[22.05.2008] Der Ball - Der Ballsaal

"Hier ist tatsächlich nicht der rechte Ort für solcherlei Gespräche.", stimme Lena dem Brujah zu. Allerdings waren die Neuigkeiten zu beunruhigend um sie gänzlich übergehen zu können. "Komm bitte morgen Abend zu mir ins Büro, damit wir das Problem im Detail besprechen können. Es ist tragisch aber im Grunde nicht verwunderlich, dass auch die ein oder andere menschliche Organisation das Chaos der letzten Wochen zu ihrem eigenen Vorteil nutzen möchte. Dem müssen wir unbedingt einen Riegel vorschieben! Jedoch unter strenger Wahrung der Maskerade, Enio! Ich weiß, wie schnell es kriminellen Objekten im Zeigefinger juckt, besonders dann, wenn er am Abzug einer Feuerwaffe liegt. Ein Grund mehr für uns hier mit äußester Vorsicht und viel Verstand vorzugehen und dieses aufflammende Buschfeuer der Gewalt bereits im Keim zu ersticken."

Lena sah Enio eindringlich in die Augen.

"Ich will, dass der Frieden zu uns zurückkehrt, Enio! Ein Mafiakrieg ist das letzte, was wir brauchen können. Also muss das Problem aus der Welt. Schnell, sauber und ohne jedes Aufsehen. Solltest du Unterstützung dabei brauchen, stehe ich dir gerne mit all meinen Möglichkeiten zur Verfügung."

Ein schneller Blick über die Schulter Richtung Moishe folgte.

"Ich muss den Ball eröffnen, wir reden später!"

Sofern Enio noch etwas zu erwidern hatte, würde Lena seine Worte abwarten und ihnen aufmerksam folgen.
Dann aber würde sie sich von ihm ab und den gesellschaftlichen Verpflichtungen zuwenden.

Ein Kopfnicken des Prinzen genügte und das kleine Orchester unterbrach das soeben vorgetragene Musikstück und wechselte zu einem langsamen Walzer.
 
Caitlin hatte Katharinas und auch Anna Begrüßung entgegengenommen unterbrach die beiden aber schnell wieder: " Ich werde euch nachher mit zu Prinz Cruiz geleiten. Im Moment scheint sie Enio Pareto ... nein, jetzt wieder mit Moishe beschäftigt zu sein. Lassen wir sie ersteinmal in Ruhe. Also meine Damen, ich möchte, dass Sie sich unter die Anwesenden mischen und möglichst viel Smalltalk betreiben. Uns jetzt zu verstecken haben wir nicht nötig, nicht wahr?" Sie zwinkerte leicht. Was ihren Worten zugrunde lag war aber auch klar: Präsentiert den Clan und sammelt möglichst viele Infos. "Bleibt allerdings in der Nähe, vielleicht ergibt sich ja geich eine passende Gelegenheit." Caitlin nickte den Adeptinnen kurz zu und überlies sie wieder sich selbst.

Dann trat sie auf Helena zu, wer war denn dieser Gentleman, den die Hüterin am Arm hatte? Interessiert sah sie ihn sich genauer an.
 
Moishe verneigte sich vor Lena und wandte sich dann wieder dem Brujah zu. Das Gesicht war völlig unbewegt während er sich an den ehemaligen Kriegsherren von Finstertal wandte. "Darf ich annehmen das ihre Schwierigkeiten auch der Grund für die Abwesenheit des Dukes heute Nacht ist?"
Dann bemerkte das das gerade die Aufforderung der Prinz gewesen war. Am liebsten hätte der Ventrue sich mit der flachen Hand gegen die Stirn geschlagen - er hatte es verpennt und hastete Lena hinterher und warf dem brujah einen entschuldigenden Blick zu.
"Oh, entschuldigen Sie bitte Herr Pareto, ich muss einer älteren Verabredung nachkommen!"
Er fuhr mit seinem Blut seine Geschicklichkeit nach oben, eilte Lena nach und verbeugte sich tiefer als es der Etikette nach notwendig gewesen vor der Prinz, griff sanft nach ihrer Hand und küsste sie sanft. Dabei flüsterte er leise "Verzeihen Sie, ich habe den Hinweis einfach nicht verstanden Exzellenz. Ihr seht mich tief beschämt." Etwas lauter fuhr er fort: "Wenn Eure Exzellenz mir die Ehre dieses Tanzes gewähren möchten?"
 
Zuletzt bearbeitet:
Helena merkte auch, daß das nicht gleich etwas werden würde mit der Vorstellung bei Lena, dann konnte sie Stefan auch Caitlin vorstellen, besser als wenn der Mann nur warten mußte.
"Hallo, Caitlin, darf ich dir Stefan von Weidesmühl aus meinem Clan vorstellen", sagte sie zu Caitlin. "Herr von Weidesmühl, ich möchte sie mit der Regentin von Haus und Clan Tremere und der Seneschal, Frau Caitlin McKinny bekannt machen?"

Es waren nun mal die typischen und üblichen Dinge, ohne die es einfach nicht ging in ihrer Welt.
 
"Warum soll es einem Mädchen nicht gefallen, wenn ein Mann über die Tanzfläche stürmt um einen Tanz mit ihr zu erhaschen?"

Das Lächeln des Prinzen war aufrichtig und ehrlich amüsiert. Sie hielt dem Sheriff die Hand hin, wartete darauf das dieser sie ergriff und begann dann damit sich mit ihm zu tanzen. Als Toreador war jeder ihrer Schritte mit absoluter Perfektion gesetzt, dabei führte sie Moishes Bewegungen gleichzeitig in einer Art und Weise, dass die beiden für Außenstehende wie ein harmonisch aufeinander abgestimmtes Paar wirken ließ. Ihnen zuzuschauen war eine wahre Wonne. Sofern man sich denn für Gesellschaftstänze interessierte.
 
Caitlin war herangetreten und nickte leicht nach Helenas Worten. Die Seneshall war eine brünette Dame mit sanften braunen Rehaugen. Nicht besonders groß und garantiert kein Model vom Erscheinungsbild, aber dennoch durch und durch eine Lady. Ihre Körperhaltung und ihre gesamte Ausstrahlung wirkten aristokratisch, edel und stahlten eine selbstbewußte Ruhe aus.

Eine Rose, nicht das Caitlin daran gezweifelt hätte. Wunderbar, endlich wiedereinmal ein Mitglied eines etablierten Clans. Im ersten Moment hatte sie fast schon wieder einen Caitiff erwartet (die Chance ist im Moment schließlich immens hoch), aber nein, die edle Haltung und das vielversprechende Auftreten waren überaus deutlich. Die Tremere lächelte nun erfreut und reichte ihm die Hand auf recht altmodische Weise zum Handkuss. "Herr von Weidesmühl, ich freue mich Sie kennen zu lernen. Willkommen in Finstertal. Sie haben wahrlich einen guten Zeitpunkt gewählt." Jetzt lächelte sie noch etwas fröhlicher und bezog mit ihrem Blick die Umgebung mit ein.
 
Moishe war immer noch etwas verlegen weil er den Einstieg quasi verpennt hatte aber Lenas Eleganz und Souveränität nahmen den Ventrue sofort gefangen. Gleichzeitig ging er stark in der Musik auf und setzte seinen ganzen Willen und Konzentration in den Tanz.
Er flog mit Lena im Arm über die Tanzfläche, jede Drehung, jede Bewegung war gekonnt und selbst im Auge eines Toreador nahezu perfekt. Moishe gab sich der Musik und seiner Partnerin ganz hin, spürte den Genuss mit einem wahren Genie tanzen zu dürfen und steigerte sich durch sein Blut und seine eiserne Konzentration zu neuen ungeahnten Höhen seiner nur begrenzten Fähigkeiten als Tänzer.
Als die Musik endete verbeugte sich der Ventrue tief vor der Prinz und flüsterte, wieder nur für Lenas Ohr gedacht: "Danke das Exzellenz ausnahmsweise mir die Führung in diesem Tanz überlassen haben entgegen zu unseren sonstigen Tänzchen ...es war ein echtes Erlebnis. Wären sie bereit mir noch einen Tango zu gestatten bevor Sie sich wieder Ihren Gästen widmen?" Es war zu sehen das auch die Augen des Ventrue vor Vergnügen funkelten...was als gesellschaftliche Pflichtübung begonnen hatte war zu einem wirklichen Vergnügen geworden das Moishe gerne verlängern würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Stefan folgte Helena in die Yacht hinein und sah sich aufmerksam um, mehr um die Atmosphäre und derzeitige Stimmung aufzunehmen, als sich den Anwesenden zu widmen die hier heute Abend vertreten sein würden.
Im Ballsaal angekommen blickte er freundlich durch die Gesichter und nickte hier und da immer wieder zurück lächelnden Gesichtern zu.
Als Helena ihm die Sehneschall vorstellte, blickte er ihr offen und freundlich ins Gesicht, verneigte sich und gab der Dame einen sanften Handkuss.
"Im Gegenteil, es ist mir eine Freude und Ehre sie kennen lernen zu können Frau McKinny. Vielen Dank für die nette Begrüßung. Finstertal macht derweil einen prächtigen und aufregenden Eindruck auf mich. Und für gewiss, ich denke dies ist exakt der perfekte Zeitpunkt. Vor allem aber dieser Zeitpunkt scheint wirklich sehr von Bedeutung zu sein." Er verneigte sich erneut und lächelte charmant.
Frau McKinny's Augen schienen Stefan kurzzeitig in den Bann zu nehmen, als er dies bemerkte riss er sich los und lächelte etwas verschämt.
"Wundervolle Augen, ..." sprach er leise zu sich selbst, leider wohl doch hörbar für die umstehenden Personen.
 
Während der Vorstellung nahm die Darbietung der Prinz mit einem Mann im weissen Smoking Stefans Aufmerksamkeit gefangen. Beide bewegten sich anmutig und im absoluten Gleichklang zur Musik eines Walzers und der Toreador konnte nicht anders als die Kunstfertigkeit dieser Darbietung z anzenden wieder zu lösen. Erstaunt stellte er fest das Helena die Tänzer kaum beobachtete während er mühsam die Konzentration aufrecht erhielt.
 
Im Gegenteil, Helena hatte da eine ganz andere Idee, davon abgesehen, daß das Verhalten des Sheriffs fehl am Platze war, Lena zum Tanzen aufzufordern, da die längst noch nicht alles begrüßt hatte, würde sie wohl eher mit Stefan dem Sheriff zeigen, daß es andere mindestens genauso gut konnten, immerhin hatte Oliver sie auch in der Hinsicht unterrichtet und immer wieder angehalten, dies nicht schleifen zu lassen.
Aber erst wollte sie auf die Antwort von Caitlin warten.
 
Stefans Hände hatten es schwer nicht dem Takt zu folgen, zu dem die Prinz und der Mann im weissen Smoking tanzten, somit zuckten sie leicht im Takt und schwingten etwas. Aber um seinen Blick von ihnen nehmen zu können, war neugier wohl die Beste Möglichkeit.
"Verzeiht Frau O´Neill, würdet ihr mir verraten wer dieser talentierte Tänzer im weißen Smoking ist?Famoses Taktgefühl und vorbildliche Haltung wenn ich das sagen darf." stellte er die Frage an Helena.
 
"Das ist Herr Ben Levi, Ventrue und Sheriff", erwiderte Helena. "Wenn sie möchten, können sie auch tanzen."
Sie lächelte leicht, was sollte sie grossartig sagen, vielleicht war Stefan ja auch wie einige Künstler vom anderen Ufer, sie persönlich fand Lena besser, aber das setzte man bei einer Toreador auch einfach voraus.

Out of Character
Wieviele Erfolge hast du denn gewürfelt, Totz?
 
Der Sheriff ein Ventrue, das ist erheiternd, und so grinste Stefan, dessen Körper mittlerweile im Takt mit wippte.
Das Tanzen lag Stefan nicht besonders, die Musik dabei lenkte ihn zu sehr ab um sich darauf konzentrieren zu können.
"Dafür ist später sicherlich noch Zeit." erwiderte er auf Helenas Worte. "Zugegeben, Herr Ben Levi tanzt sehr gut. Ich denke jedoch das die Etikette verlangt das ich warte bis die Prinz Zeit hat mich zu empfangen."
 
Also hatte der junge Toreador auch das Gefühl, daß hier nicht wirklich alles nach den Regeln lief.
"Nach der Vorstellung werde ich mich um den Flügel kümmern", sagte sie. "Immerhin bin ich schon sehr gespannt, was sie vorbereitet haben."

Was Helena dann doch sehr erstaunlich fand, daß sich von den Caitiff nur Jenny und Kiera eingefunden hatten, das konnte dann doch ziemlichen Ärger geben.
 
Out of Character
Oha, da war ich einen Abend nicht ON und schon läßt du Caitlin dumm stehen? Krass. oder mutig/leichtsinnig? :p


Caitlin hatte seinen Nachsatz natürlich gehört, ein Mumeln für sich selbst aber nichtsdestotrotz ausgesprochen. Ebendjene Augen weiteten sich ein wenig und es hielt der Schalk Einzug. Aber bevor sie sich dazu äußern konnte, schwenkte die Aufmerksamkeitsspanne dieses Rosenkavaliers zu Lenas und Moishes Tanz. Ja, sie waren beeindruckend, aber war das nicht selbstverständlich? Eine Rosenprinzessin musste doch tanzen können, das wurde quasi von ihr erwartet und ist absolut nichts besonderes. Die Ahnin der Tremere konnte das so gar nicht nachvollziehen und seuftste irritiert, bei der Unhöflichkeit des Herren vor ihr. Zum Glück hatte er ihre Hand sinken lassen, sodass sie sich ihm entziehen konnte, ohne dass es allzu peinlich wurde. Toreador... innerlich schüttelte Caitlin den Kopf, nahm es aber halbwegs gelassen, dass er das Gespräch beendete - und das so aprupt - und sich statt dessen mit Helena unterhielt. Hm.... sollte sie der Harpie mal den Hinweis geben, Herrn von Weidesmühl genauer im Auge zu behalten? Vielleicht, sie würde darüber nachdenken. Fürs erste nickte sie Helena kurz zu, die ihre Aufmerksamkeit wenigstens nicht gänzlich Lena zugewandt hatte und erwiderte trocken:" Ich wünsche Ihnen einen angenehmen Abend, Herr von Weidesmühl." Dann wandte sie sich um und trat beiseite. Vielleicht gab es eine bessere Gelegenheit zum Kennenlernen, wenn der Toreador nicht so abgelenkt war. Interessiert sah sie sich um, wer als Gesprächspartner zur Verfügung stand.
 
Nach und nach wurde durch die Anwesenden zum Tanze eröffnet. Alexander befand sich derweil an einem der Stehtische und hielt den Kristallpokal in seiner Rechten.
Dieser Art Veranstaltung konnte der Ventrue noch nie etwas abgewinnen. Es wurden Höflichkeiten ausgetauscht, welche keine waren und Gespräche geführt, welche nichts veränderten. Auch die Rede der frischgebackenen Exzellenz des Sündenpfuhls vermochte daran höchstwahrscheinlich wenig zu ändern.

Neue Regeln waren dies nicht. Schon zu Buchets Zeiten waren existenzgefährdende Waffen und deren Munition der Edikt verboten. Das Alexander davon ein kleines Arsenal sein Eigen nennen konnte, verdankte er der Sondergenehmigung Buchets zu Zeiten der Formorer. Ex-Geschosse besaßen kein Mindesthaltbarkeitsdatum und würden, wenn nicht der dritte Weltkrieg ausbrechen solle, für eine ziemlich lange Zeit die Magazine füllen können.

Alexander nippte an seinem Pokal und ließ den roten Lebenssaft seine Zunge umspülen. Dickflüssig rann die Flüssigkeit am Rande des Pokals hinab, als er wieder absetzte. Sein Blick glitt zu Meyye hinüber. Sie war mal wieder auf Konfrontationskurs, aber das wunderte Alexander nicht weiter. So hatte er sie kennengelernt. Sie hatte andere Vorzüge, welche sie zu einem unabdingbaren Mitglied der Domäne machten. Wenn man in der Scheiße steckte, dann war Meyye eine der Wenigen, die sich bemühten, dein Kinn hoch zuhalten, damit nicht auf der Kopf in der Jauche verschwand.

Dann erschien Enio Pareto auf dem Parkett. Er war spät, das kannte Alexander nicht von ihm, war er doch der ehemalige Kriegsherr Finstertals und somit ein Träger von Amt und Würden. Ohne triftigen Grund würde der Bruhja bestimmt nicht erst nach der Willkommensrede der Stadtführung erscheinen. Der Ventrue stand zu weit entfernt, als dass er jedes Wort vernehmen konnte, aber zumindest das es um das Black Hammer ging, konnte er aufschnappen. Schutzgeld? Hatte er richtig gehört?
Falls das Hammer in das Augenmerk dieser neu erstandenen Banden gefallen ist, dann könnte es sein, dass auch dem Mexican irgendwann ein Besuch abgestattet wird - falls dies nicht bereits geschehen ist. Seit seine beiden Ghuls, welche für die Sicherheit des Mexicans verantwortlich waren, bei dem Überfall der Lykaner das Zeitliche gesegnet haben, kamen keine Informationen mehr von der Disco. Und da Alexander selbst die letzten Tage eher...abwesend war, hatte es ihn nicht wirklich gekümmert - ein Zustand, der sich ändern sollte.

Alexander wartete, bis die Prinz das Gespräch mit Enio beendet hatte und ging dann zu dem Bruhja hinüber.

"Nabend, Enio. Ich kam nicht umhin, etwas von dem Grund deines verzögerten Erscheinens mitzubekommen. Du sagtest etwas von Schutzgeld?! Verzeih die direkte Ansprache, aber falls das Black Hammer Ziel dieser kriminellen Banden geworden ist, dann wird es nicht lang dauern, bis auch das Mexican betroffen ist. Ich habe ebenso wenig Lust wie Du mir dieses Gesindel unter mein Dach zu holen. Wir hätten also ein gemeinsames Ziel, welches wir mit gemeinsamen Mitteln bekämpfen könnten."

Heilige Handgranate - Wieder mal diese total untypische Art und Weise, wie der Ventrue auftrat. Aber wer Alexander kannte wusste, dass es so seine Art war. Er scheute es halt nicht sich die Hände schmutzig zu machen. Und das Geräusch brechender Knochen war auch ihm nicht fremd...
 
Vermutlich war Caitlin noch nie einem jungen, wirklich ambitionierten Toreador begegnet, die größten Künstler hatten in den ersten 100 Jahren teilweise die Aufmerksamkeitsspanne einer Stubenfliege, so lange es nicht um künstlerische Belange ging. Buchet war abgeklärt gewesen, Helena keine wirkliche Toreador und warum Lena die Schwäche nicht zeigte, vielleicht weil da mehr die Schatten tätig waren.

Nun gut, wenn Lena dachte, sie müßte sie schneiden, dann würde sie eben die Initiative ergreifen müssen. So wie es aussah, hatte Lena nicht mal die Hälfte der Gäste begrüßt, wenn sie nicht weitermachte, würde sie von sich aus Stefan vorstellen.
 
Out of Character
Häh?Der Abend ist lang und der Ball muss eröffnet werden!? Dies geschieht gewöhnlich durch den ersten Tanz. Die Gäste wollen einen schönen Abend erleben und nicht stumpfsinnig darauf warten das sie endlich mit der Begrüßung an der Reihe sind. Bevor sich Helena also in irgendwelchen dummen Ideen verrennt, sollte ihr klar sein das dies der vollkommen normale Verlauf eines Abends dieser Art ist!? Streng nach Etikette! Abgesehen davon, macht allein der Prinz die Regeln! in dieser Situation von 'Schneiden' zu sprechen ist so überzogen wie unangebracht!
 
Enio nickte hin und wieder auf Magdalenas Ausführungen hin. Was sollte er auch sonst tun. Sie sprach ja irgendwie nur das Offensichtliche aus und schmückte es nunmal nach Toreadormanier entsprechend aus. Da konnte man nur lauschen und nicken. Sicher... die Maskerade war wichtig und Enio wollte dem eine große Priorität geben aber er war auch nicht gewillt sich von diesen chinesischen Reisfressern ins Bockshorn jagen zu lassen. Oder wie auch immer dieses blöde Sprichwort nochmal genau ging.

„Sicher! Ist schon so. Wir werden da wohl mal genauer herausfinden müssen was eigentlich genau los ist und warum in der Unterwelt gerade soviel ausergewöhnliche Unruhe herrscht. Ich komme morgen so bald es mir möglich ist zu dir.“ Ja Frieden wäre eine tollle Sache. Im grunde interessierte es den Brujah einen feuchten Scheiß was die Sterblichen unter sich für Blutbäder anstellten. Momentan war es sogar ein klein bißchen interessiert wer von den ganz üblen Typen die Oberhand gewinnen würde und war sogar geneigt ein klein wenig mitzumischen. Aber eben im Hintergrund mit wenig bis kaum möglicher Angriffsfläche. Nicht aber so wie die Asiaten sich das vorgestellt haben. Voll auf dem Präsentierteller und in Mitten des Streufeuers. Das war nicht Enios Spielfeld und da wollte er noch nie hin. Zumindest wenn es um die Angelegenheiten der Sterblichen ging.

Lena gab aber immerhin noch etwas von sich, daß Enio hellhörig werden lies. Mit allen Möglichkeiten zur Verfügung. Klang irgendwie verkehrt aber in der momentanen Situation eventuell sogar notwendig. Der Italiener wollte sein verdammtes Personal zurück und das Hammer wieder ins Laufen bringen. Das würde er durch rohe Gewalt nicht schaffen. Die Connections der Prinz waren das sicherlich brauchbar. Enio haßte es andere Kainskinder um ihre Unterstützung zu fragen. Es machte einen irgendwie... abhängig. Eine anderre Möglichekit wäre die Unterstützung der Italiener anzufordern und ihnen zu verklickern, daß Asiaten in ihre verdammte Stadt einzudringen versuchten. Aber dann wäre Enio noch mehr mit drinnen, selbst wenn er unter dem Pseudonym Salvatore agieren würde, der ja noch nicht einmal einen Bezug zum Black Hammer hatte. Eigentlich genau wie... Enio Pareto selbst... offiziell wenigstens. Auch ein Punkt der Enio nervte. Die verdammten Chinesen hatten herausgefunden, daß Enio Pareto die Strippen im Hammer zog. Gut... das war wohl nicht so schwer. Philipp war sicherlich niemand, der besonders gut auf Folter reagierte und schnell die Karten auf den Tsich gelegt hatte. Verdammt!

All die Überlegungen sah man Enio Pareto natürlich nicht an. Seine Mine war wie meistens in Stein gemeißelt. Er nickte noch einmal. „Natürlich Magdalena. Weiterhin noch viel Spaß beim Ball.“ Es hörte sich aufrichtig an. War aber tatsächlich nur ein Floskel. Wenn es nach Enio ging konnte die Yacht in genau diesem Moment Leck schlagen und untergehen.

Für Moishe hatte der Brujah-Primogen noch ein kurzes zustimmendes Nicken übrig und ein „Ja... so ist es.“ Und dann war die Konversation auch schon beendet. Enio zog sich zurück und lies die Fazkes tanzen. Er würde heute sicher kein Tanzbein schwingen. Es gab kaum etwas, das ihn heute Nacht weniger interessierte.

Toreador und Ventrue waren manchmal sowas von... Hoppla... Überraschung! Alexander das Stehaufmänchen. Enio hatte fast schon vergessen, daß der sich auch noch in Finstertal befand. Er tauchte auf und verschwand so oft, daß man sich nie sicher war ob der Ventruefluch ein neues Opfer gefunden hatte oder aber man dem Fluch den Namen Alexander geben sollte. Enio sah ihn kurz etwas verblüfft an und man sah für ein paar Sekunden tatsächlich Bruchstellen in der Pokermine. Dann war der Augenblick vorbei.

Der Ventrue sprach wie ihm der Schnabel gewachsen war. Enio war nicht anderes gewohnt von ihm. Alexander kam schnell zur Sache. Sowohl bei Gesprächsthemen als auch wenn es darum ging einen Abzug von irgendwas zu betätigen. Enio hatte das nicht vergessen. Ein Mann mit wenig Skrupel. Vielleicht brauchte das der Brujah ja gerade dringend. „Möglich Alexander... möglich.“ Der Italiener wandte sich ein wenig ab und deutete mit der Kinnspitze in eine etwas abgelegene Ecke des Ballsaals. „Laß und ein paar Schritte da rüber gehen. Heute Nacht scheint ja jeder irgendwo zuzuhören und sich einbringen zu wollen.“ Ein eher schlecht gelungenes Grinsen folgte aber es war sowas wie der gezeigte gute Wille überhaupt eines zu versuchen.

„Ums mal ganz kurz zu machen... es gibt ein paar neue Asia-Heinis in der Stadt, die ins Geschäft drängen wollen. Keine bisher bekannte Organisstion in Finstertal. Momentanes Hauptproblem für mich ist: Das Black Hammer ist zu! Mein Personal wurde bis auf den letzten Angestellten entfernt. Wie weiß ich nicht aber mein Geschäftsführer wäre sicher nicht ohne Gegenwehr gegangen und seine Leute, die allesamt für die Sicherheit zuständig waren ganz sicher auch nicht. Man muß neidlos anerkennen, daß die Wichser verstehen wie schlecht ein Laden ohne Personal funktioniert und leider auch... wie man sie davon abhält zur Arbeit zu gehen. Mit Gewalt und Übergriffen hätte ich irgendwie klar kommen können aber ohne jegliches Personal – und ich gehe davon aus, daß sie noch einige in ihrer Gewalt haben – wird es unmöglich den Laden weiter ab Laufen zu halten.“

Enio war für seine Verhältnisse relativ offen mit dieser Geschichte umgegangen. Auch wenn er noch nicht wirklich den Ablauf des heutigen Abernds erzählt hatte. Mal sehen was Alexander zu bieten hatte und wie weit er Ressourcen locker machen konnte um so etwas zu unterbinden. Natürlich in seinem Sinne! Die Situation war dumm aber womöglich hatte der Abend mit dem Ventrue gerade einen brauchbaren Verbündeten an Land gespült.
 
Falls Alexander den Glitch in Enios Äußerem erkannt haben sollte, zeigte er es nicht. Ihm war es egal, ob sich jemand über ihn wunderte, oder nicht. Zu viele Dinge sind Geschehen, als dass der Ventrue sich von menschlichem Verhalten würde beeindruckt zeigen.

Eigentlich würde es dir gar nicht schlecht stehen mal wieder etwas Menschlichkeit zu zeigen hörte er eine Frauenstimme in seinem Inneren und sah, wie sich schräg hinter Enio ein durchscheinendes Abbild einer jungen Frau manifestierte. Sie gehörte zu den ersten Opfern, welche sein kainitisches Dasein genährt hatten. Zu dritt hatten sie damals am Fuße der Treppe in Hausers Villa gelegen. Nackt, mit gebrochenem Blick - und zerfetzten Kehlen. Damals nahm alles seinen Anfang...

Ich habe dich nicht nach deiner Meinung gefragt kommentierte er das Spektralmädchen, sodass diese den Kopf in den Nacken legte und ein hysterisches Lachen ertönen ließ. Die bläulich schimmernde Haut an ihrem Hals brach auf und legte verfetzte Sehnen, Muskeln und Fleisch frei - dann löste sich die Erscheinung auf.

Das alles hatte nur eine Sekunde gedauert. Diese eine Sekunde lang jedoch blickte Alexander dem Bruhja über die Schulter, während sein Blick abwesend wirkte - dann war er wieder da.

Alexander folgte Enio in die Ecke des Ballsaals und ließ den Hinweis auf das erdreistete Lauschen unkommentiert.

"Asiaten sagst du? Also eine neue Gruppierung! Was hat Finstertal in letzter Zeit so interessant für die Mafia gemacht?" schüttelte Alexander den Kopf.
Erst die Russen und jetzt die Asiaten. Ob das übernatürliche Böse, welches in den letzten Jahren in Finstertal sein pondont zur Sunnydale High gegründet hat, alle Verbrecher dieser Welt angelockt hat?

"Gab es besondere Forderungen? Haben sie Andeutungen zu dir gemacht? Wissen sie, wer du bist? Was du bist?" Alexander spielte auf die Möglichkeit der Überlegenheit einer Seite an. Vielleicht wollte man sich die kainitischen Kräfte zu Nutze machen, um im konkurierenden Machtkampf der organisierten Kriminalität die Oberhand zu gewinnen.

"Ich habe selber seit einigen Tagen nichts aus dem Mexican gehört. Ich werde mich drum kümmern müssen, vermute ich."
 
Zurück
Oben Unten