Also ein Boot 'organisieren'. Darauf würde es hinauslaufen, denn den Papierkram zu besorgen würde zu lange dauern und nach dem Ausfall des Tunnels würde man entweder einen längeren Umweg nach Burgh nehmen müssen oder... ein Boot haben, was sie zwar taten, aber soweit mußten sie erstmal kommen... Am besten wäre es wohl, wenn man sich aufteilte. Sie könnte Calvin nach Burgh schicken, damit er sich die Nuckelpinne da oben mal ansah und schauen konnte, ob es einen guten Weg gab, das Ding hier herunter zu bekommen. Vermutlich nämlich keinen, der ihnen hier weit genug weiterhalf. Aber so hatte er mal wieder eine sinnvolle Aufgabe und konnte dabei gleich überprüfen, in welchem Zustand das Boot war, das sie da oben hatten.
"Dann ürde ich vorschlagen ich schicke meinen Ghul zum Anleger un zu sehen, ie es mit dem Boot aussieht und wir sehen uns in der Zwischenzeit nach Alternativen um."
Auch sie näherte sich als die Regentin dies gebot. Das Schließen der Tür und das leisere Sprechen hatten nichts Gutes zu bedeuten. Sich was den Ritualfortschritt anging mit Grimm auszutauschen war ja klar, Grimm hatte da ganz klar mehr Ahnung von als sie, das war Fakt. Die Art und Weise wie sie darüber sprach ließ Schlüsse zu. Katharina hielt sich an dieser Front zurück, oder versuchte es zumindest. Schlüsse konnten gefährlich sein, besonders wenn man nicht das ganze Bild kannte oder andere in der Lage waren besagte Schlüsse aus einem herauszuholen. Aber allein schon die Andeutung, Grimm zum Sorgenkasten zu machen machte unmißverständlich klar, was die Regentin wollte, auch wenn Katharina noch nicht sicher war, wie sie sowas anstellen sollte, ohne daß Grimm Verdacht schöpfte, sie zum Teufel jagte oder beides.
Andererseits war Grimm in diesem Gildenhaus anscheinend die Kapazität, und man wurde in diesem Laden nicht wirklich alt, wenn man nicht auch an 'danach' dachte. Natürlich, das war nur zeitlich begrenzt und vermutlich würde Grimm auch früher oder später wieder verschwinden. Sie betrachtete sich grundsätzlich als eher der Regentin zugeneigt und daß Grimm nur eine Abordnung auf Zeit war da auch nicht hilfreich. Auf der anderen Seite war Grimm ein Emissär und damit nicht wirklich unwichtig und ohne Einfluß. Die interessante Frage war also würde der kurzfristige Profit die möglicherweise längerfristige Animosität aufwiegen, wenn es zum Äußersten kam ? Möglicherweise. Allerdigs war sie nicht wirklich bestrebt, sich vorschnell zwischen dem zu entscheiden, was sie als Machtkampf oder kollidierende Interessen wahrnahm, besonders nicht, da sie nicht genug über die Hintergründe des Konfliktes wußte. Sie konnte Annahmen anstellen, natürlich. Aber was wußte sie wirklich ?
Insofern würde sie die Optionen abwägen und sich für oder gegen eine Vorgehensweise entscheiden, sobald das nötig war. Im Moment liefen die Grobziele ja noch mehr oder weniger konform, oder zumindest konte man das mit viel gutem Willen so sehen. Insofern war es kein Problem, zunächst Team McKinney zuzuarbeiten. Auch wenn es da ja noch einen offenen Brief gab, der sie da möglicherweise etwas voreingenommen werden ließ.
"Fragen und anderweitige Probleme erschöpfend klären und mögliche Entwicklungspotentiale ausführlich ausloten. Das sollte sich machen lassen."
Grimm war jetzt nicht wirklich was sie als Karriereberater sah, aber ein paar Meinungen und Anregungen konnte sie sich ja trotzdem holen. Blieb nur noch die wichtigste Frage... Was stand auf dem Zettel der Regentin weiter oben ? Das Boot zu besorgen konnte dauern und je nachdem, wann Grimm von der 'Verhandlung' zurückkam, die es wohl unten in der Akademie geben würde, konnte das ganz schön knapp werden.
"Wissen sie zufällig wann der Regent wohl etwas Zeit für uns erübrigen könnte, Regentin McKinney ?"
Die Aura der Adeptin war ebenfalls von einem hellen Blau dominiert. Nur ein deutlich genauerer Blick wäre in der Lage die sehr schwachen purpurnen Schlieren zu entdecken, die sich am Rand der Aura regelmäßig, aber schwach bewegten. Die blassen dunkelblauen Streifen wären wohl leichter zu finden, aber immer noch nicht wirklich offensichtlich.