WFRSP 3 3. Edition auf deutsch?

Leider hatte ich bisher keine Gelegenheit zu einem Probespiel, darauf warte ich seit Erscheinen der 3ten.
Daher werde ich es mir jetzt blind kaufen^^
 
Es gibt also Aktionen die anderen klar überlegen sind, aber die darf dann nur einer am Tisch haben weil alles andere ja böses powergaming ist?
Klingt für mich nach schlechtem Balancing...
Ja, und stell dir vor, es gibt sogar Aktionen, die nur einzelne Klassen können! Und sowas nennen die Balancing! Da wollte ich meinem Roadwarden doch so gern "Fearless" geben, aber jetzt hat das der Troll Slayer schon. Achso, er könnte das auch als Gruppenfertigkeit sockeln? Hm, nee, das ist ja nicht dasselbe.

Darüber hinaus: Mit dem "Argument" das man die Fähigkeit ja abschreiben kann um sie zweimal zu haben:
Dann kann ich mir gleich das pdf ausm Netz laden und die Karten ausdrucken, das ist weniger Arbeit. Wofür soll ich hier gleich wieder nen Haufen Asche ausgeben?
Bei solchen Aussagen krieg ich immer schon das Kotzen. "Ist doch im Netz, warum kaufen?" Weil es ohne Käufer nicht im Netz wäre, ja überhaupt nicht existieren würde?! Mann, Mann, Mann...


Ok, das klingt zwar ganz nett, aber: Was juckt es mich das in irgendner anderen Version das Zeug nicht enthalten ist? Wenn ich das Deutsche Produkt kaufe sehe ich, das mir Karten fehlen die dann vielleicht irgendwann später seperat zu erwerben sind.
Klingt für mich nach Unvollständig und fühlt sich ein bisschen an wie diese Abofallen im Netz...
Also echt. Da hast du die Möglichkeit, dir das Zeug per Tabelle im Buch vollständig zu besorgen, aber das ist ja blöd, weil man das abschreiben muss (wie übrigens bei handelsüblichen Rollenspielen IMMER der Fall. Da stört es jetzt nicht, oder wie?). Dabei könnten dann gewisse Sachen auch mehrere Leute lernen (was ja auch bei Karten geht. Ach nee, abschreiben war ja keine Option.) Wenn du die Karten willst, heul nicht rum, sondern kauf sie dir. Und dass da dann nicht alle doppelt und dreifach drin sind, ist jetzt wieder Scheiße vom Verlag, weil die halt nicht 3 Exemplare von jeder Karte machen wollen, selbst wenn die nur der Troll Slayer lernen könnte?!

Aber danke für die Information das eine Mindestinvestition von 150€ nötig ist um ordentlich zu spielen.
Damit schießt sich die deutsche Version für mich endgültig ins Aus.
Tja, die deutschen Versionen von D&D waren auch immer für mindestens 100 Öcken zu haben. DSA sprechen wir lieber gar nicht erst an. Und da ist überall deutlich weniger Spielmaterial drin (nämlich: Nur Buch). Aber meckern kann man ja mal.
 
@Carthinius: Ja, man kann Karten abschreiben, aber der "Clou" bei dem System soll ja eigentlich sein das es durch die Karten übersichtlicher wird, oder ? Und nein, NUR die Grundfähigkeiten sind jeweils 3x vorhanden. ALLE anderen Aktionen sind nur jemals einfach dabei und das betrifft zu minestens 90 % Aktionen die JEDE Klasse haben kann.

Und die Aufteilung des Materials ist im Deutschen WIRKLICH Geldschneiderei. Wie sonst ist zu erklären, das die Pappfiguren in der Spielerbox sind, die Plastikfüße dafür jedoch in der Spielleiterbox ?!?!
Im direkten Vergleich dazu sind die meisten anderen mir bekannten Systeme (einschließlich D&D) bereits mit dem Spielerbuch gut spielbar. Und die haben zumindest in meinem Kaff eher so 30,- € gekostet. Monster- und Spielleiterbuch waren nette Dreingaben, aber nicht zwingend erforderlich.

Und Odium hat nicht geschrieben das er sich das Spiel irgendwie Illegal aus dem Netz zieht, nein er kauft sich halt nur die englische Version in der Hoffnung dabei etwas besser wegzukommen. Das ist wohl kaum ein Verbrechen.
 
Ja, und stell dir vor, es gibt sogar Aktionen, die nur einzelne Klassen können! Und sowas nennen die Balancing! Da wollte ich meinem Roadwarden doch so gern "Fearless" geben, aber jetzt hat das der Troll Slayer schon. Achso, er könnte das auch als Gruppenfertigkeit sockeln? Hm, nee, das ist ja nicht dasselbe.
Keine Ahnung wie das mit Gruppenfertigkeiten läuft, aber wenn man Standardsachen, auf die jeder Zugriff hat, wo es immer einige gibt die einfach sinnvoll sind (wie jeder Charakter in meinen WH2 Runden irgendwann Dodge Blow gelernt hat) nur einmal reinpackt ist lästig.
Aber das dann damit zu Begründen das es "Powergaming" verhindert ist einfach nur Bullshit.
Bei solchen Aussagen krieg ich immer schon das Kotzen. "Ist doch im Netz, warum kaufen?" Weil es ohne Käufer nicht im Netz wäre, ja überhaupt nicht existieren würde?! Mann, Mann, Mann...
Und wenn du nicht nur geflamed hättest sondern mal ne Sekunde nachgedacht hättest, wäre dir aufgefallen das ich das Set kaufen werde...
Aber weißt du was: Reg dich weiter auf, ich kauf tatsächlich kein Rollenspiel was ich ned vorher mal durchgeblättert hab
Wobei dir auch hier der Punkt der Aussgage entgangen ist. Es geht darum das ich mit ner illegalen Kopie weniger Arbeit habe als wenn ich viel Geld investiere, was doof ist wenn ein Produkt gerade wegen der Gadgets schon mehr kostet.

Also echt. Da hast du die Möglichkeit, dir das Zeug per Tabelle im Buch vollständig zu besorgen, aber das ist ja blöd, weil man das abschreiben muss (wie übrigens bei handelsüblichen Rollenspielen IMMER der Fall. Da stört es jetzt nicht, oder wie?). Dabei könnten dann gewisse Sachen auch mehrere Leute lernen (was ja auch bei Karten geht. Ach nee, abschreiben war ja keine Option.) Wenn du die Karten willst, heul nicht rum, sondern kauf sie dir. Und dass da dann nicht alle doppelt und dreifach drin sind, ist jetzt wieder Scheiße vom Verlag, weil die halt nicht 3 Exemplare von jeder Karte machen wollen, selbst wenn die nur der Troll Slayer lernen könnte?!
Du hast wieder nicht verstanden was ich geschrieben habe, aber aufregen ist ja auch viel schöner, was?
Meine Kritik bestand darin, das ich als Käufer der deutschen Version wegen eines Extras das Gefühl habe, das mir etwas fehlt. Aber zugegeben: Das ist ein ziemlich schwacher Kritikpunkt^^
Das aber wichtige Fähigkeiten die von allen Erlernt werden können nur einmal vorhanden sind nimmt dem Produkt leider viel von seinem Nutzen, den es ja gerade durch die Gadget zu steigern versucht.
Da passt das "Bildchen in die eine Box, Füße dafür in die andere" auch hervorragend ins Bild.

Tja, die deutschen Versionen von D&D waren auch immer für mindestens 100 Öcken zu haben. DSA sprechen wir lieber gar nicht erst an. Und da ist überall deutlich weniger Spielmaterial drin (nämlich: Nur Buch). Aber meckern kann man ja mal.
Bei D&D konnte ich erstmal das Spielerhandbuch kaufen, für die Monster gabs in der 3ten das SRD, bei DSA gabs die Starterboxen, bei den meisten anderen Rollenspielen gibt es nur ein Buch das für den Anfang vollkommen ausreicht.
 
Keine Ahnung wie das mit Gruppenfertigkeiten läuft, aber wenn man Standardsachen, auf die jeder Zugriff hat, wo es immer einige gibt die einfach sinnvoll sind (wie jeder Charakter in meinen WH2 Runden irgendwann Dodge Blow gelernt hat) nur einmal reinpackt ist lästig.
Aber das dann damit zu Begründen das es "Powergaming" verhindert ist einfach nur Bullshit.
Okay, nochmal von vorn: Jeder Charakter hat neben seinen Characteristics (Strength, Willpower etc.) eine Fertigkeitenliste (z.B. Athletics, Intimidate, Skullduggery, Stealth, Charme) - die ist bei jedem Charakter potentiell vorhanden und kann trainiert werden! Dafür brauchst du keine Karten oder anderes, da werden Kreuzchen auf dem Charakterbogen gemacht.
Daneben gibt es "Talents", also Sonderfertigkeiten (in den Geschmacksrichtungen Tactic, Reputation, Focus sowie Faith für Priester und Order für Magier), und "Actions". Bei den "Actions" gibt es einige Standardaktionen, die jeder kann, solange er die Voraussetzungen erfüllt (also z.B. einen bestimmten Mindestwert in Agility, um überhaupt Dodge zu beherrschen). Siehe dazu auch die Basic Action Reference auf der FFG-Seite - du siehst, die sinnvollen Grundmanöver kann also wirklich jeder können.
Alles, was darüber hinausgeht, läuft über Karten, die man erwerben kann. Und ja, da gibt es dann Sachen eben nur einmal. Das macht bei Zaubern (also "Actions") Sinn, aber meiner Meinung nach auch bei allen anderen, besonders den "Talents". Die sind sowas wie Feats bei D&D und damit eben auch nur bedingt sinnvoll für jede Carrier. Und eine Gruppe, in der alle "Jack of all Trades" haben wollen, weil das ihrer Meinung nach total toll ist, für jeden skill check einen zusätzlichen Fortune-Die für 1 Marker stress zu bekommen... nun, das fänd ich ehrlich gesagt höchst langweilig, Powergaming-Vorwurf hin oder her (der übrigens gar nicht von mir kam, aber gut...). Mal ganz davon ab, dass das Talent eben nicht universal zu gebrauchen ist - unser Troll Slayer mit Willpower 2 wird sich bedanken, wenn er nur über "stress" fortune die generieren kann, weil ihm das vermutlich schneller schwarze Würfel aufgrund der Erschöpfung oder gar Insanities einbringen wird, als er "Kazad Azgaraz" sagen kann.

Und wenn du nicht nur geflamed hättest sondern mal ne Sekunde nachgedacht hättest, wäre dir aufgefallen das ich das Set kaufen werde...
Aber weißt du was: Reg dich weiter auf, ich kauf tatsächlich kein Rollenspiel was ich ned vorher mal durchgeblättert hab
Wobei dir auch hier der Punkt der Aussgage entgangen ist. Es geht darum das ich mit ner illegalen Kopie weniger Arbeit habe als wenn ich viel Geld investiere, was doof ist wenn ein Produkt gerade wegen der Gadgets schon mehr kostet.
Gerade der letzte Satz ist so dermaßen sinnfrei... Gescannte Karten und Pöppel zu durchforsten und auszudrucken bedeutet weniger Arbeit als im gekauften PDF des Player's oder Game-Master's Guide per Suchfunktion die jeweilige Stelle in den Tabellen zu finden? Wenn das wieder falsch sein sollte: Bitte erklär es mir. Offenbar bin ich zu doof.

Du hast wieder nicht verstanden was ich geschrieben habe, aber aufregen ist ja auch viel schöner, was?
Meine Kritik bestand darin, das ich als Käufer der deutschen Version wegen eines Extras das Gefühl habe, das mir etwas fehlt. Aber zugegeben: Das ist ein ziemlich schwacher Kritikpunkt^^
Das aber wichtige Fähigkeiten die von allen Erlernt werden können nur einmal vorhanden sind nimmt dem Produkt leider viel von seinem Nutzen, den es ja gerade durch die Gadget zu steigern versucht.
Da passt das "Bildchen in die eine Box, Füße dafür in die andere" auch hervorragend ins Bild.
Zum einen glaube ich NICHT, dass die Heidelberger einfach mal die Zusammensetzung der Vaults geändert haben - die "deutsche Version" kann also überhaupt nichts dafür, dass irgendwelche Sachen blöd verteilt sind. (Zum Verständnis: Die deutsche Version durfte ja nicht mehr mit der Basis-Box realisiert werden - die wohl eigentlich schon fertig war -, weil FFG beschlossen hat, auf das Guides & Vaults-Prinzip zu wechseln, und damit den Lizenznehmern den alten Weg der Core-Box ebenfalls abschnitt. Die Heidelberger haben da nicht viel Spielraum, daher dürften Schnitzer in der Ausstattung auch zu Lasten FFGs gehen.)
Zum anderen ist es wohl Ermessenssache, welche der Talente jetzt so unglaublich wichtig sind, dass sie jeder können sollen müsste. Aber: Die Mechaniken des Spiels lassen das auch nur in gewissem Maße zu. Du musst schon einige Dinge karrierenspezifisch steigern, sonst kannst du deine Karriere nicht sinnvoll beenden. Es ist halt müßig, darüber zu streiten, ob dem so ist, wenn du es noch nichtmal gespielt hast und es mir bisher im Spiel noch nicht passiert ist (und ich bisher auch von niemandem mehr als diese hypothetische Annahme gehört habe - da gab es noch nie ein "alle in meiner Gruppe wollen Karte XY, was mach ich denn jetzt?!"). Das wirkt nunmal wie ein Strohmann, auf den man einhacken kann, damit man auf etwas einhacken kann. Genauso wie der Brettspielvorwurf, der ja auch nicht totzukriegen ist. Da reagiert man irgendwann allergisch. (Frag mal die Savages nach dem Pulp-Problem...)

Daher kauf dir die Box und probier es aus. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du es nicht bereuen wirst!

Bei D&D konnte ich erstmal das Spielerhandbuch kaufen, für die Monster gabs in der 3ten das SRD, bei DSA gabs die Starterboxen, bei den meisten anderen Rollenspielen gibt es nur ein Buch das für den Anfang vollkommen ausreicht.
Gut, ich kann dir nicht sagen, wie weit man bei Warhammer 3 mit dem Player's Guide allein kommt. Aber auch bei D&D musste sich irgendjemand in der Gruppe die anderen Sachen kaufen, wenn man damit wirklich was anfangen wollte. Ist bei Warhammer nicht anders. Genaugenommen ist es jetzt sogar fairer als mit der Grundbox, weil da ja sozusagen der GM für alle eingekauft hat. ;)
 
@Carthinius: Ja, man kann Karten abschreiben, aber der "Clou" bei dem System soll ja eigentlich sein das es durch die Karten übersichtlicher wird, oder ? Und nein, NUR die Grundfähigkeiten sind jeweils 3x vorhanden. ALLE anderen Aktionen sind nur jemals einfach dabei und das betrifft zu minestens 90 % Aktionen die JEDE Klasse haben kann.

Und die Aufteilung des Materials ist im Deutschen WIRKLICH Geldschneiderei. Wie sonst ist zu erklären, das die Pappfiguren in der Spielerbox sind, die Plastikfüße dafür jedoch in der Spielleiterbox ?!?!
Im direkten Vergleich dazu sind die meisten anderen mir bekannten Systeme (einschließlich D&D) bereits mit dem Spielerbuch gut spielbar. Und die haben zumindest in meinem Kaff eher so 30,- € gekostet. Monster- und Spielleiterbuch waren nette Dreingaben, aber nicht zwingend erforderlich.

Um mal die Heidelberger ein wenig in Schutz zu nehmen - die Aufteilung des Materials wurde von der US-Version übenommen. Das bestimmte Komponenten nur in bestimmten Boxen enthalten sind, obwohl eine andere Aufteilung besser wäre ist wohl dem Produtionsprozess geschuldet. Es ist halt einfacher und preiswerter, nur eine Box mit einer Komponente zu bestücken, als komplexere Verteilungen vorzunehmen. Aber man braucht ohnenhin SL- und Spieler-Arsenal, wenn man mit den Markern und Karten spielen will.

Die Bücher sind in etwa so nützlich/notwendig fürs Spiel, wie z.B. die Core-Rulebooks für D&D3 oder D&D4. Spieler- und SL-Handbuch sind braucht man, das Monsterbuch ist sehr nützlich. Preislich liegen die Bücher auch auf einem vergleichbaren Niveau.

Das Problem bei der neuen WHFRP-Ausgabe (also Hardcover und Boxen) ist einfach, dass es keine günstige Startkonfiguration mehr gibt. Die Hardcover bieten gegenüber den Regelheften aus der Box einen Mehrwert, sind aber auch entsprechend teurer. Vault und Toolkits sind zwar nicht unbedingt nötig, brinegn fürs Spiel aber viel.

Von den Basikarten hätten in der Tat jeweils 4 Stück in der Grundausstattung sein sollen, bei den normlae Aktionskarten reicht aber jeweils eine Karte. Außer in sehr großen Gruppen sollten Archetypendopplungen kaum vorkommen und selbst dann würde ich dazu raten, statt zwei gleichen Aktionen zwei aufeinander abgestimmte Aktionen zu nehmen.[/quote]
 
Möchte nicht behaupten das Power Gaming etwas negatives ist, es ist nur eine Facette einiger Rollenspiele.

Oben wurde Dodge Blow als eine der wichtigeren Fähigkeiten aus WH2nd angesprochen, die Aktionskarte in WHFRSp 3te ist mehrfach in den Arsenalen vorhanden und jeder SC der mit einer Gewandheit von 3 oder mehr startet erhält diese umsonst. Die verbesserte Version der Aktionskarte ist auch mehrfach in den Arsenalen vorhanden, erfordert aber Gewandheit 4+. Das jede Aktionskarte nur einmal vorhanden ist, muss kein Hindernis sein und in meinen gruppen ist es noch nicht vorgekommen, das Spieler eine Aktionskarte doppelt brauchten. Kämpfer können sich auf unterschiedliche Kampfstile spezialisieren und damit gleichwertig im Kampf sein. Der Scjildträger mit einem verbesserten Blocken und Rückschlag ist genauso kampffähig wie ein Kämpfer ohne Schild mit verbessertem Parieren und Rückschlag.
Einzig bei Karten wie Packen oder Mächtiger Schlag kann ich mir einen mehrfachen Spielerwunsch vorstellen.
Auch bei der Aktionskarten Auswahl kann die Gruppe zusammenarbeiten und Karten auswählen die Stärken von SC hervorheben, wie z.B. bei der Karte Koordinierter Angriff, welche eine Angriffskarte ist, aber einen fertigkeitswurf auf Führung(CH) erfordert und beim Schaden entweder die St eines der koordinierten Gruppenmitglieder einsetzt oder den Schadenswert der Waffe seines Kollegen.
 
Die Geburt von 3rd stelle ich mir so vor: Auf der einen Seite gibt es die Spieleentwickler, die voller Idealismus ein cooles System entwickeln. Und dann gibt es im Verlag die Marketingleute, die sagen: Coole Idee! Lasst uns überlegen, wie wir das zu Geld machen können. Das Ergebnis war die Corebox, darauf ausgelegt, dem Einsteiger ein spielbares System Hand geben zu können, ohne sich die Möglichkeit zu nehmen, den Kunden mit weiteren Bausteinen bei der Stange zu halten. Dann erhob sich eine Kakophonie von potentiellen Kunden. "Was sollen die ganzen Nüpsel und Pöppel? Das ist kein Rollenspiel, das ist anders als das, was wir gewohnt sind, das muss scheisse sein!" FFG reagiert und ändert daraufhin seine Richtung und bringt die Guides und Arsenale raus, inkl. Lite Version, die Spielen im herkömmlichen Sinne ermöglicht. Leider wird nun jede Lokalisierung auf diese Linie gezwungen, mit dem Resultat, dass es auf Deutsch keine Corebox geben wird. Die Heidelbären sind daran gänzlich schuldlos.

Das ist die Kinderkrankheit, an der die 3ed bis heute zu knabbern hat. (Ich bin froh, dass ich den Weg über die engl. Corebox gegangen bin. Ohne die (ich leite für 4 Spieler) würde ich mit einigen Bausteinen haushalten müssen oder Kopieren/ Improvisieren müssen.) Jetzt jammern halt die Leute, die das Spiel sofort mit allem haben wollen, und aufgrund der fehlenden Grundbox Probleme haben, sich eine solide Grundausrüstung zuzulegen. Ein Dilemma.

Ja, FFG will Geld verdienen. Ja, wenn man jede Option nutzen will, kostet das einiges. Ja, das Produktmanagement ist zumindestens revisionsbedürftig, auch wenn ich die Beweggründe von FFG nachvollziehen kann. Ich kann durchaus verstehen, wenn manche Leute hier Geldschneiderei vermuten. Nur: Die Zeiten, in denen man sich ein Hardcover-Buch zulegte, wo alles drin war, sind vorbei. Wenn ich sofort alle Optionen von D&D oder DSA nutzen will, muss ich mMn genausotief in die Tasche greifen, wenn nicht sogar noch tiefer. Klar sind die Karten nur in begrenzter Ausführung vorhanden. Aber mit der im Spielerhandbuch mitgelieferten (!) Kopiervorlage, kann man ohne Probleme einzelne Karten ohne Probleme simulieren (in meiner Runde war das übrigens nicht ein einziges mal nötig). Zumal man die Wirkung der Karten nach dreimaligem Ausspielen eh auswendig kann. Und die Basis-Aktionen sind in einem Übersichtsblatt im Spielerhandbuch drin.

Es tut mir ein bisschen weh, dass die oben erwähnten Probleme eine weite Verbreitung des Systems behindern. Denn sie ändern alle nichts an der Tatsache, dass die Spieleentwickler bei FFG einen klasse Job gemacht haben. Das System ist meines Erachtens das beste, was ich seit Ewigkeiten in den Fingern gehabt habe. Ich habe meine Investitionen nicht bereut und meine Gruppe liebt die 3ed (das heißt nicht, dass 2ed schlecht ist). Ich kann nur jedem an der 3ed-Interessierten raten, sich das Spieler-Handbuch zuzulegen und zu schauen, ob das System einem zusagt.

Hier wird fast so getan, als ob im Spielerhandbuch leere Seiten sind mit der Aufschrift "Ätsch!". Mit dem Ding kann man schon loslegen (wenn man sich die Würfel besorgt). Wie FFG die Würfel handhabt, nehme ich dem Verlag allerdings ein wenig übel. 12 Würfel in nicht optimaler Zusammensetzung für 10-12 Euro sind nicht gerade billig. Und von den Sets sollten schon 3 auf dem Tisch liegen. (Oder man holt sich das Würfel-App :sneaky: ). Deshalb ist das englische Coreset immer noch eine sinnvolle Anschaffung. Dann hat man wenigstens genügend Stanceleisten und Würfel (36) und hat zudem zur Not alle Karten nochmal auf englisch.
 
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