[18.05.2008] Wünsche und Sehnsüchte zweier Caitiff

G.I.Giovanni

Michael Köning
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Michael erschient pfeifend und gut gelaunt, wie vereinbart, am Treffpunkt. Er stieg an den Wagen aus und schaute sich um ob er Vicente schon entdecken konnte.

Zudem war bis jetzt war diese Nacht nach seinem Geschmack gewesen. Der schlechte Teil würde leider noch kommen - schon wieder in die Höhle eines Bären gehen.
 
Der erste Eindruck als Michael in die Richtung des angestrebten Treffpunktes ging mochte der sein das die Gegend unheimlicher wirkte. Als er sich der vereinbarten Parkbank nährte war das pfeifen der scheinbar einzige lebendige Laut. Je mehr er sich dem Mann nährte der auf der Bank saß und las desto mehr entstand der Eindruck über einen Friedhof zu laufen. Aus einem anderen Teil der Parkanlage, vielleicht hinter ein paar Häusern, in der Dunkelheit war es kaum auszumachen, schrie ein Käutzchen auf der Jagd.

Vicente für seinen Teil war in die Lektüre vertieft. Er erwartete nicht angesprochen zu werden, wenn jemand an ihm vorbei kam, entgegen des Warnsystem den Joggingweg nicht verlassen wollte, beschleunigte dieser eher den Schritt als den älteren, kräftigen Herr anzusprechen der suspekt wirkte.

Bei genauerer Betrachtung bewegten sich die Lippen des Italieners wortlos während er umblätterte. Die Vorderseite wies hebräische Schriftzeichen aus "ספר לימוד עברית", neben dem Lehrbuch hatte Vicente einen kleinen Notizblock hervorragen, auf der sich Anmerkungen sowohl in italienisch als auch in Hebräisch fanden und unter diesem lugte ein Wörterbuch hervor.

Es brauchte einen Moment bis Vicente bemerkte das das pfeifen welches lauter wurde von Michael stammte. "Erew Tow. .. Guten Abend" ein lächeln. Er platzierte ein Lesezeichnen, klappte das Buch zu und verstaute es bei dem Notizblock und Wörterbuch.

"Ich hoffe zu hattest eine angenehme Nacht? Ich würde ein Cafe vorschlagen. Zwei, drei Ecken, es wirkte unbesucht und es läßt sich sicherlich ein Separee finden. Wenn du es nicht bei einem Spaziergang belassen magst." Er war zuversichtlich das normale Tiere von seiner Gegenwart vertrieben würden. Den Rest, spionierendes Ungeziefer, sollte hoffentlich Fiora bemerken.
 
Vicente lässt auch keinen Gelegenheit aus sein Image zu unterstreichen, aber einen Vorteil hatte diese Gegend schon, hier treibt sich sicherlich kein Mensch einfach mehr so rum. Ein Park ist schon ein schöner Ort. Er dachte wehmütig an die schönen Abendstunden, welche er mit Lischen an Aasee in Münster einsam auf einer Parkbank verbracht hatte. Romantische Stunden zu zweit, waren die schön gewesen, eng aneinander gekuschelt dort zu sitzen und das Wasser zu genießen. Diese Zeit war unwiederbringlich zerronnen, oder doch nicht ganz, solange die Erinnerung weiterlebt, ist noch Hoffnung. Aber hier und jetzt?

„Ich hoffe ich störe Dich nicht also zu sehr beim Deinen Studien, der Talmud oder die Kabala?“ Michael war an der Jüdischen Geschichte nur mittelmäßig interessiert. Kein Nazi zu sein, bedeutet noch lange nicht die Politik, welche Israel jetzt durchführte für gut zu heißen. Michael nervte es das meist aus der Geschichte wenig bis nichts gelehrt wurde. „Einen Gedankenaustausch halte ich für notwendig, zumindest nach dem was gestern alles so passiert ist.

Danke der Nachfrage besser als gestern, aber die Höhle des Löwen leider kommt noch.

Wenn wir wirklich ungestört sein wollen würde ich einen Wagen vorschlagen. Den kannst Du sicherlich sichern“, wenn nicht dann zumindest ich fügte Michael in Gedanken noch schnell hinzu. Ein Blinder stellt auch in seinem vertrauten Wohnzimmer die kleinsten Veränderungen fest. Einen sicheren Gesprächsort hielt aufgrund der möglichen Brisanz für mehr als sinnvoll. Auf ungebetene Zuschauer konnte Michael gut verzichten. Bei den Gedanken von z.B. den Noseratu belauscht zu werden erschauerte Michael innerlich. War das Käuzchen möglicherweise ein weiterer Gangrel?
 
"Das weitere Studium der Sprache war lediglich ein Zeitvertreib das Warten mit einem sinnvollen Inhalt zu füllen." Vicente erhob sich von der Bank. Den Blick auf Michael haftend konnte dieser vielleicht erahnen das der Nekromant den Ort nicht auf Basis des Ambientes ausgewählt hatte. Ließen allein die Worte darauf schließen das er der Lebendigkeit der Natur keine Bedeutung, keinen Wert für Studien beimaß.

"Ich erhoffe mir durch das hebräische Zugang der über den Glauben oder Kabbalistische Texte hinausgeht. Wobei es sicherlich erbauend wäre festzustellen das dort mehr zu finden ist als Quacksalber ahnen lassen. Aber gut, lass uns meinen Wagen nehmen, er sollte den Ansprüchen genügen." Vicente zog kurz sein Handy hervor, klingelte Sofia an und ließ es wieder zurück gleiten. "In diese Richtung." er wies zum Nordausgang, kein allzu langer Fußweg, dennoch nicht direkt einsehbar.

"Gestern war tatsächlich ein interessanter Tag, kein schlechter. Vielleicht schaffen wir es die Zukunft weiter so positiv zu gestalten.
Sachen aufzubauen die, man könnte sagen, vernachlässigt wurden. Es haben sich neue, gute Möglichkeiten ergeben."
Die Stimmte des Bestatter klang im Rahmen dessen wie er sich gab, in der Abwesenheit des mitmenschlichen, durchaus zuversichtlich, die Mimik konnte man als freundlich bezeichnen. Dennoch blieb das Image bestehen, verhaarte die Präsenz wie ein Damokles Schwert, bestand das Gefühl welches die Herrschaft über die Toten brachte fort. Es mochte sich die Frage stellen ob er dieses Bild tatsächlich pflegte, oder ob er es schlicht war. Hatte doch gerade Michael beobachten können das Vicente eher diesem entsprach wenn er die Notwendigkeit zur Lüge aufgab oder,... auch wenn er's selten einträumte frustriert oder genervt war.
Wie dem auch war dem Selbstvertrauen und der Bestimmtheit des Italieners tat keine Paranoia - oder vergleichbare Ängste, gar ein Käuzchen - einen Abbruch.
 
Da Vicente mit der Natur nichts anfangen konnte verwunderte Michael in keinsterweise, wer sich nur mit dem Tod beschäftigte, kann der Natur nichts abgewinnen, da sie das Leben selber ist. Genau darum war die Natur ja so faszinierend, Leben in all es einer Fülle. Wer aber den Mangel kultiviert, kann die Fülle kaum ertragen. Wahrscheinlich ist für ihn leichter so zu ertragen. Jeder hat sicherlich eine Strategie entwickelt, um mit dem Verlust fertig zu werden. Sicherlich war es auf Dauer interessant mal hinter die Kulissen von Vicente zu schauen.

Aber stimmen wir ihm mal freundlich und zufrieden. „ ich hatte Dir doch Unterlagen auf der Fahrt von Hamburg versprochen. „Als DVD kannst Du sie schon haben, wenn Du willst, in Schriftform wird es etwas dauern, noch Interesse?“
Micheal bot eine größere Box mit DVD dar.

„Was glaubt Du im hebräischen zu finden?“ fragte sich Michael ehrlich beiläufig.

Er würde Vicente zu seinem Wagen folgen.

„Interessant sicherlich, aber mit der Beurteilung von gut oder schlecht sind wir scheinbar unterschiedlicher Meinung. Welche Sachen wurden hier sträflich vernachlässigt?"

Langsam gewöhnte sich Michael an die Art den Vicente, gut wir leben nicht mehr wirklich aber richtig tot sind wir auch nicht, eine Art Zwischenexistenz, der man sich von zwei Seiten ändern kann, vom Leben und vom Tod. Besser ist wahrscheinlich keine, sondern nur ein anderer Ansatz.

 
"Selbstverständlich besteht noch Interesse an den Aufzeichnungen, selbst in solch, moderner Form."
Vicente würde Michael die größere Box abnehmen. Während es für den doch schmaleren Deutschen eine kleinere Kraft Anstrengung war schien das Gewicht in den Händen des kräftig gebauten Italieners nicht weiter relevant. Offensichtlich war er der Ausstrahlung um Tod und Verfall zu trotz nicht von schwacher Statur.

"Was das Hebräische anbelangt. Den Zugang zu Wissen aus hebräischen Aufzeichnungen. Es ist schließlich eine alte Sprache.
Neben den Texten die es öffnet, die Möglichkeit sie zu studieren ohne über verfälschende Übersetzungen zu gehen, den wahren Gehalt zu erforschen bietet es darüberhinaus Zugang zum hebräischen, aramäischen." Er blickte auf den Kartons, suchte instinktiv nach Etiketten oder ähnlichen. "Letztlich schärft das Studium einer Sprache den Geist, übt den Verstand. Die Bildung ist was uns vom Tier unterscheidet und die Möglichkeit welche die Zeit bietet ein weiterer Trennpunkt zum Mensch."

Sie gelangten zu dem Maserati. Vicente reichte seiner Frau zunächst die Kiste entgegen und gab ihr schließlich die Anweisung das er während einer angemessen langen Fahrt mit Michael zu sprechen wünschte. Mit einer kleinen Geste wies er Michael auf die Tür zum Rücksitz und würde auf der Beifahrerseite ebenfalls hinten einsteigen.
"Ich bin mir keiner Sträflichkeit bewusst." Die Aussage kam ehrlich, offensichtlich bemaß er der Steigerung von vernachlässigt zu einem sträflich vernachlässigt Bedeutung bei. "Es ist in Gewisserweise bedauerlich das doch innerhalb der letzten beiden Tage ein Besuch des Tunnels nicht möglich war. Ebenso wie die jüngsten Ereignisse nur ein langsames Vorankommen im Aufbau wichtiger Dinge und der Etablierung der eigenen Person jenseits der Toten ermöglichte."

Er stieg ein, würde warten bis Sophia angefahren war und die Gesprächsreise begang.
"Ich habe die Unterschiede in unserem Weltbild bei der Aussage durchaus berücksichtigt." Der Plan fußte tatsächlich darauf das Michael wollte wozu er selbst nicht gewillt war, was ihn abstieß. Der Italiener überlegte, es war ihm wichtig und er wollte es nicht mit einem vorpreschen ruinieren bevor es stand.
"Wir können die Ereignisse diskutieren oder ich mein Anliegen äußern, es ist deine Wahl." Die Stimme war absichtlich freundlich moduliert und er sprach Michael im Gegensatz zu dem letzten Diskurs in einem Auto auf italienisch an. Ein sauberes, durchaus gebildetes Italienisch wie man es in dem Mittelstand und höheren Schichten des Norden fand.
 
Die Box entpuppte sich als kleine Holztruhe, welche nur einen Reichsadler zierte und bei genauerem Hinsehen, war noch das Hakenkreuz zu finden. Die Truhe machte den Anschein, dass sie schon länger nicht mehr benutzt worden sei.

Mit den Studium hatte Vicente sogar mal vollkommen recht. Wahrscheinlich sollten wir uns auf der wissenschaftlichen Ebenen treffen, dort werden wir wohl die gleiche Sprache sprechen. Michael antwortete in gepflegten Italienisch, welche sich wenn dadurch auszeichnete, dass einige alte Aussprachen benutzt würde.

Michael stieg an der dargebotenen Seite in den Wagen ein, “Guten Abend Sophie“ wünschte Michael freundlich mit einem leichten Nicken.

„Welche Sprache beherrscht Du den?“ Deutsch und Italienisch auf jeden Fall. "Übersetzung haben immer die Gefahr von Fehler, bei den genau dieser. Folglich war das Studium am Original immer das Beste.

Mir persönlich würde da Ägyptisch weit mehr interessieren. Die Pyramiden oder auch des Tal des Todes sind sehr interessante Studienobjekte. Wars Du schon mal in Ägypten? Die Symbolschrift ist leider nicht einfach zu lesen. Ja, Zeit aber wir tatsächlich reichlich, manchmal denke ich viele unserer Art zu viel“, bemerkte Michael beiläufig.

„Was erwartet Du in zwei Tagen zu schaffen, einen kompletten Umzug möglicherweise, aber das kennenlernen einer Stadt dauert länger, insbesondere, da unsere Art nicht zu den offenen Arten gehört. Meist findet man Sachen leider nur über die harte Tour heraus.

Michael hatte kein Anliegen an Vicente und wollte eigentlich nur Absprachen wegen der nächsten Tage treffen. So Vicnete hat schon ein Anliegen, was könnte dies wohl sein? Von seinen Kontakte zur Mafia hatte Michael nur vom Hörensagen erfahren und von einer Scheißerei wusste er Gott Lob auch noch nichts, geschweigend von den Toten.

„Was denkt Du denn über gestern. Erst der blinde Aktionismus und dann die interessante Änderung der Primogenas. „Unser Ziel war interessant und aufschlussreich. Der Vogel war schon ausgeflogen und hatte sein gesamtes Nest mitgenommen, nicht ein Zweig war mehr auf dem Baum zu finden. Es gab nur noch gemalte Warnschilder, welche immer noch ihre tödliche Wirkung entfalten. Die Rose verseht sich meisterhaft auf die Verbindung von Kunst und einer ganz besonderen Wissenschaft, im Mittelalter hätte man es Hexererei genannt.“ Wobei Hexerei besonders durch eine kurze Pause betont wurde.


Michael ging erst mal davon aus, dass Vicenete die blumige Umschreibung verstehen wurde.

„Und was habt Ihr gefunden?“


Wenn Vicenete was wollte, würde er dies auch sicherlich frei und unverblümt vortragen.
 
"Guten Abend Michael." Sofia entgegnete die Begrüßung freundlich, auf italienisch und ein freundliches Lächeln umspielte die Lippen während sie den Motor anließ, die Maschine starte und anfuhr.

Vicente überlegte kurz. "Eine exzellente Möglichkeit Kontakt zu den hiesigen Kainiten zu schließen, weit über die Caitiff hinaus. Hinsichtlich der Einführung in die Gesellschaft die Möglichkeit sich zu integrieren. Das Risiko des Vorhaben war beachtlich, allerdings durch die Bindung der Mächtigen überschaubar, desweiteren bot es eine Möglichkeit die inneren Vorgänge der Domäne zu beobachten. Ein anderes Verhalten unsererseits hätte wohl im schlimmsten Fall die Aktion behindert und die Domäne stabilisiert. Einmal ganz davon abgesehen welche Informationen es zu Tage gefördert hatte."

Der Italiener griff in die Innentasche seines Sakko während er ruhig die Vorteile der Aktion darlegte. "Ich hoffe es stellten sich dir keine bemerkenswerten Hindernisse in den Weg?"
Er Musterte den Arzt, soweit der Bestatter es beurteilen konnte blühte dieser vor Leben wie eh und je. Unterdessen zog er ein Bild hervor.

"Es gibt eine weitere Entwicklung. Bei der Person die du auf diesem Bild siehst handelt es sich um den Lord Regenten der Tremere welcher derzeit in Warschau verweilt.
Er hat zusammen mit Buchet sowohl an dem Bild gearbeitet als das er auch an der Dämonenbeschwörung beteiligt war. Helena betrachtet ihn als den Hauptverdächtigen."
Die Worte waren weiterhin sachlich im klang, nur die Erwähnung der Hüterin setzte sie in einen gewissen persönlichen, für manche wohl wertenden Kontext.
"Solltest du oder deiner Alben ihn begegnen, haltet Abstand. Er ist wohl gefährlich. Sein auftauchen wäre ein Ereignis über das Helena unbedingt informiert werden möchte, die Ereigniskette welche die Information auslöst interessant." Er machte eine geringe Pause. "Es gilt auch gerade für die Alben. Nachdem was ich sah ist er wohl wie kaum ein anderer darauf spezialisiert einen Schutz hinsichtlich Geister zu errichten. Das was ich bei dem Anwesen des Prinzen dahingehend sah war wirklich beeindruckend, in der Form selten." ein seufzen folgte als er sich an den Ortswechsel erinnerte "Das Gildenhaus, zumindest das bewohnte, war eine Finte. Zudem konnten wir das Bild nicht ausmachen."

Er schien kurz die Gedanken zu sortieren, sich an die vorangegangenen Fragen zu erinnern, zumindest bewegte er sich nicht. Schließlich kam wieder Bewegung in den Apparat.
"Natürlich ist es das nicht, aber die Vernachlässigung des Studiums schmerzt mich." Stellte er schließlich fest. "Vielleicht ist es eine weitere Irrationale Emotion und schließlich konnte ich mich bereits wieder in eine Sprache vertiefen. Ich bin des lateinischen, altgriechischen, bald hoffentlich des hebräischen sowie des russischen mächtig." Die Reihenfolge, die Bildungssprachen vorangestellt war durchaus beabsichtigt.

"Was weißt du über ihn und wie stehst du zu den воры в законе?" Sah man von der Bezeichnung der Diebe im Gesetz ab, die er betonte als wäre er des russischen auf sehr hohem Niveau mächtig, sprach er italienisch. Den Kopf zu Michael gewandt um dessen Reaktion abzulesen.
 
Gut er mag es emotionslos, kann er haben. Der Vortrag von Michael erfolgte besondere Regung und fast konstant auf einer Tonlage ohne besondere Höhen und Tiefen. Er selber den Vortrag daher als langweilig vorgetragen erachten „Dann war dies wohl als Fehlschlag zu werten! Die Aktion würde ich als blinden Aktionismus ohne wirklich Sinn und Verstand verbuchen, und was noch schlimmer ist ohne Erfolg, kein Bild, kein gar nichts!

Was hältst Du von Helena? Gestern Primogena der Caitiff, heute Primogena der Rosen, mehr als interessante Wandlung!

Jetzt kommt Sie auch noch mit einem Oberhexer heraus, welcher wohl für die Sicherung der Gebäude verantwortlich zeigt, ich vermute dieser ist auch in der Nekromatie bewandert. Auch die Akademie ist für einen Nekromatie-Unkundigen zu gut gesichert gewesen.“ Michael fielen auf Anhieb nur zwei Gebäude ein, welche wohl einen besseren Schutz aufweisen würden, erstens das Mausoleum in Venedig, zumindest vermutete dies Michael – in ihrer Hochburg werden die Nekromaten wohl alle Geschützen auf gefahren haben - und zweitens der Haven seiner Mentorin.

„Solche Information hätte ich persönlich gerne vorher, ich schätze keine böse Überraschungen, welche durch Informationen einfach zu vermeiden gewesen wären. Ich warne Dich auch schon mal vor der Gangrel Meyye, die gibt auch keine Informationen weiter und dabei meinte ich nur welche die sich auf den Auftrag und deren bekannten Gefahren beruhen. Ich weiß allerdings bei ihr nicht, ob dies absichtlich geschehen ist und nur als mangelden Teamgeist," was ihm bei den Einzelgänger nicht wirklich verwunderte.

"Bei Helena unterstelle ich Absicht, egal ob nun Caitiff oder Rose, sie weiß genau was sie macht und dann war da noch, sagt es bitte nicht laut und sie posaunt es raus!

Hindernisse sind leicht untertrieben, gut tödliche Fallen wäre richtiger. Angeblich sind die Rosen in der Lage ihre Emotionen oder ähnliches auf Gegenstände zu übertragen und was man mit der Kombination mit Thaumaturgie alles anstellen kann, möchte gar nicht wissen,“ eigentlich doch! Michael hatte dies bis dahin nur bei einem Schmuckstück gespürt, aber was bei kleinem Schmuck funktioniert, warum nicht auch bei Bilder.

So Vicente beherrscht, also fast nur tote Sprache, aber warum will er Russisch lernen und nicht z.B. Englisch. Hat dies einen besonderen Grund, ja sonst würde nicht nach den Dieben im Gesetz fragen. Hierbei musste Michael leicht schmunzeln.

Jetzt kommen wir schon mal näher, was möchte er denn? „Wir essen wir trinken und wir vögeln, ist der Wahlspruch von Cosimo di Lauro“- einem Clanchef von der Camorra, welcher 2005 verhaftet worden ist. „ Aufgrund der Deiner Frage vermute ich Du entsorgt schon mal ein paar Leichen ohne Aufsehen oder Nachfragen, oder?“ Oder sorgt Du etwa selbst für die Leichen, zu zu trauen wäre es dir ja.


„Zu deiner Frage was möchtest Du den Wissen oder Hören?“ fragte Michael ohne Regung auf Russich.
 
Tatsächlich war es weniger so das Vicente die Emotionslosigkeit mochte, als das er davon ausging das es zu guten Umgangsformen gehörte Thesen sachlich vorzubringen, das er gegenüber Personen mit denen er bewusst kooperierte, die wussten was er war, nur bedingt zu der Lüge griff ein Mensch zu sein. Das Michael den Tonfall imitierte obwohl es deutlich nicht seinem Wesen entsprach. Vicente atmete bewusst sein, anschließend wieder aus. Enervierend.

"Wenn mein oder dein Ziel tatsächlich war erfolgreich ein von Ahnen, Amtsträgern und alten der Camarilla bewachtes Bild innerhalb von nur einer Nacht zu entwenden war es ein Fehlschlag.
Allerdings wäre dieses Ziel töricht, bestenfalls optimistisch und war weder mein Antrieb noch meine Zielsetzung für den Abend."

Er überlegte kurz, erinnerte sich an ein Gespräch einiger Jüngerer. Fetzen die er aufgeschnappt hatte, offenbar ein Zitat. "Der Kuchen ist eine Lüge." stellte er schließlich fest als würde sich einer Referenz auf Platon bedienen, anstelle eines Zitat aus einem Computerspiel. "Das Bild ist ebenso eine Lüge." Ein weiteres atmen, nahezu ein Seufzen.
"Wir haben reichlich Information erhalten, umfassende Kontakte geknüpft, wurden dank des Handelns integriert, haben eine exzellente Übersicht erhalten und wissen das der Auffuhr anhalten wird. Wir haben es sogar geschafft das ein Tremere degradiert wurde und wurden durch die Suche nicht kompromittiert. Ein Erfolg auf ganzer Linie." Die Worte klangen durchweg überzeugt. "Was willst du mit dem verfluchten Bild?!" der Blick der auf Michael gerichtet war wurde durchdringender. "Glaubst du mit all den Leuten die wahre Anweisung erfüllen zu können? Magst du dir die Hände daran schmutzig machen? Willst du das Ordnung einkehrt und man sich auf wichtigeres konzentriert?"

Vermutlich würde er es einzeln ausformulieren müssen. "Der Lord Regent der Tremere ist nur ein weiteres Bild. Nichts das wir ernsthaft begehren oder anstreben sollten. Etwas das sich für unsere Ziele einsetzen lässt. Die Bitte ist nichtmal schwierig, halt die Augen offen, weise die deinen an die Augen offen zu halten und als Vorschuss gibt es, gab es bereits Informationen." Langsam bewegten sich die Hände beim sprechen mit. Verflucht ich bin bestimmt nicht der soziale, politische Dandy von uns beiden.

"Natürlich wird eine Gangrel Fremden nicht alle Informationen geben." Er hob die Schultern. "Es ist eine menschliche Eigenschaft. Es zu erwarten verdammt gewagt.
Wegen Helena. Versteh' einer die wankelmütigen Frauen." Erneut mit einem Seufzen gesprochen, in exakt der Tonlage den man erwarten würde. "Oder die Künstler. Was weiß ich wieso sie sich im Elysium aufführte wie eine Harpyie. Nachdem ich ihr ein Kompliment machte!" Er wurde still, konzentrierte sich wieder. Die Hände wurden ruhig. "Du hast ihr das Wissen um dich angeboten nachdem sie mich gefragt hatte. Es wäre dir ebenso offen gewesen ein anderes Talent herauszustellen.
Das weitere ist wie es ist. Natürlich muss man nichts vergessen, ein Urteil wäre heute wohl reichlich verführt." Er wog einen Moment ab.
"Allerdings,.. das du das Bild des Lord Regenten in den Händen hälst fußt auf einer Initiative meinerseits. Ich habe sie nach der Clans Unterredung auf gesucht und ihr ein Angebot bezüglich des Ziegenbildes unterbreitet. Sie kann sich versichert sehen das ich die Augen aufhalten werde, ich habe ihr mitgeteilt das ich dich ebenfalls einweihen werde."

Er pausierte kurz. "Vielleicht sollten wir ein Thema nachdem anderen besprechen." Die Zeichen auf der Truhe waren ihm nicht gegangen. "Ich habe gefragt weil er tätowierter ist als ein deutscher Lampenschirm und ich möchte Wissen was du weist." Der Italiener sah wohl noch nicht die Notwendigkeit auf seine Frage hin erst Gegenfragen zu beantworten. Zwar Sprach Vicente weiterhin italienisch, sah man vom Eigennamen der russischen 'Mafia' ab, dennoch war Michael aufgefallen das er Russisch als Sprache nannte die er spricht. Das in dem russisch das er sprach der italienische Akzent fehlte der noch sein Deutsch durchzog.
 
Verhalte ich mich menschlich passt es ihm nicht, bin ich emotionslos ist dies den Herrn auch nicht recht.

Der Unterschied zwischen Vicente und Michael war wahrscheinlich, dass für Vicente Menschen der Inbegriff für Lügen und Falschheit waren und für Michael die Vampire genau dies darstellten.

Michael wechselte jetzt mal durchgehend auf russisch, welches er zwar auch fließend beherrschte, aber ein leichter wechselnder deutsch - italienischer Akzent war unterschwellig wahrzunehmen. „Ich persönlich nichts, aber sicherlich andere können damit etwas anfangen und ich enttäusche - kurze Pause – sie - „nicht gerne.“ Wenn das Bild wirklich nur halb soviel ist wie dargestellt, ist mehr als gefährlich und gehört vernichtet. „ Welche Übersicht haben wir erhalten?" dies interessierte Michael nun mal wirklich, der alte Buchet hat mit den Tremere paktiert, der alte Oberhexer kann mit Geister, mehr als schlecht, wahrscheinlich kann dann jeder andere im Gildehaus auch mit Geister, den Sheriff haben wir kurz gesehen, der redet mit Helena, Helena ist Primogena und wahrscheinlich durchtrieben und verlogen. Die Harpyie und die Archontin sind schon Geschichte. Die Ausbeute empfand Michael jetzt nicht riesig.

„Die Ereignisse um dem Tremere würde ich jetzt nicht meine Fahne schreiben wollen, wobei der sich eher wie Kind des Mondes benommen hat.

„Hat Helena zu dem Hexer was interessantes ausgeführt? Insbesondere warum sie informiert werden möchte." Michael überlegte kurz, ob er noch dazu weitere Ausführungen dazu geben sollte, entschied sich aber dann dagegen.

„Klar gibt die Gangrel keine Information anderer Art preis, wenn ich aber als Team bin und insbesondere dann wenn man erst später kommt, sagen wir um in einen Höhlenkomplex gehen, ist es für mich selbstverständlich die anderen Teammitglieder über Bären, die dort wohnen, aufzuklären und nicht diese unvorbereitet Bekanntschaft mit ihnen machen zu lassen. Die erwarte ich tatsächlich, alles andere nenne ich nicht teamfähig“

Die Augen werde ich auch aufhalten und mal sehen was kommt.

„Mit er meinst Du wahrscheinlich Vazili oder?“ Deutscher Lampenschirm, meint er die hässlichen Dinger? "Ich weiß was er vorher gemacht hat und kann durchaus seine Abzeichen lesen. Ja, mir sind die Diebe im Gesetz ein Begriff. Um was geht es denn genau?“
 
Der Wechsel der Sprache irritierte ihn dann doch, sorgte dafür das er im ersten Moment irritiert annahm das sich Michael auf Vazili bezog.
Als würde er allein darüber das Thema abgrenzen können verharrte Vicente in der italienischen Sprache.

"Du kannst nicht ihren Ansprüchen gerecht werden und das Bild vernichten. Die Aufforderung war das Bild oder die Person, bestenfalls beides auszuhändigen. Wobei ich durchaus in der Annahme gehe das ihnen die Parameter bewusst sind." Er atmete leicht durch. Wenn Michael unbedingt eine Show, eine Lüge haben wollte, konnte er dies durchaus bieten. Tatsächlich jedoch hatte er ein gewisses Vertrauen in die Erwartungshaltung der Personen.

Ein weiteres tiefes durchatmen, etwas Ruhe folgte, dann sprach er schließlich weiter.
"Wir haben Informationen hinsichtlich des Prozess sowie der Anklagepunkte und letztlich des sozialen Gefüges erhalten. Das was in Bezug auf das Bild sowie Herrn Zieglowski erwähnt wurde ist sicherlich auch von Interesse.
Ebenso der Name, Aufenthaltsort, Expertise und sehr grob umrissene Positionierung des Lord Regenten Johardo der Tremere zu Warschau. Selbst wenn die Aussage zu seiner Involvierung bisher nur grob gefasst waren.
Das heißt er hat mit Herrn Buchet dahingehend zusammengearbeitet, ist wohl unter Umständen gewillt zurück zu reisen und damit das Urteil zu brechen und hat sich laut Helena Schuld aufgeladen. Sie hält ihn für gefährlich und für eine Bedrohung für die Domäne, zumal davon auszugehen ist das Herrn Jorhardo nicht an der Vernichtung des Artefakt gelegen sein wird."

Er ließ eine kurze Pause, erlaubte das gesagte aufzunehmen sowie die weiteren Worte vorzubereiten.
"Wir haben aufgrund der Aktion bezüglich des Bild von weiteren zwei Kainiten erfahren welche im Umgang mit Todesalben kundig sind sowie ihrer Loa kennengelernt.
Die Entscheidung uns anzuschließen wurde von den anwesenden Kainiten wohl als ... 'edel', soweit man es so nennen kann, vorgenommen. Eine Weigerung hätte zu einer Konfrontation mit der Hüterin, der Harpyie sowie einen negativen Eindruck bei mehreren Primogen geführt. Was bereits zum nächsten Punkt überleitet. Das Treffen des Clan Primogen wäre sicherlich anders verlaufen wenn wir Helena die Unterstützung versagt hätten. Wir haben mit insgesamt acht Kainiten kooperiert, was hinsichtlich der Domäne ein beachtlicher Anteil ist. Die Gelegenheit mit einem Ahn der Ventrue sowie einem Mitglied der Nosferatu in ein Gildenhaus oder das Anwesen des Prinzen einzusteigen." Ein schmallippiges Grinsen untermalte die Worte, würde er es jemanden draußen erzählen, vermutlich würde man sich schwer tun es zu glauben.
"Zumindest waren Herr Stahl sowie Herr Thürmer eine durchaus interessante, gar angenehme Begleitung.
Wegen deiner Erfahrung mit der Primogena der Gangrel. Es veranschaulicht doch meine Anmerkungen zur Kooperation auf der Anreise." Die Spitze konnte er sich dann doch nicht verkneifen.

"Fassen wir zusammen:
Zusammenarbeit mit sieben etablierten Kainiten sowie einem weiteren Neuankömmling.
Informationen zur Clansstruktur, Verwandschaftverhältnissen der Tremere sowie ein interessantes Bild der politischen Landschaft.
Sei es die Abneigung gegen Haus und Clan oder auch das gemeinsame Vorgehen wider der Traditionen der Camarilla.
Destabilisierung, weil der Kelch hinsichtlich des Bild noch lange nicht ausgetrunken ist. Erkenntnisse zu den Fraktionen."

Er legte den Kopf leicht schief.
"Ohne die Aktion wären wir sicherlich nicht in einen Kreis von acht Verschwörern integriert worden. Hätten nicht mit Ahnen der Camarilla zusammengearbeitet. Wir hätten nicht die Kenntnisse zu dem Aufbau des hiesigen Haus und Clan, geschweige den einen Bodenplan des Gildenhaus. Du hättest weder die Erfahrung hinsichtlich der Bilder gesammelt und ich hätte wohl kaum meine Alben die Prinzenvilla skalieren lassen. Die Zeitplanung war sicherlich abenteuerlich, allerdings überwiegt der Nutzen. Sachlich betrachtet vermutlich sogar einer Alternative wie dem Besuch des Tunnels. Hattest du Marta in Kenntnis gesetzt das die Verabredung hinfällig ist?"

Vicente blieb bei den Vorhaben ein Thema nachdem anderen abzuarbeiten. Die Sache um Vazili würde wohl an noch warten müssen. Hinsichtlich der Lampenschirme dürfte Michael der Gedanke kommen das es sich hierbei um eine geschmacklosen Referenz zu dem dritten Reich handelte. Gerade wenn er sich an daran erinnerte das Vicente in Hamburg eine Mappe aus besonderen Material erhielt.
 
Gut wenn er nicht wechseln möchte, ich dachte für mögliche Mithörer, Italienisch und Russisch, dazu noch Deutsch beherrschen wahrscheinlich in Finstertal nicht viele Personen.


Selbstverständlich kann man nicht beiden Ansprüchen gerecht werden, aber ich finde gerne was ich suche. Der Misserfolg hatte aber auch einen Vorteil, er brauchte sich keine Gedanken über weiteres Vorgehen zu machen. Interessant wäre die Frage wer hat den Keller ausgeräumt.
Darüber sollte ich mal ein paar Erkundigungen einholen müssen. Laut Meyye bleiben da nur wenige Personen übrig.

Wir haben uns nicht als völlig unkooperativ gezeigt, dies ist aber maximal ein Minieinstieg und keine Freikarte.

Die Spitze überhörte Michael geflissentlich. Stimmt die beiden anderen Geisterbeschwörer hatte Michael schon wieder verdrängt. Loa gehört zum Voodoo. „ Vicente kennst Du dich mit Voodoo aus?“ Ich sollte auch hierüber Erkenntnisse einholen, Fernleihe sei dank.

Michael pausierte kurz und setze, da Vicente nicht sofort antwortete mit seiner Sicht der Dinge weiter fort.

„Auf die Erfahrung hätte ich gerne verzichtet, eine Beschreibung wäre da vollkommen ausreichend gewesen. Schön, dass Deine Mitstreiter eine angenehme Begleitung waren, alleine Anhand der Wortwahl würde klar sein, dass Michael seine nicht als angenehm empfunden hat, eher als Zumutung. Insbesondere wenn er an die Szene mit dem zweiten Gangrel dachte. Michael durchfuhr Blitzartig ein Gedanke, hatte er Gangrel geplappert? Zumindest würde dies die Person an der Tür kurz nach ihrem Verschwinden erklären, wenn er sich richtig erinnerte hatte er diese Person schon mal gesehen, hoffentlich nicht. Michael war eine Weile in seinen Gedanken verloren und machte einen geistig abwesenden Eindruck. Nach dem Sammeln setzte er dann wieder bei dem Thema an.

„Oh Interessant, hast Du den Bodenplan noch?“ Michael malte dann gerade vor seinem geistigem Auge den Keller des Westflügels auf, zumindest so weit dies ging.


Michael fiel dann noch eine weitere Frage von Vicente ein. Er hatte nach Marta gefragt, schön er hat sich also auch nicht abgemeldet. „Marta hat sich mit einer SMS bei mir gemeldet - auch nee war ein entgangen Anruf, aber ist ja nicht mehr wichtig - und ich hatte ihr geantwortet, dass wir uns um zwei im Cafe sehen, weiter ist dann nichts erfolgt.“


Dieser Assoziation war Michael nicht gekommen, der hatte den Lampenschirm nur als geschmacklosen Witz bezüglich Vazili gehalten. Das Vicente und Vazili nicht gut mit einander können, wäre jedem Blinden mit Krückstock sogar aufgefallen.

Auf die Mappe hatte Michael nicht so geachtet, zudem ging sie ihm nichts an.

Würde er die Verbindung geknüpft haben, wüsste er, dass sich Vicente schon mal mit KZ beschäftigt hatte. Angeblich hatte die Frau eines Lagerkommandanten sich einen Lampenschirm aus der Haut von Sträflingen machen lassen, so zumindest die offizielle Geschichtsschreibung. Michael wusste es leider besser, die Gerüchte waren noch harmlos gegenüber der Wirklichkeit. Ja auch Menschen können Monster sein, nicht nur Vampire.
 
Was die Sprache betraf. Sie saßen in einem Auto und die Häuser der Stadt zog an ihnen vorbei während Sofia den Wagen mit dem einzigen Ziel lenkte einen hoffentlich ungestörten Gesprächsraum zu bieten. Zudem wäre Vicente wohl eher auf das alt-griechische zurück gefallen.

"Mir sind die Glaubensvorstellungen des Voodoo ebenso bekannt wie die Praktiken, Rituale und weiteren rituellen oder magischen Handlungen.
Die Weltsicht ist wohl eine andere und wo wir Alben anrufen, mit toten Menschen interagieren und Nekromantie wirken befasst sich der Voodoo eher mit anderen Entitäten. Konzepten wenn du so magst.
Nach meinen Verständnis sind Loa weniger Menschen, als die Idee eines Menschen oder Konzept. Bezüglich Magoo mag es die Fruchtbarkeit sein. Es ist sicherlich ein interessantes Feld. Wenn auch keines das leicht zu durchdringen ist. Mit den Drogen, Psychosen und schlichten Humbug das die Thematik durchsetzt. Allerdings liegt mein Hauptinteresse weiterhin eher im Spiritismus und der Nekromantie.
Es ist ein komplexes Thema, verzeih wenn ich nicht jeden Aspekt aufgriff oder Simplifizierungen vorgenommen haben."

Eine weitere Abschweifung vom Thema die sich Vicente gestattete. Es war durchaus nicht so als würde er nicht interessiert sein das Thema Vazili weiter zu diskutieren, ganz im Gegenteil. Dennoch galt eins nachdem anderen.
"Ich bin durch meine Studien zu der Erkenntnis gelangt das keine Beschreibung eine tatsächlich Erfahrung ersetzen kann. Gerade wenn es okkulte Vorgänge betrifft. Man kann ein Werk über die Welt der Alben lesen und es wird einen nicht auf die Begegnung mit einem Schatten vorbereiten. Ein Buch über die Etikette und Umgangsformen, der Vortrag eines Toreador, ist bei einer Begegnung im Elysium nahe zu nutzlos wenn man die reale Erfahrung macht.
Meine Mitstreiter als eine angenehme Begleitung zu bezeichnen mag weit gegriffen sein. Allerdings war es eine lehrreiche Erfahrung. Ein Umgang der unangenehm ist bietet die Möglichkeit Beobachtungen zu ziehen, des Studiums, einfach zu lernen. Der angenehme Umgang hingegen,.. er wiegt einen in Sicherheit, bestätigt die eigene Vorstellung, bringt nichts neues und bietet die Gefahr das man nachlässig wird."

Er nickte sanft während er den zweiten Punkt aufgriff.
"Was den Plan betrifft habe ich eine Zeichnung angefertigt. Die Details, die Bilder sind weiterhin in meinen Kopf. Ich kann dir eine Kopie anfertigen, wenn du magst. Ferner davon berichten welche Bilder ich damit verbinde.
Die Bilder wurden mir durch die Loa in den Verstand geprägt und auch an Fiora weitergegeben."

Vicente sprach ruhig, bemühte sich nicht oberlehrerhaft zu klingen und baute die von Michael wohl so ersehnte klangfarbe in die Sprechweise ein. Unabänderlich schien jedoch zu stehen das der Scholar des Todes sich beständig weigerte die Aktion, für manchen blind und ungerichtet, abzuwerten. Er schien nahezu versessen darauf es als Studienobjekt zu nutzen, den Gewinn dabei zu sehen und weiter zu schröpfen.
Auch wenn sich der Italiener Mühe gab, an der Angewohnheit in sein kainitisches Ich zurück zu fallen, Emotionen auszublenden und allein aufgrund seiner Akte musste Michael bewusst sein das Vicente weder Politiker war noch häufig in der Gesellschaft unterwegs. Das wenn das was der Nekromant zur Menschlichkeit gesagt hatte stimmte, das er dort Falschheit und Lügen wähnte, bereits ein Elysium der Camarilla weniger der Boden himmlichen Friends war als ein ungewohntes, schnell blutiges, Schlachtfeld.

"Die Absprache mit Marta hat sich demnach verlaufen oder wurde eine neue getroffen? Schließlich habt nur ihr die Nummern getauscht." Ein einfacher Umstand der erklärte wieso Vicente nichts mehr verlauten gelassen hat.
"Wenn die Frage gestattet ist, was versprichst du dir davon wenn sie uns beim Seelen sammeln begleitet?" Er legte den Kopf leicht schief, war neugierig. Zumal sich die Absprache nur schwer mit der Kritik an Helenas Freizügigkeit vereinen ließ.
 
Mit Alt-Griechisch könnte Michael nicht dienen, wobei die alten Griechen schon ein interessantes Volk waren.

„Bezüglich der Erfahrung geben Die in weiten Teilen völlig recht. Rein theoretischem Wissen fehlt die praktischen Durchdringung, aber gerade beim Okkultem sollte auch eine solide Wissensgrundlagen vorhanden sein. Ich halte die Kombination für das Beste,“ was für ein Wunder . „ Wo wir gerade bei Studium sind, die Loas und die Voodoo-Priester sollten es wert sein, sich mit dem Thema näher und besser zu beschäftigen, findet Du nicht auch.? Ehrlich gesagt würde ich meine Kenntnisse als ausbaufähig bezeichnen. Baron Samedi sollte man nur nicht unterschätzen.“

Auf den Plan zurückkommend ,“es wäre sehr freundlich von Dir eine Zeichnung zu überlassen, ich vermute ich soll Dir auch eine erstellen?“ Dank der Augenbinde wusste Michael von einen Teil nur langer Gang mit vielen Windungen.

Vicente hat doch etwas menschliches an sich, auch wenn er dies sicher leugnen würde, er versucht immer etwas positives aus der Situation zu ziehen oder zu sehen, das Glas ist nicht halb leer sondern halb voll. Dies machte Vicente Michael tatsächlich symphatischer. Wir sind gar nicht so verschieden; Wissenschaftler, wir betrachten wenn genau nimmt die gleichen Dinge nur vom anderen Ende aus. Vicente hatte sein Tier im Griff und konnte sich auch entsprechend benehmen und ohne seine unheimliche Ausstrahlung wäre ein angenehmer Zeitgenosse, weit mehr als viele unserer Art.
Ich muss noch viel lernen, über die Äußerlichkeit der Präsenz hinweg gucken zu können, diese überhaupt nicht mehr wahrzunehmen. Langsam verstand Michael immer mehr, warum er mit Vicente geschickt wurde und was Garbriela gemeint hatte. Der Weg nach Golconda ist steinig und weit, wenn es ihn überhaupt gibt.

„Bezüglich Marta habe ich keine weiteren Absprachen getroffen.“ Michael hatte aber nicht vor, vor ihren Augen Geister, wie es Vicente nannte einzusammeln. Marta machen aber den Eindruck, dass sie gesellschaftlich fit wäre und wahrscheinlich in der Lage ist, Wachleute entsprechend abzulenken. Bevor Michael sich mit den Geistern befasste, würde er gerne erst mal den Ort ansehen.
 
Vicente nahm die Informationen auf. "Was versprichst du dir von der Beteiligung Martas an der Untersuchung des Tunnels? Ist es um eine Bindung zu schaffen?" Der Gedanke das der Tunnel bewacht ist kam ihm nicht. Immerhin handelte sich dabei um einen Verkehrstunnel.

"Ein Plan der Akademie und insbesondere eine Schilderung der Bilder, Wirkungsweise dieser und wie sie überwunden wurde wäre sicherlich interessant. Hinsichtlich der Studien des okkulten ist die Zeit des klassischen Studiums vorbei. Wir sind Caitiff und als solchen ist uns der Luxus nicht gegeben; war uns der Luxus nicht gegeben." Vor den letzten Absatz setzte der Clan lose eine geringe Pause, hob ihn durch die Betonung hervor. Offensichtlich legte er Wert darauf ein glaubwürdiges Bild von Caitiff zu zeichnen. Die Ruhe sich theoretische Studien leisten zu können um dann zum praktischen Teil überzugehen, vielleicht noch mit Netz und doppelten Boden, zählte nicht dazu.

"Was das Voodoo betrifft." Er wurde stiller überlegte, wog die Worte ab. "In welcher Weise stellst du dir eine intensivere Beschäftigung mit dem Thema vor?"
Wenn der Nekromant der Ansicht war des es ein lohnenswertes Thema war so verstand er es offenbar vortrefflich darauf seine Begeisterung zu verstecken.
"Gerade wenn man erkennt welche Macht der Baron Samedi verfügt, die Andersartigkeit der Loa berücksichtigt, die Unterschiede zu den Todesalben, Geistern und selbst der Schattenlande erscheint es mir .. nicht weise in diese Richtung vorpreschen zu wollen. Es geht durch die Gestalt eine nicht zu verachtende Gefahr aus, wenn nicht für den Leib so hast du doch selbst gesehen wie Magoo den Tremere bloßgestellt hat, sein "Geheimnis" und wenn nur aus Wahn geboren im Elysium verbreitete. Wenn Keira das offene naturell ihrer Loa teilt, den Charakterzug von Helena teilt ist es wenig mehr als ein offenes Messer.
Darüberhinaus haben wir einen Auftrag, eine Aufgabe. So reizvoll dieses Thema und andere sein mögen, wir sollten uns darauf konzentrieren. Denkst du nicht auch?
Interessant wäre allenfalls die Mambo von ihrer Macht zu trennen." Die Implikationen ob so etwas möglich war, wenn ja wie es zu bewältigen sei ließ er offen. Allerdings konnte man durchaus wähnen das der Weg einen nicht zu einer Entrückung führen würde.
 
„Bei einem solchen Unfall wie im Tunnel, sollte entsprechendes Wachpersonal vor Ort sein, um das Betreten von Unbefugten verhindern und die Wachmänner sind selten alleine. Eine offene Manipulation nur eines Wachmann und danach erst des Zweiten erregt aufsehen.“ Wenn dies dann überhaupt noch möglich ist fügte Michael gedanklich hinzu.

So und wie soll dann ein Studium laufen? fragte sich Michael und einen Plan B sollte man immer haben. Planlose Aktionen führen meist zu Problemen oder sogar Katastrophen und noch ein Ass im Ärmel zu haben ist immer nützlich.

„Gerade wenn Du die Mambo von ihrer Macht trennen willst, wenn dies überhaupt geht, sollten wir genau wissen auf was Du dich einlässt.“ Dies bezweifelte Michael, sie kann sicherlich ihre Macht verlieren, aber durch eignes Verschulden aber nicht durch Fremdeinwirkungen, wahrscheinlich nicht.

„Offen gesagt, weiß ich noch nicht wie man sich näher mit Voodoo beschäftigen sollte. Aber ich persönlich weiß gerne, was jemand andres kann insbesondere wenn es im meinem Gebiet ist. Oder sieht Du dies andres Vicente?“ Michaels Kenntnisse des Voodoo waren wirklich rein theoretischer Natur. Sollte ich Garbriela fragen, mal erst abwarten und schauen. „ Für alle Pläne, Auftrage oder ähnliches gilt wohl im gleichem Maßen, je weniger Ungekannte desto besser, ich persönlich wüsste schon gerne, wie genau Voodoo funktioniert und worin es sich zur allgemeinen unterscheidet.“ Vicente würde dies hoffentlich auch ohne große weitere Ausführungen verstanden haben.

„ Einen Plan kann Dir bis morgen wahrscheinlich erstellen,“ wenn nichts dazwischen kommt.


OK, zur Box sagt er nichts weiter mal abwarten, was da in den nächsten Nächten noch kommt.
 
Tatsächlich kommentierte er die Box nicht weiter. Natürlich hätte er nach den Reichsinsignien fragen können. Wahrscheinlich wohl wäre auch ein größerer Dank angebracht gewesen. Nur galt sein Interesse mehr dem Inhalt als der Verpackung und für letzteres war es wohl an ein wenig spät.

"Danke, ich werde den meinen nochmals in das reine übertragen. Die Zeichnung wurde schließlich recht zügig angefertigt, bevor wir erfuhren das die Villa des Prinzens das eigentliche Ziel ist.
Was den Lord Regenten Jorhardo betrifft, kann ich mich darauf verlassen das du deine Augen offen hältst und sowohl Guhle als auch Geister entsprechend instruierst?
Es ist natürlich dir überlassen eine weitere Beteiligung abzulehnen, ich würde es dir weder vorhalten noch aktiv an Helena herantragen."

Das abwarten des Nekromanten war mehr der dem Themenwechsel geschuldet, als einer Denkpause.
"Der klassische Weg der Beschäftigung wäre über Literatur bezüglich der Herkunft, Entstehung und der Art wie Weise der Religion. Aus humanistischer Sicht empfiehlt sich vielleicht "Der Weg des Voodoo" von Papa Nemo. Vertiefende Werke bieten sich an, ergänzend, vertiefend dürfte sich auch in meiner Bibliothek weiteres darüber finden. Unter Umständen würde es sich auch anbieten einen zweiten Voodoo Kreis auszumachen, sich diesem anzuschließen." Dabei versehentlich echte Loa zu beschwören hielt Vicente in etwa so wahrscheinlich wie durch den Besuch einer katholischen Mette Kontakt zu den Toten zu erhalten.
"Was das Gebiet betrifft befürchte ich das es sich um ein Missverständnis handelt die Loa für Totengeister zu halten, es waren nicht zwingend Personen bevor sie zu Loa wurden. Das sie auf der Ebene der Todesalben, mit Spiriti und Spettri interagieren können ist durchaus bemerkenswert allerdings keine Grundeigenschaft des Voodoo."
Es entstand eine kleine Pause. "Was das weitere betrifft. Wenn es sich tatsächlich als notwendig erweisen sollte sie von ihrer Macht zu trennen, weil sie eine Gefahr wird, gegen uns arbeitet oder gar unsere Vernichtung anvisiert. Nun, man löst den gordischen Knoten nicht in dem man ihn studiert oder einen eigenen knüpft." Der Vorschlag kam in den selben Klangfarben wie zu vor. Eine gesteigerte Emotionalität, neben der normalen Show die Michael offenbar bevorzugte, fehlte ebenso wie das Anzeichen irgendwelcher auf ein Gewissen zurück zu führenden Skrupel.
 
Michael ging es überhaupt nicht um Show, die war ihm selber zu wider, aber ohne Emotionen waren Gespräche und/oder Reden einfach langweilig strukturiert.

Sollte ich ihn sehen werden mich mich verkrümeln. “ Klar unterstütze ich Dich und werde Dir Bescheid geben, falls ich ihn sehe. Ich glaube allerdings nicht, dass er hier herkommen wird. Die Tremere werden ihm doch vom Ausgang der Prozess berichtet haben. Ich gehe davon aus Du möchtest die Nachricht bekommen oder?“

Jetzt zu dem viel spannende Thema zurück.
„Glaubst hier gibt es zwei Voodoo Kreise? So viel ich weiß, kann man sie auch mit Nekromatie sagen wir beeinflussen.“ Also Loa sind keine eignen Geister im engeren Sinne sondern die Manifestation eines Gruppenidentitätsgeist, interessante Theorie. „Wenn Du darüber ein paar Bücher hast wäre freundlich von Dir mir diese gelegentlich zur Verfügung zu stellen.“ Michael machte eine kurze Pause.


„Richtig einen gordischen Knoten löst man nicht mit Kenntnis alleine, aber ihn nur durchschlagen und dabei die Dose der Pandora zu öffnen ist ein nicht cleverer. Was schlägt Du denn in der Hinsicht vor?“
 
Die Sache mit den Emotionen war aus der Sicht des Bestatter nichts weiter als bestenfalls eine Lüge, viel öfter jedoch eine Schwäche. Letztlich eine kleine Unannehmlichkeit.
"Der Ausgang des Prozess ist für die Tremere sicherlich als Nachteilig zu betrachten. Zunächst werden sie die Studien nicht weiterführen können ohne Zieglowski sowie dem Bild habhaft zu werden, darüber hinaus belastet die Verurteilung Buchets auch Johardo der gemeinhin als Mitwirker gilt. Ich halte es durchaus für möglich das der Lord Regent unter dem Vorwand der Rehabilitierung Zugang zu der Domäne und damit beiden Objekten sucht und sich damit eine Möglichkeit zur Vergeltung wider der Stadt - die ihm aus seiner Sicht Unrecht getan hat - schafft. Es mag sowohl Emotional wie auch Irrational sein aber ich bitte dich daran zu erinnern das wie es mit Dämonenpaktierern zu tun haben."

Er blinzelte, schwieg kurz, bevor er wieder das Wort anhob. "Es entzieht sich mir im Allgemeinen wie die Camarilla einen verurteilten Maskeradebrecher und Infernalisten die Existenz lässt, anstelle die eigenen Traditionen umzusetzen und mit einer öffentlichen Hinrichtung ein Zeichen zu setzen. Eine politische Öffnung die sicherlich für unsere Kontakte und darüber hinaus von starken Interesse ist."

"Es würde mich nicht überraschen wenn es mehr als einen Voodoo-Anhänger gibt, weitere Kreise bestehen welche der Religion anhängen und ausführen. Als Kainit sind einer Person schließlich die üblichen Grenzen gesetzt."
Vielleicht mochte es Kainiten geben die es probierten, dennoch wäre es ungewöhnlich eine Priesterin nur des Nachts aufsuchen zu können. Wenn die Rituale entsprechend verschoben werden müßten. Ebenso wie es in der Kirche auffällt wenn man nur die Mitternachtsmesse liest und für die Seelsorge am Tag nicht zur Verfügung steht.
"Hinsichtlich der Beeinflussung mit Nekromantie. Nun es fehlen Aspekte wie die Fesseln und sie sind wohl der spirituellen Ebene näher als den Totenlanden.
In der ein oder anderen weise wird es wohl schwer sie zu zwingen. Neben den Einsichten die diese Kreaturen erlangen können.
Halt dir bei jedem Schritt das Schicksal Aetherius vor Augen. So sehr er es aus meiner Sicht für die Lüge verdient, er sprach mit der Loa Magoo vertraut, bereitete Opfergaben und dennoch." Vicente unterstrich, betonte die letzten Worte nachdrücklich. "Weitere Erkenntnisse wären sicherlich interessant." damit nickte er leicht "Sicherlich, ich hoffe das das neue Haus bald gefunden und eingerichtet ist. Ich vermisse die Bibliothek und ein ordentliches Studienzimmer, Räumlichkeiten."

Ein betontes ein und ausatmen folgte. "Derzeit ist sie noch keine Bedrohung und ein Vorgehen lässt sich am besten dann evaluieren wenn es Anlass und eine Grundlage dazu gibt.
Ein Problem jedoch das zerschlagen wurde, das auf eine Existenzebene gebracht wurde auf dem man es zwingen kann, öffnet mitnichten weitere Probleme. Sieht man von den üblichen Konsequenzen ab."
 
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