[22.05.2008] Der Ball - Der Ballsaal

Helena lächelte zurück.
"Danke schön, Frau Danz, ich denke, ich habe vielleicht gleich eine schöne Überraschung für Lena", erwiderte Helena. "Aber sagen sie bitte noch nichts, einverstanden?"

Wenn von Tamara keine Erwiderung kam, würde sie sich auf den Weg nach draussen machen.
 
Tamara nickte nur lächelnd und folgte Helena dann nach draußen.
Natürlich war die Hüterin bei Neuankömmlingen zuständig, aber für die Wachleute war es besser wenn auch jemand von der Akademie anwesend war.
 
Moishe bedankte sich mit einem Nicken und einem "Vielen Dank Eure Exzellenz, das ist zu freundlich von Ihnen. Gleichsam komme ich mir dabei wie eine Kerze neben der Sonne vor. Sie sehen atemberaubend aus wenn es mir erlaubt ist das zu sagen. Es wäre ein Privilleg wenn Sie mir erlauben würden den ersten Tanz zur Eröffnung des Balls mit Ihnen zu tanzen sobald es Ihnen genehm ist."
 
Und wer hat sich noch hereingeschlichen ohne dass es jemand bemerkt hat? Die Primogena der Gangrel ist jedenfalls da, irgendwo weiter hinten lehnt sie an einer Wand, in ihrem vielsagenden Kleid und ebenso (zu) ihr, wenn auch nicht unbedingt so gut zu dem Kleid passenden Schuhen. Irgendwie muss sie dann auch noch in den Ballsaal geschlichen sein. Vielleicht hat sie ihre heimlichen Sympathien für den Nosferatu-Livestyle entdeckt... oder sie fühlt sich in letzter Zeit einfach selbst so unwichtig und nichtssagend, dass es irgendwie auf die Umgebung ausstrahlt und sie vergessen wird... andererseits ist es Meyye. Jeder weiß dass die nicht anders kann, als sich wichtig zu nehmen und zu allem ihren bisweilen ätzenden Senf abzugeben, oder?

Das tut sie diesmal allerdings nur in Gedanken. Enio ist also der grosse Held? Na schön, er hat ein bißchen was gerissen, aber dieser Fatzke? Jetzt also die grosse Selbstbeweihräucherung dafür dass sie den Schlamassel ausgelöffelt haben den Buchet ihnen eingebrockt hatte. Immerhin, sie sind noch da... das ist richtig, und das ist auch eine Leistung. Meyye konnte sich in der Vergangenheit zu manch einer Gelegenheit nur wundern, wie sie da überhaupt noch rausgekommen ist. Nun ist also alles wieder gut und es geht aufwärts. Naja, sie wird das erst glauben wenn sie es sieht... ob die Menschen die noch hier sind jemals wieder so unbedarft und naiv sein werden wie anderswo wagt sie zu bezweifeln. Die Maskerade wurde gehörig angeknackst, und wenn nur dahingehend, dass die Menschen wissen dass etwas da draussen in der Nacht ist vor dem sie auf der Hut sein müssen. Meyye schätzt dass es mindestens ein, zwei Generationen brauchen wird bis sich das wieder ändert.

Gesetze hier, Gesetze da. Meyye starrt die Toreador nur an als sie von den Klauen spricht... verboten... auch sie zu zeigen... sonst geht's noch?! Sie hätte ja fast gute Lust, dieses Gesetz gleich zu brechen und einigen Leuten mit den Krallen eine schriftliche Stellungnahme zu dem Gesetz einzuschnitzen. Da hört sie das mit den Sperrgebieten gar nicht mehr so richtig... ist ja auch nicht wichtig. Lena scheint ja jeden mal begrüssen zu wollen, also wartet sie einfach ab und nutzt die Zeit, den inneren Reaktor so weit runterzukühlen dass er sich nicht durch das Schiff schmilzt. Als Lena bei ihr ist sieht sie ihr sichtlich schlecht gelaunt in die Augen und fragt bemüht ruhig: "Darf ich mal offen sprechen? Oder is das jetz auch verboten?"
 
Die Primogena der Gangrel war Moishe bisher tatsächlich nicht aufgefallen aber sie hatte jedes Recht hier zu sein, nur schien Meyye leider auf Krawall gebürstet. Lernte sie denn nie das es manchmal besser war einfach zu schweigen und die Schlachten an anderen Nächten zu schlagen als zur unpassendsten Zeit mit der Tür ins Haus zu fallen?
Der Sheriff wusste das er Meyye in einem Kampf niemals gewachsen war und der Duke war nicht da, trotzdem bereitete er sich darauf vor dazwischenzugehen wenn Lena es befehlen würde, war er sich doch sicher das er sich weder auf die eine noch die andere Geißel würde verlassen können.
Was für eine unschöne Wendung der Ereignisse, noch gestern Nacht haben wir gegen Ziege wirklich gut an einem Strang gezogen und jetzt das hier...ich kann nur hoffen das Lena es gelingt das diplomatisch zu lösen.
Unmerklich bewegte sich der Ventrue auf die Szene zu um wenn es hart auf hart ging eingreifen zu können.
 
Zuletzt bearbeitet:
"Vielen Dank für die netten Worte. Ich habe Stunden vor dem Spiegel zugebracht um den Eindruck eines makellosen Äußeren zu erwecken. Es freut micht außerordentlich, wenn ich damit Erfolg gehabt habe."

Wieder umschmeichelte ein bezauberndes Lächeln das Gesicht der Toreador. Das Lob schien ihr tatsächlich etwas Auftrieb zu geben. Es schien fast, als wäre die Prinz nicht annähernd so selbstbewusst wie sie nach außen zu wirken versuchte.

"Natürlich wäre es mir eine ganz besondere Freude den Tanz mit Ihnen zu eröffnen, Herr BenLevi! Geben Sie mir nur einen Augenblick, meine anderen Gäste zu begrüßen."

Ein weiteres Lächeln, dann wandte sich Lena ihren anderen Gästen zu und traf auf eine sichtlich schlecht gelaunte Meyye.

"Natürlich ist es Ihnen gestattet zu sprechen! Auch gegen eine gesunde Portion Sarkasmus ist nichts einzuwenden. Ich nehme an, Sie wollen sich wegen der neuen Regelungen bei mir beschweren?"

Lena schien fast fröhlich und durch die bissige Art der Gangrel nicht im mindesten beeidnruckt.
 
Wie erwartet drängten sich alle im Ballsaal und Lena war gerade im Gespräch mit Meyye, da würde keiner stören wollen, aber sie stellte sich mit dem neuen an der Seite so, daß Lena sie sehen würde, wenn sie von Meyye wegsah und so würde sie ihr einen kleinen Wink geben können, daß sie sie gerne sprechen wollte, vielleicht war ihr auch aufgefallen, daß Helena den Saal verlassen hatte, so wie Helena auch längst bemerkt hatte, daß weder Enio, noch der Duke anwesend waren und auch die beiden neuen Caitiff fehlten, obwohl sie die doch vorhin gesehen hatte ...
 
Sie mag also Sarkasmus? Davon kann sie noch mehr haben. "So offensichtlich?" antwortet sie bissig. Das Bewußtsein, dass Lady Noir das wohl schon im Voraus mit einkalkuliert weil erwartet und dann trotzdem diese idiotischen Regeln erlassen hat, macht es nicht besser.

Aber Meyye ist in Tacheles besser als in Sarkasmus, wobei sie wenigstens leise redet, oder zischt: "Was soll der Mist?! Wenn mich wer angreift darf ich mich nich mit Krallen verteidigen? Oder sie ihm zeigen damit er 's sich nochmal überlegt? Was kommt als nächstes, lassen wir uns alle die Fangzähne ziehn? Die sin' nämlich genauso gefährlich. Und 'n Maskeradebruch sowieso."
Na gut, ein bißchen was ist immer noch dabei.
 
"Der Mist dient der Sicherheit der Stadt!"

Lena unterdrückte einen leisen Seufzer, ließ aber genug von ihm durchklingen das Meyye ihn so gerade noch bemerken konnte. Auch verzichtete sie ganz bewusst auf eine höfliche Anredeform, um der Gangrel ein Gefühl der Vertrautheit zu vermitteln.

"Und es hat rein gar nicht mit Selbstverteidigung oder dem Schutz anderer zu tun. Wenn dir ein Wesen nach dem Leben trachtet, kannst du dich mit allen Kräften zur Wehr setzen, die dir zur Verfügung stehen. Wir leben in Finstertal und ich setzte voraus, dass die Überlebenden der letzten Wochen sich diesen Teil ihres Wesens nicht nehmen lassen. Wir alle hier sind Kämpfer und werden dies auch für den Rest unserer Existenz bleiben. Soweit so gut, wenn es dem Wohle aller dient! Allerdings werde ich fortan nicht mehr akzeptieren, dass vernichtende Waffen oder Talente aggressiv gegen die hier lebenden Kainiten eingesetzt werden. Weder innerhalb eines Streites, noch um andere zum eigenen Vorteil einzuschüchtern."

Ein fröhliches Lächeln unterbrach den Satz.

"Da ich nicht davon ausgehe, dass du einem der anderen hier nach dem Leben trachtest und auch niemanden durch die Androhung von Gewalt erpressen willst, weiß ich derzeit nicht genau wo dein Problem liegt? Mal davon abgesehen, dass du in allem was die Akademie macht eine Bedrohung deiner persönlichen Freiheit siehst."

Ein Zwinkern.

"Die Regeln dienen dem Schutz aller und sollen dafür sorgen, dass es mit dem Frieden in dieser Stadt weiter voran geht. Sowohl für uns, als auch für die hier lebenden Menschen. Wer vernichtende Waffen einsetzt, egal welcher Art und dies nicht aus moralisch zu akzeptierenden Gründen tut, wird mit der gesamten Härte der Akademie bestraft. Das ist nicht diskutabel!!!"
 
"Blödsinn. Wie soll die Stadt durch sowas sicherer werden? Das is 'n Gesetz gegen die Gangrel in der Stadt und ich bin die einzige zur Zeit, also nehm ich das persönlich." Dass Jenny auch über die Krallen verfügt vergisst sie mal geflissentlich... für die als Geißel wird sowieso eine Ausnahmeregelung gelten - oder die Caitiff wird als nächstes bei Noir auf der Matte stehen (oder die Matte zerreissen) deswegen. Immerhin verliert sie den Eindruck eines glühenden Dampfkessels kurz bevor cartoonreif die Nieten fliegen.. den Dampf ein wenig ablassen hat wohl schon geholfen. Bessere Laune sollte man ihr aber noch nicht unterstellen.

Was den Rest der Erklärung angeht, die keine ist sondern nur die Wiederholung der vorherigen Platitüden, verdreht sie die Augen. "Isses wegen der Sache im Büro? Würd ich aber wieder so machen, wusste ja nich ob ich nich mit der Witwe rede. Gar kein Grund nachtragend zu sein, vor allem weil die Krallen gar nich auf dich gezielt waren." sagt sie und mustert Lena ein wenig.. abfällig (auch wenn das schwer genug ist bei der beeindruckenden Schönheit... aber da ist Meyye knallhart, das zieht sie durch, auch wenn es Willensschmalz kostet).

Dann schaut sie ihr wieder in die Augen. "In letzter Zeit is echt ne Menge Zeug 'nicht diskutabel' von dem Sie genau wissen dass es mir auf den Senkel gehen muss."
 
Liegt das vielleicht daran das Du uns in jeder möglichen Lage auf den Senkel gehst? schoss es dem Ventrue durch den Kopf. Moishe biss sich schnell auf die Zunge bevor er das laut sagte, es war nicht notwendig jetzt zusätzlich Öl ins Feuer zu giessen. Immerhin schien ein wenig die Spannung aus der Situation heraus zu sein, das beruhigte den Juden schon mal ein wenig und er entspannte sich ein wenig ohne aber die Achtsamkeit aufzugeben. Es war an Lena dieses nutzlose Gespräch jetzt abzubrechen bzw. leerlaufen zu lassen.
Vielleicht sollte man Meyye einmal nahelegen das sie nicht alle anderen in jeder hypothetischen Lage bedrohen konnte und dann erwarten durfte das seine Fähigkeiten nicht beschnitten wurden.
"Vielleicht sollten wir in der nächsten Ratssitzung diese Sachlage noch einmal genauer erörtern und die Situationen klarstellen in denen ihre Anwendung erlaubt ist. Immerhin sind noch andere Kainskinder betroffen wie z.B. der Clan Brujah der mit Geschwindigkeit und Stärke über zwei physische Disziplinen verfügt, sowie die Nosferatu und die Toreador mit zumindest einer dieser eher offensiven Disziplinen beherrschen und bei den Caitiff weiss niemand über welche Disziplinen sie gebieten, da wäre es von Vorteil wenn alle Primogene die erlaubten Situationen zur Anwendung von Einschüchterung oder Gewalt sehr gut beherrschen und verstehen, so können sie ihre Clangeschwister darin unterweisen. Dadurch wird wahrscheinlich auch der Sinn der dahinter liegt klarer."
 
Und nun raten wir mal alle ganz angestrengt, welche Auswirkungen es auf die Laune der Gangrel haben könnte, dass der Sheriff aus einem der Clans, die die Etikette gewissermaßen erfunden haben, nicht nur ungefragt mitlauscht sondern auch noch seinen unqualifizierten Kommentar abgibt. RRRRICHTIIIG! Richtig?

Der erste Blick den sie ihm zuwirft suggeriert das jedenfalls noch. Dann aber merkt sie auf als hätte sie etwas ganz Bestimmtes gehört und hebt eine Braue. "Das is ne gute Idee. Nehmen wir alle Disziplinen unter die Lupe was das angeht. Nich nur eine." Eine gute Gelegenheit, allen die Absurdität dieser Forderung vor Augen zu führen.
 
Enio betrat den Ballsaal. Leider zu sprät und ein Stück nach der Rede der Prinz. Ihm war das herzlich egal obwohl irgendjemand ihm doch noch sagen sollte wie toll er gelobt worden war. Es würde ihm sicher den hart gewordenen Lederlappen, das mal früher ein Herz war erweichen.

Es war jedenfalls so, daß der Brujah definitv zu spät gekommen war. Sicherlich nur ein kleiner Faux Pas und kein großes Ding aber sowas versuchte man doch fleissig zu vermeiden. Zumal der Gastgeber einer solchen Feier sowieso meistens nur ein Toreador sein konnte und die waren ja eigen in solchen Dingen.

Enio sah sich auch hier um. Helena war hier und Lurker ebenfalls. Caitlin und dann war da noch jemand in einem sehr schicken Kleid und einem eigentlich recht eleganten Auftreten... rein körperlich. Aber irgendwas wirkte zumindest von hinten betrachtet irgendwie trotzig. Verdammt! Das war ja die Gangrelprimadonna. Respekt vor ihrer Garderobenwahl. Enio begann sofort sich auszumalen wie Meyye darin wohl kämpfen würde und vor allem wie das Kleid danach dann aussehen würde. Sie war ja bekannt dafür, daß sie oft genug kaum noch Stoff am Körper hatte, nachdem sie sich mit... irgendwas angelegt hatte und eine Runde mit dem Häcksler gedreht hatte. So hatte jeder seinen Fetisch.

Enio nahm sich tatsächlich Zeit um den einen oder anderen flüchtig zu grüßen. Zeit zum Labern gab es sicherlich nachher noch genug. Womöglich sogar interessante Gespräche und womöglich einmal ohne politischen Hintergrund. Aber vorerst stellte er sich in einem gewissen Anstandsabstand neben die Gruppe mit dem Sheriff, Der Gangrel und Lena. Er wollte nicht in ihre Unterhaltung platzen und hatte so gar keine Lust da mitzureden. Sein gewählter Platz und seine Körpersprache gaben aber deutlich zu erkennen, daß er zu einem der Personen in der Gruppe wollte. Er war sehr einfach zu erraten um wen es sich handelte. Man begrüßt in der Regel immer den Gastgeber zuerst. War ja schon der Hammer das der Brujahklotz sowas drauf hatte.
 
Moishe blieb ganz entspannt bei der Aufforderung der Gangrel und das er mitgehört hatte war wohl klar gewesen schließlich hatte er quasi direkt neben Lena gestan den als Meyye mit ihrer Meckerei angefangen hatte und für unqualifiziert konnte auch nur die Primogena vom Clan des Tieres seine Äusserung halten die ja sowieso keinem Kompromiss zugänglich war und ohnehin an allem und jedem etwas auszusetzen hatte. Über die anderen Disziplinen konnte man auch gerne sprechen, schließlich war man mit Beherrschung oder Präsenz nicht in der Lage seinem Gegenüber die Kehle herauszureissen. So lies er nur ein kurzes "Wenn Sie das wünschen" als Antwort vernehmen.
 
Lena nickte Moishe dankbar zu, gab ihm aber auch zu verstehen, dass er sich nicht weiter einmischen musste.
Sie hatte alles fest im Griff.

Natürlich nahm Meyye das Verbot persönlich, aber das wäre auch passiert, wenn Lena die Farbwahl in ihrem Büro umarrangiert hätte.

"Unsere kleine Auseinandersetzung, wenn Sie sie so nennen wollen, ist ein gutes Beispiel für das was ich mit diesem Verbot bezwecke, Meyye. Wie ich bereits sagte, strebe ich eine Verbesserung der Sicherheit an. So wird jeder bestraft, der sich anderen Wesen gegenüber unnötig aggressiv zeigt. Ganz besonders, wenn er seine Aggressionen durch Fähigkeiten oder Hilfmittel unterstützt, die in der Lage sind einen anderen Kainiten nachhaltig zu schaden oder gar zu vernichten. Dabei ist es vollkommen unerheblich welche Mittel hierbei angewandt werden, allein der nachhaltige Schaden ist es, der bestraft wird. Der Hinweis auf die Wolfskrallen war nur ein Beispiel, weil es meiner Meinung nach der Offensichtlichste ist. Das Verbot gilt jedoch, und auch das erwähnte ich bereits und ich will es an dieser Stelle gerne noch einmal ausdrücklich unterstreichen, wenn man unbegründet einen Streit vom Zaun bricht. Ist man Opfer einer Aggression oder wird man gar attakiert, hat man jedes Recht sich zu verteidigen. Mit allen hierfür notwendigen Mitteln!"

Der Blick der Prinz nahm nun ebenfalls einen leicht abfälligen Zug an.

"So Sie dieses Verbot also tatsächlich allein auf Ihre Person beziehen, muss ich davon ausgehen dass Sie aggressive Aktionen gegen andere Kainiten dieser Stadt planen. In diesem Fall haben wir beide tatsächlich ein Problem miteinander, Meyye, denn der Frieden in Finstertal steht für mich an erster Stelle. Vor jeder hier anwesenden Person, jeder Institution und jedem möglicherwiese auftretendem Problem."

Der Worten folgte ein versöhnlicheres Lächeln, aber nur zaghaft...

"Da ich aber weiß, dass Sie eher eine Stütze dieser Stadt sind, denke ich dass wir mit Hinblick auf mein Verbot keinerlei Probleme Ihrerseits zu erwarten haben. Auch wenn Sie sich sehr bemüht zeigen, den rebellischen Part einzunehmen, so weiß ich doch wie wertvoll Sie für Finstertal sind. Daher lassen Sie mich noch zwei Dinge zum besseren Verständnis nachfügen:
Alles was besonders uns Kainiten nachhaltigen Schaden zufügt und/oder die Macht hat uns zu vernichten ist unter strengster Strafe untersagt, so dessen Anwednung denn keinem moralisch begründetem Ziel dient. Das Selbe gilt für die Androhung vernichtender Gewalt!
Was in diesem Falle als moralisch begründet und erlaubt angesehen wird, können Sie den Gesetzen unserer Traditionen entnehmen. Oder eben dem moralischen Ansinnen der Menschen, der Vernunft und einem zivilisiertem Miteinander. Ich denke, Sie wissen was damit gemeint ist."
 
Gerade kommt ihr dass das mit der Besprechung vielleicht doch keine so gute Idee ist, da es dann auch genauso gut 'Alle gegen Meyye' werden kann, schließlich geht es bisher nur um Gestaltwandel und sie werden schon Gründe finden warum andere Sachen was vööööllig anderes und unvergleichbar sind. Darum wird also einzig und allein auf die Gangrel-Disziplin losgegangen. Das restliche Geschwafel der Prinzessin interessiert Meyye dann auch nur noch marginal. Scheisspolitik halt einfach.

"Ja klar. Die Witwe hätt bestimmt auch auf Bitte Bitte und Kulleraugen reagiert. Mit hämischem Gelächter. Dass ich darauf nich gekommen bin." muss sie aber noch die 'kleine Auseinandersetzung' kommentieren. Der Versuch den Spieß umzudrehen und ihr Dinge zu unterstellen weil sie nicht etwas verboten bekommen will was in ihrem Blut liegt, ist sogar für sie sehr durchschaubar. Und die Relativierung stimmt sie nicht milder. Ruhiger wird sie dennoch, es hat sich eigentlich nichts geändert. Prinz bleibt Prinz. Wenn Noir anders als ihr Vorgänger nicht mehrmals die Stadt entvölkert, muss man wohl schon zufrieden sein.

"Sie verstehns echt nich, oder? Die Krallen sin' der beste Weg um wem zu sagen: Ich bin gefährlicher als du denkst. Das macht Frieden in unserer Gesellschaft von Raubtiern! Es geht bei uns nich um Vernunft. Wenn'se das nach allem was passiert is immer noch nich kapiern, is Hopfen und Malz verlorn." Damit wendet sie sich ab. Vielleicht wieder ein faux pas, aber wer will kann das ja ihren Krallen erzählen.
 
Wer aus einer Unterhaltung flieht, weiß das er im Unrecht ist!

Natürlich war es ein schwerer Verstoß gegen die Etikette sich ungefragt aus einer Unterhaltung mit dem Prinzen zu entfernen. Aber Lena hatte weder die Lust noch die Muße Meyye in die Schranken zu weisen. Die kleine Gangrel war derart in ihrer Portesthaltung gefangen, dass sie auch für Vernunft und gute Worte nicht mehr zugänglich war. Es ging ihr weder um das Verbot noch um das was richtig oder falsch sein könnte. Meyye war erzürnt, weil mal wieder jemand es gewagt hatte, ihr Vorschriften zu machen.

Das war das Problem mit solchen die sich gegen alles und jeden stellen mussten, irgendwann wurde der Protest, die immer und immer wieder wiederholten Phrasen und Geschichten zu einem nervenden Dauerton dem niemand mehr zuhören wollte. Lena fühlte sich ein wenig an die Emanzen der neunziger Jahre erinnert. Unfähig zu erkennen, welch großartige Fortschritte sie bereits erzielt hatten, rieben sie sich in einem nicht enden wollenden und mit der Zeit immer lächerlicher werdenden Zug des 'Protests gegen die Männlichkeit an sich' auf. Vielleicht wäre es hin und wieder eine gute Idee anzuhalten und sich auf seine Erfolge zu besinnen. Einen Blick zurückzuwerfen auf den Weg der bereits bewältigt werden konnte, anstelle sich über die unzähligen Hügel zu ärgern, die noch vor einem lagen...

"Morgen Abend um 23:00 Uhr wirst du dich in meinem Büro in der Akademie einfinden, Meyye!"

Mehr hatte Lena zu diesem Thema nicht zu sagen.
Mit einem fröhlichen Lächeln wandte sie sich an Enio der anscheinend darauf wartete, dass er bemerkt wurde.

"Enio, wie schön dich zu sehen! Guten Abend! Du hast meine Rede verpasst, was hat dich aufgehalten?"
 
Enio schenkte der Prinz eine angepasste und sehr dezente Verbeugung, wie es einem Primogen angemessen war. Wenn man zu spät kam mußte man nicht auch noch durch Höflichkeitsminimalismus glänzen. Auserdem konnte man dem Brujah prinzipiell nicht nachsagen, daß er nicht wußte was sich gehörte. Er war nunmal auch in solchen Dingen recht pragmatisch veranlagt. Wenn gerwisse Dinge gefordert waren und man sie eben machte, dann hielt man sich danach und ging bereits dem geringsten Konflikt aus dem Weg. Es gab andere Dinge bei denen Konflikt manchmal unausweichlich war und Enio richtete mehr Augenmerk auf solche Angelegenheiten. Ein Streit oder Disput mußte sich lohnen und es mußte am Ende was herauskommen.

Das Lena und Meyye einen Disput hatten, war dem Italiener nicht entgangen. Um was es dabei gegangen war, wußte er nicht und es interessierte ihn soviel wie die neusten Meldungen über das Englische Königshaus in der Yellowpress. Eben kein bißchen!

„Guten Abend Prinz Magdalena. Tut mir leid. Ich wurde aufgehalten und es war mir nicht möglich rechtzeitig hier zu sein. Es war eine Angelegenheit bei der es galt die Maskerade zu wahren und das war einfach zu wichtig. Ich wurde in meiner Domäne angegriffen... von Menschen. Das Black Hammer ist komplett auser Betrieb und ich kann noch nicht absehen welche Ausmaße das annimmt. Es handelt sich aber offensichtlich um eine mir bisher unbekannte Verbrecherorganisation, die wohl einen Fuß in die Finstertaler Tür bringen will. Schutzgeld undsoweiter. Wenn du willst kann ich dir bei Gelegenheit etwas mehr Detaills geben aber ich denke...“ Enio sah sich kurz aus rethorischen Gründen im Ballsaal um, „... das hier ist nicht unbedingt der passende Rahmen dafür.“ Die Buchet würde wohl selber erahnen können was es für einen Menschen bedeuten mußte Enio in seiner eigenen Domäne anzugreifen und warum man danach gewisse... Aufräumarbeiten erledigen mußte.

Es lag an Lena in wie weit sie informiert werden wollte. Enio kümmerte sich normalerweise um seinen eigenen Mist und erwartete jetzt auch sicherlich keine Unterstützung von der Prinz. Aber der Grund warum er so spät kam mußte gesagt werden und die Toreador würde es sicherlich nicht so amüsant finden, wenn Enio ihr gesagt hätte, daß er es einfach nicht geschafft hatte und warten mußte bis die Ziehung der Lottozahlen übertragen wurden.

Eines aber war für den Brujah-Ahn sicher. Er würde dieses Thema auf jeden Fall heute Abend noch mit Moishe vertiefen müssen.
 
Moishe spielte derweil Mäuschen. Er staunte nicht schlecht das der Brujah in seiner eigenen Domäne Opfer von Übergriffen durch menschliche Gangster geworden war - eine dermaßene Schlamperei hätte er ihm nicht zugetraut. Der eigentlich positive Aspekt war das man sagen konnte das dort zumindest gegenüber den Sterblichen die Maskerade funktionierte - sie hielten Pareto für einen ganz normalen Fuzzy. Der Nachteil war das Pareto und der Duke bestimmt nach Brujah - Manier oder auch wie die drei Stooges vorgehen würden und selbige damit ganz gewiss ruinieren würden.
Moishe tat den Teufel und würde sich da einmischen, als Brujah - Ahn war Pareto wohl durchaus in der Lage diese Geschichte allein zu klären. Was Moishe Sorge machte war das der Duke offensichtlich unbeaufsichtigt in Finstertal herumstromerte und dabei möglicherweise eine Gangsterorganisation auf den Fersen hatte.
Während der Brujah Lena Bericht erstattete nahm Moishes Gesicht einen falschen aber der Situation durchaus angemessen bestürzten Ausdruck an der "Schlimm!" besagte.
 
Ohje, kriegt das unbotmäßige Biest wieder auf die Pfötchen! Meyye schnaubt nur. Mehr hat auch sie nicht mehr zu der Sache zu sagen. Klar, wer flieht ist im Unrecht... das war schon vor Dr. Kimble falsch und ist seither nicht wahrer geworden, und dennoch holen die, die oben schwimmen dieses Argument immer wieder raus. Ausserdem ist es nicht so dass Meyye Vorschriften grundsätzlich ablehnt. Nur die, die sie kreuzdämlich findet. Was, zugegeben, echt viele sind von denen die andere mit einem Schulterzucken abtun. Und lieber heimlich brechen anstatt offen dagegen zu opponieren.

Sie wendet sich ab und geht in Richtung Ausgang davon. Sich mit Cat zu zoffen war viel interessanter... Nur noch kurz ist sie für die Besucher des Ballsaals verfügbar, aber wer will schon die Schreckschraube der Stadt ansprechen? Enio vielleicht, wenn er das mit dem Kleid und einer wütenden Meyye live und am eigenen Unleben erproben will, oder so.
 
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