[28.04.2008] Anruf bei Helena

AW: [28.04.2008] Anruf bei Helena

Es dauerte einen Augenblick, bis sich Helena meldet und da sie die Nummer erkannt hatte, kam nicht das immer freundliche und auch etwas fröhliche ... was kann ich für sie tun? ..., sondern nur ein "Hallo?"

Immerhin war sie noch nicht lange unterwegs und hatte ihren Zorn über diesen aufgeblasenen Popanz noch nicht ganz überwunden.

Eigentlich hatte die Caitiff keine Probleme einen Fehler zuzugeben oder zu sagen, wenn sie etwas nicht verstand, aber bei Rothschild würde sie alle Ambitionen in diese Richtung unterdrücken, das hatte er sich nicht verdient. Und es gab noch etwas, was diesen nichts anging, er würde nie erfahren, was sie über die Sache bei Nox dachte und die Vorwürfe, die sie sich selber machte, gingen diesen nicht das mindeste an. Nicht ihn ... so nahm sie sich vor in seiner Gegenwart immer mißtrauisch zu sein und alles verräterische mit anderen Gedanken zu überdecken, immerhin wußte man bei solchen Leuten nie ...
 
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Ein wenig konnte er ihr ja entgegenkommen, an ihm sollte es jedenfalls nicht scheitern, dass sie wieder halbwegs vernünftig miteinander reden konnten. Verfeindet zu sein musste nun auch nicht sein.

„Frau O´Niell – ich bedaure den schroffen Abbruch des Gesprächs, aber ich war sehr erschöpft von der Vision und verärgert wegen ihrer unzutreffenden Anschuldigungen.
Wenn ich Ihnen etliches vorwerfen würde was nicht stimmt, dann wären Sie auch nicht erfreut, oder?
Vielleicht könnten wir uns darauf einigen, dass wir beide ein wenig überreagiert haben.

Wenn ich Sie von vornherein bei der Suche nicht hätte dabei haben wollen, dann hätte ich Sie gar nicht gefragt ob Sie mich begleiten würden, und dann hätten Sie gar nichts von der Suche erfahren. Wozu also hätte ich mir die Umstände machen sollen Sie erst zu fragen ob Sie mitkommen und gleichzeitig schon geplant zu haben Sie dann wieder loszuwerden. Das ist völlig widersinnig.“

Seine Stimme klang neutral und etwas distanziert.
 
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Erst folgte eine Weile nichts und vielleicht würde Rothschild denken, sie habe einfach aufgelegt, doch sie hörte sich an, was er zu sagen hatte. Wenn er sie etwas besser kennen würde, würde er wissen, daß sie auf jeden Fall gehen würde, egal ob er das wollte oder nicht, so mußte sie innerlich grinsen.

"Einverstanden, ich höre auf, sie zu provozieren, wenn sie aufhören, stur an ihrer Meinung festzuhalten, daß sie alles anhand von Visionen erfahren und lernen können", antwortete sie. "Ich werde mitkommen." Daß Rothschild sie sowieso nicht hätte auf halten können, brauchte sie ihm nicht auf die Nase binden.

"Wann und wo soll es losgehen?"

Sie gedachte nicht, weiter auf Rothschild einzugehen, wer wußte, ob er nicht Beherrschung oder Irrsinn auf sie wirken würde.
 
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Ferdinand zog erstaunt die Augenbrauen hoch und lächelte. Ja, irgendwie war es schon fast amüsant wie falsch Helena ihn einschätzte, und was für absurde Schlüsse sie aus seinen Äußerungen zog. Aber sie glaubte all das im Ernst, da musste er also höllisch aufpassen was er sagte.

„An einer Meinung, die ich nicht habe, werde ich sicherlich nicht festhalten, und ich war niemals der Überzeugung, dass ich absolut alles anhand von Visionen lernen und erfahren kann. Das ginge nicht einmal dann, wenn ich jede Nacht 10 Visionen hätte.
Und ich glaube, dies ist nicht die einzige Sache, bei der Sie meine Äußerungen falsch interpretiert haben.“

Lag ihr wirklich nur wegen Crain soviel daran mitzukommen?

„Wir treffen uns Morgen Abend um 21.30 Uhr auf dem Parkplatz des Hotels. Herr Nox hat mir die Leitung dieser Suche übertragen. Somit sehe ich mich dafür verantwortlich, dass alle wohlbehalten wieder zurückkehren. Wenn irgendjemandem dort etwas zustößt, so wird dies schwer auf meinem Gewissen lasten. Dies gilt auch für Herrn Crain, selbst wenn Sie mir das nicht glauben.“

Helena aber traute ihm zu er würde die Suche ausnutzen um sich an dem Ravnos zu rächen und hätte dies gar schon geplant – das war demütigend.
Jede Lüge würde sie ihm wahrscheinlich eher glauben als all das, was er ihr bisher gesagt hatte und was doch die Wahrheit war.
Sollte sie eben mitkommen. Und falls der Ravnos komische Anwandlungen bekam, dann würde sie es wenigstens mit eigenen Augen sehen und vielleicht, hoffentlich ein anderes Bild von ihm bekommen. Aber wahrscheinlich würde sie doch nur alles dem Einfluss von Chezmoi in die Schuhe schieben. Was sie bei Ferdinand sicher nicht täte, bei ihm wäre es dann nur der Beweis für seine Schlechtigkeit. Bei ihm würde sie allzu leicht alles negativ auslegen, darauf war er jetzt gefasst, und ja, daher hieß es aufpassen. Aus jedem kleinsten Kommentar von ihm mochte sie die wildesten Schlussfolgerungen ziehen. Da fragte er sich wirklich, wer von ihnen beiden der Verrücktere war.

„Meine Vision vorhin war meiner Ansicht nach eindeutig ein Hilfruf von Chezmoi, er hat also sozusagen mit mir Kontakt aufgenommen. Diese Vision könnte natürlich noch andere bedeutsame, verborgene Aussagen haben, die ich nicht erkannt habe. Ich halte mich nicht für allwissend, Frau O´Niell.“
 
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Helena gab ein Hm von sich. "Sicher könnte das sein, ich meine er ist mit einiger Sicherheit auch in unsere Bewußtseine eingedrungen, obwohl ich nicht zu Visionen neige, da ist davon auszugehen, daß er die nimmt, die er bekommt", meinte sie dann.

Für einen Augenblick überlegte sie, dem Malkavianer etwas zu erzählen, doch dann schluckte sie die Idee hinunter, denn vermutlich würde er es nicht verstehen. Sie hätte ihm erklären können, warum sie weder Peter noch Alexander wirklich so behandeln könnte, wie sie es mit jedem anderen getan hätte, der eine Diablerie beging. Eventuell wurde nämlich die Kraft, sich dagegen zu wehren, es zu tun, größer, als die die es bedurfte den Akt zu vollziehen, in der Situation war sie selbst auch schon gewesen und dabei war sie nicht aus Hunger in Raserei gegangen.

Und der Grund, weshalb sie mit wollte, hatte nichts mit Peter zu tun, sie hatte da ihre eigenen Gründe, aber auch die gingen den Malkavianer nichts an.

"Gut, wenn sie das Kommando übernehmen, dann soll mir das Recht sein." Auch hier schluckte sie den zweiten Teil hinunter, denn wenn er es tat, mußte sie es auf keinen Fall tun.
"Ich werde pünktlich sein, welche Art von Bewaffnung haben sie vorgesehen?"
 
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„Bewaffnung? Nun ja, nicht dass ich darauf eingerichtet wäre in Kriegsgebiet zu kommen.
Henry kann recht gut schießen und hat mehrere Schusswaffen, aber keine Silbermunition. Einen Kampf gegen Werwölfe würden wir wahrscheinlich ohnehin nicht überstehen, ob nun mit oder ohne Waffen. Was bliebe uns also anderes als die Flucht? Aber natürlich wäre es dennoch nicht verkehrt bewaffnet zu sein.“
 
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'Und sie selber können garnichts', dachte Helena.
"Ja, Silbermunition, die bekommen sie vermutlich bei Ziege auf dem Schrottplatz", sagte sie dann. "Wäre vermutlich nicht verkehrt."
Sie hätte ihn auch zu der Ravnos-Alten schicken können, doch die hätte vermutlich einen Lachanfall bekommen, dann vielleicht doch eher der Kotzbrocken Ziege, der verkaufte schließlich an jeden, der das nötige Kleingeld mitbrachte und Kleingeld hatte Rothschild vermutlich genug.
"Es gibt hier schließlich ein Waffenmonopol, so daß Zieglowski der offizielle Waffenhändler ist."
 
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„Hier hat jemand Waffenmonopol, auf einem Schrottplatz?"

Erstaunlich.

"Und wo ist der?“
 
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Helena gab Ferdinand die Adresse durch.

"Das Problem ist, alle an anderer Stelle besorgte Waffen wären illegal und was man dort bekommt, ist von der Obrigkeit sanktioniert", setzte sie hinzu. "Naja und er weiß über uns Bescheid, das ist auch ein Vorteil."

Nun, wenn Rothschild ihr Verhalten schon unangenehm empfunden hatte, wie würde er dann das von Ziege empfinden, aber sie würde ihn nicht sonst irgendwo hinschicken.
 
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„Danke.
Zieglowsky ist ein gewöhnlicher Sterblicher und weiß über uns Bescheid? Oder ist er ein Ghul?“

Schon etwas ungewöhnlich, das Ganze.
 
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"Er ist ein Sterblicher, aber er weiß Bescheid", antwortete Helena. "Ob er ein gewöhnlicher Sterblicher ist, über die Frage sollten sie sich Gedanken machen, wenn sie ihn getroffen haben."
Was sollte man schon über Ziege sagen, darauf hatte Buchet nie Antwort gegeben, wenn sie gefragt hatte, das war eines dieser Sachen, wo es hieß, lass die Finger davon, wenn du keinen Ärger haben willst.
 
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„Und Sie hatten die Möglichkeit angesprochen, dass Chezmoi einen unserer Körper übernehmen könnte. Diese Stufe der Beherrschung ist mir bekannt, und ich zumindest kenne keine Möglichkeit wie man sich dagegen zur Wehr setzen könnte. Ich würde vermuten, er würde am ehesten meinen Körper wählen, da ich die Gruppe leite. Da stellt sich die Frage, ob die anderen etwas davon merken würden und was man dann machen sollte.
Aber da der Herr daran interessiert ist geborgen zu werden kann ich mir nicht vorstellen, dass er uns daran hindern wird ihn zu finden. Nachdem wir ihn gefunden haben, dann könnte es kritisch werden, aber in welcher Hinsicht, das ist schwer vorhersehbar.“
 
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Helena überlegte kurz.
Sie hatte so etwas schon mal gesehen, damals als die Anstalt gebrannt hatte, aber da war der Übernommene ein Menschen gewesen, ob das auch bei 2 Kainiten ginge.
"Das weiß ich nicht genau, aber mit etwas Glück kann man es in der Aura sehen, da bin ich mir aber nicht ganz sicher, wenn beides Kainskinder sind", sagte sie dann. "Ob man sich wehren kann? Unter Umständen, aber praktische Erfahrung habe ich nicht damit. Da sie keiner gut genug kennt, bin ich mir auch nicht sicher, ob es einer von uns merken würde.
Alles in allem ganz viele Unwägbarkeiten, ich bin eher auf die Gefühlsbeeinflussung spezialisiert.
Ich werde gleich mal mit Mr. Nox darüber sprechen, ich glaube, der kann das ganz gut und kennt die Antwort auf die Frage."

Was anderes konnte sie nun auch nicht dazu sagen und bewußt falsche Informationen geben, war nicht ihre Art, würde auch ein schlechtes Licht auf einiges, was sie sonst so tat, werfen.
 
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„Mein Ghul Henry kennt mich sehr gut, eventuell würde er also etwas merken. Ich persönlich habe noch keinerlei eigene Erfahrung auf diesem Gebiet, auch nicht anhand von Visionen.“

Ferdinands Schmunzeln konnte Helena nicht sehen, aber am Tonfall war erkennbar, dass der letzte Teil des Satzes war eindeutig scherzhaft gemeint war.

„Ich bin also selbst noch nicht übernommen worden und habe es auch bei niemandem beobachten können, sodass ich auch nicht weiß ob man es bei einem Kainskind in der Aura sehen würde. Ja, aber vielleicht kann Herr Nox uns da weiterhelfen.“
 
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Helena lachte kurz.
"Gut, ich werde Mr. Nox fragen, ob er sich auskennt", versprach sie dann. "Dann soll uns Henry warnen, wenn ihm was auffällt, was nicht normal ist."
Sie war mittlerweile fast wieder bei ihrem Auto angekommen.
 
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„Vielleicht sollte ich Ihnen noch kurz die Vision schildern.
Mein Körper war in Flammen, in einem Spiegel sah ich mein kaum kenntliches Gesicht, von dem blutige, verkohlte Hautfetzen hingen. Ich wollte schreien, konnte aber nicht. Ich sah sehr kurz ein Bild von einer sehr schönen blonden Frau aufflackern und von einem dunkelhäutigen Mann. Ob der Mann Herr Nox war kann ich nicht sagen, das Bild war zu undeutlich.
Ich roch brennendes Fleisch und hörte verzerrte Schreie von Menschen und vielleicht anderen Wesen.
Dann sah ich wieder Personen, auf Bahren geschnallt, mit verbundenen Augen auf einem elektrischen Stuhl, in einer Gaskammer.
Und schließlich erschienen auf dem Spiegel die Worte „Lüge“ und „Hilfe“, mit Blut geschrieben, letzteres Wort in Großbuchstaben.
Ich bin mir sehr sicher in dieser Vision Chezmoi gewesen zu sein. Wenn Sie über die Vision in Ruhe nachdenken, vielleicht fällt Ihnen auch noch etwas dazu ein.“
 
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Helena hielt einen Moment inne und kämpfte etwas aufkeimende Panik nieder, als sie das von dem Feuer hörte.

"Blonde Frau, dunkelhäutiger Mann", meinte sie dann. "Gut, es könnte Mr. Nox gemeint sein, aber es gab hier nicht nur ihn der dunkelhäutig war, zumindest damals. Blonde Frauen gibt es auch einige, doch wer damals da und blond war, das müßte ich erst erroieren, ich habe nun auch nicht immer alle Bewohner der Domäne im Kopf.
Allerdings könnte es wirklich der alte Malkavianer gewesen sein, immerhin will er was von uns ... was der da im Keller mit den Menschen angestellt hat, will ich lieber nicht wissen und wer gelogen haben soll? Ich weiß nur das, wo ich dabei war, über alles andere treffe ich keine endgültige Entscheidung."
Deswegen würde sie auch nicht wild jemanden verurteilen, für etwas, wo sie nicht dabei war.
 
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„Ich denke, dann ist für Morgen alles geklärt was im Moment geklärt werden kann?“
 
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"Von mir aus ja, alles andere muß sich zeigen", erwiderte Helena. "Schönen Abend noch, ich werde pünktlich sein."
 
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„Auch Ihnen noch einen schönen Abend“, verabschiedete sich Ferdinand.

Was die morgige Nacht wohl bringen mochte? Hoffentlich käme niemand zu Schaden.
 
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