[18.05.2008] Wünsche und Sehnsüchte zweier Caitiff

Was Vicente hatte gerade erzählt, er würde für beide Parteien arbeiten. Michael fragte sofort nach. „Was meinst Du mit deinen letzten drei Sätzen?“ Butter bei den Fischen.

Michael griff in seine Brieftasche, holte ein schon etwas abgenutztes Bild hervor und reichte es Vicente zur Ansicht.

„So habe ich Vazili kennen gelernt“, wählte seine Worte bedächtig. Das Bild zeigt eher einer menschenähnliche Masse, als eine wirklich noch gut erkennbare Person, welche blutüberströmt und mit reichlich Einschusslöchern in einem Park lag. Auch Vicente könnte erkennen, dass die Wahrscheinlichkeit dies zu überleben, fast gleich null gewesen sein müsste.

„Als ich am Tatort eintraf, hätte er eigentlich schon tot sein müssen. Er klammerte sich nur an das bisschen Leben was noch im ihm war. Dass man mit unserem Blut heilen kann, ist nichts neues, dies geht sogar mit etwas Übung außerhalb unseres Körpers solange eine direkte Verbindung besteht. Es ist schwerer, bedarf etwas Übung, aber es ist möglich und vorsichtig es fühlt sich sehr bescheiden an. „Vicente würde dies sicherlich nie versuchen, darauf würde Michael fast jede Wette eingehen. Die Details ersparte sich Michael. Angenehme Erinnerungen sehen andres aus. Ja man spürt das Leben des Gegenüber, leider aber auch den nahenden Tod u d die Schmerzen.

Dies erklärte auch warum Vicente zwar ein paar sehr kleinen Narben bei Vazili gesehen hatte, welche aber im keinem Verhältnis zu den Wunden auf dem Bild standen.

„Ihn dann als Tod weiter führen zu lassen, war nicht wirklich schwer, da ich glaube keiner der anwesenden Polizisten, erwartet hatte, dass er den Rettungstransport bis zum Krankenhaus überhaupt übersteht. Ich brauchte nur noch eine Ersatzleiche.“ Michael überlegt einem Moment. „Seitdem weicht er mir nicht mehr von der Seite.“ Das genaue Verhältnis zu Vazili legt Michael nicht dar. Vicente würde es wohl nicht verstehen, dass er seinen Ghul als Freund betrachtete. „Es gab auch mal Marco...“ fügte Michael sehr leise fast in Gedanken und traurig hinzu.

„Für so was könnte ich Dich übrigens auch mal brauchen, eine Ersatzleiche zu besorgen, aber eine schon vorher tote,“ fügte Michael wohl weißlich, noch schnell an.

„Welche Problem hast Du mit einer Leiche beseitigen“, interessierte sich Michael, „klar ein Person zu helfen weiter zu leben, dies wäre wie für wie mich jemanden absichtlich sterben zu lassen. Der Leichnam ist nur noch ein nicht mehr gebrauchte Hülle, die die unsterbliche Seeler verlassen hat“

Zurück zum Thema Michael.

„Qualitätsunterschiede wie Du es so nett bezeichnet gibt oder gab es schon, die Mafiosi der alten Schule haben nicht alles unter der Maxime gesehen Gewinnmaximierung. Heutzutage werden wohl leider wirklich nichts mehr tun.

Zwischen Deinem Studium des Totes und meiner Versorgung von Verletzten gibt es schon einen Unterschied. Ich mache inzwischen schon Unterscheide, einen Psychopathen, welche nach der Behandlung gleich weiter mordet, sollte besser nicht weiter leben.“ Michael fragte wen Vicente alles streben lassen würde, wirklich alle? Er hoffte, dass Lischen das ihre dazu betragen würde. Sie hatte damit kaum Probleme. Bei Frauen dürfen gerade Personen, welche sich an Kindern vergreifen nicht auf Gnade hoffen. Und jemand der sich an seiner Tochter vergreift, sollte sich auch besser einen anderen Arzt suchen.

„Die Nähe der Genossen suche ich persönlich nicht. Ich mag die Russische Lebensart, diese Melancholie, Traurigkeit und doch gleichzeitig auch Lebensfreude.“ Michael sann etwas Gedanken verloren, seiner Vergangenheit nach und sprach auf einmal nicht weiter.
Swetlana....., Ivana...., Natascha...., Olga...., Petrova..... und wie sie nicht alle geheißen haben; eine schöne Zeit, aber für immer und ewig vorbei. Michael fragte sich häufiger, ob seine Entscheidung richtig gewesen war.
 
Vicente überlegte kurz wie er seine Tätigkeit deutlicher beschreiben konnte, über die Worte welche er benutzt hatte und die Michael offenbar nicht genügten hinaus. Nachdem der Deutsche das Wort wieder erhob, weiter führte, entschied sich der Italiener zunächst zu zuhören.

"Natürlich weicht Vaszili nicht mehr von deiner Seite.
Du hast ihn mit deinem Blut genährt, ihn gelehrt seine Wunden zu heilen und ihn damit in deinen Dienst genommen.
Er hat weder körperlich noch mental die Fähigkeit sich dir entziehen noch die Wahl nicht in deiner Nähe sein zu wollen und oder nicht deine Gunst zu suchen."

Vicente pausierte kurz, der Blick senkte sich leicht auf das Foto. Es war wenige Stunden her das er sich ebenfalls mit einem schwer verwundeten Russen konfrontiert sah.
Ob Michael noch weitere Gründe besaß den Verwundeten zu retten? Der Umstand allein erschien ihn zu wage, nicht ausreichend um jemanden als Ghul aufzunehmen.
Das er sich im Kampf mit Michael würdig erwies erschien ihm unwahrscheinlich. Ob die Geschichte eine Lüge beinhalte oder nur eine Auslassung von Wahrheit konnte er nicht festellen.
Einen Moment reflektierte der Italiener seine Entscheidung, war so gefallen wie sie fallen musste. Eine gute Wahl.

"Vorhin erst hast du darum gebeten Tacheles zu sprachen, jetzt sprichst du von den Mafiosi der alten Schule.
Die organisierte Kriminalität war bereits damals was sie heute noch ist. Organisierte Kriminelle welche die Gesellschaft unter der Vorgabe ihr anzugehören unterwandern mit dem Ziel der persönlichen Bereicherung getrieben von der Gier nach Einfluss und Macht. Ich habe die Familie seit gut einem Jahrhundert begleitet, die Diebe seit etwa einem halben. Die "alte Schule", ein Euphemismus, verklärte Nostalgie."

Er hob die Schultern, überlegte einen Moment lang. "Das heißt würden dir meine Landsleute jemand zur Versorgung bringen welchen du als 'Psychopathen' einsetzt würdest du die ärztliche Hilfe verweigern, ihn töten."
Eine leichte Bewegung des Kopf, er prägte sich den Umstand ein. Sowohl die Einschränkung hinsichtlich der Behandlung, als auch die Konsequenz für ihn persönlich.

"Was meine Tätigkeit betrifft. Ich habe keine Probleme mit der Beseitigung von Leichen." Der Kopf legte sich leicht schief und der Nekromant gönnte sich ein leichtes Lächeln.
"Ich bin Bestatter, ein Totengräber. Es ist mein Beruf, wenn du so möchtest meine Berufung. Es zählt zu meinen Aufgaben. Oh und sei dir versichert das ein Leichnam mehr zu bieten weiß hat als eine leere, abgeworfene Hülle."
Das Lächeln wurde breiter, einladend. Immerhin war Vicente sicher das Michael mehr Verständnis aufbringen würde. Er wurde wieder ernster.
"Ich habe auch kein Problem Leichen zu beseitigen die keinen Totenschein haben. Was mein Studium betrifft so studiere ich nicht nur den Tod sondern auch das sterben. Was deinen Vergleich anbelangt. Bitte verstehe das ich mich bei weitem nicht nur verpflichtet sehe nicht in das sterben eines Menschen einzugreifen." Mit dem ausklingen der Worte sprach er ernst, eindringlich. Weiterhin ehrlich obwohl er nicht damit rechnete das Michael darauf positiv reagieren würde.

"Was ich mit den letzten Sätzen meinte." Vicente lehnte sich zurück, die Hände untermalten die Worte.
"Es zeigte sich, nach den erneuten Kriegsjahren, das man ein Übereinkunft treffen musste und darüberhinaus nebeneinander existieren. Das bringt natürlich Probleme mit sich. Unterschiedliche Kulturen, Ambitionen die sich zeigen, Ansprüche die gestellt werden sowie Reibungspunkte. Man dennoch musste miteinander reden, verhandeln.

Wie ich jedoch bereits sagte. Es sind Kriminelle. Menschen. Sie streben nach Macht, Einfluss, Kontrolle, danach sich persönlich zu bereichern. Sie sind geprägt von Lust, Gier und Angst. Es liegt in ihrer Natur verwurzelt.
Was mich betrifft, ich bin kein Mensch. Die Makel sind nicht gegeben.
Ich betrachte Leichen, beseitige die Überreste oder führe ein letztes Verhör durch, aber mein Interesse an Geld, Macht oder Einfluss. Es gibt nichts jenseits der Kunst."
Er hob die Schultern. "Es fällt auf wenn jemand loyal ist, mitarbeitet aber nicht in den Rang strebt. Weder danach Leute zu befehligen, noch zu einem Capo aufzusteigen. Es fällt auch auf das sich meine Bereitschaft, zumindest für gewisse Dienstleistung, nicht auf meine Landsleute beschränkt.

Ich erkannte die Möglichkeit rechtzeitig, eignete mir die russische Sprache an, arbeitete mich in ihre Kultur ein und offerierte meine Dienste als Vermittler.
Ein Mittelsmann der Worte überbringt. Der nicht eingreift, nicht spricht und keinen eigenen Machtphantasien oder anderen Gelüsten nachgeht."

Die Stimme wurde etwas nachdenklicher "Vielleicht der Grund wieso man mich nicht von den Übergriff in Kenntnis setzte."
Leicht hoben sich die Schultern des stämmigen Manns, senkten sich während er auf die Entgegnung wartete.
 
Michael schaute gerade mal aus den Fenster und sah ein schönes Frauenschuhgeschäft. Da kam ihm eine Idee.
„Sophie, wärs Du so freundlich, kurz an zuhalten, danke.“ Und an Vicente: „Schuhe sind doch eine der schönsten Beschäftigungen für eine Frau.“

Manches erzählt man besser nur unter vier Augen.

 
Vicente legte den Kopf schief. Die Stirn des Italieners zog sich kraus während er Michael betrachtete als hätte dieser ihm ein Rätsel aufgegeben.
Es dauerte einen deutlichen Moment bis er die Verbindung zwischen Schuhen und Frauen herstellte, es in den Kontext seiner eigenen Frau setzte und die Aufforderung an ihn seine Sophie aufzufordern den Wagen zu verlassen erkannte. Man mochte spekulieren ob es an seinem Alter lag, der Traditionellen Erziehung oder dem Umstand das er sich weit von Menschen entfernt hatte. Ein weiterer Augenblick fiel der Überlegung anheim ob er der impliziten Bitte nachkommen sollte, schließlich hegte der Italiener keine Geheimnisse vor seinem Ghul, seiner Ehefrau. Das sie den Wagen abstellte, sie verließ, erschien ihm als eine Umständlichkeit die für ihn einer Grundlage entbehrte. Dementgegen wog er das Michael wohl ein anderen Umgang pflegte, ihr kaum das Vertrauen entgegenbringen mochte wie es ihm als Ehemann zu eigen war. Ob er in ihr eine vergleichbare Gefahrenquelle sah wie Vicente in nahezu jedem allzumenschlichen?

Das zögern war durchaus deutlich, schließlich nickte er sacht. Der Blick ging zu Sofie. "Sophie, lass uns einige Augenblicke allein."
Die Ansage kam direkt, weder wurde der Schuhladen vorgeschoben noch ließ er durchblicken das die Aufforderung aus Michaels Wunsch hin geschah.

Sophie nickte, ein lächeln zeichnete sich ab das jedoch bei genauerer Betrachtung die Augen nicht erreichte. "Natürlich. Ich werde mich in der Nähe halten."
Damit war der Gurt bereits gelöst und sie stieg aus, ein kurzer Griff zur Handtasche und die Tür des in die Jahre gekommenen Maserati schloss sich.
Man konnte beobachten wie sie sich von dem Wagen entfernte, der Blick glitt ab und an zurück und sie blieb schließlich in einiger Entfernung noch sichtbar, dennoch weit jenseits der Hörweite stehen. Ein Glimmstengel wurde angesteckt während sie sich scheinbar einer Auslage zuwandte. Lediglich der Schemen in Andeutungen und das rot der Zigarette verrieten das ihre Aufmerksamkeit weiterhin mehr dem Wagen galt, ihrem Ehemann und Herrn, als den Konsumgütern.

Vicentes Aufmerksamkeit richtete sich auf Michael "Was gibt es das nicht für die Ohren meiner Frau bestimmt ist?"
 
„Mir sind durchaus die Wirkungen unseres Blutes bekannt. Vazili würde aber auch ohne dieses Band bleiben“, gab Michael als nüchtern gemeinte Feststellung weiter. „ Ich betrachte Vazili nicht als Diener geschweigende als Sklaven, sondern als Freund.“ Auch wenn wir sehr unterschiedlich sind, vielleicht liegt darin das Geheimnis. „ Es gibt sogar eine Möglichkeit das Blutsband eines Ghules zu brechen, leider beherrsche ich diese Fähigkeit nicht.“ Zumindest als Herr bestand diese Möglichkeit, ob es auch bei fremden Ghulen funktionieren würde wusste Michael nicht.

Vicente hatte mit seinen Vermutungen schon recht Michael hatte noch weitere Gründe für Vazili, namentlich seine Schwester. Wobei er schon von den Lebenskampf und den Lebenswillen Vazili mehr als beeindruckt war. Zudem hatte er nicht Vazili als Ghul aufgenommen, sondern eher Vazili sich selbst.

Psychopathen sind die tollen Sonderfälle, wo man die Arschkarte gezogen hatte, entweder half man ihnen und war für weitere Tote verantwortlich oder man verstieß gegen seien Kodex, Die Wahl zwischen Pest und Cholera. Gott sei Dank geben in den Reihen der Mafia selten richtige Psychopathen, die nur als Spaß an der Freude töten und anderen netten Unannehmlichkeiten, verbreiten.

„Ihr habt selten völlig durchgeknallte Monster in Euren Reihen.“ Und ich bin auch in der Lage eine bedauerliche Komplikation zu arrangieren.

Mit einem hatte Vicente völlig Recht, darauf reagierte Michael sicher nicht positiv. Auch wenn ihm dies klar war, in soweit kannte der die Überzeugungen der Ideologie seines Gegenübers, müsste man dies trotzdem nicht schwarz auf weiß noch hören.

„Dann sollten wir im eigenen Interesse jetzt eine Regel aufstellen, ich komme nicht zu Deinem Geschäft und Du kommst nicht zu meinem Geschäft, da ansonsten die Gefahr besteht, dass unser Tier die Oberhand gewinnt. Ich vermute Du möchtet nicht miterleben, wie ich Menschen retten und Umgekehrt, möchte ich Deine spezielle Tätigkeit auch nicht erleben.

Einverstanden?“

Mit den Leichen hätte Michael dann schon wider weit weniger Probleme, die sieht man auch im Krankenhaus, wenn mal wieder die ärztliche Kunst versagt hat.


Geld, Macht und Einfluss sind nicht zu verachten, allerdings nicht zum reinen Selbstzweck, sondern zum Nutzen der Allgemeinheit. Wie seht es so schön im Grundgesetz; Eigentum verpflichtet.

Warum sieht Vicente dann bei Michaels Tätigkeit so ein Problem, er will ja auch nur neutral bleiben.

„Oh ich glaube es wird Zeit wir sollten uns zu Marta aufmachen. Ich denke wir reden morgen weiter oder?“
 
Der Blick ging zur Seite, in Richtung seiner Frau. "Ich halte die Annahme das ein Blutsklave bleibt wenn die Ketten an Körper und Geist abgeworfen sind für einen wahrscheinliche ... Verblendung.
Schließlich ist selbst eine Person die man schätzt, deren Existenz man respektieren in der letzten Konsequenz unfrei. Weder die Handlungen noch die Gedanken waren selbstbestimmt.
Wäre ein ehemaliger Sklave der seinem Herren über die Fessel hinaus dient nichts weiter als ein Sklave der vergessen hat was es bedeutete frei zu sein? Es wäre sicherlich eine interessante Beobachtung.
Das Blutsband eines Ghuls jedoch zu brechen, von unnötiger Grausamkeit da er durch den Zwang des Blutes erneut in Ketten geschlagen würde."

Er nickte leicht. "Natürlich besitzen die Mitglieder Verstand." Damit endete er abrupt. Psychopathie bezieht sich auf die Abwesenheit eines von sozialer Verantwortung, eines Gewissen sowie einer oftmals verminderten Empathie. Nicht auf ein schwachsinniges Gemüt und Triebhaftgkeit. Die Debatte würde jedoch zu nichts konstruktiven führen.

"Der Anblick als solcher stellt wohl für meine Überzeugung keine Gefahr dar, einen Konflikt sehe ich eher sollte es jenseits des erwarteten zu einer entsprechenden Situation kommen.
Oder soll ich deine Worte dahingehend verstehen das du die von mir angebotenen Händel ablehnen magst?" Er runzelte leicht die Stirn. So viele Gespräche, Diskussionen. Herr, lass es nicht umsonst gewesen sein. Er fühlte sich fast wie ein Politiker.
Das Problem das er bei Michael sah war ebenso in der tat ein politisches. Weniger die Handlungsweise an sich als die Aussage das er nicht gewillt war sich in eine Struktur einzufügen. Wenn Vicente es nicht falsch verstanden hatte.

Damit jedoch kurbelte er bereits das eigene Fenster runter, streckte kurz die Hand raus und gab Sofia ein Zeichen zurück zu kommen. "Wo sollen wir dich absetzen?"
Ob sie die Frage danach ohne Blutsband zu mir zu stehen überhaupt ehrlich beantworten könnte wenn sie wollte?
 
„Ein Blutsband bricht man nicht von heute auf Morgen, es ist ein Prozess und erfordert Geduld, Erfahrung und besondere Kenntnisse.

Also sind alle Liebenden Sklaven, für den Partner tut man fast alles ohne jedoch eines Willens beraubt zu sein, sondern gerade aus freien Stücken. Vicente glaubt mir es geht.“
Ich weiß, dass dies geht; ich bin er lebenden Beweis.


Michael meinte auch kein schwachsinniges Gemüt, war sondern, dass die meisten z.B. Auftragskiller nicht einfach sinnlos in ein Restaurant ballern, dies machen eher die Nicht Professionellen. Ginge es nur um Abwesenheit eines von sozialer Verantwortung wären alle Mafiamitglieder Psychopathen.

In der Öffentlichkeit hatte Michael eindeutig einen Vorteil. Sein Verhalten galt dort her als normal. „In der Öffentlichkeit sollte sich so verhalten, dass man am wenigsten auffällt“, formulierte Michael diplomatisch.

Michael war ein Freigeist und wäre sich tatsächlich nicht einfach in einen Struktur pressen lassen, die ihm nicht passte. Ja, er würde Vicente helfen als Clanbruder hatte er einen Anspruch darauf, aber deswegen teilte er noch lange nicht alle seinen Meinungen. In einer Preußischen Offiziersfamilie galt man immer nur die Offizierslaufbahn etwas. Da hatte er sich damals auch durchgesetzt und ist Arzt geworden. Und selbst seine Mentorin hatte ihm immer eine eigene Meinung eingebläut. Wenn sie etwas nicht leiden könnte, waren dies so Ja-Sager ohne eigene Meinung.

„Ich werde Dir helfen, aber nicht nehme keine Stellung für eine Seite ein. Zur Zeit gestaltet sich die sowieso etwas schwierig ohne richtige Räumlichkeiten.“

„ Lass mich bitte an weißen Vito wieder raus, danke „


 
"Personen die Lieben haben noch stets einen freien Willen, das Bewusstsein um ihre Emotionen und die Möglichkeit nach ihren eigenen Bedürfnissen zu handeln, eigene Wünsche zu entwickeln sowie persönliche Ziele zu verfolgen.
Ein Ghul verfügt über nichts der gleichen, allenfalls über Überreste. Die Loyalität, Hörigkeit und Liebe die sie empfinden wird ihnen durch das Blut aufgezwungen."
Er sah zu seiner Frau, verzichtete darauf weiter auszusprechen was der Wahrheit entsprach. Ein Sklave bleibt ein Sklave, selbst wenn man ihm eine Droge gibt die ihn das Versklavung lieben lässt.
Sofia wiederum sah in den Rückspiegel zu ihrem Ehemann. Der Instinkt in ihr wollte wieder sprechen, sie würde besser sein als der andere Ghul, als irgendeiner. Sie setzte an, verstummte jedoch wieder als ihr Blick Vicentes Augen traft.

Vicente hatte sich entschieden nicht weiter auf die Vorbehalte einzugehen. Es war für den Italiener mehr als offensichtlich das die Leute auf Befehl handelten.
Die Frau wiederum folgte den Anweisungen Michaels.

"Gut. Ich werde es weitergeben, du wirst von mir hören. Wegen Vaszili sprechen wir in einer anderen Nacht? Es wäre wichtig frühzeitig von dem Gegenschlag zu erfahren.
Ansonsten, eine gute Nacht. Wir sehen uns später, beim Tunnel."
 
Vicente hatte es nicht verstanden, man müsste dem Blut seine Abhängigkeitswirkung nehmen oder den Ghul immunisieren, aber gut das Thema war nicht wirklich jetzt wichtig.

" Vielen Dank, Sophie und noch eine schöne weitere Nacht" und zu Vicente, "wir sehen uns gleich."

Michael stieg aus und ging zum Vito rüber.
 
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