicht mehr frei rumlaufen lassen.
Vom Prinzen und von der Senschall halte ich nicht viel. Den Prinzen kenne ich ja nicht persönlich, aber die Seneschall. Die ist sowas von hochnäsig und eingebildet. Und die gönnt es mir noch nicht mal, dass sich nach der Bestrafung jemand um mich kümmert. Als Toreador sollte ich das wohl besser nicht laut sagen, aber du erzählst es ja nicht weiter?"

Wenigstens Kiera gegenüber wollte er doch mal aussprechen, was er vom Prinzenpaar hielt.

„Und wenn ich nach der Bestrafung Staub bin weil die Maschine versagt hat oder falsch benutzt wurde, dann würde das ja nicht klappen wenn du mich telepathisch kontaktieren willst. Auch nicht, wenn ich so schwer verletzt bin, dass ich in Starre falle. Merkst du das dann, dass die Nachricht nicht ankommt? Na jedenfalls, wenn ich nicht antworten kann ist was faul.“
 
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"Naja, von Prinzen beauftragt, darf der das ja und keine Ahnung, warum es gemacht wurde, ich versuche mich immer aus der Politik rauszuhalten, das ist ein so verdammt schmutziges Geschäft", sagte Kiera und lachte dann leise. "Zum Glück kommt keiner auf die Idee, eine Caitiff mit so etwas zu betrauen. Inzwischen bin ich froh, daß mich kein Tremere geholt hat."
Bei Miguel war die Information wohl genau an der richtigen Stelle und sie hatte nichts dagegen, wenn er das verbreitete.

"Naja, ich glaube, meine Schwester ist von der Senneschal auch nicht begeistert, seid sie sie auf der Primogensitzung erlebt hat. Wußtest du, dass die erst seid ein paar Tagen überhaupt ein Kainit ist? Was erwartest du da, wenn einer so die Leiter hochfällt?
Was diesen Ziege angeht, eigentlich dachten wir, der wäre tod, aber ich bin mir im Moment da noch nicht sicher, aber ich weiß es noch nicht genau, muß man sich noch ein wenig drum kümmern."

Sie seufzte etwas.

"Also wenn etwas nicht klappt, sollte das jeder mitbekommen, wenn du nicht antworten kannst, werde ich das merken und dich finden, werde ich auch irgendwie, ich habe da so meine Methoden, wen ich kenne, der kann mir kaum entgehen, selbst dann wenn er tod ist. Das mußt du aber nicht jedem erzählen. Also mach dir da keine Sorgen, ich werde dich schon finden, egal wie."

Es konnte was Beruhigendes haben, dass sie dies hatte, wenn man keinen Stress mit Kiera hatte, aber für jemanden, der Stress mit ihr hatte, könnte dies auch unangenehm werden.
 
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„Na ja, selbst wenn es der Prinz persönlich ist, der im Elysium herumballert, zum Vorbild macht er sich dann nicht gerade.
Ich hatte mit der Politik der Kainskinder bisher auch nicht so wirklich was zu tun. Aber jetzt fühl ich mich etwas als Spielball. Und jetzt hab ich natürlich die Feindschaft der Ventrue am Hals. Und die Toreador-Obrigkeit will jetzt vielleicht versuchen die Ventrue zu besänftigen indem meine Strafe besonders fies ist. Aber ich fürchte, die Ventrue würden nur mit der Todesstrafe zufrieden sein, und ich würde wetten, die versuchen noch irgendwie sich an mir zu rächen."

Die Ventrue – seit kurzem der reinste Alptraum.

„Ich hatte die Vermutung, dass die Seneschall noch nicht besonders alt ist, aber mit Sicherheit wusste ich es nicht. Aber ich weiß, dass sie lange Ghulin des Prinzen war, seit der Stummfilmära ungefähr. Denn sie war ja mal Star beim Stummfilm - bevor der Prinz sie zu sich genommen hat. Und jetzt direkt von einer Ghulin zur Seneschall, das kann man wohl Blitzkarriere nennen. Ist ihr scheinbar zu Kopf gestiegen. Ich hoffe bloß, dass ich nie so werde. Aber eine Blitzkarriere ist bei mir wohl sowieso nicht zu erwarten, bei mir war´s genau umgekehrt, ich hab einen Blitzabstieg gemacht.“

Wie sehr sich Miguel darüber freute, dass Kiera ihm helfen wollte. Wie gut, dass sie nicht so war wie die hochnäsigen Hochrangigen, aber auch nicht so durchgeknallt wie Jenny. Caitiff war eben nicht gleich Caitiff.

"Ähm ja, ich weiß, ich rede etwas viel, aber von irgendwelchen besonderen Fähigkeiten von dir werde ich ganz bestimmt nichts weitererzählen."

Es gab nicht so viele Leute, die es wirklich gut mit ihm meinten, die wollte er sich nicht auch noch zum Feind machen.

"Auf jeden Fall gut zu wissen, dass es dir nicht gleichgültig wäre wenn ich nach der Bestrafung spurlos verschwinde. Wer weiß, vielleicht liefert man mich den Ventrue aus. Oder vielleicht haben die Ventrue mit dem Prinzen einen Deal gemacht - dass ich durch ein bedauerliches Versehen leider vernichtet werde. Wenn nichts dergleichen passiert und ich mich heute früh in meinem Hotelzimmer wiederfinde kann ich mich glücklich schätzen, ich rechne mit dem Schlimmsten.
Dass du mich im Notfall aufspüren kannst, das ist jedenfalls sehr beruhigend.“
 
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"Das kann ich mir vorstellen, am besten wäre es, man würde sich wirklich totstellen", überlegte Kiera. Ob sie da sogar schon eine Idee hatte, ließ sie allerdings offen. "Also alleine wenn ich mir das vostelle, dass es deiner Guhlin gelungen ist, eine Ancilla zu köpfen, vorallem ohne dass die reagieren konnte, das sollte normalerweise höchstens einen Küken passieren, alles in allem ist das irgendwie lächerlich.

Ich denke, man sollte wissen, dass das weite Kreise zieht, tut dem Clansansehen bestimmt gut. Wenn es weit genug bekannt ist, das ist es nämlich uninteressant, dich zu töten, da man damit keine Schadensbegrenzung mehr erreichen kann. Ich meine, dieser Stahl machte eigentlich einen ganz vernünftigen Eindruck, aber die anderen, ich hätte die vielleicht mal unter die Lupe nehmen sollen, hast du das gemacht?"

Natürlich gab es überall solche und solche und die gab es auch unter den Prinzen. Der in Dortmund war eigentlich ganz okay gewesen, obwohl es ein Ventrue war, aber man konnte sowas nicht verallgemeinern. Sei fand es interessant, dass man Kainskinder nur kennenlernte, wenn die nicht wußten was man war. Sie war sich sicher, als Tremere hätte man ihr manches nicht gesagt.

"Warten wir erstmal ab, wenn du nicht wieder auftauchst, werde ich sehen, was sich machen läßt. Wie schon gesagt, finden werde ich dich, gibt es denn irgend jemanden, der auf deiner Seite ist, ich kenne hier kaum jemanden und kann natürlich auch nicht offiziel auftreten."
 
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„Totstellen? Die lassen sich da bestimmt nicht täuschen.
Keine Ahnung, wie alt die Ancilla denn wohl war. Die sind ja nicht alle uralt.
Hm, also ich glaub ja nicht dass die Ventrue mich wegen Schadensbegrenzung gern vernichtet sähen, sondern aus Rache. Vergeltung. Auge um Auge, so in dem Sinne.
Unter die Lupe nehmen? Du meinst in der Aura lesen?
Stahl hatte ich im Café de Trois kennengelernt, da wirkte er noch ganz nett. Aber nachdem das mit der Primogena passiert ist war nix mehr mit nett mir gegenüber. Da war ich ihm beim Hotel begegnet, und da hat er mich so was von hasserfüllt angestarrt, da hab ich schnell den Rückzug angetreten, der wirkte als wollte er mir gleich die Gurgel umdrehen. Da war Aurenlesen nicht nötig um zu sehen, dass der mich hasst.
Das Ventrueküken Linus Marstein hatte ich auch im Café kennengelernt, und dann hatte ich ihn noch in einem Gothic Shop gesehen, da war er zusammen mit Frau Holmström hingekommen, die zu der Zeit noch nicht Primogena war. Das war sie ja dann nur ganz kurz - nachdem dieser unfähige Ventrue Ahn die Fliege gemacht hatte. Der Primogen, der wie ein Eremit gelebt hat, der sich also gar nicht hat blicken lassen unter Kainskindern.
Stahl ist da sicher kompetenter.
Eine Ventrue Ancilla in einem Gothic Shop, das war schon witzig. Sie wollte mit Herrn Marstein auch ins Dark End, genau wie ich und Arthur.
Nee, aber Auren gelesen hab ich hier bei noch keinem Ventrue. Und jetzt bin ich froh wenn ich keinem Ventrue begegne.“

Tja, wer war auf seiner Seite? Nicht allzu viele.
Ob es Rothschild Recht wäre, wenn Miguel ihn erwähnte? Wahrscheinlich nicht, aber wenigstens Evelina könnte er doch erwähnen.

„Wer auf meiner Seite ist? Evelina jedenfalls. Sie erwidert meine Gefühle. Sie würde mich sehr vermissen falls ich verschwinde. Mich bestraft zu wissen ist für sie schon schlimm genug."

Und auch wenn er es bisher noch nie geschafft hatte einer Frau treu zu sein, bei ihr könnte er es, da war er sich sicher.

"Und ansonsten, schwer zu sagen.
Antonia de Groote, Ancilla meines Clans und Harpyie, nun ja, sie wäre immerhin bereit meinen Status zu erhöhen falls ich mich bewähre. Sie war mal Mentorin von dem Ventrue Eduard Mentesse und wollte ihn dann gern wieder zurückhaben. Sie hatte sich sehr dafür eingesetzt, dass er von diesem Brandenburg wegkommt. Das war der unfähige Ahn, von dem ich sprach. Der hat´s ja noch nicht mal auf die Reihe gekriegt Küken die Grundlagen beizubringen. Linus Marstein war nach einem Jahr bei dem immer noch völlig unbedarft. Und dieser Ahn war also für zwei Ventrueküken verantwortlich. Und dann ist er nach Berlin abgezischt und hat seine Mündel hiergelassen. Tolle Leistung, wirklich.
Ich weiß nicht, was Antonia an diesem Mentesse fand, da kamen ihr ja sogar fast die Tränen.
Und andererseits hetzt sie gegen die Ventrue. Da blick ich nicht durch, was die da im Sinn hat.
Da wär ich vorsichtig an deiner Stelle. Na ja, und Antonia ist vornehm und kultiviert und würde wahrscheinlich auf dich herabschauen. Sie ist Bildhauerin und hat eine Galerie.
Sie findet mich wohl irgendwie ganz nett, hab ich den Eindruck, aber nicht dass sie sich für mich einen Arm und ein Bein ausreißen würde. Und wegen mir würde sie auch keine Tränen abdrücken wie bei diesem Mentesse, und wo der noch nicht einmal in Lebensgefahr schwebte, so wie ich jetzt.
Ach, was war sie besorgt um den! Aber um mich? Schert es irgendeinen Toreador was mit mir ist nach der Bestrafung? Da hat niemand angeboten sich um mich zu kümmern.
Helena O´Niell ist ganz in Ordnung, die ist nicht so Etepetete, sondern recht locker drauf.
Antonia nimmt mich nicht so ganz für voll, habe ich den Eindruck. Und bei mir würde sie sich nicht darum reißen meine Mentorin zu werden, wie bei diesem Ventrue.
Ob Helena auf meiner Seite ist kann ich nicht sagen. Sie ist zumindest nicht gegen mich, aber da sie Toreador ist, vielleicht ist auch sie dem Prinzen hörig. Wenn Antonia wüsste was ich hier so rede wäre ich wahrscheinlich bei ihr unten durch.“

Man hörte ziemlich deutlich heraus, wie sehr es Miguel wurmte, dass Antonia scheinbar an Eduard sehr viel mehr lag als an Miguel und dass sie so gern erneut Mentorin dieses Ventrue hätte sein wollen aber nicht von Miguel.

Dann gab es noch was worauf Miguel neugierig war.

"Sag mal, kennst du dich mit Geistern aus? Arthur ist ja vernichtet, und ich vermute, dass er jetzt ein Geist ist, na jedenfalls hat er zu mir gesprochen. Meinst du, das kann wirklich sein, dass er jetzt ein Geist ist und dass er wirklich zu mir gesprochen hat? Ich bin mir aber sicher, dass er das war und dass ich mir das nicht bloß eingebildet habe."
 
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Kiera hörte zu. Offenbar hatten sich da einige nicht mit Ruhm bekleckert, das war aus den Worten klar zu erkennen und der eigene Clan schien sich nicht gegen ihn zu stellen, das war auch schon mal was. Ob nicht diese Antonia ganz einfach ein wenig in diesen Mentesse verliebt war. Gut möglich, dann war der natürlich wichtiger als ein vollkommen Fremder, selbst wenn der von eigenen Clan war. Immerhin nahm Miguele an, dass ihm die Frau die erliebte auch hinterher weinen würde, wenn es ihm schlecht ginge.

Ansonsten schien der Toreador nicht so sehr bewandert zu sein in den Intrigenspielchen der Camarilla und der hochnäsigen Clans. Die meisten älteren Vampire würden sogar ihre eigenen Kinder opfern, wenn es ihnen nutzte, aber das mußte sie jetzt nicht hier erzählen.

"Wie schon gesagt, Stahl habe ich kennengelernt, er hat mich weder gut noch schlecht behandelt und Pareto scheint sowieso keinen großen Unterschied zwischen den einzelnen Clans zu machen", meinte sie dann. "Vielleicht ist diese Antonia auch ganz einfach verliebt, da ist es eben so, daß einer wichtiger ist als ein anderer und ich fürchte, man kann im Moment nicht offen Stellung beziehen, ich würde es auch dann nicht tun, wenn ich zu einem Clan gehören würde, da der Zeitpunkt nicht der Richtige ist und nett sein hat in unseren Kreisen auch nicht immer was mit mögen zu tun, jedenfalls wirst du jetzt mehr von den wahren Gesichtern deiner Mitkainskinder sehen als vorher, behalt das einfach mal so im Auge."

Das war schon ein gewisser Vorteil, bei jemanden vom Clan des Prinzen würden die meisten schleimen, aber jetzt würde der eine oder andere keinen Grund mehr sehen, was man dann im Nachhinein zur Beurteilung nutzen konnte.

"Ja, das mit dem Auralesen hatte ich gemeint, aber wenn du da keine Chance hattest, dann ist das halt so und nicht zu ändern, mal sehen, vielleicht werde ich es machen, wenn ich die Leute treffe.

Ob ich mich mit Geistern auskenne? Naja, mehr oder weniger, ich bin im Umbra jedenfalls schon dem einen oder anderen begegnet, aber im Moment ist das von diesem dämlichen Koldunen und seiner Plagenarmee verseucht." Ein wenig Ärger war durch die Stimme zu hören. Wie einfach wäre das eine oder andere, wenn dem nicht so wäre und diese Plagen kamen nicht nur Zacharii zu gute sondern auch Johardo und dem Prinzen konnten die nur gelegen kommen, denn sonst hätte sie doch bestimmt ein bisschen spioniert.

"Wenn er vielleicht noch was zu erledigen hat, dann kann das schon sein, dass sich Arthur noch hier rumtreibt und die Geister haben auch schon mal die Möglichkeit, Kontakt aufzunehmen, ich gebe zu es sind auch Geister, die mir helfen werden, dich zu finden. Also unmöglich zumindest ist es nicht, wie passiert es denn? Einfach so aus heiterem Himmel oder mußt du was dafür tun?"
 
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„Ich fürchte, ich werde irgendwann daran zugrunde gehen, dass ich zu offen und ehrlich bin. Man kommt besser durchs Unleben wenn man verlogen und durchtrieben ist habe ich den Eindruck.
Je höher der Status, desto netter sind die Leute natürlich zu einem, da sie sich davon Vorteile versprechen bzw. man sich ansonsten arg Ärger einhandeln kann wenn man unfreundlich ist, vor allem wenn man selbst einen niedrigeren Status hat. Wenn man aber so weit unten steht wie ich, dann müssen die Leute einen nicht gut behandeln, dann merkt man natürlich viel deutlicher wer es wirklich gut mit einem meint.
Herr Pareto hat mich sehr fair behandelt. So als wär ich gar kein Geächteter, und er hat meine Arbeit in der Sakristei gewürdigt. Ich bin froh, dass ich da einen wichtigen Beitrag leisten konnte. Sonst wäre man diesem Ziege gar nicht so schnell auf die Schliche gekommen."

Verliebt? Antonia? In den Ventrue? Darauf war Miguel noch gar nicht gekommen.

"Wenn Antonia tatsächlich in diesen Ventrue verliebt ist, das wäre natürlich eine Erklärung. Dann würde ich´s auch besser verstehen.
Wenn man sich öffentlich auf meine Seite stellt, damit kann man sich natürlich unbeliebt machen, vor allem bei den Ventrue.
Wäre es denn in Ordnung für dich, wenn ich Evelina deine Nummer gebe und ihr sage sie kann sich an dich wenden, wenn ich mich nicht melde und sie sich um mich sorgt? Wieviel du ihr sagen willst kannst du ja dann sehen, wenn du Evelina begegnest. Du solltest sie wirklich mal kennenlernen. Ich hoffe ihr würdet euch gut verstehen. Dann wirst du bestimmt merken, dass ihre Gefühle für mich echt sind. Ich mache mir Sorgen um sie und wie sie meine Bestrafung verkraftet, sie sorgt sich sehr um mich.
Ich denke nur sehr wenigen Kainskindern bedeutet der eigene Ghul so viel wie Herrn von Rothschild seine Tochter. Da ihr soviel an mir liegt hat er mir jetzt sogar erlaubt ihr Liebhaber zu sein, und ihr Mann Henry hat auch nichts dagegen. Evelina wollte sich eigentlich nach der Bestrafung um mich kümmern, aber das hat die Seneschall ja nicht erlaubt.

Er musste gleich unbedingt auch noch Evelina anrufen.

"Und Arthur ist jedenfalls auch ganz sicher auf meiner Seite. Ich vermute er ist wegen mir zum Geist geworden. Er sagte mir, er wolle mich beschützen.
Zunächst hab ich einfach nur seine Stimme gehört, und dann sagte er mir ich solle nach einem Amulett suchen, dann könne er besser mit mir Kontakt aufnehmen. In einem Lagerraum der Akademie habe ich schließlich das Amulett gefunden. Es ist ein Drache darauf, ich hoffe bloß das Ding wurde nicht von Zacharii erschaffen und hat irgendeinen bösen Einfluss auf mich.
Ich habe versucht das Amulett zu durchleuchten, dagegen hat es sich gewehrt. Ich kann jetzt nämlich endlich aus Gegenständen lesen. Aber ist schon irgendwie gruselig, manchmal hab ich den Eindruck es wird kälter im Raum durch das Amulett, wenn Arthur mit mir gesprochen hat. Seine Stimme wird aber immer dünner irgendwie, und zuletzt sagte er mir er sei nicht mehr allein, das ist schon etwas seltsam."
 
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So waren sie halt die Männer, gingen immer nur von sich aus. Kiera grinste, aber das konnte Miguel nicht sehen und nach dem Bericht über den Malk und seine Tochter, wurde der mit jedem Wort immer mehr zu einem Wesen, der Marke komischer Kauz. Da waren zuviele Sachen, die es ihr schwer machten, ihn ernst zu nehmen und sie sich auf der anderen Seite fragen ließen, wie der überhaupt soweit hatte kommen können, aber das konnte ihr egal sein, mit ihm würde sie bestimmt genauso wenig viel zu tun bekommen, wie mit der Gräfin ... wieder ein Grinsen ... oder vielleicht doch? Das würde sich zeigen, später wenn alle die nächsten Tage und Wochen überstanden.

"Ach überleg doch mal, egal ob dich die Senneschall mag oder nicht, was glaubst du was passieren würde, wenn die sich offen auf deine Seite stellen würde, eventuell würde der nächstbeste Ventrue dann Ansprüche stellen und sie haben vedammt viel Einfluß in unserer Welt", sagte sie dann. "Ich glaube, du fändest es ganz toll, wenn ab morgen einer von denen diesen Posten hätte, die nennen sich doch nicht Könige, weil sie irgend jemand anderen wichtig nehmen würden als sich ..." Sie unterbrach sich selber, das waren Dinge, die halt so waren, deren Ausbildung fand in kontrollierten Umwelt statt, egal was sie für gefährlich oder schlimm hielten sie waren nicht eine Sekunde in Gefahr und wenn einer vernichtet wurde, dann weil es sich wirklich abgrundtief doof anstellte.
Wenn einer von denen wissen wollte, was eine harte Schule war, dann hätte er sich ihre erste Zeit ansehen sollen, dann wüßte er jetzt was Härte ist.
'Nicht aufregen ...', beruhigte sie sich selbst, bevor sie weitersprach.
"Gib ihr meine Nummer, wenn ich was weiß kann ich es ihr gerne sagen, allerdings werde ich dir nicht versprechen, dass ich ihr sage, wo du bist oder wenn ich dich wegbringen werde, wohin. Das entscheide ich, wenn es soweit ist."
Im Überleben könnte man Kiera schon fast für einen Profi halten, wenn man sie mit anderen Vampiren verglich, aber sie mußte viel mehr bedenken als viele andere, denn bei allem was sie tat, mußte sie auch noch aufpassen, dass dies keine Konsequenzen für ihre Schwester hatte.

"Ich würde dieses Amulett mal gerne sehen, wenn es möglich ist." Ein Drache war das Zeichen der Tzimisce und vielleicht war das Amulett ein Fetisch, aber warum sollte ein Tzimi, den Geist eines Tremere in ein Amulett zwingen? Auf der anderen Seite - warum sollte er es nicht tun, da war irgendwas zwischen den beiden Clans, das wußte sie, nur so genau traute sich da keiner mit der Sprache rauszurücken, als hätte man Angst darüber zu sprechen.
"Es ist durchaus möglich, dass er wegen dir noch hier ist und vielleicht haben ihn diese Plagen auch auf dem Kiecker, wer weiß."
 
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„Die Ventrue sollen hier mal bloß nicht die Macht übernehmen.
Ich würde ja nie ein Ventrue sein wollen. Bei denen soll es ja clansintern ziemlich streng zugehen, genau wie bei den Tremere. Darauf kann ich wirklich gut verzichten. Als Toreador hat man normalerweise ziemlich viel Freiheit und kann wohnen wo man will, da wird man nicht großartig herumgeschickt, na ja, außer man hat einen super-strengen Erzeuger, der einen einspannt. Aber das ist eher die Ausnahme als die Regel. Gewöhnlich kann man sich ziemlich frei entfalten.
Hauptsache man ist nicht rüpelhaft, aber welcher Toreador würde einem Rüpel den Kuss schenken?“

Miguel sorgte sich sehr um Evelina. Ob er sie jemals wiedersähe?

„O.K., ich kann ja nicht erwarten, dass du Evelina blind vertraust. Wichtig wäre mir, dass sie erfährt, dass es mich noch gibt, und dass ich halbwegs auf dem Damm bin. Will ja mal hoffen, dass es so ist.
Äh, mich wegbringen? Aber falls ich irgendwo festgehalten werde, glaubst du denn du könntest es schaffen mich zu befreien? Damit könntest du dir allerdings ziemlichen Ärger einhandeln - wenn die Obrigkeit das rauskriegt, dass du das warst. Ich wär natürlich froh befreit zu werden. Falls die mich tatsächlich irgendwo einbunkern, was ich ja nicht hoffe. Sowas soll eigentlich nicht zur Bestrafung gehören. Aber wer weiß. Ich sage nur Ventrue.
Wenn ich dann in einer von Stahl extra für mich eingerichteten Folterkammer sitze, dann gute Nacht.“

Dazu käme es hoffentlich nicht, und wenn doch, hoffentlich konnte Kiera ihn tatsächlich befreien.

„Das Amulett kannst du gerne mal sehen. Daraus was zu lesen würde vielleicht auch bei dir nicht klappen. Aber wenn man Nachforschungen anstellt könnte man vielleicht mehr herausfinden. Nur ich bin nicht so der Bücherwurm.
Wenn Arthur nicht mehr allein ist, nicht, dass das heißt, dass diese komischen Plagen ihm jetzt nette Gesellschaft leisten? Können die ihm wohl schaden? Und nicht, dass ihn dann sogar der Dämon am Wickel hat. Oder mich. Ein Dämon wurde doch auch gesichtet, oder nicht?
Nicht, dass der mich am Ende lenkt, anhand des Amuletts.
Das Amulett ist mir irgendwie unheimlich. Aber andererseits, ich möchte nicht den Kontakt zu Arthur verlieren.
Also wenn ich irgendwann sehr komisch werden sollte, dann nimm mir am besten das Amulett weg."

Wenn allerdings der Gorilla des Prinzen das Amulett sah, oder die Geissel oder sonst jemand, vielleicht nahmen die es Miguel dann weg? Vielleicht würde Kiera das Amulett so lange nehmen. Aber er wollte den Trost nicht missen, den das Amulett ihm spendete, und gerade während der Bestrafung hatte er jeden Halt bitter nötig.
Er brachte es einfach nicht über sich es herzugeben, da musste er es eben riskieren und hoffen, dass ihm niemand das Hemd aufknöpfte.
 
AW: [30.04.2008] Laß dich nicht unterkriegen

"Naja, es gibt in jedem Clan Individualisten, zumindest manches Mal, aber die Ventrue sind wirklich schlimm, einfach immer nur dem schnöden Mamon hinterher rennen, nee, wäre nicht mein Ding", sagte Kiera. "Nicht dass ich nicht gerne welches habe, aber einfach nur um des Geldes wegen, das will ich nicht wirklich."
Eigentlich verdienten Rashid und sie nicht schlecht, aber sie gaben auch schon mal gerne Geld aus, auch wenn es darum ging es für andere einzusetzen.

"Ich weiß doch jetzt noch nicht was ich machen werde und machen kann, das kann ich doch erst entscheiden, wenn ich weiß was geschehen ist, aber ich denke nicht, dass die dich in einen Hochsicherheitstrakt packen werden, ich denke ... und ich hoffe, dass du denen nicht so wichtig bist. Ich schaue, was ich machen kann, also nagel mich jetzt nicht drauf fest. Es geht ja auch nicht um Evelina, es geht da eher um den ganzen Rattenschwanz, dass einer über sie was raus bekommt, ich denke schon, dass sie das verstehen wird." Die Frau war der Guhl eines anderen, was war dagegen die Liebe zu einer Person? Ein Nichts, die Guhlbindung würde immer vorgehen.
"Ich kenne dich doch garnicht gut genug, um zu wissen, was für dich normal oder komisch ist, aber natürlich kann ich mir die Aura ansehen, das stimmt schon. Solche Amulette können gefährlich sein, aber ich bin mir nicht so ganz sicher, was davon Ammenmärchen sind und was echt, man erzählt sich über magische Gegenstände wunderliche Sachen und wenn du sagst, da ist ein Drache drauf, könnte das schon was mit den Tzimisce zu tun haben, kennst du denn das Symbol von denen?
Vielleicht deponierst du es irgendwo, bevor du zu deiner Bestrafung gehst, sonst könnte gut sein, dass es hinterher weg ist. Ich habe da einige Leute im Visier, die das bestimmt gerne haben wollten. Mach doch mal ein Bild davon und schicke es mir, ich erwarte ja nicht, dass du mir so weit traust, dass du es mir so lange gibst.
Wenn Arthur ein Geist ist, dann könnten ihn auch die Plagen beharken, das stimmt schon, der Dämon ist da, ich habe ihn gesehen, vermutlich sogar als erster und ich bin geflohen, so bedrohlich war es.
Im Moment benimmst du dich eigentlich nicht wirklich, als würde der dich steuern."

Aber wußte sie wirklich, wie sich sowas auswirken würde? Wäre der nicht so raffiniert sich zu verstellen? Möglich, alles war möglich, aber im Moment wollte sie da keine Furcht schüren, das konnte sie immer noch, wenn es denn soweit war.
 
AW: [30.04.2008] Laß dich nicht unterkriegen

„Arm sein und kaum genug Geld für Essen zu haben ist schrecklich“, sagte Miguel, und es hörte sich ganz so an als würde der Toreador da aus eigener Erfahrung sprechen.

„Nicht bangen zu müssen wie man über die Runden kommt, sich auch mal was Schönes kaufen zu können ist schon nicht übel, aber wenn Leute zu Profitgeiern werden, das ist schrecklich. Mein Ferrari ist der einzige wirkliche Luxus, den ich mir einfach mal gönnen musste.

Hm ja, ist ja natürlich noch nicht abzusehen was passiert. Oje, und wenn dann jemand versuchen würde aus Evelina Infos rauszuquetschen, das soll nicht passieren. Sie soll nicht gefährdet werden.
Die Tzimisce haben doch einen Drachen als Clanssymbol, so wie Toreador eine Rose, aber wie dieser Drache genau aussieht weiß ich nicht. Ja, ich kann dir ja mal ein Foto von dem Amulett schicken.“

Evelina hatte doch Fotos davon gemacht? Aber mit ihrer eigenen Handykamera, oder nicht. Hoffentlich traf er sie heute noch, dann konnten sie Kiera ein Foto schicken.

„Ja hmm – daran hab ich auch schon gedacht, dass die mir das Amulett wegnehmen könnten. Aber ich hätte doch so gerne Arthur bei mir während der Bestrafung. Wenn allerdings das Amulett dann weg ist, dann war´s das, und wer weiß was die dann damit anstellen, und vielleicht wäre dann gar Arthur gefährdet? Das wäre nicht so gut.“

Er war am zögern und zaudern. Sollte er das Amulett vielleicht besser doch nicht mitnehmen?
 
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