Der Maler musste Schmunzeln. Das Gespräch hat sich ganz und gar in die Richtung bewegt, in die er es haben wollte!
Sollten die Tremere doch den Posten der Geißel bekommen.
Klar, Einstimmig und ohne Wiederworte.
Mal abgesehen davon, das dieser Viktor durchaus geeignet ist. Für den Job als Henker des Sheriffs.
Damit hätte Johardo sich zufrieden geben sollen.
Ein schöner Posten, der voller Lobeshymnen in den Schoß seines Clans gelegt wurde. Er hatte seinen Spitzel positionieren können.
Aber nein, er wird gierig!
Will jetzt, wo die Toreador schwach scheinen, Dumônt's vakanten Posten stehlen. Und bietet dreist seinen Verbündeten als Kandidaten.
Hoch gepokert.
Ein Test, nein, eine DIREKTE Konfrontation, die er gegen den Maler aufbaut.
Hatte er wirklich gedacht die Toreador und ich selbst würden ihn damit durchkommen lassen?
Doch was konnte der Maler tun?
Er musste Greg Dumônt’s Posten unbedingt für seinen Clan erhalten. Zu viel Prestige hing davon ab.
Aber wer aus seinen Reihen hätte ihn übernehmen können, wenn nicht er selbst!
Eine Zwickmühle, da er in seinem Inneren keinerlei Drang zu einem solchen verpflichtenden und bindenden Amt verspürte. Er wollte nicht selbst zum Hüter werden. Auch deshalb sprach er nicht von sich bei seinem Einwurf gegen Johardos Vorschlag. Er wollte es nicht, doch hätten die Umstände ihn dazu gezwungen. Und natürlich hätte er diese Bürde auf sich genommen.
ICH hätte dieses Amt sicherlich leichter getragen, und dem ganzen wahrscheinlich nicht so viel Aufhebens beigemessen.
Aber für Toreador ging es dabei um mehr. Mehr als ein alberner Kasper vielleicht verstehen würde.
Und dann Cats weise Wahl!
Für die er sich beizeiten bei ihr Bedanken sollte, schließlich hat Cat Größe gezeigt und trotz seiner vorangegangenen Anfeindungen gegen sie für ihn gestimmt, denkt er sich noch.
Auch hier musste Johardo erkennen, das er nicht den Einfluss und die Macht im Rat hat, wie er sich das gedacht hat.
Spitzte es sich also auf einen Machtkampf zwischen den beiden Ahnen „Alter Garde“, Johardo & ICH und der „neuen Generation“ Maler & Cat zu, den nur der neue Seneschall entscheiden kann.
Eine harte Probe, auf die Johardo Kurágin da stellte.
Tja, Malkavianer, und du hast zu spät realisiert, das niemand hier deiner Heilsbotschaft von „Ehrlichkeit und Offenheit“ folgt. Zu spät, um die Wogen zu glätten. Du stehst bei Johardo, und der Tremere hat es darauf ankommen lassen....
Und dann?
Der Seneschall beweist mit einem Bravourstück seine salomonische Größe!
DAMIT hast du nicht gerechnet, Tremere, ha!?!
Allerdings hat er selbst nicht damit gerechnet!
Kurágin lässt sich in keinster Weise von Johardo provozieren, und straft ihn auf so subtiler Weise ab, das sich Johardo bedanken müsste!
Haha, nun haben die Tremere BEIDE Posten.
Welch Ironie!
Zum ersten mal wird dem Maler der Seneschall wirklich sympathisch. Und er denkt sich: Wer weiß, vielleicht ist dieser Stellvertreter ja sogar ein besserer Prinz...
Daher antwortet er dem Seneschall mit ehrlicher Gefälligkeit: Wahrlich eine salomonische Entscheidung. Ich kann mich ob der Weitsicht des Seneschalls nur ehrfurchtsvoll Verbeugen. Und er deutet tatsächlich einen leichten Diener an.
Als der Seneschall dann das ‚gefährliche’ Thema ‚Jagdgebiete’ anspricht, sieht sich der Maler die vor ihm liegende Karte an und denkt sich dann nur: Dafür die ganze Geheimnistuerei? Was ist so schlimm an der ‚Neuaufteilung’? Gut, die Ventrue haben verhältnismäßig große Gebiete der Stadt, aber das war abzusehen. Aber ansonsten...
Die Toreador behalten zumindest den gesamten Stadtkern. Nun gut, im Süden musste er von seinem Atelier in der Akademie demnächst auf Tremere-Gebiet schauen, aber damit konnte er leben.
Nur das die Territorien der anderen Clans teilweise so ‚auseinander gerissen’ und geteilt erscheinen, missfällt des Malers Sinn für farbliche Harmonie. Nein, ‚schön’ ist die Karte wahrlich nicht....
Und das Ding mit den Garou: Er hatte mehr Angst vor dem Sabbat als vor ein paar Naturliebhabern vor der Stadt. Solange die nicht militant würden...
Nur schade um die Schlossruine. Aber vielleicht...
Nun, ich kann nicht sagen, das mich an der Neugestaltung der Jagddomänen vom Prinzip her etwas stören würde. Schade nur, das auch das herrliche Gebiet um die Schlossruine an die Wölflinge fallen soll.
Vielleicht nur eine kleine Schönheitskorrektur: Wie wäre es, wenn die Finster (ooc-> so heißt doch der Fluss, oder?) als natürlich Grenze zwischen den angrenzenden Domänen fungiert. Sozusagen als Reminiszenz an eine Zeit, als noch nicht Strassen die geometrischen Grenzlinien vorgaben.
Er Zeigt mit dem Finger entlang des Flusslaufs von Norden kommend an der ‚Wiesen’ vorbei.
Bis hier, er ruhte mir dem Finger auf dem ‚Mexican’, fließt sie ausschließlich durch Gebiet der Ventrue. Aber ab hier nun grenzen dicht das Gebiet der Tremere, er fährt mit dem Finger den Flusslauf weiter bis auf die Höhe des ‚Heim des Prinzen’ und hier das der Toreador. Für die paar Wohnblocks, welche die Tremere dann abtreten würden, um die Domäne der Toreador bis an den Fluss heran kommen zu lassen, könnte im Gegenschritt dort, und er zeigte auf die Gebiete um den ‚schwarzen Kamp’ im Westen, der Verlust großzügig abgegolten werden.
Darauf sah der Maler Johardo erwartungsvoll an.