[28.04.2008] Anruf bei Helena

AW: [28.04.2008] Anruf bei Helena

War es so offensichtlich, dass er den Ravnos verachtete?

„Die Vernichtung eines jeden Kainskindes oder Sterblichen ist schlimm, ich wünsche niemandem ein gewaltsames Ende.
Es macht für mich sehr viel aus ob jemand in böser Absicht handelt und ob er dann die Vernichtung des anderen bedauert.
Mit Herrn Cortés habe ich ausführlich gesprochen, und ich habe deutlich gemerkt, wie sehr es ihn die Vernichtung der Primogena belastet und dass er keine bösen Absichten hatte. Er hat nicht absehen können, dass seine Ghulin die Primogena tötet. Dennoch ist es seine Schuld, da es seine Ghulin war und er für sie Verantwortung trug. Doch ich verachte ihn nicht dafür.
Es war ein Zusammenspiel von unglücklichen Umständen, genauso wie im Keller von Herrn Nox. Bei jenem Kampf hätte natürlich genauso gut Herr Crain vernichtet werden können.
In Raserei jemanden zu töten, das kann theoretisch jedem passieren, und da würde ich niemandem böse Absicht unterstellen, weder Herrn Crain noch Herrn Picher. Und auch ich würde mich natürlich verteidigen, wenn mich jemand angreift.
Etwas anders sieht die Sache jedoch bei Diablerie aus, oder was meinen Sie dazu? Diablerie ist ein sehr bewusster Akt, für den man sich entscheidet. Das kann nicht aus Versehen passieren. Wenn man in Raserei gegeneinander kämpft, und der Gegner ist besiegt, so ist man nicht mehr in Gefahr. Es ist unnötig, dem anderen dann seine Seele zu rauben.
Ich denke nicht, dass man irgendeinem Kainskind völlig vertrauen kann. Nun, ich vertraue einigen mehr, anderen weniger, und Herrn Crain jedenfalls nicht. Nicht nur, weil Herr Nox mich vor ihm gewarnt und zu Vorsicht geraten hat.“

Kaum fing er an über Diablerie zu sprechen verdüsterte sich die Miene des Malkavianers.
 
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"Gut, ich denke sie haben einiges an Erfahrung was in Raserei töten und jemanden diablerieren angeht, daß sie das so selbstsicher vertreten können", meinte Helena. "Ich für meinen Teil muß gestehen, daß ich bisher weder in Raserei noch ohne Raserei diableriert habe, von daher kann ich nicht auf Erfahrungswert zurückgreifen und lege auch keinen Wert darauf das zu können.
Aber was Herrn Crain angeht - er mußte extrem dumm und extrem geistes gestört sein, wenn er einen Malkavianer-Neugeborenen absichtlich diablerieren würde, der ihm nichts als Ärger einbringt, zumal er weiß, daß Mr. Nox kaum 2 Minuten brauchen würde es herauszufinden?
Dazu kommt, daß der selbe Mann vor knapp 2 Jahren die Chance gehabt hätte einen Ahnen zu diablerieren, was ihm erstens sehr viel mehr gebracht hätte und zudem keinerlei Konsequenzen gehabt hätte.

Vermutlich wissen das nur die Leute, die dabei waren und Mr. Nox dürfte es vielleicht nicht wissen, natürlich kann es sein, daß es irgendwelche Gelüste beim Tier auslöst, doch das kann ich doch nicht einfach so voraussetzen.
Sie sprechen von Vorurteilen gegen ihren Clan und gleichzeitig zeigen sie eine Beurteilung, die nur aus Vorurteilen besteht. Ich für meinen Teil habe mehr als einmal festgestellt, es gibt nichts was festgeschrieben und unveränderlich ist, nicht mal bei Wesen, die in Stasis leben."

Nun, Helena bezweifelte, daß sie den Mann zum Nachdenken bringen würde, aber sie hatte es versucht.
 
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„Nein, ich besitze selbst keine Erfahrung, was Raserei und Diablerieren angeht, und ich habe auch noch nie jemanden getötet.
Wenn Herr Crain sich in der Vergangenheit eine gute Gelegenheit zur Diablerie hat entgehen lassen, so ist dies kein Beweis dafür, dass er es jetzt nicht getan hat.
Aber wenn man jemanden schon länger kennt und mag sieht man ein Verbrechen dieser Person wohl anders als jemand wie ich, der denjenigen nur einmal kurz gesehen hat.
Finden Sie denn, ganz allgemein betrachtet, dass Diablerie eine schändliche Tat ist?
Ich persönlich finde es jedenfalls entsetzlich. Es wird jemandem die Seele geraubt. Berührt Sie das denn gar nicht, dass dies mit Herrn Picher geschehen ist? Ich war äußerst schockiert, als ich es erfahren habe, und auch jetzt, wenn ich nur daran denke..."

Der Malkavianer wirkte in der Tat aufgewühlt und betroffen.
Ließ es Helena denn tatsächlich so kalt, dass dieser Ravnos ein so entsetzliches Verbrechen begangen hatte? Aber offenbar wollte sie nicht glauben, dass er es tatsächlich getan hatte.

"Herr Crain hat Herrn Picher diableriert, das ist Tatsache, oder wollen Sie die Worte von Herrn Nox anzweifeln? Von ihm weiß ich es, und Ihnen hat Herr Crain es offenbar verschwiegen, was natürlich nicht weiter verwunderlich ist, denn das ist nichts womit man prahlen könnte. Warum er diese Tat begangen hat weiß wohl nur er selbst.
Die Frage ist auch: Bereut Herr Crain seine Tat? Täte er dies, so würde ich ihn positiver sehen, was noch nicht heißt, dass ich ihm vertrauen würde.
Und es stellt sich auch die Frage: Wieviel Wahn hat er nun in sich und wie geht er damit um?"
 
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"Wissen sie, sie nennen mir keinen einzigen Grund, für den es wert wäre einen neugeborenen Malkavianer zu diablerieren." Helena schüttelte den Kopf. "Wenn es sie interessiert, ob er es bereut, dann fragen sie ihn selbst. Wie schon gesagt, ich werde mich nicht über die Gefühle anderer auslassen."

Ferdinand war borniert, arrogant und einfach nur auf seinen Clan oder vielleicht auch nur auf sich konzentriert.

"Es ist allerdings auch egal, ob Peter Crain es bereut, sie haben sich ihre Meinung gebildet, sie wissen offenbar über alles bescheid und alles, was nicht in das Schema paßt, ist nicht existent. Irgendjemand hat ihnen eingeimpft, daß es nur mit Willen geht und damit basta.
Und ja, ich halte es für ein Problem, daß er einen Malkavianer erwischt hat, das macht die Sache nicht einfacher."

Sie seufzte.

"Und wissen sie, ich verachte, Diablerie mehr als es irgendein anderer könnte, doch sehe ich manche Dinge etwas anders, vorallem wenn es absolut keinen Sinn ergibt - aus dem Grund kann ich mir nicht vorstellen, daß Peter Crain das mit voller Absicht gemacht hat. Oder würden sie etwas tun, was ihnen im Nachhinein nur Nachteile bringt?"

Okay, vielleicht hätte sie das irgendjemanden anderen fragen sollen und nicht gerade einen bei dem Vater und Mutter verwandt und der zusätzlich Malkavianer war.
 
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Ferdinand beruhigte sich, und er sprach nun wieder ruhig und sachlich.

„Machen Sie nun nicht mit mir genau dasselbe was Sie mir vorwerfen, haben Sie sich jetzt nicht vorschnell eine feste Meinung über mich gebildet?
Ich bin und war niemals der Überzeugung, dass ich über alles Bescheid weiß. Ich halte es für wichtig ständig hinzuzulernen und genau hinzuschauen und einiges in Frage zu stellen. Auch die Wissenschaften entwickeln sich nur weiter wenn bisherige Weisheiten in Frage gestellt werden. Es gibt nur wenige endgültige Wahrheiten und Weisheiten.
Woher sollte ich wissen was Herrn Crain zu dieser Tat gebracht hat, über seine Motivation kann ich genauso wenig sagen wie Sie über seine Gefühle.
Mit Herrn Crain werde ich heute ohnehin noch telefonisch in Kontakt treten, dann werde ich ihn ein paar Dinge fragen.
Ich schließe gar nicht aus, dass Herrn Crains Wille zur Diablerie in diesem Moment manipuliert war durch irgendwelche Kräfte über die wir noch nichts wissen.
Klar ist, er war zwar Täter aber zugleich auch Opfer.

Ich habe nicht behauptet ich sei in der Lage in dieser Angelegenheit objektiv und neutral zu sein, und es ist ohnehin nicht an mir über Herrn Crain zu urteilen.
Meine Einstellung zu ihm ist rein subjektiv, genau wie die Ihre, und meine Einstellung ist möglicherweise negativer als er es verdient und Ihre positiver. Sie können sich sicherlich genauso wenig Objektivität auf die Fahnen schreiben.
Sie irren, wenn Sie meinen, dass meine momentane Einstellung nun bis in alle Ewigkeit festzementiert ist. Nein, ich bin nicht in allen Dingen unflexibel.
Meine Meinung über Herrn Crain kann sich durchaus noch zum Positiven verändern, und das hatte ich auch schon angedeutet. Wenn er bereit ist uns bei der Suche zu helfen, schon das wäre sehr positiv, denn schließlich ist dieses Unterfangen nicht ohne Risiko.
Und Sind Sie denn bereit, Ihre positive Meinung über Herrn Crain in Frage zu stellen?"

Mochte sie den Ravnos so sehr, dass sie sich an jeden Strohalm klammerte um seine Untat zu entschuldigen? Vielleicht war er einfach nur kalt und gewissenlos, aber das würde Helena sicher nicht sehen wollen.
 
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'Blablabla, Labberlabber', machte es sich in Helenas Kopf breit und gleichzeitig stieg Zorn auf diesen nichtsnutzigen Schwätzer auf. Aber was erwartete man von jemandem, bei dem Vater und Mutter verwandt waren. Trotzdem steckte sie ihr Tier wieder in seinen Käfig, obwohl sie sich in dem Moment gewünscht hätte eine Brujah zu sein und dem Kerl einfach ein zu zimmern.

"Natürlich mache ich das, ganz bewußt, weil ich nicht von ihnen erwartet hätte, daß sie sich über Dinge auslassen, über die sie nicht wirklich etwas wissen und mit Mr. Nox über solche Dinge sprechen, bevor es die Betroffenen konnten. Sowas mag ich nicht, das ist unfair und intregant.
Es ist interessant, daß sie sich anmassen etwas über meine Meinung über Peter Crain zu wissen, ich würde selbst Zacharii verteidigen müssen, wenn sie so selbstgefällig über ihn urteilen würden und den Koldunen wünsche ich in die allertiefste Hölle, die sich finden läßt. Noch schlimmer fände ich es nur, wenn sie mich ständig ausspionieren würden, denn das würde mir zeigen, daß ihnen die Privatspähre des Anderen nicht einen Pfifferling wert ist."
Insgeheim ärgerte sie sich drüber, daß sie gestern dem Trugschluß aufgesessen war, daß Rotschild halbwegs vertrauenswürdig wäre. So konnte man sich irren. Nun vermutlich würde Peter mitgehen, vermutlich wäre er auch alleine gegangen, vielleicht wäre es sinnvoll gewesen, wenn sie mit ihm alleine gegangen wäre und vielleicht mit einem aus dem Clan.

"Wenn sie es allerdings darauf anlegen, mich aus der Sache rauszudrängen, dann sind sie gerade auf dem besten Wege dazu."
 
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Out of Character
Woher weiß Helena denn, ob Ferdinands Eltern miteinander verwandt sind? Das ist Offplay Wissen. Sie könnte höchstens ahnen, dass Evelina und Henry miteinander verwandt sein könnten, da Henry als Schwiegersohn denselben Nachnamen hat.


Ferdinand war verwundert, und so blickte er Helena verblüfft und verwirrt an.

„Ich habe den Eindruck, wir reden aneinander vorbei, und ich bedaure, dass Sie mich derart missverstehen.
Habe ich gesagt, dass ich Ihre Meinung über Herrn Crain kenne? Ich habe nicht abschließend über ihn geurteilt, ich habe nur gesagt, dass ich ihn nicht neutral sehen kann. Genausowenig wie Herr Stahl Herrn Cortés neutral sehen kann.
Nehmen Sie es Herrn Stahl übel, dass er Hass auf Herrn Cortés empfindet? Eine solche Emotion ist in dieser Situation verständlich. Mir aber nehmen Sie es übel, dass ich nicht gut auf Herrn Crain zu sprechen bin?
Wobei - ich habe keine Rachegelüste und ich wünsche ihm nichts Übles.
Aber es ist nun mal so: Selbst wenn er unter dem Einfluss einer fremden Macht gehandelt hat, ich könnte für ihn ebenso wenig positiv empfinden wie für all die Nazischergen, die ja nur Befehle ausgeführt haben. Und dies ist also so schwer zu verstehen und so schändlich?
Und ich habe versucht zu erklären warum ich Vorsicht in Bezug auf Herrn Crain für angemessen halte.
Nun, ich sehe, es war ein Fehler so ehrlich zu sein Ihnen gegenüber was meine Meinung und Gefühle in Bezug auf Herrn Crain angeht, und überhaupt über ihn zu reden.
Sie finden, ich sei intrigant? Es ist bedauerlich, wenn Sie so über mich denken. Ich wünsche niemandem etwas Böses, aber wenn Sie mir nicht glauben…und Sie unterstellen also indirekt auch Herrn Nox, unfair und intrigant zu sein?“

Er sagte dies nicht vorwurfsvoll, sondern enttäuscht und melancholisch.

"Es ist übrigens keineswegs so als ob ich etwas gegen Ravnos im Allgemeinen hätte. Die Sinti und Roma sind in vielen Ländern ebenso unerwünscht gewesen wie mein Volk, und auch sie wurden in den Konzentrationslagern vergast.
Man mich hier einst als Judensau und Untermensch gesehen, und ich floh aus diesem Land. Doch wäre ich besser geblieben, hätte ich besser etwas getan gegen diese unmenschliche Diktatur. Viel zu wenig Leute haben etwas dagegen getan bevor der Krieg anfing. ´Für den Triumph des Bösen reicht es, wenn die Guten nichts tun´ sagte schon Edmund Burke im 18. Jahrhundert. Ich werde es mir niemals verzeihen, dass ich nichts weiter getan habe als alle Juden die ich kannte dazu zu drängen das Land zu verlassen. Ich hätte noch viel mehr tun können, noch viel mehr Leben retten können."

Nun wirkte er sehr niedergeschlagen.
 
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Out of Character
Du kannst davon ausgehen, daß Helena die Rothschilds und ihre Marotte kennt, besser als ich als Spielerin.


"Ich hätte es als richtig angesehen, wenn man dieses Thema zurückgestellt hätte, bis Mr. Nox mit den Beteiligten gesprochen", meinte Helena. "Und schon wieder unterstellen sie mir, irgendjemand anderen als sie hier zu beurteilen. Es geht hier einzig und alleine um sie, nicht um Peter Crain und nicht um Justify Nox.
Ich werde mich dazu ihnen gegenüber bestimmt nicht äußern, zumal ich nicht weiß, was in den letzten eineinhalb Jahren mit dem Mann geschehen ist. Da ist immer noch etwas, was mich nicht ruhen läßt, was ich in den Ruinen gefunden habe. Auch darüber muß ich mir Klarheit verschaffen." Sie machte ein Pause.
"Alexander, ja, wenn er mit mir über die Sache mit Herrn Cortez sprechen würden, würde ich mit einiger Sicherheit genauso reagieren wie jetzt und ich habe auch meine Meinung über Miguel oder denken sie, ich mache da einen Unterschied, weil er Ventrue ist?" Daß sie ihn für den einzigen brauchbaren Ventrue in der Stadt hielt, sagte sie lieber auch nicht, denn vermutlich würden die Gräfin und Rothschild bestens miteinander auskommen können.

"Natürlich sind sie geflohen, als die Hetzjagd losging und egal, wie sie es meinen, jetzt betreiben sie Hetzjagd, egal, ob sie es so wollen oder nur gedankenlos sind. Sie brauchen doch nur an der falschen oder auch richtigen Stelle, kundzutun, was sie von Mr. Crain denken. Vielleicht sollte mal jemand die Ravnosälteste informieren."
Allerdings konnte sie sich dann ein Schmunzeln nicht verkneifen.
"Nun, ich war mittendrin als die Naziherrschaft losging und die Kainskinder zu Hauf entweder zu den Mächtigen übergelaufen oder geflohen sind und die Menschen alleine ließen als Beute des Bösen. Ich bin nicht geflohen, sondern habe hier versucht, den Menschen zu helfen und sie zu retten. Hätten mehr sich auf diese Seite geschlagen hätte es Hitler und seine Leute nie geschafft, diese Massaker anzurichten. Es reichte nicht ein paar Leute zu drängen die Stadt und das Land zu verlassen.
Aber ich denke, jeder macht Fehler und weil dem so ist, überlege ich mir meistens erst, bevor ich jemanden verurteile."
Nun es gab auch eine ganze Reihe Leute, deren Diablerie konnte sie nicht so einfach akzeptieren, weil es mit voller Absicht geschehen war.
"Aber mal eine andere Frage, wie wollen sie verhindern, daß in der Heilanstalt einer von ICH übernommen wird?"
 
AW: [28.04.2008] Anruf bei Helena

„Frau O´Niell, wir Malkavianer wissen einiges, was uns niemand gesagt hat, was wir nicht selbst erlebt haben, was in keinem Buch steht, was man nicht mit Logik erklären kann. Ich habe manchmal Visionen, und sie waren immer zutreffend. Auf diese Art habe ich auch schon eine Diablerie miterlebt, in der Haut des Täters, ohne sie selbst begangen zu haben. Ich weiß also wie es sich anfühlt und dass man Willensanstrengung braucht um den letzten Schritt zu vollführen.
Nun, Sie werden vielleicht dennoch daran zweifeln, dass solche Visionen zutreffend sind.

Ihre Worte sind oftmals derart gewählt, dass sie manchmal gewisse Implikationen beinhalten. Und ich sagte schon, es war in der Tat ein Fehler, dass ich bereits jetzt mit Ihnen über Herrn Crain redete. Es war vor allem ein Fehler, dass ich mich Ihnen überhaupt so weit geöffnet habe, und ich bereue es zutiefst."

Er wirkte verletzt und enttäuscht.

"Sie überlegen also erst, bevor Sie jemanden verurteilen? Dennoch bezichtigen Sie mich der Hetzjagd.
Herr Crain wird seine Strafe erhalten, für diese bin nicht ich zuständig, ich betreibe keine Selbstjustiz. Ich sagte schon, ich will niemandem schaden, auch Herrn Crain nicht. Ich werde meine Clansbrüder vor ihm warnen, dies ist sinnvoll und legitim. Mit sonstigen Personen werde ich nicht über ihn sprechen, und auch nicht über Herrn Picher, ICH und alle damit verbundenen Geschehnisse.
Ich habe Ihnen rein gar nichts vorgespielt und Ihnen die Wahrheit gesagt, doch Sie zweifeln meine Worte wiederholt an, dies ist für mich sehr verletztend.
Ich habe es mir gedacht, dass Sie mich nicht mögen, aber schlimmer ist: Sie glauben mir nicht, Sie vertrauen mir nicht, Sie respektieren mich nicht."

Eine weitere Enttäuschung mit einem Mitglied des Clans der Rose, schon die dritte heute, das wurde ihm wirklich allmählich zuviel. Erst Miguel, dann die Seneschall, schließlich Helena. Wie hatte er bloß annehmen können, dass es möglich wäre, mit einer Toreador eine Freundschaft aufzubauen?
Warum nur hatte er sich dazu hinreißen lassen allzu offen zu sein? Dass diese Frau ihm jedes Wort im Munde herumdrehte schmerzte ihn. Nichts glaubte sie ihm, nichts, dabei hatte er nichts als gute Absichten gehabt. Er hatte keine Lust mehr sich den Mund fusselig zu reden und dann doch nur wieder eine weitere verbale Ohrfeige zu bekommen. Mit dieser Frau zusammenarbeiten? Nein.

"Für das, was Sie während der Naziherrschaft getan haben, dafür haben Sie meinen höchsten Respekt, und dennoch, meine anfängliche Sympathie für Sie ist verschwunden, auch darin bin ich ehrlich, sie wurde abgetötet durch Ihre giftigen Worte.
Man muss sich zwar nicht mögen um erfolgreich zusammenzuarbeiten, aber ich muss ehrlich sagen, ich kann nicht darauf vertrauen, dass Sie mir nicht weiterhin das Wort im Munde herumdrehen und mir abstruse Dinge zur Last legen. Ich habe den Eindruck, Sie haben sich bereits ein Bild von mir gemacht, und alles was ich sage oder tue wird dies nur bestätigen.
Die Kommunikation zwischen uns funktioniert nicht gut, Sie lesen etwas in meine Worte hinein, was nicht da ist, und umgekehrt genauso, wie es scheint. Unter diesen Umständen hat das meiner Ansicht nach keinen Zweck."

Ferdinand stand auf. Sein Gesicht war wie versteinert, doch aus seinen Augen sprach Schmerz.

"Ich danke Ihnen für Ihre Bereitschaft mir bei der Suche zu helfen, doch ich möchte nicht mehr, dass Sie mich begleiten.
Herr Nox sagte, ich solle Leute mitnehmen, denen ich vertraue. Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen nicht genug vertrauen. Ich will nicht befürchten müssen, dass Sie jedes Wort und jede Handlung von mir falsch auslegen könnten."

Doch dann wirkte der Malkavianer auf einmal wie entrückt, als sei er nicht mehr von dieser Welt.
Er spürte, wie sich etwas anbahnte. Er kannte das, da bahnte sich eine Vision an, doch leider kam es diesmal so plötzlich, dass er keine Zeit mehr hatte etwas zu tun oder zu sagen. Sein Bewusstsein wurde überrollt.
Ferdinands Gliedmaßen schienen plötzlich wie Gummi zu sein, sie gaben nach, er sackte zu Boden und blieb reglos liegen.
 
AW: [28.04.2008] Anruf bei Helena

Helena zuckte die Schultern. Er war Malkavianer, ein Adliger, dem man immer den Hintern hinterhergetragen hatte und vermutlich einer der Juden, die die ganze Welt und jeden verurteilte, der nicht seine Selbstsucht unterstützte. Er gehörte zu den ewig gestrigen, genau die Sorte, die dafür sorgten, daß es im Nahen Osten keinen Frieden geben konnte.

"Sie erzählen mir, was sie für Wahrheit halten, alleine die Tatsache, daß sie die anderen warnen, vielleicht sollte ich den Rest der Domäne vor ihnen warnen, auf jeden Fall werde ich Herr Crain vor ihnen und ihrer Selbstgerechtigkeit warnen. Oh, nein, sie wollen sicher stellen, daß ihn jeder als Abschaum sieht und was wäre besser als sich irgendwelches lebensunwerte Leben als Schutzschild zu nehmen ", meinte sie dann sehr ruhig, sehr bestimmt. "Nein, es war nicht falsch, das sie es getan haben, sie haben mir dadurch gezeigt, wer sie sind und was sie sind und das Bild das ich gestern von ihnen hatte zurecht gerückt."

Für sie trug jeder eine gewisse Mitschuld, der im Dritten nur zugesehen und geflohen war, doch das konnte sie Rothschild nicht sagen. Würde er jemals erkennen, daß es an ihm lag, wenn ihn gewisse Leute nicht leiden konnten. Natürlich würde er sich rächen und sie bei Justify anschwärzen, er war einfach ein intreganter, machtgeiler Egoist, wenn er bei der Senneschall genauso aufgetreten war wie bei ihr, dann wurderte es sie kein bisschen, wenn er da abgeblitzt war. Wie er sich wohl ärgern würde, wenn er wüßte, daß er selbst bei einer Caitiff keine Chance hatte - wie gerne hätte sie Picher gegen Rothschild eingetauscht.

Seine haltlosen Vorhaltungen prallten an ihr nun ab, wenn er aber dachte, er könnte sie aus der Aktion ausschließen, dann hatte er sich geschnitten.

"Ich hatte also Recht, sie wollten mich los werden um dann unauffälliger Rache an Peter Crain zu nehmen, aufgewiegelt haben sie ihre Clansbrüder schließlich schon."

Als Ferdinand zusammensackte zog sie die Augenbrauen zusammen, was sollte das denn jetzt schon wieder, auch wieder nur so ein blöder Trick, deswegen ging sie erstmal zur Tür um seine Lakeien zu suchen.

*****

Die Bilder kamen mächtig und in grellen, bunten Farben und Ferdinand hatte den Eindruck als stünde sein ganzer Körper in Flammen.
Ja, da waren sie auch Flammen, ein Bild im Spiegel, blutige, verkohlte Hautfetzen hingen von seinen Wagen, das fast nicht mehr erkenntlich war. Er versuchte zu schreien, doch kein Laut kam aus dem Mund, dafür sah er kurz Bilder aufflackern, ein dunkelhäutiger Mann - eine wunderschöne blonde Frau, aber zu undeutlich um sie wirklich zu erkennen.

Der Geruch von brennendem Fleisch war allgegenwärtig, Schreie von Menschen und anderen Wesen, die bis ins unmenschliche verzerrt waren - wieder Gesichter - auf Bahren geschnallt, mit verbundenen Augen auf einem elektrischen Stuhl, in einer Gaskammer.

Dann erschienen wie aus Geisterhand auf dem Spiegel Worte mit Blut geschrieben:

Lüge
H I L F E
 
AW: [28.04.2008] Anruf bei Helena

Im Nebenraum waren Henry und Evelina.
Die Tochter des Malkavianers schaute Helena verwundert an, als diese in das Zimmer kam.

„Ist etwas nicht in Ordnung?“
 
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"Ja, mitten im Satz ist Herr von Rothschild auf einmal zusammengebrochen und rührt sich nicht mehr", sagte Helena dann. "So was habe ich bei einem Kainskind noch nicht erlebt."

Mehr sagte sie im Moment nicht dazu, sie würde erstmal abwarten, was die Beiden nun taten.
 
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Evelina war nicht im Mindesten erstaunt und wusste sofort was los war.

"Dann hat mein Vater gerade eine Vision. Er ist dann immer derart weggetreten, das kommt oft sehr plötzlich. Deswegen fährt er kein Auto, denn das wäre fatal, wenn das beim Fahren passiert. Hoffentlich ist es diesmal keine so schlimme Vision."

Sie wirkte nun besorgt und eilte zu ihrem Vater.

Ferdinands Gesicht war schmerzverzerrt. Evelina kniete neben ihm nieder und strich über sein Haar, immer wieder.
Sie wusste, das half ihm wieder zurückzufinden in die Wirklichkeit.
 
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Helena blieb an der Tür stehen.

Die Vision würde nicht wirklich lange dauern, allerdings kam es Ferdinand wie Ewigkeiten vor, die es dauerte.
 
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Ferdinand kam langsam wieder zu sich. In dem Zwischenzustand zwischen Wachsein und Vision spürte er eine Berührung, ein sanftes Streicheln, und er glitt zurück in sein eigenes Bewusstsein, spürte das Streicheln immer deutlicher.
Evelina war es, ja. Und so sah er ihr liebliches Gesicht, als er die Augen aufschlug, und wie sie ihn anlächelte. Er war nicht wirklich verbrannt, er existierte noch. Und doch fühlte er sich längst noch nicht ganz „lebendig“.
Er lächelte seine Tochter matt an. Henry kam nun auch ins Zimmer. Er half Evelina dabei Ferdinand aufs Sofa zu legen.

Der Malkavianer wirkte totenbleich, sehr viel bleicher als gewöhnlich, und er wirkte sehr schwach und leblos.
Wenn das geschauspielert war, so war es eine oskarreife Leistung.
 
AW: [28.04.2008] Anruf bei Helena

Zumindestens einem Toreador hätte Helena die schauspielerische Leistung durchaus zugetraut udn auch unter den Malkavianern, die sie kannte, wären einige begnadete Schauspieler gewesen, hätten sie die Rollen nicht gelebt.


"Was war das denn?" fragte sie schließlich, nachdem das Schlimmste vorbei war und der Mann wieder halbwegs normal aussah.
 
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Ferdinand blickte Helena grimmig an. Seine Stimme klang noch recht schwach, aber sarkastisch.

„Ich bin gerade in den Flammen der Nervenheilanstalt gestorben, genau wie Sie vor ein paar Nächten. Aber was kümmern Sie meine Visionen, wenn sie ohnehin nur Lügen sind."

Er dachte über das nach, was sie ihm noch gesagt hatte bevor er zusammengeklappt war.

Ich hatte also vor, Sie loszuwerden?“

Er lachte trocken auf. Es war nicht zu fassen, was diese Frau ihm alles unterstellte.

„Sie haben wirklich eine blühende Phantasie.
Schließen Sie mich an einen Lügendetektor an oder lassen Sie jemanden mich unter Beherrschung befragen, ich bin zu jedem Wahrheitstest bereit, und dann würde sich herausstellen, dass ich in allen Punkten die Wahrheit gesagt habe.

Ich bin intrigant? Von mir wird die Domäne kein schlechtes Wort über Sie hören, und auch nicht über Herrn Crain.
Aber wenn Sie jetzt alle Domänenmitglieder vor mir warnen, obwohl ich im Gegensatz zu Ihren paranoiden Unterstellungen nichts Böses im Schilde führe, dann sollte man wohl Sie intrigant nennen.

Wissen Sie was? Ich nehme weder Sie noch Herrn Crain zur Anstalt mit. Was sagen Sie dazu?
Das zerstört all Ihre schönen Racheunterstellungen.
Mir war es von Anfang an nicht sehr Recht, dass er mitkommt, da ich ihn als Unsicherheitsfaktor sehe und ihm nicht vertrauen kann.

Herr Nox hat mich vor Herrn Crain gewarnt, also würde er auch jeden anderen Malkavianer dieser Domäne vor ihm warnen. Dann sagen Sie doch ihm, dass eine solche Warnung schlecht ist. Und wenn Sie mich jetzt entschuldigen würden."

Er ließ sich von Henry und Evelina aufhelfen.
 
AW: [28.04.2008] Anruf bei Helena

Der Kerl glaubte wirklich, er könnte in 5 Minuten die Schrecken einer ganzen Nacht nachvollziehen, na wenn er meinte, er war ein Malkavianer, was konnte man von denen schon erwarten, deren Realität lief oftmals genauso, wie sie es wünschten. Gerade merkte sie wieder, warum es besser war, sich von diesen Leuten fernzuhalten.

"Okay, dann haben sie wohl gewonnen", sagte sie. "Und genau, das ist der Grund, weshalb zuerst Peter und ich mit Mr. Nox hätten sprechen sollen." Sie zuckte die Schultern. "Was ich über sie denke, ist das denn nicht egal?"

Sie würden nie Freunde werden, dazu waren die Welten zu verschieden und Rothschild als Person nicht wirklich interessant genug. Wenn er sich erkundigen würde und das würde er bestimmt, würde er schnell herausfinden, daß er zu den ganz wenigen gehörte, mit denen Helena nicht auskam. Das war schon eine ziemlich große Kunst.

"Einen angenehmen Abend noch"

Damit ging sie zur Tür, hier hatte sie nichts mehr verloren.

Eigentlich wäre ihr jetzt nach Demo gewesen oder Hovel, ein wenig Dampf ablassen, normale Leute treffen, aber sie mußte noch zu Justify, egal was Rothschild angerichtet hatte und noch anrichten würde.
 
AW: [28.04.2008] Anruf bei Helena

Gewinnen, als ob es hier ums Gewinnen ging.

„Ich war ein sentimentaler Narr als ich mir wünschte wir könnten Freunde werden.“

Er wandte sich ab.

„Auf Wiedersehen“, sagte er, schaute jedoch gar nicht mehr zu Helena hin. Wie froh war er als diese Frau endlich weg war.

Selten in seinem Unleben war er so sehr beleidigt worden innerhalb eines einzigen Gesprächs. Die schlimmsten Absichten hatte sie ihm unterstellt.

Nox hatte mit seiner Einschätzung von Helena Recht gehabt. Sie hatte zuviel Phantasie und sponn sich das Unmöglichste zusammen, nicht nur für ihre Romane. Sie hatte Omarion nicht geglaubt und sich eingebildet Nox sei in Gefahr. Und nun bildete sich sich ein Ferdinand sei ein rachelüsterner Intrigant.

Hätte er nur nicht soviel Mitgefühl für sie gehabt als sie so besorgt um Nox war.
Und diese eingebildete Sorge hatte doch dafür gesorgt, dass die drei sich auf die Suche nach dem Primogen begeben hatten.
Ja, Helena trug einiges an Mitschuld an der Vernichtung von Picher, aber nicht, dass sie das großartig zu kümmern schien.
Und sie war geflohen als die beiden Männer in Raserei waren. Hätte sie abgewartet, so hätten sie Crain überwältigen können als er von Picher trank.

Ferdinand fühlte sich noch immer sehr erschöpft, ging in sein Schlafzimmer und legte sich aufs Bett um sich ein wenig auszuruhen.
 
AW: [28.04.2008] Anruf bei Helena

Doch schon sehr bald bereute Ferdinand so grob gewesen zu sein. Helena hatte zwar Unrecht mit ihren Unterstellungen, aber es war dennoch nicht richtig sie so behandelt zu haben. Und dennoch, er war zu stolz um sich bei ihr zu entschuldigen. Nein, er würde sich nicht bei einer Person entschuldigen, die ihn derart traktiert hatte. Das hatte doch seine grimmige Reaktion überhaupt erst provoziert. Nur wenn er sehr verletzt wurde reagierte er so sarkastisch. Wenn sich hier also jemand entschuldigen müsste, dann war das zuallererst sie, und Ferdinand bezweifelte, dass ihr ihr Verhalten leid tat.

Doch es gab da noch was klarzustellen. Er stand auf, ging zum Telefon und wählte Helenas Nummer.

Und vielleicht war es doch besser, wenn Helena mitkam. Jedenfalls wenn der Ravnos mitkam, und Ferdinand wollte sowieso noch mit ihm reden.
Falls dem Ravnos was passierte würde sie doch Zeter und Mordio schreien und Ferdinand beschuldigen er hätte dies geplant. Denn schließlich traute sie ihm die schlechtesten Dinge zu. Und den Ravnos, der die schlechtesten Dinge tat, den verteidigte sie. Der kaltblütige Ravnos hätte es verdient von Helena verachtet zu werden, nicht Ferdinand, nun ja, das Leben und Unleben waren eben ungerecht.
 
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