[27.03.04]Vor der Zuflucht

"Für die Menschen muss es ein wahnsinniger Schmerz sein wenn sie", er lächelt "in Form gebracht werden. Viele verlieren ob der Schmerzen auch das Bewusstsein. Bei Vampiren sieht das ganze schon etwas anders aus, sofern ich mir beim Formen mühe gebe um so wenig Schmerzen wie möglich hervorzurufen. Allerdings kann man mit dieser Fähigkeit wunderbar Informationen aus jemandem herauskitzeln."

Er lächelt dämonisch wobei sein furchterregendes Gebiss erneut zum Vorschein kommt. Es scheint als habe sich Dimitri alle vorderen Zähne zu messerscharfen Waffen verformt.

"Die Szlachta waren damals Ghule die als Leibwächter dienten. Sie waren durch den Einsatz des Fleischformens oft zu furchterregenden Monstern geworden, die sich wild auf alles stürzten was den Kainiten bedrohen könnte. Heute werden sie kaum noch eingesetzt. Vor allem wir in unserer Situation müssen leider auf so etwas verzichten."

Dimitri seufzt theatralisch.

Christoph nickt Dimitri zustimmend zu.

"Allein schon die psychologische Wirkung dürfte nicht zu verachten sein. Und die Szlachte dürften verdammt gefährlich im Nahkampf sein, wenn sie derartiges ", er deutet auf Dimitris Klaue, "häufiger besitzen."

Vor seinen inneren Auge taucht ein humanoides Wesen auf, dessen Arme in gigantischen Knochensicheln enden. Tödlich, aber alles andere als unauffällig.

Christoph ringt ein wenig mit sich, als sei ihm seine fragerei ein wenig unangenehm. Doch dann entschließt er sich die Situation zu nutzen um möglichst viel in erfahrung zu bringen. Immerhin konnte er nicht wissen wann ihm die Informationen mal nützlich werden konnten, oder ob Dimitri oder Johann auch später noch derartig bereitwillig auf seine Fragen antworten würden.

"Was genau ist ein Ghul? Du erwähntest vorhin das es wohl so eine Art Leibwächter wäre."

"Ghule sind eigentlich ganz schön arme Schweine. Sie dienen dem Vampir, weil sie abhängig von ihm und seiner Vitae, seinem Blut, sind. Demnach muss ein potenzieller Mensch auch erstmal mit dem Vampirblut in Kontakt gebracht werden. Am besten unauffällig etwas ins Glas mischen oder sonst irgendwie so. Ghule können eigentlich für alles eingesetzt werden. Als Spione, als Diener die den Dreck wegräumen, als Leibwächter. Den Möglichkeiten sind eigentlich keine Grenzen gesetzt.
Dort wo ich herkomme wurden Ghule nie sonderlich gut behandelt, sondern oft in Kriegen verheizt, aber was solls? Besser die als wir, oder?"

Christoph verzieht seinen Mund zu einem amüsierten, leicht sadistischen Lächeln.

"Es ist immer besser wenn es jemand anderen trifft."

Er wirf einen Blick auf die an seinem Handgelenk befindliche Uhr. Ein wenig verwirrt blick er wieder hoch in die Runde.

"Wollte der Rudelpriester nicht um 2 Uhr mit der Vaulderie beginnen? So langsam wäre doch die Zeit anzufangen, oder müssen noch Vorbereitungen getroffen werden?"

Er ist ein wenig überrascht wie leicht ihm die eben noch unbekannten Begriffe von der Zunge gingen. Vielleicht brachte sein Vampirdasein eine Art intuitives Verständnis für derartige Begrifflichkeiten mit sich?

Dimitri nickt zustimmend.

"Vorbereitungen müssen wir beide keine treffen, das liegt im Bereich der Rudelführer. Vielleicht sucht der Priester einen Saftbeutel für später?"

Johann wirft ebenfalls einen Blick auf seine Uhr und verzieht scheinbar leicht verärgert sein Gesicht. "Würdet ihr mich entschuldigen? Ich werde mal sehen was Juan gerade treibt." mit diesen Worten steht er auf, wartet die Antwort der beiden neuankömmlinge ab und verläßt dann den Raum.

"Natürlich, Duktus. Danke das ihr euch die Zeit genommen habt mir so vieles zu erklären.",

mein Christoph in aufrichtigem Dank.

*Juan heißt der Rudelpriester also. Kling irgendwie Spanisch oder zumindest so ähnlich.*,

geht es Christoph durch den Kopf. Bei dem Gedanken an den Rudelpriester bemerkte er etwas, was ihm vorhin nicht aufgefallen war; die Art wie Juan seine Aufforderung sitzen zu bleiben betont hatte. Als ob es nicht nur eine Aufforderung gewesen wäre, sonder als ob dahinter irgend eine Kraft hätte stecken sollen.
Christoph wartet bis Johann den Raum verlassen hat. Dann wendet er sich noch einmal an Dimitri.

"Vorhin, kurz bevor der Duktus hineinkam, hatte der Rudelpriester mir eine Anweisung erteilt die er seltsam betonte und mir dabei direkt in die Augen gesehen. Hat das vielleicht auch mit einer Disziplin zu tun?"

"Natürlich Duktus, wir werden warten." Dimitri deutet eine Verbeugung an.

Anschließend wendet sich Dimitri an Christoph.

"Das ich kann ich leider nicht beurteilen Christoph, da ich nicht einmal weiß von welchem Clan er ist. Aber es gibt eine Reihe Vampire die über so eine Kraft verfügen, sie können Befehle geben die man einhält, ob man will oder nicht. Aber ob der Juan diese Macht auch beherrscht, kann ich dir nicht sagen."

Aus dem Keller hört man Juan rufen:
"Nun kommt meine Kinder den alles ist bereit!"

Dimitri nickt Christoph zu und lässt seine Hand wieder zu dem werden was sie vorher war.

"Die Vaulderie geht los. Komm wir gehen runter in den Keller aus dem das Rufen ertönte."

Dimitri verlässt den Raum.

OOC: Wo gehts weiter? Neues Thema?

Christoph folgt Dimitri mit einem seltsamen Gefühl im Magen. Er weiß nicht genau was ihn nun erwartet, aber so wie er es Verstanden hat, ist die Vaulderie wohl ein ziemlich wichtiges Ereignis.