[28.04. 2008] Planänderungen und andere Katastophen

Discordia

B! scheuert
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Irgendwann am Abend zwischen 21:00 Uhr und 0:00 Uhr klingelte in der Kunstakademie das Telefon. Die Nummer vom Sheriff Enio Pareto wurde angezeigt. Enio würde nur zugerne einmal Noir direkt erreichen ohne auch noch unnötigerweise seinen Landsmann Romero als Vermittlungsstelle benutzen zu müssen. Er hatte nicht viel Zeit und es saßen ihm mehr als genug schlechte Alternativen wie die Nacht noch verlaufen könnte im Nacken.
 
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Ghul des Prinzen, Toni Romero:

Nach der üblichen Begrüßungsleier wechselte der Ghul in seine Landessprache und einen deutlich freundlicheren Tonfall.

"Mylady hatte bis vor wenigen Augenblicken eine größere Anzahl Kainiten zu Besuch und bereitet sich grade auf ihre Astralreise vor. Ich weiß nicht ob sie damit einverstanden wäre wenn ich sie noch störe?"

Leises Papierrascheln.

"Ach übrigens war Herr Mahler bei mir und berichtete von einer größeren Demonstration die heute in den frühen Morgenstunden stattfinden soll. Seinen noch unbestätigten Informationen nach endet diese dann auf der Wiesn beim Schloß. Es sollen übrigens einige Kainiten an dem Protestmarsch teilnehmen. Wissen sie etwas darüber?"
 
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Das Romero ins Italienische gewechselt hatte paßte Enio ausgezeichnet. Trotzdem sprach der Sheriff auffallend leise und sein Gesprächpartner würde wohl deutlich bemerken, daß das nicht der normale Unterhaltungston war, den Enio normalerweise anschlug.

"Sie müssen! Der geplante Verlauf der Nacht hat sich drastisch geändert und eben die Astrahlreise unserer Seneschall wird davon empfindlich betroffen." Mehr wollte er dem Ghul nicht erklären. Er würde sich nachher ohnehin um Kopf und Kragen reden müssen.

Die Demo war doch was Enio durch den Flyer von diesem Malkavianer auch schon herausgefunden hatte oder? Gab es noch einen Menschenauflauf diese Nacht? Wundern würde es den Turiner nicht. In dieser Stadt gab es doch nur eine handvoll normaler Leute. Aber das entscheidende an dem was Toni seinem Landsmann erzählt hatte... das was Enios Aufmerksamkeit erregte, war die Tatsache, daß ausgerechnet Fabian zur Akademie rennt und davon berichtet und dabei auch noch einen Querstrang zu den Kainskindern zog. Das konnte zweierlei bedeuten. Entweder Fabian war tatsächlich auf dem Weg mal was richtig zu machen und vielleicht wirklich so etwas wie ein nützliches Mitgleid der kainitischen Gesellschaft zu werden oder die Sache stinkte zum Himmel. Es war schwer einzuschätzen was näher lag aber Enio hatte eigentlich keine große Lust auf Experimente.

"Ich wußte von einer Demo und habe Noir diesbezüglich bereits Bescheid gegeben. Aber diese Demo sollte soviel ich informiert bin an der Klapse enden... was uns gar nicht so recht war. Dabei gab es aber keinerlei Hinweise auf eine Beteiligung von Kainskindern. Das ist glaub das letzte was wir in dieser Nacht auch noch brauchen können. Sollte meinen, daß die ganzen Idioten alle genug beschäftigt wären." Enio hielt kurz inne. Das war nicht gut... warscheinlich. Es konnte immer noch sein, daß die ganze Sache etwas völlig harmloses war aber wenn sich Vampire an so etwas beteiligten gab es da ein sehr großes Potential, daß es eben nichts harmloses war. "Macht mich ein bißchen stuzig, daß ausgerechnet Mahler in die Akademie kommt... der hat sich doch bisher nur um seinen eigenen Scheiß gekümmert. Ich kann hier jedenfalls unmöglich weg... zuviel steht auf dem Spiel." Die letzten Worte verdeutlichten erneut die Dringlichkeit mit der er Noir sprechen mußte. Der Sheriff hatte sonst eigentlich nicht die Angewohnheit theatralisch zu wirken.
 
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Ghul des Prinzen, Toni Romero:

"Ich wollte sie auch nur informieren und werde im Anschluß an unser Gespräch die Geißel informieren. Ich denke auch die Angelegenheit fällt eh mehr in seien Aufgabenbereich! Aber danke das auch sie den Sinneswandel ihres Untergebenen seltsam finden. Mir ging es ähnlich, doch wollte ich nichts sagen was seine Mühe irgendwie falsch erscheinen ließe. Immerhin sollte man derartige Taten nicht durch negative Reaktionen im Keim ersticken!"

Der Sekretär hörte sich noch an was Enio darauf zu erwidern hatte, tat dies aber nur noch mit einem Ohr. Dies waren Sachen die einen Ghul nicht zu kümmern hatten.

"Ich stelle Sie zur Lady Seneshall durch, bitte bedenken sie aber das sie bereits mitten in den Vorbereitungen für ihre besondere Reise steckt! Auf Wiederhören!"

Ein Klacken bewiese das Enio durchgestellt wurde.
Die Warteschleife hatte erstaunlicherweise keine Melodie, anscheinend sah...hörte man derart triviales Geklimper an einer international berühmten Kunstakademie nicht so gerne.
 
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Enio erwiderte gar nichts mehr darauf. Die Geissel würde sich drum kümmern und mehr brauchte er vorerst nicht zu wissen. Ja... der Samedi sollte ruhig auch ein wenig mit Arbeit zugedenkt werden und die Grüze mit der Demo würde er ja noch hinbekommen. Vielleicht hatte er ja mitlerweile schon etwas über die neuen unangemeldeten Vampire herausgefunden. Alles irgendwie unwichtig gerade...

Enio wartete. Merkwürdig so ganz ohne Warteschleife. Man war sich nie sicher ob die Verbindung unterbrochen war oder man doch noch irgendwann durchgestellt wurde.
 
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"Noir hier!"

Die Stimme der Seneshall klang gehetzt, ja beinahe etwas genervt.

"Verzeihen Sie Senor Pareto, aber sie erwischen mich inmitten meiner Vorbereitungen. Mich haben bereits diverse Besucher von meiner Astralreise abgehalten. Wenn ich mich nicht ranhalte kann ich unseren beiden verwegenen Spionen nicht die möglicherweise nötige Rückendeckung geben.
Wie weit sind sie mit dem Angriff auf die Kneipe? Ich hoffe sie stehen kurz vor dem Zugriff denn auch diese Maßnahme könnte, wie ja schon während der Sitzung besprochen, für weitere nötige Verwirrungen sorgen"

Kurzes Schweigen folgte und obwohl Enio die Toreador niocht sehen konnte, so war doch beinahe fühlbar wie sie zum Beweis ihrer Worte auf die Uhr schaute.

"Wie weit sind sie mit der Geißel? Ich hoffe sie lebt noch?
 
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„Ja… sie lebt noch.“ Eine kurze unangenehme Stille folgte in der Enio versuchte die passende Worte zu sortieren.

… Und dann begann er einfach. Die Seneschall mußte ebenfalls die Dringlichkeit verstehen warum es so wichtig war diesen Krieg zu vermeiden. „Lady Noir… die Dinge haben sich entschieden verändert. Lassen sie mich das erst ausführlich erklären bevor sie anfangen mich zu verfluchen.“ Dann begann Enio der Seneschall eine kurze aber lückenlose Zusamenfassung der Geschehnisse des Abends zu schildern. Er erzählte von den mühsamen Erklärungsversuche der anwesenden Kainten um die Garou davon zu überzeugen, daß die Kainskinder dieser Stadt den Krieg nicht angefangen hatten und weder in der Vergangenheit noch in geplanter Zukunft vor hatten daran was zu ändern und das die Werwölfin nach anfänglichem Sträuben ziemlich glaubwürdig ihre anfängliche Motivation und Vorurteile vorerst beseite geschoben hatte und ebenfalls auf den Trichter gekommen war, daß mehr hinter den ganzen Geschehnissen stecken mußte als das untote Geschmeis. Die Stelle an der es um die vorhandenen Plagen ging führte der Sheriff etwas genauer aus und verdeutlichte, daß er hierbei nicht nur auf die Aussagen der Schattenlord zurückgreifen mußte, sondern ebenfalls eine Bestätigung von Kiera McKinney hatte, die nicht nur eine Horde Plagen sondern auch die Anwesenheit eines Dämons im Umbra bemerkt hatte. „Deswegen möchte ich ihnen raten von dieser Astrahlreise abzusehen. Es steht mir nicht zu ihnen Vorschriften zu machen aber ich halte diese Reise für ein relativ sicheres Mittel dem endgültigen Tod zu begegnen… auch wenn ich mich mit diesem ganzen Astrahlzeugs und Umbradings überhaupt nicht auskenne.“

Enio fügte noch sein Erlebnis in der Sakristei hinzu um die gestrickten Querverbindungen etwas zu beschreiben und berichtete, daß sie genau auf dem Weg dahin waren. „Die Garou verhält sich ruhig und nach allem was ich mitlerweile über diese Typen gelernt habe wäre es nicht nur ein Leichtes für sie… sondern auch der einzige ehrenvolle Weg nicht ihr Gesicht zu verlieren und von ihrer Rasse verstoßen zu werden, wenn sie bei einem Flcuhtversuch ums Leben kommen würde.“

Fehlte noch die Entscheidung das Enio das Attentat auf die Kneipe vorerst abgesagt hatte. „Ich habe deshalb davon abgesehen diesen Anschlag auf die Kneipe durchzuführen oder durchführen zu lassen. Nicht nur weil wir dann endgültig den Krieg akzeptieren würden, weil die Werwölfe… und in dem Fall auch diese Parxx… das unweigerlich als das Ende jeder Alternativlösungen sehen würden, sondern auch, weil ich mich von mehreren Seiten überzeugen habe lassen, daß diese Kneipe nur kurzzeitig als Anlaufstelle dür die Wandler benutzt wurde und mitlerweile unwichtig geworden ist… zumindest für den Moment.“ Enio sprach für seine Verhältnisse recht viel… eine Angewohnheit, die ihn seit er Primogen und Sheriff war häufiger überkam. Aber herjeh… er hatte ja auch was zu erzählen. Noir durfte sich jetzt einfach nicht stur stellen und an einem Plan festhalten, der mitlerweile kriegstreiberisch und destruktiv vorkommen mußte.

Blieb die Frage was sie mit ihrem Spionageeinsatzteam machen würden. Oder ob Noir nicht einfach entscheiden wollte Enio von der Sache abzuziehen. In dem Fall müßte wohl der Brujah einfach auflegen und sein eigenes Ding durchziehen. Er war schon zu weit gegangen um hier noch einmal zurückzurudern. Das war ihm allerspätestens bei diesem Anruf klar geworden.
 
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Die Antwort kam nur zögerlich.

"Sie pokern verdammt hoch Senor Pareto, aber ich werde mich Ihnen nicht in den Weg stellen. Ich habe Sie mit dieser Aufgabe betraut und nun sollte ich es auch wohl sein, die Ihnen das nötige Vertrauen schenkt."

Ein kurze Pause folgte in der sich Noir ganz offensichtlich räuspern musste. Erinnerungen an die noch nahen Tage des Lebens, Eigenarten die für Enio bestenfalls wage Erinnerungen waren.

"Wenn das schief geht kann ich sie nicht mehr decken, ich hoffe das ist Ihnen klar!? Im Gegenteil, wenn Buchet eines Fehlschlags diesen Ausmaßes gewahr wird und zudem erfährt das wir ihn durch unser Handeln erst provoziert haben, dann gnaden und die Götter. Habe ich mich klar ausgedrückt? Sie spielen ein gefährliches Spiel, das mehr als nur Ihren eigenen Kopf kosten könnte."

Wieder eine kurze Pause, diesmal schien sie jedoch zu überlegen.

"Ein Grund mehr warum ich doch diese Astralreise unternehmen sollte. Nun wo Sie mich haben warnen können, kann ich die entsprechende Vorsicht walten lassen. Sorgen Sie sich nicht, ich weiß was ich tue, vielleicht gelingt es mir etwas über diesen Dämon herauszubekommen? Wir dürfen nichts unversucht lassen endlich mehr über unsere endlos erscheinenden Gegner zu erfahren, wenn ich jetzt kneife werde ich niemals den Respekt der Primogene erlangen!"
 
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Eine längere Pause folgte am anderen Ende. Enio dachte mal wieder nach und das dauerte eben.

Noir hatte anders reagiert als er erwartet hatte. Komplett anders! Aber sie hatte ihm auch etwas gesagt das ihm so noch gar nicht klar war. Sie saßen im selben Boot?! Aber natürlich! Die Seneschall konnte im nachhinein versuchen alles auf ihn abzuwälzen aber letztendlich würde sie dabei trotzdem schlecht dastehen. Politik!!! Was für ein Mist. Noir hatte so einiges gesagt worüber sich der Brujah Gedanken machte. Das nötige Vertrauen schenken. Schon wieder... Vertrauen! Ein Wort das in dieser Nacht anscheinend eine neue Bedeutung gewann oder aber auf übelste Weise mit Füßen getreten wurde.

Letztendlich wußte der Sheriff es aber zu schätzen, daß seine Chefin nicht quer schoß und wieder alles über den Haufen schmiß. Das wäre mit Sicheheit in einem Debakel geendet... obwohl es das natürlich immer noch tun konnte.

"Ich habe verstanden", gab der Italiener trocken zurück. "Ich würde ihnen gerne erzählen, daß ich schon weiß was ich ich hier gerade mache und sie sich keine Sorgen zu machen brauchen... aber da würde ich ihnen einen ganz schönen Bockmist erzählen. Aber momentan sehe ich keinen anderen Weg... zumindest wenn es in unserem Interesse ist einen blutigen Krieg gegen die Garou doch noch zu verhindern und herauszufinden wer der eigentliche Feind ist." Eine entwaffnende Erhlichkeit legte Enio Pareto hier an den Tag bzw. die Nacht aber was sollte er auch anderes machen. Die Fakten aber auch die diverse Risiken und Unsicherheiten lagen offen auf dem Tisch. Da konnte wohl jeder sich ausmalen was alles schief gehen könnte. Hoffnung und Optimismus waren nicht gerade Enios Spezialität und nichts auf das man sich verlassen sollte aber bei einigen Dingen blieb fast keine andere Möglichkeit als zu hoffen das sie irgendwie glatt liefen und das dabei schon das heraus kommen würde was einem den Hals retten konnte.

Noir hatte noch etwas anderes erwähnt, das Enio aufhorchen lies. Die Toreador machte sich also wirklich Gedanken wie sie sich den Respekt der Primogene sichern konnte. Interessant... aber bei genauerere Betrachtung auch nachvollziehbar. Hinter der Fassade der Selbstsicherheit steckte also doch ein Kainskind, das erst vor kurzem die Finsternis betreten hatte und an manchen stellen erst noch das Laufen lernen mußte. Naja... vielleicht verband sie das mit ihrem Sheriff ja ein bißchen. Für ihn war diese ganze Sheriffsache ja auch noch recht neu und egal wie alt er war... Verantwortung hatte er vor seiner Zeit in Finstertal eigentlich meistens abgelehnt. Enio zwang sich seine Gedanken in eine andere Richtung zu bewegen. Es war nicht der allerbeste Zeitpunkt über sein Verhältnis zur Seneschall nachzudenken.

"Also gut. Seien sie vorsichtig und... kommen sie wieder zurück. Viel Erfolg!" Der Brujah hatte es nicht so mit Glück wünschen. Erfolg hing nicht nur vom Glück ab... aber verdammt... davon konnten sie auch eine Portion gebrauchen.
 
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"Am Ende wird nur das Resultat zählen, wenn also etwas schief geht konzentrieren Sie sich auf Schadensbegrenzung..."

Zu deutsch hieß das, dass er die Garou immer noch töten konnte. Wo dies Geschah würde niemanden interessieren, solange sich der Kollateralschaden in Grenzen hielt.

"Ich werde mich vorsehen, danke für ihre Anteilnahmen! Ihnen wünsche ich das gleiche, heute Nacht steht viel auf dem Spiel, hoffen wir das wir morgen etwas besser dastehen. Auf Wiederhören, Sheriff! Le deseo mucha suerte Amigo!"

Noir hatte aufgelegt.
 
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"Das werde ich machen." Enio verstand deutsch und wußte was zu tun war, wenn alles komplett schief gehen würde... sofern es ihm dann noch möglich war.

Den Abschiedsgruß der Toreador verstand der Italiener noch eingermaßen. Die beiden Muttersprachen der beiden Kaniskinder waren ja ein Stück weit verwandt. Er erwiederte selbstverständlich in seiner eigenen Muttersprache und vermutete, daß Noir ebenfall verstehen würde. "Molto gentile, anche auguri da parte mia."

Das Gespräch war beendet. Wenn die Nacht nicht allzu unglücklich verlaufen würde, bekamen die beiden Kainskinder vielleicht noch einmal die Gelegenheit miteinander zu reden. Vielleicht auch nicht...
 
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