"Marco?... Marco hat mir garnichts erzählt! Gibt es denn da was zu erzählen?"
Ian glaubte Maria kein Wort. Sein Urteil wurde eher noch bestärkt. Sie macht sich selbst unglaubwürdig, indem sie im selben Atemzug sagt 'Geht dich nichts an!' und mit 'Was hat Marco erzählt!' durchscheinen lässt, dass da was ist, was Marco erzählen könnte.
Dazu sagt sie 'Ich lass mir nichts sagen!' und 'Jetzt sags mir endlich!' in der Annahme, die erste Behauptung würde ein Anderer zulassen. Maria wirkte für Ian wie ein laufender Widerspruch, der nicht weit vom Boden ragt.
Ian lacht auf. Er lockte sie wieder und wieder, weiter und weiter aus der Reserve. "Nuuuunn... vielleicht hat er doch was gesagt, doch das wirst du sicher nicht von mir erfahren, Kleines."
Ian versucht sie weiter zu locken. Ian hat von Marco erfahren, dass der Seneschall es ihr sicher gesagt hat. Er meinte, sie solle Nina zum Ghul nehmen. Wenn Marco recht hatte, dann würde Maria diese Bestimmtheit, mit der fortfahren würde, ins Mark erschüttern.
Er fängt leise und ganz ruhig an. Es ist wie ein Appell, ein Appell an den Verstand und die Vernumpft. "Ein Brujah. Ein starker Drang zur Freiheit, doch hat er sie nicht. Er glaubt es. Glaubt so fest daran, dass es für ihn Wirklichkeit wird. ... HA...." Er blickt dabei nicht Maria an. Er blickt auf Nina.
"Wer hat dir gesagt du solltst sie ghulen, God?" Er schaut wieder runter zu ihr, mit einem fragenden Kopfnicken. "Ich sag es dir!... Es war der Seneschall! Er hat es dir erlaubt, dir freie Hand gelassen, Nina nach dem Ball entweder zu entsorgen oder zu eigen zu machen. ...HA...
Für das erste warst du zu schwach, daher hast du sie überwältigt, ihr dein Blut aufgezungen und jetzt denkt sie nur noch an dich, dass es selbst zur Qual für sie wird bist du einen Tag nicht da! Ist es nicht so?"
Ians Taktik ist eine simple. Er redet so fest davon überzeugt, dass seine Worte wahr sind, dass Maria glaubt, dass er ohnehin schon alles weiß und es daher unnötig wird es weiter abzustreiten. Worauf sie es möglicherweise zugeben wird. Ihre Niederlage hinnehmen. Resigniert sie, verrät sie sich, wehrt sie sich zu schwach auch, wehrt sie sich wehhement, dann sollte Ian vielleicht nochmal Marco ansprechen.
Ian stand erhoben da. Nichts hat ihn bis dahin erschüttern können, von dem was die Katze gerade fauchte. Er strahlte Selbstsicherheit aus.
"Und dabei lässt du dir doch von niemanden etwas sagen! ... HA... Vielleicht ist der Seneschall da ja ausgenommen!" Er grinst siegessicher, sarkastisch, das es schon nicht mehr schön ist.