[24.4.06] - Ein zweiter Versuch, zum Seneschall [2]

Okay, ganz ruhig... Ist ganz normal, das er das wissen will...

Nun, es ist mir etwas peinlich, daher habe ich es nicht gleich gesagt.

Das ganze passierte vor jetzt 3 Nächten: Ich war mit zwei anderen Vampiren hinter einem Sabbat-Tszimmisce in München her und wir hatten ihn endlich gestellt, als ein Ghul des Prinzenauftauchte. Wir waren gerade mitten im Kampf und ich hab ihn nicht gesehn.
Wir waren vom Prinzen Münchens sogar mit Phosphor-Munition ausgestattet worden, um diesem Unhold endlich ein Ende zu setzen. Während die anderen beiden Vampire den Former in den Nahkampf verfangen hatten, habe ich mich mit der Pistole bereitgehalten, um, bei freier Schußbahn einen Treffer zu landen.
Mein Augenblick kam, und ich drückte ab.

Irgendwie hat der Former es geschafft doch noch auszuweichen, und der Schuß ging an ihm vorbei... in die Brust des Ghuls.

Mit dem zweiten Schuß habe ich dann getroffen und dem Tszimmisce ein Ende bereitet, doch dem Ghul war nicht mehr zu helfen.

Die beiden anderen Vampire haben dies dem Prinzen in meiner Abwesenheit berichtet. Es war unser aller Entscheidung, dem Prinzen keine direkte Angriffsfläche zu geben, und es war, für mich, auch besser so.
Der Prinz meinte, ich hätte seinen Ghul absichtlich vernichtet, was nicht der Wahrheit entspricht.

Den Rest werden sie sich denken können.


so, das wars... Jetzt folgt der Tod, in der Höhle des Löwen.

Sich damit schon fast abgefunden, hebt Josef den Blick, um dem Seneschall ins Gesicht zu sehen. Schlimmer kanns ja auch nicht mehr kommen.
 
Mal sehen ob du die Wahrheit sagst...

Wie heisst der Prinz von München und welchem Clan gehört er an? Wie hiess der Ghul den ihr betötet habt und wie hiessen eure zwei Begleiter?
 
Josef war erst überrascht, das der Seneschall nicht gleich über ihn herviel, oder seine Ghule rief.
Wahrheitsgemäß gab er Namen und Clan des Prinzen von München an, ebenso den Namen des Ghuls.
Meine beiden Begleiter waren Amanda Rice, eine Gangrel, sowie Erwin Holzer, ein Brujah. Beide sind noch immer in München.

Out of Character
Die beiden sind meine Kontakte... von Amanda hab ich Gestaltwandel gelernt.
 
Ja. Es war auch der Grund, warum ich mich im Hintergrund gehalten habe, bis ich abdrücken konnte.

Ok, der Scheißkerl hat mich in der Hand, was soll ich jetzt noch machen..
 
Nikolai lacht ein wenig und dachte an seine erste Sabbat Jagd - im Hintergrund halten durfte er sich nicht, das Gegenteil traf eher zu.

Ja, die erste Jagd ist immer unvergesslich und während so einem Kampf passieren einfach immer wieder die Unfälle. Es war ja eigentlich nur ein Ghul. Falscher Ort zur falschen Zeit. Wie sah der Unhold aus? Hatte er seine teuflische Kampfgestalt angenommen?
 
Teuflische Kampfgestalt? ... Nein, ich denke nicht, ... ich weiß nicht... also eigentlich sah er ganz normal aus... Normaler als mancher Nosferatu...

Aber ich denke, wir sollten wieder zum Grund dieser Unterhaltung zurückkehren.


Ok, anscheinend will er mir doch noch nicht den Arsch aufreißen... Naja, wolln wir hoffn das es so bleibt.
 
Nikolai suftzte innerlich. Endlich mal hatte er jemanden mit dem er hätte alte Soldatengeschichten austauschen können und dieser will es dann nicht. Naja dann wieder zurück zum offiziellen.

Nun gut. Wie gut sind sie mit den Traditionen vertraut?
 
Wie gesagt, ich weiß, das es sie gibt, und auch grob, was sie beinhalten, etwa die Vorstellung beim Prinzen der Stadt, aber genauer...

Oh, jetzt kommt die Lehrstunde... na toll... Naja, besser als gar nicht... und vielleicht auch ganz nützlich...

Out of Character
So, bin weg, bis morgen!
 
Nikolai seufzt abermals innerlich. Er war ja langsam ein Meister im Unterrichten von ahnungslosen Vampire - mit seinem Mündel und seinem Kind machte er ja auch nicht viel anderes zur Zeit und der Caitiff musste die Regeln kennen.

Dann will ich sie einweisen, damit sie die Traditionen auf wirklich kennen. Ich lege viel wert auf die Einhaltung von ihnen:

Es sind sechs an der Zahl! Die erste und wichtigste von allen ist die Maskerade.
Sie lautet: Du sollst Dein wahres Wesen niemanden enthüllen, der nicht vom Geblüt ist.

Die Zweite Tradition: Die Domäne! Eure Domäne ist eurer eigener Belang. Alle anderen schulden euch Respekt, solange sie sich darin aufhalten. Niemand darf sich gegen euer Wort auflehnen, solange er in euerer Domäne weilt.

Die Dritte Tradition: Die Nachkommenschaft!
Ihr sollt nur mit Erlaubnis Eures Ahnen andere zeugen. Zeugt ihr andere ohne Einwilligung eures Ahnen, sollen sowohl ihr als auch euer Nachkommen erschlagen werden.

Die Vierte Tradition: Die Rechenschaft!
Wenn ihr erschafft, der ist euer eigenes Kind. Bis der Nachkomme auf sich selbst gestellt ist, sollt ihr ihm alles befehlen. Ihr selbst tragt seine Sünden bis zu jenem Zeitpunkt.

Die Fünfte Tradition: Gastfreundschaft!
Ehrt die Domäne anderer. Wenn ihr in eine fremde Stadt kommt, so sollt ihr euch dem vorstellen, der dort herrscht. Ohne das Wort der Aufnahme ist man nichts.

Die Sechste Tradition: Vernichtung!
Es ist dir verboten, andere von der eigenen Art zu vernichten. Das Recht zur Vernichtung liegt ausschließlich bei dem ältesten Ahnen. Nur die Ältesten unter euch sollen die Blutjagd ausrufen.

Das sind also die sechs Tradtionen. Habt ihr irgendwelche Fragen)
 
Und jetzt wirds wieder interessant

Nun... ja. Vor allem zur zweiten Tradition: Ich denke, da ich keinem Clan angehöre, wird es in der Stadt schwer sein, sich nicht in der Domäne eines anderen Clans aufzuhalten. Zumal ich nicht weiß, wo die Domänen sind und wie deren Grenzen verlaufen.
Zusätzlich habe ich schon in München gemerkt, das ich als Clansloser meist anders Behandelt werde.

Mir ist klar, das sie einem dahergelaufenen Vampir, noch dazu einem Kücken wie ich es bin, das nicht einmal einem anständigen Clan angehört, keine eigene Domäne gewähren werden.
Die Frage ist halt, wo ich mir eine Zuflucht suchen darf, solange ich in der Stadt geduldet werde.
Oder gibt es in der Stadt Gebiete, die keinem Clan zugeschrieben sind?

Ich weiß, das sie meine Existenz in der Hand haben, und das sie mich nicht aus den Augen lassen werden.
Sicher werden sie die Sache mit der Vernichtung des Ghuls des Münchner Prinzen überprüfen, ebenso wie sie die Geschichte mit dem Kampf gestern Nacht überprüfen werden.
Solange das nicht geschehen ist, werde ich kein Vertrauen in der Stadt geschenkt bekommen.
Daher möchte ich ihnen folgenden Vorschlag unterbereiten, werter Seneschall: ich bleibe in ihrer Obhut, (oder in der Obhut eines Primogens, dem sie vertrauen) bis die Sache geklärt ist.

Ich begebe mich in ihre Hände.
 
Selbstverstädnlich werde ich mich über eure Person erkundigen und klären wie der Prinz von München mit euch verblieben ist! Falls er eine Blutjagd ausgerufen haben sollte, werde ich natürlich den Gesetzen der Carmarilla entsprechen. Falls nicht, werde ich euch so behandeln, wie ich auch jede andere Person behandeln würde. Auch wenn ich grundsätzlich nichts von Clanlosen halten, kann man der Person selbst dafür keinen Vorwurf machen. Anders sehe ich das aber bei einem Clanlosen der ein Kind zeugt. Jene sollten sehr endgültig bestraft werden, denn sie verdammen eine Person zu ewigem Aussenseitertum.

Nun ich will ganz offen zu ihnen sein, ich werde sie solange in der Stadt dulden, solange sie keine Probleme bereiten und solange sie sich nützlich machen. Diese Stadt ist Kriegsgebiet! Schon seit Jahren und ich brauche hier nicht noch mehr unberechenbare Faktoren. Solange sie mich und die Carmarilla unterstüzen, können sie mit meinem wohlwollen rechnen, sollten sie sich in irgendeiner Form mir entgegen stellen, werde ich sie schnell vernichten. Einen Anlass dafür finde ich schnell, selbst wenn es eine Abmachung mit dem Prinzen von München sein sollte.

Wie sie sehen, bin ich aufrichtig zu ihnen, also überlegen sie sich immer genau was sie in dieser Stadt tun und auf welche Seite sie sich stellen. Ahja, ich gebe ihnen einen guten Rat mit: Sie sollten sich angewöhnen nicht so überaus redseelig zu sein und alles jedem mitteilen. Manchmal sollte man gewisse Dinge für sich behalten.


Nikolai rief nach seinem Ghul und liess sich eine Karte der Stadt bringen und zeigte Josef wo er jagen dürfe - aber er stellt ganz klar fest, dass dies deshalb noch lange nicht seine Domäne ist.
Out of Character
Es ist das Gebiet für Gäste in der Innenstadt
 
So aufrichtig, wie sie mirgegenüber sind, bin ich Ihnen gegenüber.
Ich will keinen Ärger und ich werde mich hüten, diesen zu verursachen.

Noch eine Frage zu den Domänen der Stadt: Ich würde gerne wissen, mit welchen Clans ich in der Gegend rechnen muss. Und gibt es Nosferatu in der Stadt?

Und wenn somit der offizielle Teil der Vorstellung beendet ist möchte ich Ihnen noch eine weitere Frage stellen, so es ihre Zeit zulässt.


Ok, mit der Vernichtung musste ich sowieso rechnen, machen wir das beste draus.
Nur was hat der mit der 'teuflischen Kampfgestalt' von dem Former gemeint...?
 
Nikolai zeigt auch in groben Zügen wo die Gebiete der unterschiedlichen Clans in der Stadt liegen.

Nosferatu? Nun ob es welche in der Stadt gibt oder nicht, steht noch nciht fest. Das wird sich er die nächsten Nächte entscheiden.

Nikolai lächelte bei diesen mysteriösen Worten ein wenig und schien damit das Thema abgeschlossen zu haben.

Bitte, stelle sie ihre Fragen. Ich habe noch Zeit..
 
Was? Der Seneschall weiß noch nicht obs Nossis gibt oder nicht? O-kay... Interessant, aber gut...
Und eigentlich scheint er ja nicht so konservativ, wie die anderen alten ...


Wir sprachen zuvor über meine Vergangenheit in München und meine Gründe zur Flucht. Sie haben mich gefragt, ob der Unhold seine 'teuflische Kampfgestalt' angenommen hatte. Was genau hat es mit dieser auf sich?
Ich meine, ich kenne die Gabe der Gestaltwandlung... Hat es damit etwas zu tun?
 
Nikolai lacht kurz auf und schüttelte dabei den Kopf:

Nein, mit der Fähigkeit die Gangrel hat es nichts zu tun. Soweit ich es beurteilen konnte, können das nur die Unholde selbst. Es wird mit ihren eigenen teuflischen Gaben zu tun haben. Sie sind in der Lage ihre Gestalt so zu verformen, dass sie beinahe doppelt so gross werden, breiter und massiver. Dazu werden sie diabolisch stark und zäh und sehen aus als ob sie der Hölle direkt entsprungen wären. Ein laufender und tötender Maskeradenbruch. Wenn ihr jemals so eine Gestalt begenet, zögert nicht sofort anzugreifen, denn niemand würde solch eine Gestalt annehmen, wenn er nicht töten wollte...
 
Was? Moment... Ok, der Typ ist dann 4m hoch stark und zäh... und ich soll den natürlcih sofort angreifen, damit ich niemanden mehr zu verstärkung rufen kann... Aber hey: wenn ich's nicht tue, dann werd ich nur gelyncht, weil ich ja einen Maskeradebruch nicht verhindert habe... also, was ist schon dabei?

Rein aus Neugierde: Seid Ihr einem solchen Wesen schon begegnet? Oder kennt Ihr das nur von Erzählungen?
 
Nikolai grinste breit und deutet nur auf seine Narbe:

Solche Dinge bekommt man nicht dadurch, dass man sich beim rasieren schneidet.

Ja, ich bin schon mit solchen Gestalten zusammengetroffen. Ich wünsche euch das ihr diese Erfahrung niemals machen müsst. Es ist mehr als nur schmerzhaft. Das grosse Problem für Leute die diese Unholde zum ersten Mal sehen, ist dass sie versuchen wegzulaufen. Aber es ist wie immer, wenn ein Raubtier auf seine Beute trifft. Läuft die Beute weg, stirbt sie nur müde, aber sterben tut sie dennoch. Weglaufen hat nur dann einen Sinn, wenn man in einer Gruppe ist.

Mein sterblicher Vater sagte mir einmal etwas sehr richtiges:
Wenn man an einem Lagerfeuer sitzt und plötzlich taucht ein zorniger Bär auf und greift an, muss man nicht der schnellst sein - man darf nur nicht der langsamste sein!

Dies trifft auch auf Begenungen mit dem Sabbat zu - wenn man der langsamste ist, wird man sterben und wenn man der einzige ist, dann ist man auf jeden Fall der langsamste. Also lernt sowohl zu kämpfen als auch schnell zu sein. Es ist die einzige Versicherung die man haben kann in solchen Situationen.

Das erste mal traf ich einen Unhold im Jahre 1908 in Dresden. Ich war vor Schreck beinahe gelähmt, bis zum ersten Schlag. Danach fing der Tanz an - Schlag, Ausweichen, Finten, Verzweiflung und Zorn. Es war ein moment der sich ewig in mein Gehirn gebrannt hat. Wir benötigten 4 Vampire und 3 Ghule um dieses Untier zu Fall zu bringen! Der Preis war hoch: 2 meiner Counsines starben und die drei Ghule. Am Ende war nur mein Erzeuger und ich selbst noch am Unleben und ich war übersäht von Wunden, Knochenbrüchen und Blut. Eine einmalige Erfahrung! Das kann ich euch versichern. An soetwas zerbricht man entweder oder aber man gewöhnt sich daran und hat einen gewissen Spass an der Sache. Das eine traf auf meinen Erzeuger zu, dass andere auf mich.
 
Dann haben wir in München ja noch Glück gehabt. Der dortige Unhold wurde von den beiden anderen Vampiren schwer bedrängt, und doch wäre es ihnen nicht möglich gewesen, ihn zu vernichten, wären wir nicht zu dritt gewesen...

Ihr spracht vom ersten Mal, wie hat sich das zweite Aufeinandertreffen ergeben? Und wieviele dieser Unholde sind mit eurer Hand vernichtet worden?
 
Ah, es hab noch das eine oder andere zusammentreffen und wenn ich auch nicht immer siegreich war, existieren tue ich immer noch.

Und mit eigener Hand vernichtet? Keinen einzigen! Mit meiner Hand töte ich nicht.


Nikolai lächelte ein wenig...
 
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