[20.04.08] Auch nachts gibt es einen Markt

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Roxana zog spöttisch eine Augenbraue hoch.

"Darüber was ich über die Mulos dieser Stadt denke, rede ich besser nicht, denn ich glaube, die könnten sich mit dem Urteil nicht abfinden, das ich darüber abzugeben habe", sagte sie dann. "Ich habe schon wesentlich organisiertere Städte gesehen und dabei ist es nicht einmal eine Frage des Clans des Regierenden."
Sie schüttelte den Kopf, die wenigsten, die sie kennen gelernt hatte, waren wirklich so, daß sie ihnen im Notfall ihre Kumpanja oder auch nur einen ihrer Wagen anvertrauen würde, es war ein Haufen dekadenter, verweichlichter Kerle, die kaum einen Arsch in der Hose hatten, die ideale Beute für ein Rudel Garou, wenn sie es richtig bedachte.

"Nein, ich habe kein Konto, so nahe möchte ich dem Idealbild eines mündigen Bürgers nun doch nicht kommen." Die Art wie sie das Wort 'mündig' aussprach, sprach Bände. Dann nannte sie dem Brujah einen Preis, der nicht gerade gering war, aber die Waffen und Kugeln wares es zweifellos wert.
"Du mußt mir auch nicht alles auf einmal geben, es reicht, wenn du mir die Hälfte gleich bringst und den Rest später."

Out of Character

Ich habe auch nicht wirklich eine Ahnung, was man für so was nehmen soll

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"Ja... diese Stadt ist anders... keine Frage. Wer weiß, vielleicht würden die Werwölfe Finstertal sogar einen Gefallen tun, wenn sie den einen oder anderen Sauger hier entsorgen. Am besten die die es am allerwenigsten erwarten." Enio sprach recht offen aus was er über den einen oder anderen dachte. Vor allem dachte er natürlich an diejenigen, die bisher sich eingebildet hatten in einer Art freundschaftlichen Koexistenz mit den verhassten Bettvorlegern existieren zu können. Sollten sie ruhig alle eines Besseren belehrt werden.

Der Preis für die Sachen entsprachen der Vorstellung von Enio. Billig war anders aber der Brujah hatte es nicht sonderlich knapp mit dem Geld und bei dieser Sache wäre bestimmt am falschen Ende gespart. Letztendlich kam ihm das Angebot der Roma auch nicht völlig überzogen vor. Also wozu noch groß feilschen? "Geht in Ordnung. Ich werd mich dann auch gleich vom Acker machen, die Sachen verstauen und den Zaster besorgen. Die andere Hälfte werd ich dir im Laufe der Woche vorbeibringen. Ich werd dich schon irgendwie finden."

Roxana konnte zusehen wie Stück für Stück die Ware in den unmöglichsten Plätzen in Enios Kleidung verschwanden. Er schien sogar in seinem Mantel eine eingenähte Innentasche zu haben in der das Kurzschwert komplett verschwand. Wenn der Italiener normal vor einem Stand und sich nicht allzu heftigt bewegte konnte man keinerlei verdächtige Ausbeulungen sehen. Enio schien auf solche Fälle vorbereitet zu sein... wobei natürlich der derbe und durchaus etwas hässliche Wachsmantel die Sache erheblich erleichterte. "Bleibst du hier oder soll ich dich wieder auf dem Markt absetzen?"

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Fasziniert sah Roxana zu, wie und wo er alle Sachen verstaute, die dann fast unsichtbar waren.

"Ich bin immer wieder erstaunt, wo manche Leute ihre Waffen unterbringen", sagte sie dann und grinste vor sich hin. "So eilig ist das mit dem Geld nicht, du bist ja nicht aus der Welt und willst dich auch nicht von den Fellbündeln zerreissen lassen, so wie ich das sehe."

Sie brachte die Kiste in den Wagen zurück und schloß die Tür hinter sich.

"Du könntest mich wirklich zurückbringen, es könnte ja sein, daß es noch interessante Besucher gibt und neue Informationen."

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Enio hob die Arme ein wenig an und stand für einen kurzen Augenblick fast wie bei einer Präsentation da. "Ja... praktisch so ein Mäntelchen." Der Brujah mußte in sich hineingrinsen. Die Roma hatte ja keine Ahnung, daß Enio mindestens noch vier weitere Klingen an seinem Körper beziehungsweise in seiner Kleidung versteckt hatte. Ganz zu schweigen von der etwa unterarmlangen Kukris, die er quer über seinen Rücken trug. Obwohl Roxana diese Waffe höchstwarscheinlich gespürt hatte als sie bei ihm auf dem Motorrad mitgefahren war. Wenn man einmal Schußwaffen außen vor lies war der Italiener eigentlich meistens ein wandelndes Waffenarsenal.

"Kein Problem. Ich fahr dich gerne." Roxanas Entgegenkommen bezüglich der Bazahlung machte die Sache noch symphatischer. Die Roma gehörte eindeutig jetzt schon zu den cooleren Typen in dieser verdammten Stadt. Enio hoffte für sie, daß sie es tatsächlich schaffen würde sich aus dem Konflikt mit den Werwölfen herauszuhalten.

Nur wenige Augenblicke später waren die beiden bereits wieder unterwegs in Richtung Marktgelände.

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Ja, Roxana hatte die vorhandenen Waffen gespürt. Sie selbst hatte nicht viel in ihrer Kleidung versteckt, einige kleine Dolche und eine kleien Pistole, das war alles, was sie an Waffen hatte, ansonsten kannte sie andere Methoden.

Als sie am Markt waren, stieg sie ab und bleib neben dem Brujah stehen.
"Gut, dann wünsche ich schon mal viel Glück, dass du dem Ärger mit den Wölfen aus dem Weg gehen kannst", sagte sie. "Mich findest du normalerweise hier oder bei den Wagen."

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"Okay...", Enio nickte Roxana zu. "Und danke... ich werd mich einfach die nächsten paar Nächte irgendwann bei dir melden."

Enio warf einen letzten Blick über den Markt und sah danach wieder zu der Roma. "Dasselbe hoffe ich für euch. Du weißt ja, daß die pelzigen Fanatiker nicht sonderlich oft unterschiede zwischen Leuten wie uns machen. Da ist es meistens nicht so einfach neutral zu bleiben. Machs gut!" Mit diesen Worten brauste der Turiner wieder davon. Er würde sich zunächst einmal auf den Weg in seine Zuflucht machen und seine neue Waffen ein wenig begutachten und gegbenenfalls einen neuen und idealeren Platz für sie finden müssen. Irgendwann war auch das Platzangebot in seinem Mantel, Hose, Stiefel und Hemd am Ende. Er würde sich wohl ein bißchen entrümpeln müssen.

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Roxana sah Enio hinterher und gesellte sich dann wieder zu ihrer Kumpanja, die sich hier verteilt hatte und die Zuschauer mit kleinen Kunststücken verwöhnte und immer wieder auch das eine oder andere verkauften. Von den Spielchen mal ganz abgesehen, die sie mit den Zuschauern spielten.

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später:

An Cats Seite und diesesmal mit ihrem Auto unterwegs erreichte Enio zum zweitenmal an diesem Abend das Maktgelände. Der Brujah sah sich um und steuerte auf den Stand zu an dem er Roxana vorher schon angetroffen hatte.

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Roxana und ein paar ihrer Kumpanja waren noch da, wenn auch nicht mehr soviele Leute wie noch vor Stunden. Sie hatten angefangen ein fröhliches Fest zu feiern. 2 Geiger spielten einige feurige Weisen und die meisten der anderen tanzten dazu.

Trotz der späten Stunde waren einige Dutzend Zuschauer zugegen, die auch teilweise mittanzten oder zumindest mitklatschten.

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Enio sah sich kurz um und erblickte die Roma relativ schnell. Ein buntes Treiben herrschte auf dem Marktgelände aber es war dennoch relativ überschtlich... auserdem stach Roxana irgendwie aus der Menge hervor. Oder kam es Enio nur so vor?

Enio gestikulierte der Gangrel ihm zu folgen und steuerte auf Roxana zu. "Hey Signorina puri daj... ich bin schon wieder da und hab ne Freundin mitgebracht. Sie hätt ebenfalls Interesse an ner neuen geschäftlichen Verbindung."

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ähem... hab den oberen post editiert. Cat und Enio sind doch nicht mit dem Moped gekommen. Sieht vielleicht doof aus, wenn die nachher dann zu dritt drauf sitzen

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Roxana kam mit einem Lächeln auf die beiden Kainskinder zu.

"Ich hätte nicht gedacht, dass du so schnell wieder herkommen würdest", sagte sie und musterte dann Cat. Vielleicht etwas länger, als es nötig gewesen wäre, aber durchaus nicht unfreundlich.
"Ich freue mich immer Freunde meiner Freunde kennenzulernen." Sie hielt Cat die Hand hin. "Mein Name ist Roxana Dragomir, Bajo der Dragomirs, aber nennen sie mich einfach Roxana."

Es war nicht zu erkennen, ob Roxana erkannt hatte, was die Frau neben Enio war, dass sie ein Vampir war bestimmt, aber den Clan, das ließ sie einfach offen.

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Cat war erst einmal Enio gefolgt. Sie war ruhig und wirkte entspannt und freundlich, als sie Roxana zur Begrüßung einen festen Händedruck gab. "Schönen Abend Roxana, ich bin Cat und wie gesagt ne Freundin von Enio." Sie wusste nicht, ob es so klug war und gleich Clan und Amt rauszuposaunen. Es konnte gut sein, dass es Roxana gar nicht interessierte und falls doch, würde sie mit Sicherheit nachfragen.

"Wie Enio schon sagte ... ich hätte Interesse an Silberwaffen." Sie lächelte freundlich.

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"Schön dich kennenzulernen, Cat", sagte Roxana und grinste. "Silberwaffen, das hört sich ja fast an, als müßte man sich für einen Krieg mit den Flöhteppichen rüsten.
"Ich habe noch einige Teile und wie Enio sich überzeugen konnte, sind sie von der besten Qualität und aus dem wilden Transylvanien."

Sie sah sich um, ob nicht irgendwelche Fremde in der Nähe waren, denen sie eine entsprechende Geschichte erzählen konnte.

"Wir können die Sachen gerne holen, wenn ihr mich mitnehmen könnt."

Ihre Augen betrachteten Cat etwas genauer und diese würde sich vielleicht etwas unwohl fühlen, doch es schien nichts feindseliges von Roxana auszugehen.

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"Klar! Laß uns die Flitze machen. Wir sind dieses mal auch mit dem Auto da. Mein Moped wär für zwei Ladies wohl ein bißchen eng geworden." Es gab bisher keinerlei Probleme und Cat und Roxana schienen sich auch zu vertragen. Aber warum auch nicht? Es gab absolut keinen Grund um nicht miteinander Geschäfte zu machen.

Enio wäre es eigentlich am liebsten gewesen die Roma am nächsten Tag ebenfalls mit zum Dom mitzunehmen. Falls sie tatsächlich eine Ravnos war - und Enio war sich dessen keinesfalls 100%ig sicher - wäre sie sicherlich auch sehr hilfreich. Illusionen zu erzeugen war eine ausgezeichnete und äußerst hilfreiche Fähigkeit. Es konnte auserhalb des Clans der Scharlatane fast keiner besser beurteilen als der Brujah selbst. Roxana hatte offensichtlich auch nicht viel übrig für die Gestaltenwandler aber sie hatte vorhin auch deutlich gemacht, daß sie lieber neutral bleiben wollte. Vielleicht würde sich ja doch noch die Gelegenheit bieten, die Roma zur Solidarität gegen die Werwölfe zu überreden. Enio wußte nur noch nicht so genau wie er das anstellen sollte.

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Roxana rief ihren Leuten noch etwas zu und dann nickte sie den beiden Kainskindern zu.

"Dann kommt, laßt uns die Sachen holen", meinte sie. "Ich hoffe, dass das jetzt nicht der große Renner auf dem Markt wird, denn es ist nicht einfach die Silberteile zu bekommen, denn meist sind sie nur versilbert und das funktioniert nicht sehr gut."

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Cat bestätigte nickend. "Gern und um ehrlich zu sein ... ich glaube, dass hier demnächst das Verhältnis zwischen uns und den Flohschleudern doch unangenehmer in der Stadt wird. Ich kann mir gut vorstellen, dass wenn du an mehr Waffen kommen kannst, die hier bestimmt reißenden Absatz finden werden."

Das Roxana sie so sehr fixierte störte Cat nicht.

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Roxana nickte, während sie zu ihrem Wagen fuhren.

"Dann sollte vielleicht zusehen, dass ich mehr davon bekommen kann", meinte sie. "Meint ihr das mit dem Krieg mit den Garou denn wirklich ernst wird, dann sollte ich auch meine Familie drauf einstimmen, sich zu wehren, falls die auf dumme Ideen kommen."

Das letzte klang nun sehr besorgt.

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Enio wirkte sehr ernst als er auf Roxanas Frage antwortete. "Ja... ich befürchte schon." Er warf Cat kurz einen Blick zu. Vielleicht war sich ja dadurch etwas vorbereitet auf das was er jetzt zu der Roma sagen würde. Naja... immerhin war er ja der Ravnosbeauftragte... oder so was ähnliches. "Mit etwas Glück werden wir Morgen Abend ein Artefakt bergen und das wird den Garou warscheinlich überhaupt nicht gefallen. Da die Töhlen ja für ihren Fanatismus bekannt sind, vermute ich mal, daß denen daß egal sein wird ob du und deine Fmailie neutral bleiben wollt. Kennst ja ihre Devise: Nur ein toter Toter ist ein guter Toter."

Als sie bereits angekommen waren und wieder aus dem Wagen stiegen fügte Enio beiläufig hinzu. "Du kannst dich aber auch gleich dazu entscheiden uns zu unterstützen und Morgen Abend zum alten Dom kommen. Wenn alles gut läuft werden wir einfach nur einen ruhigen Abend haben... falls nicht - und davon muß ich leider ausgehen - könnte Morgen Nacht so richtig die Kacke am dampfen sein." Und wir könnten jemanden, der richtig gute Illusionen erschaffen kann bestimmt bestens gebrauchen.

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"Gebt mir ein bisschen Bedenkzeit, ich gehöre schließlich nicht wirklich zu euch und da könnte es sein, dass ich nicht gerne gesehen werde", sagte Roxana dann genauso ernst, dann verschwand sie um ihre Kiste zu holen, in der sie die Silbersachen aufbewahrte.
"Gut, ich denke, wenn man mich akzeptiert, werde ich kommen, auch wenn ich hoffe, dass die Wölfe es nicht wissen, woher sollten sie es denn auch wissen, immerhin dürfte kein Vampir auf die Idee kommen, denen etwas in der Art mitzuteilen."

Auf die Idee, dass es Kainskinder geben könnte, die reiner sexueller Perversion, mit welchen von den Viechern ins Bett gingen und dann die eigene Rasse verraten könnten, kam sie nicht.

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Cat folgte Roxana und musste einmal aufschnauben, als sie meinte, dass niemand den Garous etwas verraten würde. "Leider haben wir sogar eine ... Garoubeauftragte bei uns, die teilweise an Primogentreffen teilnehmen durfte. Und sie ist wiederrum eine sehr gute Freundin von dem Tremere, der uns bei der Entschlüsselung einer Schriftrolle geholfen hat ... es ist wie ein Stein, den man ins Wasser wirft. Die gezogenen Kreise werden immer größer. Wir müssen tatsächlich mit dem schlimmsten rechnen. Und ja ... informiere deine Familie ... die Lage ist sehr ernst. Erst recht nachdem in den letzten Tagen ein Vampir und ein Garou getötet und ein weiterer Wolf verletzt wurden."