[18.5.2008] Zwei kleine Italiener - Scheiß drauf, ob sie wirklich die Nationalität haben

Hergül wich dem Schlag nicht aus, fing ihn auch nicht ab, sondern sich eine ein.
Nach der Ohrfeige trat er einfach nur einen Schritt zurück und hob die Hand. Etwa ein Dutzend Sturmgewehre leerten ihre Magazine in Melodys Richtung. Der Lärm war Ohrenbetäudend. Wie beschrieben von fähigen und sehr gut ausgebildeten Männern abgefeuert. Das die Ventrue diese Attacke überlebte, wenn auch nur knapp, hatte sie der vorsorglich angelegten kugelsicheren Weste zu verdanken und der Tatsache, dass die Männer es nicht zwingen darauf anlegten, sie vollständig zu zerfetzen. Immerhin war Sarah die Freundin Zieges und vor dem hatten auch zu der Zeit noch alle große Angst.

Etwas mitleidig sah der Mafiboss auf den fallenden Körper. Temperament bei Frauen war irgendwie sexy. Aber er war Chef einer kriminellen Organisation und konnte sich nicht erlauben vor all seinen Leuten als Schwächling dazustehen. Es war schon schlimm genug, dass ihm der Kopf brummte und ein leuchtend roter Handabdruck seine Wange zielte. Hätte sie es unter vier Augen getan hätte ihn diese Wildheit vielleicht sogar erregt.So aber blieb ihm keine Wahl, was er sehr bedauerte...

Er hob erneut die Hand, sofort erstarb der Lärm. Hergül hockte sich hin, ließ vorsorglich aber einen Meter Raum zwischen sich und die Ventrue. Sicher war sicher...

"Wenn stimmt was alle sagen, wirst du mich bald wieder besuchen kommen. Ich hoffe das sehr! Mein Angebot steht, wir sind im Geschäft wenn du wünscht. Vielleicht beißt dich jetzt der Stolz, aber du hast echt einen verdammt blöden Fehler begangen. Sei gewiss, dass die Russen und Chinesen dich nicht so davon kommen lassen hätten. Sie hätten dich gehäutet und in Beton gegossen. Was nutzt einem ewiges Leben, wenn man Teil der Grundmauer eines Hochhauses ist? Ich mag dich... wirklich... und ich mag auch Ziege... irgendwie... Ich dachte, du wärst nen derben Spruch gewöhnt. Immerhin warst du ne ganze Zeit mit dem König der Sprücheklopfer im Bett..."

Er sah zu seinen Leuten.

"Schafft sie raus und bringt sie zu ihrem Schrottplatz. Lasst sie dort aber rührt sie mir nicht mehr an. Behandelt sie vorsichtig und keinen Arzt. Wenn sie den braucht, hat es eh keinen Zweck mehr..."

Und wieder zu ihr.

"Wenn du dich nicht mehr meldest, weiß ich das du Tod oder der Feind bist und werde entsprechend handeln. Aber es wäre ein Jammer, ich hoffe wirklich das du kannst was du sagst und mich anrufst..."

Out of Character
In Anbetracht der fehlenden Würfel und aus Gründen der Dramatik lege ich fest, das Melody Dreiviertel ihres gesamten Blutvorates verloren hat und sechs Gesundheitsstufen Schaden hinnehmen musste. Die kugelsichere Weste ist natürlich hinüber... Ich hoffe, dass alle einverstanden sind das wir in diesem Fall ausnahmsweise auf eine umfassende Würfelorgie verzichten.
 
Out of Character
D'accord, mein Meister... Herr kannst'e dir abschminken. :p


Okey.

Sie hatten noch Kommunikationsschwierigkeiten. So war das manchmal zu Beginn von neuen Freundschaften.

Die Einschläge der Kugeln in ihrem Körper waren im höchsten Maße unerfreulich. In der ersten Runde heilte sie nur gegen und war drauf und dran dem Mann, der da vor ihr Stand an die Kehle zu gehen und ihm zu zeigen, was eine Harke ist und wie es war, wenn man sich mit einem Vampir anlegte. Allerdings war sie dann immer noch nicht lebendig hier raus. Und was war das, was sie da in seinen Augen sah? In seinem Gesicht? Ihm schien selbst nicht ganz wohl zu sein bei dieser ganzen Geschichte und darum kratze die kleine Ventrue ausnahmsweise mal an ihrem Willen um ihn nicht anzufallen und zu versuchen, die gesamte Menagerie hier zu schnetzeln. Wenn sie überhaupt eine Chance dazu gehabt hätte.

Na.. irgend wie hatte sie ja sogar angefangen, oder? Sie hielt sich einen Moment länger auf den Beinen als Otto Normal Verbraucher, aber auch Melody musste haus halten. Verdammt! Hoffentlich pokerte sie wenigstens richtig... einer der Schüsse oder mehrere hatten genügend Schwung um sie zu Boden zu bringen. Und da hörte der Kugelhagel auf.

Wollte sie die gebrochenen Knochen in ihrem Körper zählen? Nö, ganz sicher nicht. Ein normaler Mensch wäre bei der Anzahl von Kugeln wahrscheinlich nicht nur dem Tod geweiht, sondern bereits verreckt.

Was freche Sprüche an ging, backte Melody jetzt ganz kleine Brötchen. Dafür war irgend wie nicht die Zeit. Sie kämpfte mehr mit ihrem Tier und damit, es irgend wie an der Kandare zu halten, als ihr lieb war. Hergül war nicht ganz so doof, als er jetzt gerade Abstand hielt. So viel musste sie ihm lassen. Fuck! Sie hatte nur genügend Blut um die schlimmsten Wunden ihres Körpers zu versorgen und die wenigsten davon waren richtig offensichtlich. Die inneren Blutungen auf Grund der reichlich vielen Einschläge waren übel. Auch ansonsten konnte sie fast nur dafür sorgen, dass sie aufhörte zu bluten. Die Knochenbrüche blieben, aber auch ein paar zerfetzte Muskeln bereiteten ihr durchaus Probleme.

Na gut. Den Spruch bekam er morgen oder so. Nicht heute. Sei lieb. Sei brav.

Was viel wichtiger war: Sie brauchte ein Zugeständnis von ihm. Ob er es ihr geben würde? Hey, nicht, dass sie jetzt Lust hatte, zwei Leichen zu entsorgen, ganz bestimmt nicht. Aber was waren Leichen anderes als begrenzt haltbare Blutkonserven? Wenigstens hoffte Melody das und die zwei waren erst wenige Minuten tot. Trotz Schußwunde – je einer – dürfte in deren Körper noch einiges an Blut sein. Genug, um wieder auf die Beine zu kommen und sich den Rest halbwegs anständig zu erjagen ohne gleich kurz davor zu sein, den nächsten Mord zu begehen. Wie hatte Hergül so schön gesagt? Für eine Nacht gab es genug Kadaver, die er zu entsorgen hatte. Hey, für ihre Frechheit konnte sie ihm doch einen Gefallen tun oder? Ob man beim Schrottplatz eine Leiche fand oder drei dürfte ihm herzlich egal sein und wenn sie überlebte, dann waren die zwei ihr Problem.

Trotz des Kampfes mit dem Tier rang Melody sich irgend wie ein schmerzverzerrtes Lächeln ab. Jup, das war blutverschmiert und deshalb wahrscheinlich gar nicht mal so besonders hübsch. Das hatten innerliche Blutungen nun mal leider so an sich. Sie bemühte sich nicht zu lachen. Das würde weh tun.

Wie gesagt: frecher Spruch und Erklärung auf morgen oder so verschoben Für den Moment nur das Wichtigste neben dem Käfig und den Ketten für's Tier.

„Pack die zwei bitte mit in meinen Kofferraum. Ist ne Folie drin. Ob sie eine oder drei Leichen bei mir finden dürfte für dich egal sein und wenn's weiter nur zwei Leichen gibt, sind sie mein Problem.“

Das konnte man jetzt auch als Friedensangebot für die Ohrfeige werten, oder? Gott sei Dank wollte er ihr keinen Arzt ran schaffen. Katastrophe hoch drei. Wenn sie die Leichen bekam – ehrlich gesagt hatte sie wenig Lust, Lena an zu rufen ihr zu helfen. Auch Moishe wollte sie nicht fragen und Tremere genau so wenig. Und Lurker... Lurker war ein elender Verweigerer von Handies. Wo war der Faden? Jedenfalls ohne die Leichen war sie echt übel dran. Hoffentlich war das wirklich nicht viel anders als bei Blutkonserven. Sie hatte das noch nie ausprobiert.

Als eher zierliche Frau war sie nicht wirklich schwer und eine der Wachen konnte sie wohl ohne größere Probleme auf die Arme nehmen, was sie mit einem scharfen, zischenden Ausatmen quittierte. Dabei versuchte er sogar wirklich vorsichtig zu sein.

Hmmh.. war das jetzt Trainingsprogramm um Seelenstärke zu entwickeln? Machten die das so?

Nochmal zuckte ein Lächeln in ihrem Gesicht auf. „Bis bald, Mustafa.“ Mehr sagte sie nicht zu seinem Angebot oder seine Drohung, je nachdem. Sie versprach ihm nicht, wieder zu kommen, sie versprach ihm nicht an zu rufen, sie versprach ihm nicht ihre Loyalität. Aus ihrer Sicht war das verschwendete Luft. Er würde es merken, wenn es so weit war.

Das einzige Gute war, dass das kriminelle Pack fast genau so verschwiegen war wie die Vampire.

Sie gönnte sich den Luxus ihren Kopf an der Brust des Mannes aus zu ruhen. Scheisse, hatte der leckeres, pulsierendes Blut in sich. Bevor sie erst mal die Augen schloss, konnte sie aus den Augenwinkeln noch sehen, wie die beiden Leichen wirklich in ihren Golf wanderten, während sie möglichst vorsichtig auf den Beifahrersitz bugsiert wurde und ne Decke über gelegt bekam. Da wollte jemand nicht unbedingt volles Risiko eingehen, wenn 'ne Streife sie anhielt.

Erst, als sie die Einfahrt zum Schrottplatz hoch fuhren, investierte Melody noch etwas von dem Rest ihres verbliebenes Blutes um die nächsten üblen Wunden zu versorgen – hübsch haushalten bitte. Vorher hatte sie einfach die Augen zu gelassen. Ob der Mann neben ihr sie schon für tot hielt? Sie machte sich nicht sonderlich Mühe zu atmen. Der scheiss tat weh.

„Danke Matteo“, sagte sie zu dem Italiener, der ihr kein gänzlich Unbekannter war. Wahrscheinlich war er deshalb auch derjenige gewesen, der sie freiwillig hoch gehoben und chauffiert hatte oder so. Sie legte ihm die Hand auf den Unterarm und hatte auch für ihn ein leichtes Lächeln. Sie dirigierte ihn zu einer etwas abseits gelegenen Stelle des Schrottplatzes. Sie wollte von draussen nicht bei dem beobachtet werden, was sie jetzt bald tun würde. „Ab hier komme ich allein klar.“ Als sie bei den Italienern in der Halle gelegen hatte, hätte sie höchstens noch kriechen können. Jetzt hatte sie lang noch nicht ihren normalen Schwung und ihr entfuhren leise Flüche, während sie sich mühsam daran machte aus dem Auto aus zu steigen. Aber sie stand. Matteos Mitfahrgelegenheit wartete vor der Einfahrt des Schrottplatzes auf ihn. Sie waren ihnen nicht hinter her gefahren sondern vorweg. Man wollte eben doch die Aufmerksamkeit von Gesetzeshütern nach Möglichkeit vermeiden.
 
Dreinundzwanzigeinhalb Stunden später und nach einigen Erledigungen griff Melody zu ihrem Handy und wählte Hergüls Rufnummer. Hoffentlich weckte sie ihn auf.

Zu den Erledigungen gehörte nicht nur das halbwegs fachgerechte Lagern der Leichen. Immerhin war sie sich noch nicht ganz sicher, ob sie die nicht noch mal brauchen wollte und zum Glück war es draussen noch nicht sehr warm, eine weitere Jagd zum Auffüllen des restlichen Blutes – das Blut der Leichen war echt noch 'ne Nummer makaberer gewesen als Blutkonserven und sie hatte Matteo von Balou begleiten lassen um sicher zu gehen, dass er abhaute und sie niemand dabei beobachtete, was sie da genau tat, nein, auch ein Anruf bei Moishe hatte mit dazu gehört. Sie hatte zwar die Leichen, aber die würden die Russen nicht mehr sonderlich interessieren. Selbst verpackt nicht. Dafür kannten zu viele Italiener die Wahrheit, wie die zwei ums Leben gekommen waren. Natürlich hatte sie auch noch die hübschen Aufnahmen von Hergül mit den zweien. Die Russen wären daran im Zweifel sicher interessiert, weil der Knabe sich immer so rar machte.

Neben bei hatte sie noch ein Bad in der Kanalisation genommen und ein paar kleine Phosphorsprengsätze gebaut. Eine ganz normale Nacht also, in der sie kaum etwas zu tun hatte. Und Marty war ihr als Geist begegnet.
Schnell drückte Melody diesen Gedanken weg und was er vielleicht bedeutete. Mann, sie liebte diesen Mistkerl immer noch! Und er war so verflucht nett zu ihr gewesen, als ob gar nichts geschehen wäre.

Melody schüttelte sich kurz und setzte dann ein dickes Grinsen auf. Sie wollte, dass Hergül dieses Grinsen durch das Telefon über ihre Stimme hören konnte. Dafür dachte sie wieder an die Sprengsätze, die sie heute Nacht gebastelt hatte. Hübsche, kleine Mistviecher. Ziemlich biestig. Die Feuerwehr brachte den Scheiß hoffentlich unter Kontrolle, aber irgend wann würde auch das Zeug nichts mehr haben, womit es brennen konnte, wenn es eingedämmt wurde.
Sie wusste auch schon ihre ersten Worte. 'Aua. Ich hab' dir doch gesagt, dass mir das verflucht weh tut.' Untermalt mit dem Grinsen, der Andeutung eines Lachens während des Redens und der ganz und gar nicht verletzt klingenden Melody, sollte es für das Erste genügend transportieren und auch nicht als echte Beschwerde ankommen. Warum sie ihn nicht noch in der letzten Nacht angerufen hatte? Muss man ihm gleich alles verraten? Zu lange warten lassen wollte sie ihn aber auch nicht. In so fern passte es schon ganz gut ihn ziemlich genau 24 Stunden nach den Schüßen auf ihren Alabasterkörper diesen Anruf zu starten.
 
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Wie immer meldete sich der Mann äußerst unwirsch.

Ein unfreundliches "Ja!" war alles was er hervorbrachte.
In Anbtracht der Uhrzeit hätte die Reaktion aber auch schlimmer ausfallen können...
 
Melody sagte fast genau das, was sie sich vor genommen hatte mit genau dem Grinsen in dem Gesicht und dem unterschwellige Lachen im Tonfall, was vor allem beim 'ich' leicht heraus zu hören waren.

"Aua. Ich hab' dir doch gesagt, dass mir der Scheiss verflucht weh tut." Kein 'Hallo' dazu für's erste, kein Name. Er würde schon checken, wer da am anderen Ende war.
 
Natürlich checkte er, was seine Laune nicht zu verbessern schien.

"Du lebst noch, gut! Ich hoffe, die Grenzen sind damit abgesteckt. Du magst den Waffenhandel kontrollieren, wenn es nach mir geht vollkommen uneingeschränkt, aber du solltest trotzdem deinen Platz kennen. In dieser Stadt bin ich die Nummer Eins, niemand erhebt ungestraft die Hand gegen mich, das hatte sogar dein Stecher kapiert."

Der Mafioso brach den Monolog ab und verstummte einige Sekunden.
Was er genau tat konnte Melody nicht sagen, am anderen Ende war nicht das geringste zu hören.

"Sind wir klar miteinander?"
 
Falls Hergül innerhalb der Zeit, wo er so still am Hörer war, lauschte, was er an der anderen Seite hören konnte, so konnte er vielleicht das Murmeln der Finster im Hintergrund aus machen. Melody hatte sich für das Telefonat ein mehr oder weniger lauschiges Plätzchen gesucht.

Melody lachte leise und sanft.

"Du lebst. Du hast deinen Anruf wie gewünscht. Natürlich sind wir klar. Ich hab dich nur etwas falsch eingeschätzt. Sorry dafür. Ich dachte, du kommst damit klar, wenn eine Frau Pfeffer im Arsch hat. Wohl ein falsches Vorurteil gegenüber Italienern..."

Konnte man ein Schulterzucken am Telefon hören? Jedenfalls schien Melody ihm die Aktion etwas weniger übel zu nehmen, als es im Allgemeinen bei Ziege der Fall war. Na ja, immerhin hatte sie auch zu erst zu gelangt, obwohl es nur eine Ohrfeige gewesen war und kein wirklicher Angriff. Sie hatte gestern durchaus etwas anderes im Sinn gehabt.

Dann wurde ihr Tonfall etwas ernster. "Mit Sprüchen im Allgemeinen habe ich kein Problem. Gestern hat du einen empfindlichen Punkt getroffen. Immerhin hat Marty mich allein hier her zurück geschickt. Du hast dich dazu entschieden, meine Aufforderung mich ein zu fangen lieber mit Kugeln zu beantworten, während ich dir zeigen wollte, warum Marty zurück kommen wird, wenn er kann. Lass in Zukunft diese eine spezielle Art von Spruch und wir kommen wunderbar mit einander aus. Bitte. Ein zweites Mal werde ich dich nicht zum Spielen auffordern."

Melody sparte sich Sprüche wie: 'und du wirst nicht so leicht wieder heil' oder ähnliches komplett genau so wie ein 'Schade, ich war neugierig.' oder irgend etwas in dieser Art.
 
"Wir werden den Umgang miteinander noch lernen!" Hergül hatte vergessen, was er zu Melody gesagt hatte und wusste deshalb nicht was genau sie meinte. War aber sicher auch nicht so wichtig. "Ich werde dich als Gleichgestellte behandeln, solange du mir nicht wieder zu Nahe kommst. Niemand greift mich an, egal aus welchem Grund. Und man droht mir nicht..."

Alles weitere ließ der Mafioso unausgesprochen. Er dachte überhaupt nicht daran, sich zu erklären. Die Unsterbliche würde schon verstehen was er mit seinen Worten gemeint hatte. Auf die ein oder andere Weise.

"Du erinnerst dich sicher an unsere Abmachung: Du wirst dich in diesem Krieg gegen die Russen stellen und dich auch erstmal von den Triaden fernhalten. Dafür festigen wir deinen Ruf in dieser Stadt und führen dich als offizielle Nachfolgerin Zieges ein. Verarsch mich nicht und halt dich an unsere Geschäftsbedingungen, auch die alten von Marty, und wir werden prächtig miteinander auskommen!"
 
Melody horchte auf.

Triaden?

Bis vor kurzem hatten die doch weder in Finstertal noch in Burgh eine wirkliche Rolle gespielt. Was ging da ab? Wo steckten die ihre Fühler aus? Bisher war das Cali Kartell die dritte Macht in Finstertal gewesen und die hatte mit den Triaden nicht so wirklich viel am Hut. Oder?!

Trotzdem. Bevor sie danach hakte, musste sie ihm noch einen kleinen mit geben. "Ja, hab mich ja schon für den Irrtum entschuldigt. Bin echt nicht darauf gekommen, dass du ne Ohrfeige von jemanden wie mir wirklich als Angriff werten würdest." Vom Tonfall her schien sie es ihm wirklich nicht sonderlich übel zu nehmen und klang eher so, als hätte sie die Sache abgehakt. Das hatte sie auch, aber dabei ging es eigentlich noch um etwas ganz anderes, was sie sich aus dem Kopf geschlagen hatte. Das wäre die Faust gewesen und die wäre mit voller Schlagkraft nicht weniger effektiv als ein Messer oder die Pistole gewesen, die sie mit dabei gehabt hatte. Immerhin hatte Hergül mit Sicherheit auch schon davon gehört, dass sie kämpfen konnte und so jemand... griff eigentlich nicht auf eine Ohrfeige zurück, wenn er ernsthaft angreifen wollte.

"Triaden? Versuchen die gerade, sich hier breiter zu machen?" Die 'Pepes' vom Cali Kartell rekrutierten sich eher aus Deutschen und Südamerikanern. Die konnte er jetzt sicher nicht meinen, oder? "So lang sie meine Geschäfte nicht stören..."
 
"Wieso Angriff? Bei deinem Schlag handelte es sich um eine Überschreitung deiner Kompetenzen. Du wolltest mich unerlaubt berühren. Vor den Augen meiner Männer zeigen, was du dir alles herausnehmen darfst. Ich habe dir deine Grenzen gezeigt, nichts weiter."

Hergül zuckte mit den Schultern, für ihn war die Sachlage vollkommen klar und verständlich.

"Nein, ich meine nicht das Kartell. Die laufen derzeit noch brav in der Spur. Die Triaden versuchen schon länger in Finstertal Fuß zu fassen. Bisher noch ohne größere Erfolge, aber doch mit erstaunlicher Hartnäckigkeit..."
 
"Kaum ist man mal ein paar Tage weg ..."

Die Aufmerksamkeitsspanne von Hergül lies ein klein wenig zu wünschen übrig. Oder konnte er Gedanken lesen? Na ja, wenn er Pech hatte, hatte sie ihn gerade aus dem Schlaf gerissen, also wollte sie mal nicht so sein. Sie hatte kein Wort von dem Kartell erwähnt.

"Wo versuchen sie es denn zur Zeit? Ich nehm' an, du hast nur was dagegen, wenn ich ihnen Waffen verkaufe, nicht, falls ich ihnen auf die Finger klopfe, wenn sie bei mir wildern..."
 
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